Alle sagen das Gleiche... (OT?)

Sind wir nicht vom Thema abgekommen?
Eigentlich ging es doch nicht um D. sucht den Superstar (betrifft ja nicht die Musiker / Produzenten )
Es geht auch nicht darum ob erwachsene besser sind als Jugendliche. Jugendliche waren (denke ich) schon immer fauler als erwachsene.
Ich denke es geht darum, ob die Jugendlichen, die Musik machen IM DURSCHNITT Realitätsferner sind als jugendlichen voriger Generationen.
Um die Frage, ob die Jüngeren darauf reinfallen was die Musiksoftware Kampagnen suggerieren wollen, nämlich mit der teuersten Software den Eintritt in die Chartwelt zu bekommen.

Ich muss mal ganz ehrlich sagen: mich würde es gar nicht mal stören, falls die Jugend wirklich unrealistisch denkt, denn für mich heißt es einfach nur WENIGER KONKURENZ :-D ( Manche Plattenfirmen beklagen sich ja, daß das meiste Demo material total unprofessionell und schon fast lächerlich sei ).

Für Leute die Veröffentlichen wollen, wäre das angebliche Handykapp (wie schreibt man das ?) der Jugend nur von Vorteil. Leute die es ausbaden müßten wären eben Frankey, indem er sich mit unüberlegten Fragen und arroganten Einstellungen im Alltag abgeben muss.

Ein Beispiel könnte sein:
Mal angenommen vor 10 Jahren hätte jemand angefangen Musik zu machen. Er hätte sich erst mal erkundigt was es alles gibt und dann beim Fachmann gefragt: "Kauf ich besser Produkt A oder B um anzufangen ?"
Ein Heutiger Jugendlicher fragt (laut der Theorie):
"Hey hab grad 200 Euro übrig. Was muss ich mir kaufen, damit ich am professionellsten Musik machen kann ?" Ohne groß zu wissen, worum es geht.
 
Hi!

Ich finde, man sollte diese Casting-Welle nicht überbewerten. Eigentlich geht es IMHO im Kern gar nicht um die Musik und das Können der Teilnehmer - sondern es geht um die Ausübung von Macht. Also die Macht zu sagen "Du darfst weiter kommen und du nicht." Der Fernsehzuschauer darf miterleben oder gar selbst entscheiden, welchen Kandidaten er sich aus dem "Menschen-Material" aussucht. Er kann bequem vor seinem Fernseher sitzen, wärend die Kandidaten sich mit Leib und Leben abmühen. Er ist der, dem alles präsentiert wird und dem suggeriert wird, es wäre seine eigene Entscheidung gewesen. Ob es nun Tanzen, Singen, Geschicklichkeitsspiele etc. sind, ist doch völlig egal. Momentan ist halt Singen bzw. Casting angesagt. Fernsehen hat schon immer suggeriert, das alles so leicht ist. Mal schnell eine Million Euro gewinnen. Mal schnell Popstar werden. Mal schnell berühmt werden.

Worüber wir uns jetzt also u.a. streiten, könnte auch in derselben Form über "Wer wird Millionär" ablaufen. So nach dem Motto: "Ist Wissen denn etwas, was man auf die richtige Wahl zwischen 4 Antworten beschränken kann?". Wohl nicht. Und deshalb hat McDeath auch völlig recht, wenn er sich fragt, ob das denn wirklich alles ist - Kandidat in einer Casting Show zu sein - oder ob zum Musik machen noch viel mehr dazugehört.

Aber dazu sind wir ja da. Es ist ein ewig währender Kampf! Der Skilehrer, der seinen Schülern sagen muss: Leutz, fangt erstmal mit der grünen Piste an. Der weise Mann, der predigt: Leute, die Welt läßt sich nicht in Antwort A, B, C oder D unterteilen. Der Astronaut, der den kleinen Kindern im Raumfahrtzentrum sagt: Jungs und Mädels, lernt erstmal Mathe in der Schule, vor euch liegt noch ein langer Weg ins Weltall.

