Alternative zum Markenrecht: Umgang mit Nachahmern

[sixstringwarrior]

Hallo Leute,

vielleicht hat der ein oder andere von euch schon die Erfahrung mit dem Thema gemacht. Sei es hinsichtlich eurer Musik, anderen kreativen Projekten oder im Bezug auf einen Brand.

Nicht jede Idee ist geschützt, dennoch kann Imitation u.U. leicht nachweisbar sein. Mich würde interessieren was ihr für Strategien und Erfahrungen im Umgang mit Nachahmern entwickelt habt, wenn Patent / Marke / Copyright (noch) nicht gesichert waren.

Bitte sprecht allgemein über das Thema. Keine schmutzige Wäsche und am besten keinerlei Namensnennung. Ist besser so

Freue mich auf eure Beiträge.

SSW

 

[Cell_o_Chromos]

Das fängt schon bei der Unterscheidung der verschiedenen Sachen an...

Urheberrecht
Marke
Geschmacksmuster
Gebrauchsmuster
Patent

Alles verschiedene Dinge die getrennt zu behandeln sind!

Für die Musikusse hier dürften das erste Vorrangigig, und dann das zweite Nachrangig interessant sein. Geschmacks- & Gebrauchsmuster sowie Patente dürften hier wohle keine Rolle Spielen.

Das Urheberrecht wird (in Deutschland) schon allein dadurch Existent, dass jemand (der Urheber) ein Werk einer bestimmten "Schöpfungshöhe" erschafft. Es ist (wieder in Deutschland) unveräußerlich, es kann Formal nicht übertragen werden, auch nicht auf Wunsch.
Soweit mir bekannt, wird ein Urheberrecht nirgends "angemeldet". Das wäre ja auch unverwaltbar.
Ungeachtet dessen sollte man natürlich zusehen, die eigene Urheberschaft nachweisbar zu dokumentieren, damit niemand diese streitig macht.

Eine Marke dient zur Kennzeichnung von Produkten eines Herstellers und bezieht sich immer auf bestimmte Produktgruppen. Wörter, Zahlen, Grafiken, Farben, Tonzeichen können eine Marke darstellen.
Eine Marke kann rein theoretisch einfach durch nachhaltigen Gebrauch und Etablierung entstehen. In der Praxis sollte man sich aber natürlich durch Anmeldung beim Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA) frühzeitig absichern, wenn man eine Marke etablieren möchte.

Bei dieser Anmeldung prüft das DPMA ob denn die eingereichte Marke bestimmten Kriterien genügt. Sie muss spezifisch genug sein, sie darf bestimmte Dinge nicht beinhalten usw.
Das Amt prüft NICHT, ob die eingereichte Marke mit einer bereits bestehenden und/oder eingetragenen Marke kollidiert. Das ist ein Punkt der nicht oft genug gesagt werden kann.
Entsprechend muss man bei Erstellung einer Marke selber im Register recherchieren und sollte am Besten einen spezialisierten Markenanwalt mit ins Boot holen.

 

[Christian_30]

Ein bestimmtes Arrangement bzw. ein bestimmter "Gesamtsound" ist nicht schutzfähig. Daher ist es aus meiner Sicht zwecklos, sich gegen andere Bands schützen zu wollen, die bei Erfolg auf den Zug aufspringen und klanglich etwas sehr Ähnliches machen. Bei Kompositionen ist das natürlich wieder was anderes....

 

[Magic2012]

was kostet eigentlich so ein Patent

 

[timh]

http://www.dpma.de/patent/gebuehren/

 

[User70408]

Urheberrechte bei Musik ... glaubst nicht auch das dieser Bereich ein aussterbendes Recht sein wird, in Zeiten wie diesen ?

Den mal ehrlich ist es überhaupt heute, nach so vielen Jahren, noch möglich was "neues" zu schaffen ?

Also Neu, irgendeine Melodie oder so, was nicht schon hundertfach da war in früheren Jahren ...

Ich vermute die Rechtsprechung wird der Tage/Jahre irgendwann kapitulieren

Oder irgendwer erfindet demnächst ein neues Klang/Tonsystem ...