An die Gitarrenfront - Umfrage: Wie wichtig findet Ihr Notenkenntnisse?

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Guest
Hallo!

Beim E-Gitarrespielen, beschäftigt mich in letzter Zeit der Gedanke, inwiewiet man ein "besserer" Gitarrist wäre, wenn man Noten könnte und nicht nur Tabulatur.


Wie wichtig findet ihr Notenkenntnisse/Skalen auswendig lernen im Hinblick auf Gitarrenspiel?

Reicht Tabulatur oder ist es ein erheblicher Vorteil auch zu wissen, wo die entsprechenden Noten auf dem Griffbrett zu finden sind?

Wenn ja, wie knüppelt man sich das am besten in den Kopf rein<Lernmethode?

Schmatzekater
 
Kommt drauf an, was du für Musik machen willst. Für Rhythmusgitarre im Roch brauchst du bestimmt keine Noten.

Ich hab Jazzgitarre gelernt und da solltest du auf jeden Fall wissen, wo welche Skalen liegen. Und da ist Notenlesen sehr hilfreich.

Wie am Besten lernen? Kann ich dir nicht sagen, da ich vorher schon auf nem anderen Instrument Noten konnte und da gehts dann sowieso einfacher.
 
Auch dazu mal wieder mein Senf :-D :

Ich hatte mit 12 die ersten Griffe auf der Klampfe gezeigt bekommen - und WOLLTE dann das Instrument richtig erlernen. Also wollte ich auf die Musikschule, und das Ganze auch nach Noten lernen. Da das aber finanziell einfach nicht machbar war, blieb mir nichts Anderes übrig, als mir die ganze Choose selbst beizubringen. Und zwar auf eine ziemlich unorthodoxe Weise: Ich bin mit meinem Kumpel auf jede Konzert- und Tanzveranstaltung mit Live-Bands gegangen und habe die Griffe abgeguckt und auf Bierdeckel oder Kassenblock aufgeschrieben .... :-(
Ich weiß auch nicht, wie - aber es hat funktioniert. Logischerweise kann ich natürlich KEINE Noten (Obwohl ich mal Flöte nach Noten gelernt habe - und heute als Schlagzeuger im Akkordeonorchester auch ab und zu mal sowas vorgesetzt bekomme ;-) ). Aaaber - das muß kein Handycap sein: Viele Leute, die das Spielen "nur" nach Noten gelernt haben, können oft nicht improvisieren, können ohne Noten einfach nicht mehr weiterspielen. Und sie können meist nicht das eben Gehörte musikalisch umsetzen. Das ist MEINE Erfahrung - und soll jetzt keine Verallgemeinerung sein. Bestimmt gibt es auch Ausnahmen (ich kenne auch Leute, die ohne Probleme alles vom Blatt spielen UND improvisieren können - aber das sind meist Ausnahmemusiker).
Ich habe zum Beispiel vor Jahren einen Gitarristen im Proberaum gehabt, der ALLES absolut Klasse vom Blatt spielen konnte. Der Typ hatte richtig was drauf. Als ich dann aber sagte, daß wir mal zwei - drei Titel jammen wollten, bekam er ohne Noten noch nicht mal SmokeOnTheWater auf die Reihe. War Schade - aber der Typ war einfach nix für unsere Band :) .
So - aber jetzt genug gelästert. Ich habe trotzdem vor Jedem absoluten Respekt, der sich einfach so ein paar Blätter mit schwarzen Linien und Punkten mit Stielen dran auf den Notenständer legt und losspielt - und dann auch noch richtig ;-) . Andersrum ist es meistens so, daß die "Notenspieler" wieder sagen, sie fänden es absolut gigantisch, daß man ein Stück einmal hört und einfach mitspielt.
Irgendwie sind das eben zwei Welten :roll:
 
Mein Gitarrenlehrer hat mir mal ein Jazzbuch in die Hand gedrückt und gemeint:

So, jetzt lern alle Griffe, Skalen und Tonleitern auswendig. Dazu dann noch die Regeln, welche Tonleiter über welche Skala gespielt werden kann (natürlich mit Auflösungen etc.).
Und wenn du das alles kannst, dann vergiss es wieder und spiel einfach nach Gefühl!

Und siehe da - es funzt. Wenn deine Finger und dein Gehör die Skalen und Tonleitern mal gelernt haben, dann spielen sie automatisch die richtigen Töne. Dann gehts nur noch da drum, die Melodien im Kopf zu denken. Umgesetzt werden sie fast automatisch.