Ich glaube nicht, dass unsere Jugend zu dumm ist, zu begreifen, dass gute Musik viel Arbeit und Können verlangt. Man muss es ihnen nur halt klarmachen. Und das möglichst ohne grosse Belehrungen, à la "Du kleiner Zwerg lern erstmal nen EQ richtig zu bedienen". Obwohl ich mir das auch manchmal verkeinfen muss :)

gruss
MK
 
Ich stimme 26_DAEMONS zu. Der Satz "Musik ist Kunst, und Kunst kommt von können" halte ich für falsch. Danach müßte ja auch jeder der nen bürgerlichen Beruf erlernt hat Künstler sein. Ich halte es da mit Thomas Mann der in "Tonio Kröger" sagt, dass Künstler sein eine Wesensart sei. Jemand dessen Beruf die Kunst ist, muß noch lange kein Künstler sein, und nicht jeder Künstler schafft Kunst.
Dieter Bohlen beheerscht sein technisches Handwerk sehr gut, aber würdet ihr das was er schafft wirklich als Kunst bezeichen?

Gerade weil man heute so auf das Handwerk achtet, vergeht den Jugendlichen die Lust Kunst zu schaffen. Sicher muß man sich erst entwickeln und das kostet Zeit, aber wenn man angehende Künstler von Anfang an mit Fachwissen nervt und ihnen dauernd sagt, das und das ist falsch, zumal Künstler sich bzw. ihren Stil erst durch "Fehler" definieren, ist es klar, dass diese bald keinen Bock mehr haben.
Ich selbst habe Musik schon immer geliebt, doch den Musikunterricht in der Schule fand ich total nervig. Man setzte mich vor ein Xylophon und zeiget mir verschnörkelte Kreise nach denen ich dann irgendeine Kinderliedmelodie spielen sollte *fg*
Hätte man mich damals schon effektiver daran geführt, hätte ich vielleicht viel früher angefangen, mich ernsthaft mit Musikmachen zu beschäftigen (was ich jetzt erst seit ca. 4 Jahren mache - bin 24). Ich habe ganz ohne Fachwissen angefangen. Hab mir nen Shareware-Programm (Fasttracker) besorgt und damit solange rumexperimentiert, bis was gescheites herauskam. Erst seit kurzem beschäftige ich mich intensiver mit Fachliteratur. Ohne die vorige experimentelle Phase würde ich noch heute nur Bahnhof verstehen, wenn ich in der "neuen Harmonielehre" lese.

Ein anderes Problem ist die Kommerzialisierung, die ja schon angesprochen wurde. Wie die Fachmusiker-Elite angehenden Klavierspielern vorschreibt, wie sie zu klingen haben, so schreibt die Musikindustrie den Popstar-Anwärtern vor, wie sie sich zu verhalten haben. Beides hindert potenzielle Künstler daran, sich individuell zu entwickeln. In der Kunst geht es doch eigentlich darum etwas eigenes zu schaffen und das kann man weder machen, wenn man als Pianist nur alte Stücke von Mozart nachspielt, noch wenn man als Sänger nur ein Instrument eines Produzenten ist, der aus Geldgründen Musikstücke zusammenschustert.
 
Interessanter Thread. Ich finde man sollte auch berücksichtigen, das das Produzieren von Musik technisch erheblich einfacher geworden ist, und dadurch viel verbreiteter. Vor ca 15 Jahren hätten sich (sofern Internet vorhanden) nur eine Handvoll Leute in diesem Forum rumgetrieben, und nur sehr wenige wohlhabende Jugendliche, da fiel ein kleines Homerecording- Basisequipment schon deutlich aus dem Rahmen für Weihnachtsgeschenke.
Das hat natürlich zur Folge, das es wesentlich mehr Laien auf dem Gebiet gibt als früher, besonders unter den Jugendlichen. Daher auch manchmal diese unspezifischen Fragen im Forum wie: "Wie mache ich alles???".
Das hat meiner Meinung nach wenig mit dem Potential der heutigen Jugend zu tun.

Gruß
Juggernaut
 
In der Kunst geht es doch eigentlich darum etwas eigenes zu schaffen und das kann man weder machen, wenn man als Pianist nur alte Stücke von Mozart nachspielt, noch wenn man als Sänger nur ein Instrument eines Produzenten ist, der aus Geldgründen Musikstücke zusammenschustert.

Das Problem dabei ist nur, daß man nie so etwas Kunstvolles hinbekommen wird, wie diese alten Stücke von Mozart. Demnach ist es für den Kunstinteressierten schon eine ungemein anspruchsvolle Aufgabe, alte Stücke von Mozart auch kunstvoll zu interpretieren, sprich: die Kunst hörbar zu machen.

Aber so ein Satz wie "wenn man als Pianist nur alte Stücke von Mozart nachspielt" kann nur von jemandem kommen, der nicht genug Zeit in die Erlernung eines Instrumentes und in das Wesen eines Stückes gesteckt hat.

