Alte Melodien hinter sich lassen?menschliches versagen??

  • Ersteller whiterabbit
  • Erstellt am
huch da hat einer den hint mit den gleichen und ungleichen paaren gemerkt, also hat es funktioniert.
:)
uebrigens, zur geschichtlichen argumentation:
die dialektik muss nicht immer gegeben sein (stichwort : strukturalismus vs funktionalismus, determinismus vs konstruktivismus, und ueberhaupt - geschichichtliche interpretation ist immer die interpretation der herrschaftsklasse (bei adorno heist das dann herrschaftswissen und eliten manifestation, wo das enden kann haben ja adorno und habermas schon ausreichend argumentiert).
worauf ich hinauswollte war der wiederspruch in sich, obwohl auf dem ersten blick aehnlichkeiten bestehen, und folglich sich das ganze aufhebt: oder meine art zu sagen "ich halte den ganzen thread, incl. frage, fuer ueberfluessig und indifferenziert. "

ansonsten - danke fuer das in der kritik versteckte kompliment und auf zu neuen debatten.

alles gute
shihoban
 
Was wohl Freud dazu gesagt hätte ? Die Musik als "Überich" ?!

Musik, Natur, Technik (vor allem Computer) liegt allem eins zugrunde -> Mathematik !!!

Und das erschaffen von Melodien, Rhythmen, Tönen ist im Prinzip nicht anderes als der Versuch des Menschen seine bewusten oder unterbewusten Gefühle oder Stimmungen in mathematisch nachvollziehbare Formen zu bringen... es gibt in der Musik durchaus etwas was ähnlich wie in der Kunst als "Goldener Schnitt" bezeichnet wird...also die perfekte Symetrie...also das was Menschen gemeinhin als schön empfinden...

ein zufallsgenerator für Musik währe also durchaus vergleichbar mit der Chaosforschung...übrigens hatt LouReed in den 70ern schon eine echt abgefahrene Platte gemacht...und zwar stellte er sich mit seiner Gitarre und ein paar voll aufgerissenen Amps in einen Aufnahmeraum und nahm die zufällig entstehenden Rückkopplungen und Töne auf...
für alle dies interessiert - LouReed: Metal Machine Music

so long, Shimerik

so jetzt bin ich urlaubsreif !!!
 
greasy-gun-kids schrieb:
Desweiteren wird der Computer sehr wohl in der Lage sein, emotionale Musik zu erzeugen, daß kann er schon heute (man informiere sich zu dme Thema).
Da geb ich dir recht. Der Unterschied ist jedoch, dass Menschen ein Bewusstsein haben und emotionale Musik durch eigene Erlebnisse, Emotionen, Intentionen bewusst anzielen können. Wenn Computer "emotionale Musik" erzeugen ist das wirklich nur Zufall (was ja nicht Sinn der Sache sein kann) oder sie wurden darauf hin programmiert, was wiederum nicht kreativ ist. Es gibt natürlich Ansätze bzgl. der künstlichen Intelligenz, wo realistische Rahmenbedingungen geschaffen werden und dem Computer bzw. der KI dann der Rest überlassen wird. Aber richtig überzeugen kann mich sowas in Bezug auf Musik noch nicht. Aber diesbezüglich wird sich in der Zukunft sicher einiges tun.

Nur weil manche nicht verstehen, warum sie etwas berührt, heißt das noch lange, daß es dafür keine rationelle, computerverarbeitbare Erklärung gibt.

Die gibt es sicherlich, aber soweit ist die Gehirnforschung wohl noch nicht. ;-)
 
Hi,

irgendwie abgefahren, Eure Diskussion. Ne Anfrage nach ner Denkmaschine gehäckselt mit persönlichen Meinungen, anzüglichen und überflüssigen Kommentaren, das ganze gewürzt mit intellektuellen Hackbällchen. Guten Appetit.

Mensch Greasy, irgendwie hatte ich dich schon lange im Verdacht, dass du hinter deinen kanonigen Sprüchen (nein, nicht Kirche! ich meine deinen Nicknamen) einen ganz Intellektuellen versteckst! Erwischt!

Was soll man dazu sagen? Ist doch simpel: Wenn einer eine Maschine komponieren lassen will, kann sie das mehr oder weniger gut, je nachdem wie gut oder kreativ der Programmierer war, natürlich. Aber bei dem, was der "Künstler" (rrhhhööm ähemmmmm hüstelhüstel gfbbblllpflll#######) die Maschine machen lässt, kann er ja wohl nicht mehr sagen, er selber wäre kreativ!!!!