Bin zwar kein absoluter Profi, hab aber mehrere Jahre lang 3 bis 5 Stunden pro Tag 'trainiert'. Und da stellt man so einen Effekt wirklich fest! Mit Noten ist es ähnlich. Du kannst sehr viel Theorie lernen, wenn du Noten lesen kannst und dann auch in ner BigBand oder ähnlichem danach spielst.

Aber das improvisieren ist ne Kopf- und Übungssache, bei der dir Notenlesen helfen kann, aber auch nicht mehr.
 
Juhuu, Philosophieren!!! :-D

also ich bin im Moment an so nem Punkt angelangt, ich kann zwar nicht spielen aber ich kenn viele Tricks dass die Leute das nicht merken...

bis vor ca nem Jahr wahr ich in der *Hendrix-konte-auch-keine-Notenlesen-und-drum-interessiert-mich-das-ganze-nen-dreck*mentalität, es geht eh nur um Feeling, usw... (@schmatzekater, ich weiss glaub ich was Du meinst... :-D )

Ich war an einem Punkt wo mir aber die fehlende Technik (über die Du beim Noten Üben zwangsläufig auch nachdenkst...) beim feeling im Weg war, ich hatte meinen Stil gefunden, wusste wie ich klingen will, nur konnte ich vieles nicht verwirklichen, ich bin bin mir vorgekommen wie im Auto mit angezogener Handbremse...

Momentan nehm ich Unterricht in Klassischer Gitarre und Harmonielehre/Gehörbildung und binde das in meinen Stil ein.

Diese phase find ich (für mich) sehr wichtig, da ich jetzt üben kann ohne das Feeling zu "verraten", wär ich sonst vielleicht zum Frickler und Griffbrettwichser geworden...

May this be Love or Confusion
Born out of Frustration
Wracked feelings -
Of not being able to make true
Free physical Love to the
Universal gypsie queen true
Free expressed Music
darling guitar-

please rest... Amen
-J.Hendrix
 
Ach ja, noch ne Kleinigkeit an Schmatzekater (übrigens ein lustiger Name...):

Auch wenn du keine Noten frei vom Blatt spielen kannst. Wo die Noten am Griffbrett zu finden sind ist seeehr hilfreich. Vor Allem, wenn du mal mit einem klassischen Instrument zusammen spielst. Hab z.B. mit ner klassischen Geigerin gespielt. Und da hats Vorteile, wenn ich weiß, wo bei ihrer Geige und meiner Gitarre die Töne liegen.

Aber ich denke, wo die Töne auf dem Griffbrett sind, weißt du? Nur nicht, wie man sie notiert, oder hab ichs falsch verstanden?
 
Ich hab zwar ganz gute Notenkenntnisse, spiele Gitarre aber nicht nach Noten, weil ich meine Kenntnisse auf klassischer Trompete gelernt hab. Bisher konnte ich das ganze leider noch nicht so gut auf Gitarre adaptieren ;-)

Grundlegende Noten- und Akkordkenntnisse sollten auf jeden Fall sein, damit man sich besser mit Mitspielern in einer Band/einem Projekt verständigen kann.

Grüße
Cos
 
Grüße.

man kann gitarre auch nach noten spielen??! :-o

nein, im ernst: wieder mal ein thema, das man nicht allgemein mit ja oder nein beantworten kann. es gibt, wie ja bereits erwähnt wurde, musiker, die mit noten gut zurechtkommen, es gibt andere, die könnten zwar nach noten gehen, wollen aber nicht, und es gibt solche wie mich, die noten weder lesen noch schreiben können (außer mit gaaaaanz viel mühe und zeit) und trotzdem was halbwegs brauchbares auf der klampfe zuwegebringen.

ich selbst würde gerne mal "richtig" gitarre spielen lernen, wobei es mir aber egal ist, ob mit noten oder ohne. was mir fehlt, ist spieltechnik... und natürlich übung. (hehe, ich muss nicht spielen können, ich mach ja nur metal ;-) )

ich finde es jedenfalls wichtiger, dass ein gitarrist ein verständnis für musik und groove hat, dass er sich in einen song einfühlen und die harmonien logisch weiterdenken kann als dass er weiß, welche bünde er am besten hämmert, weil das ja jetzt ein g maj7 akkord mit quintolischen sechzehnteln is. denn selbst, wenn man nach gehör die partitur eines songs aufschreiben kann, bedeutet das noch nicht, dass man das feeling hinbekommt.