Aber früher war das Bewußtsein für eine Interpretation einer Komposition eben größer. Das ist schonmal ein Unterschied.

Gruß, Greas.


P.S. An Stamp: Hey, das war nicht ganz ernst gemeint (mit dem "Neues vorstellen")..... aber die Frage nach den neuen Wegen bleibt..... denn: auch GY!BE wären ja kein neuer Weg, nur weil sie die Musikindustrie für die Vermarktung akquiriert. Es ist müßig Neues zu fordern, ohne zu wissen, wie das Neue aussehen soll.

Aber das Argument von Juggernaut trifft das Problem wohl am genauesten.
 
Kreatives Schaffen ist Kunst! Habe leider kein Brockhaus hier, sonnst würde ich das etwas genauer ausführen. Jetzt kommt es nur darauf an, wie man "kreatives Schaffen"definiert! Auch Dieter ist Künstler! Muss ja nich jedem gefallen.

Gruß, Alex!
 
Das Problem dabei ist nur, daß man nie so etwas Kunstvolles hinbekommen wird, wie diese alten Stücke von Mozart. Demnach ist es für den Kunstinteressierten schon eine ungemein anspruchsvolle Aufgabe, alte Stücke von Mozart auch kunstvoll zu interpretieren, sprich: die Kunst hörbar zu machen.

Muß man denn so etwas kunstvolles WIEDER hinbekommen? Die klassische Musik hat so ziemlich jede musikalische Möglichkeit ausgeschöpft. Wir heute sollten die Musik daher in neue Dimensionen führen. Für mich persönlich ist das instrumentale Stück nur ein Teil meiner Kunst. In meiner Kunst soll der Schwerpunkt im Text liegen. Für mich liegt das künstlerische Niveau in der Kombination aus gut produzierten Stücken und tiefsinnigen und sozialkritischen Texten, die gleichzeitig mein Wesen, meine Persönlichkeit wiederspiegeln.

Aber so ein Satz wie "wenn man als Pianist nur alte Stücke von Mozart nachspielt" kann nur von jemandem kommen, der nicht genug Zeit in die Erlernung eines Instrumentes und in das Wesen eines Stückes gesteckt hat.

Mir ist sehr wohl bewußt, dass sich ein Pianist in der Art und Weise wie er das Stück interpretiert (und verändert) von den anderen heraushebt. Sein künstlerisches Schaffen liegt darin, das kann ich druchaus anerkennen. Aber wenn er eigene Stücke schreibt, ist das ja wohl eine noch viel anspruchvollere Aufgabe.
 
Hi Allerseits,

verfolge nun den Thread nun schon ´ne Weile. Wirklich interessant!!! Und als meine Einleitung:
„Für das Können gibt es nur einen Beweis, das Tun.“ M.v.Ebner-Eschenbach (1830-1916)

Mache selbst seit über 30 Jahren Musik. Wir haben uns damals (woouuuuwh, wie das klingt;-) ) die Finger wund geübt, um ein Instrument lernen zu wollen. Und es macht mir immer noch Spass. Aber über Musik ist hier schon viel gesprochen worden, möchte Euch deswegen nur mal eine Parallele zeigen.
Habe zwecks Job jeden Tag die Möglichkeit mich mit Kunst, und zwar der „Bildenden“, auseinander zusetzen. Sehe jeden Tag massenhaft Bilder, Installationen, Collagen und Videokunst die ich, ehrlich gesagt, nicht immer nachvollziehen kann. (Vielleicht bin ich doch schon zu alt;-) ).
Über Qualität und Sinn und den damit verbundenen Anspruch möchte ich hier auch nicht schreiben.
Aber jetzt kommt´s: Die Museen heutzutage haben durch beständige Ausstellungen ihrer Sammlungen die Schwierigkeit, dass kaum mehr Leute kommen, die die Bilder der Meister sehen wollen. Daher ging man über, immer schneller wechselnde Ausstellungen zu machen und immer wieder neue Künstler nach zuschieben. Fakt ist, diese Ausstellungen brauchen Platz und die Folge ist, dass Bilder alter Meister im klimageschützen Lager landen. Und das auf Jahre! Und dadurch, dass auf diese Art und Weise die Museen dann auch tatsächlich Geld verdienen, wird dieses Spiel weiter getrieben. Also kommt der nächste Künstlernachwuchs in die Ausstellung und die Bilder der ersten Ausstellung wandern weiter. Und dann schnell noch ein Weiterer nachgeschoben usw...
Mittlerweile wird wirklich Kunst produziert!! Angebot und Nachfrage eben! Und auch hier gibt´s dann als Folge, dass eigene Ideen kaum mehr entstehen, sondern der Stil des Einen von Anderen kopiert und verkauft wird.
So, das steht jetzt alles zu oben genannten Zitat im Widerspruch. Eigentlich im Widerspruch, denn die Werte habe sich sehr gewandelt. Wie lange man übt, lernt oder studiert ist heutzutage nicht mehr die Frage, sondern nur, wie man sich am besten verkauft. Menschen mit moralischen Bedenken werden daher immer den Kürzeren ziehen. Und wenn man das Zitat darauf bezieht wie schnell man Geld und Erfolg hat, dann stimmt´s wieder. Bestes Beispiel ist die Musikindustrie! Und die kann ganze Generationen blenden, hauptsache die Bialanz stimmt. Siehe
http://www.n-tv.de/5191906.html
Gruß
Tom
und danke, dass auch ich mich mal kurz ausko... konnte!!
 