Mein Tip an den Threaderöffnher: Nimm dir einen Kassettenrecorder, schnapp dir ein Instrument und spiele mal ne halbe Stunde herum. Irgendwann denkst du dann, Mann, das war ja ne geniale Folge, und du kannst sie wieder abhören und etwas draus machen. Dann warst du wenigstens selber kreativ.

Und stell dir mal vor, genau dieselbe Melodie mal langsam am Klavier, mal langsam und traurig, mal lebendig und lustig, mal rockig, mal im Techno-Verschnitt. Mann, wo siehst du eigentlich Grenzen? Du kannst von ein und derselben Sache Variationen hinkriegen, die erkennt keiner mehr!

Hugh, das Traktat des sturen Wolfs sein *g*

Gruß Rainer
 
Hallo!

Hey Sh(i)opgirl, gut zurück geschoßen, Sheriff. Das macht Freude. Peng, peng, come on, Astroboy, peng, Shiop, peng.

Ich wollte an sich auch weniger auf die Dialektik hinaus. Eigentlich: Gibt es in der Philosophie auch nur einen annähernd so radikalen Schnitt wie in der kurzen Zeit zwischen Monet und Cezanne (Cezanne, weil Picasso, bla bla). Stichwort: Abbildung, Aufnahme, Dimensionalität. Vielleicht Kant........ 3, 2, 1, ready, go!

Ansonsonsten klang dein Thread eigentlich schon sehr nach Überfluß..... aber nach sehr feinem (cagemucke inparis miteinembuchvonschopenhaueraufdemschoß undeinemAbsynthinderhand - Baby, wer zahlt!? :-o)

Ach ja, was ich dich schon seit langem fragen wollte: Bist du vielleicht diese Person? So jung und schon mit der fernen Diskursethik eines Habermas' vertraut? ;-)

Oh Mann, ich hab' so dicke Eier, Organix.....

The Gre as Gun Back.
 
moin,
ich für hier jetzt ma ein längeres zitat an. ist von ´Robert Jourdin: Das wohltemperierte Gehirn´:

"Wenn Melodien aber so einträglich sind, warum setzt man sich nicht einfach ans Klavier und probiert so lange verschiedene Tonfolgen, bis etwas profitables dabei heraus kommt? Wie viele Kombinationen lassen sich denn schon mit den 12 tönen einer Oktave herstellen?
Das sind schon ein paar! Wir haben hier nämlich wieder das alte Schimpanse-mit –Schreibmaschine Problem: „wie lange braucht ein Schimpanse, um ein Shakespeare-stück wiederzugben, wenn man ihn tagein, tagaus nach dem Zufallsprinzip auf einer Schreibmaschine herumhacken lässt?“ Die korrekte Antwort lautet: sehr, sehr lange. Selbst die etwa 40 Anschläge für Hamlets „sein oder nicht sein, das ist hier die frage“ würde den armen Schimpansen jahrmillionenlang beschäftigen (nämlich die 40. Potenz der Anzahl der Schreibmaschineentasten). Sollten sie Zweifel haben, probieren sie es doch aus.
Gegenüber Melodien nimmt sich sogar Shakespeare noch einfach aus. Eine Melodie ist nicht bloß eine Abfolge von tönen, sondern die töne variieren in ihrer Dauer und Betonung. Deswegen ist die Anzahl möglicher achttaktiger Melodien unermesslich groß. Genau wie bei Buchstabenfolgen machen auch nur wenige der möglichen Melodien für unser Gehirn Sinn. Wenn man einen einzelnen Ton verkürzt oder ihn aus dem Takt entfernt, zerstört man damit Selbst die einprägsamste Melodie, genauso wie wenn Hamlet vor sich hin stammeln würde: „Ein oder nicht ein, das ist hier die frage“. Kein Komponist hat die Zeit, auch nur einen winzigen Teil dieser Varianten durchzuprobieren, und es macht auch keinen Sinn, einen Supercomputer mit rasender Geschwindigkeit Melodien erfinden zu lassen, denn wer hätte eine Billion Jahre Zeit, sich die Ergebnisse anzuhören und zu beurteilen?
Manchmal haben Komponisten Melodien nach einer Art „Schimpansen-Methode“ gesucht. Gelegentlich würfelte Mozart die töne einer Melodie einfach aus, Schumann erzeugte Melodien über die Bildung von Anagrammen – zum Beispiel A-(E)-s-c-h, dem geburtsrot seiner Frau Clara-, Cage durch das werfen von i-ging münzen. Weber entdeckte den Verlauf einer Melodie in der Kontur eines umgedrehten Möbelstücks, und Villa-Lobos sah eine Melodielinie in der Skyline Rio de Janeiros. Das alle3s geschah jedoch eher aus spontanen Launen heraus. Es ist kein Fall bekannt, dass mit einer solchen Methode jemals eine faszinierende Methode geschaffen wurde.
Eine einprägsame Melodie ist Magie – durch ihre bloße Kraft und und deshalb, weil unser Gehirn sie irgendwie aus den Zigmillionen Möglichkeiten schlechter Varianten ausgewählt hat. ......."