Der ich-wär-so-gerne-gitarrist-Gruß

In Somnius
 
Äääh, zu Deinen Fragen@schmatzekater :p :-? :-D :

Beim E-Gitarrespielen, beschäftigt mich in letzter Zeit der Gedanke, inwiewiet man ein "besserer" Gitarrist wäre, wenn man Noten könnte und nicht nur Tabulatur.

Ich finde:
Du bist nicht auf Akkorde und Tonfolgen und Licks die Du gelernt und geübt hast angewiesen, im Idealfall kannst Du Dir die richtigen, die genau das Ausdrücken was Du sagen willst einfach ausdenken, was beim Komponieren eine grosse Hilfe ist, aber auch beim 10-min-Solo...
dazu sind aber nicht nur Noten, sondern vielmehr die Gehörbildung wichtig...

Wie wichtig findet ihr Notenkenntnisse/Skalen auswendig lernen im Hinblick auf Gitarrenspiel?

Es geht für mich dabei nicht ums auswendig lernen, sondern darum, die Finger absolut unabhängig voneinander bewegen zu können, aber dazu später mehr...

Reicht Tabulatur oder ist es ein erheblicher Vorteil auch zu wissen, wo die entsprechenden Noten auf dem Griffbrett zu finden sind?

Beides reicht (mir) nicht...
Wie oben schon gesagt, mir gehts nicht um Skalenwichserei, das kann Frank Gambale eh besser, mir gehts darum unabhängigkeit zu erreichen, flüssiger zu spielen, es geht um zusammenhänge in der Musik, das zu hören, zu spüren und intuitiv kontrolliert zu spielen...
also nur zu wissen wo die Noten am griffbrett sind reicht auch nicht, man sollte eigentlich tiefer gehen, wenn man ein "besserer Gitarrist" werden will, denk ich... Hätte auch nie gedacht dass man so viel kreatives mit ein paar punkten anstellen kann...
:-o :-o :-o

Wenn ja, wie knüppelt man sich das am besten in den Kopf rein

1.: Nimm Unterricht! Am besten einzelunterricht bei nem guten Lehrer, Harmonielehre verbunden mit Gehörbildung!
2.: DISZIPLIN!!! man muss schon den Arsch hochkriegen und min. ne Stunde am Tag investieren... auch wenn´s schwerfällt...
 
also dann will ich auch mal meinen senf dazugeben. ich spiele seit ca 16 jahren gitarre und kann überhaupt nicht vom blatt spielen, halte das auch für überhaupt nicht notwendig im zusammenhang rockmusik/band.

wichtig ist, dass du weisst welche skalen wohin gehören, du weisst was in welche tonart passen kann etc.

also nen quintenzirkel und die kirchentonleitern sollte man schon im kopf haben. wenn du eigene musik machen willst wirst du sicher nicht auf dem griffbrett unabhängiger wenn du dir vorher notierst was du spielen willst....ganz im gegenteil.

was zählt ist das gefühl für musik und fürs instrument ;)
 
Hi,
schönes Thema, wobei mir da ein bisschen traurig ums Herze wird. Bin leider absoluter Autodidakt und meine Notenkenntnisse beschränken sich darauf, dass ich ne halbe Stunde brauche um mal eine Notenzeile entziffert zu haben! jaja, ich weiss, das ist alles Übungssache! ;-)
Fakt ist, ich weiß, dass ich ein guter Gitarrist bin, leider aber kann ich mich beim raushören von Liedern nur auf´s Gehör und ein paar theoretische Kenntnisse über Akkordverbindungen verlassen. Kann man verschmerzen, aber ich hätte gerne auch mal spanische klassische Gitarre nach Noten spielen wollen. Das war mir leider versagt! Dabei gibt´s da so schöne Sachen und dann vermisse ich das Notenlesen!!
Ansonsten kann man ohne Noten aber auch ganz gut leben! Und das Gefühl zur Interpretation steht ja auch nicht auf dem Notenblatt! ;-)

Ansonsten wird sich da noch die/der Eine oder Andere drüber auslassen, wie wichtig das Notenlesen sein muss, wenn man es professionell betreiben möchte!
Gruß
Tom
 
ich denke das noten lesen (und harmonielehre / kompositionslehre wissen) schon essentiell sind um die moeglichkeiten die sich einem bieten ausschoepfen zu koennen.