dann versucht er zu erklären, wie das gehirn melodien sinn verleiht usw. er geht auch auf die kulturelle prägung des hörens ein, wie kinder hören und, und, und.

sind ja einige aussagen in dem text zu finden:
ich denke es ist auf jeden fall legitim, wenn nicht sogar gut, alles mögliche auszuprobieren, um neue ideen/inspiration zu kriegen. ob was bei rauskommt ist die frage. aber wenn man sich mit anderen herangehensweisen beschäftigt, wird das gehirn wieder "aufgeweckt" und es kommen eher neue ideen. also thread beginner, mach das auf jeden fall, was du dir überlegt hast.
nicht gut fin ich, wenn man solche ideen anderer so abschmettert. bringt niemanden weiter. noch beschissener ist es allerdings auf demjenigen rum zu hacken.
das thema hätte durchaus interessant werden können. stattdessen: kandinski, schlingensief, cage, crump, kant, arschloch, mehldau, turner, picasso, wichtigpups, peng...... lächer-ich
 
also wenn hier wer meint keine einfälle mehr zu habenund auf computerhilfe zurückgreifen zu müssen, dann mag das stimmen.

das ist allerdings einzelschicksal. andere menschen können auch kreativ sein, auch wenns manch einer nicht glauben möchte. ich will damit nicht sagen, dass ich derjenige bin. kommt bloß mal von eurem traum runter, dass wenn euch nichts mehr einfällt, alles an kreativität und musikalität ausgeschöpft ist. es gibt immer leute, die mehr als ihr auf die beine stellen als wir.

vielleicht ist das der grund, dass wir mit einem mit unserer geburt vergleichbarem bekanntheitsgrad sterben werden und andere nicht?

alles neue kommt von uns. wenn wir allerdings nicht die nötigen einfälle haben, dann kommts halt von wem anders, so einfach ist das...

mfg, Nils
 
um mal etwas pragmatischer zu werden: für mich hat es sich häufig als sinnvoll erwiesen, kurze gefällige stückchen von zufallsmelodien als basis zu verwenden und beim rest meine eigene kreativität einzusetzen, um in relativ kurzer zeit ein gutes resultat zu erzielen. der zufall sozusagen nur als anlasser für die eigene kreativität. melodien "from scratch" zu entwickeln fällt mir nämlich reichlich schwer.
 
fufen 2000:

es gibt immer leute, die mehr als ihr auf die beine stellen als wir

Den Satz finde ich irgendwie cool. Je nach Lesart: entweder ist fufen ein überhebliches A..och, oder wir alle nichtsnützige Tröpfe. Oder halt beides.

Es grüßt schmunzelnd

CJ
 
hi,
ich finde es wichtig zwischen Zufall und Willkür zu unterscheiden, was meiner Meinung nach hier gleichgesetzt wird. welcher Mittel ich mich bediene um neue Ideen zu bekommen ist letztlich vollkommen egal. der kreative teil kann sich so 'nur' auf das selektive auswählen durch den musiker/komponisten beschränken. ich kann beim musikerschaffen den zufall doch eh nie ausschließen. da wird mal was falsch quantisiert oder falsch kopiert und am ende ist das zufallsresultat viel interessanter als meine ausgangsidee. ich glaube hingegen reine willkür hat in unserer musikkultur keinen platz. selbst experimentelle abgefahrne Musik ist doch nie wirklich willkürlich. ich glaube dem menschen, der kunst in der musik sucht ist es wichtig zu wissen, daß es ein mastermind hinter dem ganzen gibt, das etw. vermitteln will. mit irgendwelchen willkürlich erstellten patterns, die keinen kreativen prozess durchlaufen haben, oder der ihnen vorrausgeht wird nichts transportiert.

ringo
 
kukuck,

in den letzten 20 jahren haben sich die strukturen (v.a.musikproduktionstechnisch) grundlegend geändert(s.kuhn: paradigmenwechsel).

hier nun ein paar schnullis(w.benjamin: das kunstwerk im zeitalter seiner technischen reproduzierbarkeit)

arbeitslose studiomusiker vs. demokratisierung jeder ist ein musiker (adorno: dialektik der aufklärung)
neue melodie als schöpfungsakt vs. creation by selection (loytard: patchwork; feyerabend: supermarkt der ideen)

die herausforderung bei creation by selection ist das problem der reduktion von komplexität (luhmann) (habermas: neue unübersichtlichkeit).
man sieht vor lauter bäume (38697 verschiedene BD´s, 29485 SD´s usw. usf. ....) den wald nicht mehr.

hier kommen nun geniuus ins spiel wie bb(z.b. beat bass & melodie), scooter(ästhetik des primitiven), wo asis, prolls, zahnärzte und apotheker zu ihrem recht des amusements kommen. volksmusik. das nenne ich synthese. in diesem sinne

to do is to be (marx)

to be is to do (descartes)

shobedobedoo (frank sinatra) (zit. n. h.-p. duerr)

gruss sülzman_ffm
p.s. ach ja, baudrillard muss noch verwurstet werden. ok, transparenz des bösen: stockhausen´s ästhetische bewunderung des WTC-crash
 
...ich wars nicht - ich schwoers, wirklich, bei meinen pick-ups....

wirklich!

shihoban

ps: wo bleibt foucault ?
pss: satre ?
 
>>ps: wo bleibt foucault
>>pss: satre ?

moin,
foucault ist mir noch nicht über den weg gelaufen,
sartre ist ´n suuper,tougher typ, echt klasse,
er hat mich aber irgendwie so in meiner existenz als mensch so qasi als solche nicht wirklich
weitergebracht. ist eher was für die schwarzkittelfraktion.(ekel).

wie wär´s mit schwaller peter sloterdijk(im windschatten der postmodernen):
"die weltpopulärmusik ist an einem punkt angelangt,
wo man an eine erste musik für den letzten menschen glauben möchte.sie erzeugt
potentiell an jedem punkt des planeten dieselben rhythmischen und harmonikalen
einigungsformeln zwischen den hörern.sie etabliert in potentiell allen
lautsprechern des planeten dieselben musikalischen diktate dieselben tonisierenden
effekte, dieselben einstimmungen in dieselben phrasen und dieselben tonalen formeln."

tja, und watt nu? ich glaube pedder hat das kleingedruckte noch*** nicht gehört.

gruss
sülzman_ffm

***prinzip hoffnung(bloch)
 
Hi,

ich habe hierzu einen relativ einfachen Vorschlag (neben all der interessanten Philosophie auch ganz anwendbar): LERNEN !

Es gibt viiiiel Wissenswertes über Harmonie-, Rhytmik- und Melodielehre. Und ich bin sicher, dass viele hier noch längst nicht alle Möglichkeiten ausgenutzt haben.

Nach meiner Erfahrung hat eine "Kreativitätskrise" oftmals damit zu tun, dass man die Möglichkeiten seines bisherigen Wissens ausgeschöpft hat.
Dem kann man mit Fleiß (Iiiiih, welch häßliches Wort !) ganz gut Abhilfe schaffen.
-> Lernmaterial (Bücher, CDs, INet-Recherche, ...) besorgen und konsequent durcharbeiten,
-> Versucht mal Jazzharmonien, Kirchentonleitern, südamerikanische Rythmen, ....
-> Und anschließend das Zeug nach Lust und Laune kombinieren, Regel anwenden/brechen, ...

Wenn man sich natürlich sehr festgelegt hat auf seinen "speziellen Grunge-Pop-Acid-...-Mix", ist selbst schuld, wenn ihm nichts Neues mehr einfällt.

Gruß,

Simon2.
 

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