fuer mich sind noten sowas wie die vokabeln der (musik -) sprache, harmonielehre das was in der sprache die grammatik ist. natuerlich kann man wie im echten leben, sehr weit ohne kenntnisse kommen, aber irgendwann ist dann eben schluss, wo es fuer (aus-)gebildete oder kundige musiker noch viel weiter geht.
wenn man in einer grossen band spielt (zB zweiter gitarrist und keyboarder der string sections spielt oder gar in einer big band), dann muss man wissen, wie und wo man die gitarre soundtechnisch und harmoniesch plaziert - natuerlich kann man das auch durch reines hoeren und gefuehl - effizienter und schneller gehts aber mmit einem grundstock wissen, und ganz schnell und einfach geht es mit genauem wissen .
ausserdem helfen notenkenntnisse, sich anderen musikern mitzuteilen bzw andere zu verstehen, genauso wie es einem ermoeglicht sich sinnvoller und besser auszudruecken.
wenn mman die scales und chords kann und weiss, ist es eben kein problem wenn der keyboarder mal meint, man koennte das stueck doch in g-mixolydisch spielen - der ungebildete gitarrist wird sich da wohl (ohne ausreichend und langjaehrige erfahrung) sehr schwer tun; der notenkundige weiss was gemeint ist.

ausserdem ist es eine unglaubliche hilfe, wenn man selber songs schreibt - dannn ist man eben nichht auf a, e, g, und d beschraenkt...

was immer zu verwirrung fuehrt, ist der irrglaube das man noten perfekt vom blatt lesen koennen muesste - das muss man nicht koennen ausser man ist studio/profi gitarrist.
was viel wichtiger ist, ist das wissen wie welche noten in relation stehen, wie akkorde aufgebaut sind, was akkrodwendungen sind und wie diese funktionieren und wie die scales dazu aussehen und wie man das auf dem griffbrett umsetzen muss. wie das ganze im notenbild aussieht sollte man auch wissen, aber zuhause vor dem sequencer hat man ja meist auch zeit, sich in ruhe das zu ueberlegen.

nur, sich einzig und allein auf notenlesen zu beschraenken ist auch nichht sinnvoll, denn sonst kann man wirklich irgendwann mal ohne garnichts mehr - vielmehr sollte wissen als schluessel zu neuer kreatitaet und moeglichkeit gesehen werden, und nicht das man sich sklavisch daran haelt.
 
:) bin zwar nur "Klimper-Gitarrist" und komme mehr von der Tastenfraktion, aber für jemanden wie mich, der Noten nur in der Form
" C-3 01C30 " kennt :-D sind die fünf Striche mit Krakeln und Fähnchen dran nur Teufelszeug :-D Außerdem finde ich höchstens die Notenschlüssel ästhetisch.. Noten sind für mich nur Mittel zum Zweck,eine Komposition zu transportieren. Ich kenne genug, die spielen perfekt nach Noten, auch Jazz ;-)
Evtl. liegts daran, daß ich direkt neben einer Musikschule wohne und mir den ganzen Tag
"polytonale" Tonleitern auf sämtlichen verstimmten Klavieren und quäkigen Trompeten anhören muß - mein Fazit: Musiklehrer sind arme Schweine :-D
 
ich kann weder noten lesen, noch kann ich sie schreiben :-D :-D :-D

was bitte sind tabulaturen? :-?

wenn ich etwas komponiert (ein Stück schreiben wäre ja auch nicht richtig...:p) habe (meisst mit offener Stimmung und Kapo - wie zum Beispiel "Desperation") muss ich die anderen Jungs (solo Git und Bass) fragen wie die Griffe heissen die ich spiele.

Ich kann nur nach Gehör und Bauch, das geht aber auch (und reimt sich) :) :)

Mark
 
Hintermann schrieb:
Ich kann nur nach Gehör und Bauch, das geht aber auch (und reimt sich) :) :)

Mark

Kommt auf die Musikart an und was du machen willst. Ich habe in ner BigBand gespielt. Und das schaffst du nicht ohne Noten. Und versuch mal bei einem Repertoire von hundert Songs eine Improvisation nach dem Gefühl zu spielen. Da musst du dann schon wissen welche Skalen du auf welche Akkorde spielen kannst. Zeit zum Proben hast du da nicht.

Aber wie gesagt, für Straight Rock ist es bestimmt nicht unbedingt notwendig, kann aber auf keinen Fall schaden!
 
für leute die covern oder gar anspruchsvollere musik machen kann es schon von vorteil sein zu wissen was die kleinen-schwarzen-punkte-mit-den-strichen-dran
bedeuten:)

ich habe nie das gefühl gehabt es zu brauchen 8-)

mark
 

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