Hallo Music-Tom.

Tja, diese Entwicklung ist uns ja denke ich hinreichend aus dem Music-Business bekannt (siehe nur diverse Popstar-Such-Events bei Fernsehsendern). Es ist traurig rund um einen sehen zu müssen wie in der heutigen Zeit wirklich alles (Musik, Essen, Kunst, Wohnen, etc...) zu einem "Fastfoodkonsumfaktor" verkommt und das sich unsere lieben Mitmenschen mit immer weniger Qualität zufrieden geben. Devise: Hauptsache billig oder umsonst. ("Saugermentalität" aus dem Internet).

Werte die länger etwas darstellen und vor allem tiefere Bedeutung haben werden in der heutigen Gesellschaft immer mehr entwertet und verleugnet.

Traurig, traufig....
-----------------------------------------------------
Für greasy-gun-kids:

Hi du.

Ich denke etwas "kunstvoll" hinzubekommen in der E-Musik ist kein Problem, es gibt sehr gute zeitgenössische Klassikkomponisten die Stücke liefern das du flachliegst ;-)

Das Problem ist vielmehr Dieses: "Früher" hat Musik starke persönliche Bedeutung gehabt und ein eigenes Lebensgefühl und/oder einfach nur tiefe Gefühlsregungen in einem hervorgerufen. (Ich denke nur dran als ich mein erste "KISS"-Album gekauft hatte) :) Man konnte sich mit der "Botschaft" die der Sänger/Komponist versuchte rüberzubringen identifizieren und diese (Lebens)gefühle in einer ganz eigenen Art nachempfinden. Das ist aber einfach damit erklärbar das z.b. ein Cat Stevens, oder Gruppen wie die Rolling Stones Ihre Songs selber geschrieben und dann interpretiert haben. Die hatten was zu sagen, sprich: Dinge die diese Menschen emotional bewegt haben wurden in Songs verarbeitetet.

Heutzutage sieht die Sache in der Regel so aus das ein Komponist/Texter/Produzent mit Seitenblick auf Verkaufbarkeit und Kohle Songs schreibt/produziert, sich einen "Tanzchor" sucht oder mietet und diesen (meistens zu im Studio vorproduzierten Bändern weil diese "Marionetten" in der Regel nicht mal ein Instrument spielen können) auf der Bühne herumhüpfen läßt.

Somit verkommt die Musik einfach zu sterilem "Dosensound". Daher klingen doch auch die meisten "Buberl- und Mäderlgruppen" so emotionslos gleich.

Guck dir mal ein "Konzert" von Pre-Luders an und dann ein Konzert von U2. Der Unterschied haut dich einfach um (und ich meine jetzt nicht nur dir hysterisch kreischenden Reihen von minderjährigen Mädchen) ;-)

Gruß, Alex...
 
Aber früher war das Bewußtsein für eine Interpretation einer Komposition eben größer. Das ist schonmal ein Unterschied.

Ich fordere, dass solche Thesen mit mindestens drei Argumenten erörtert werden...

Aber da du das nicht hast, kann ich ja einfach kontern... ich sag mal, grosse Interpreten waren früher doch auch nur Pop-Stars... insofern wär ich mit dem Begriff "Bewusstsein" vorsichtig :p ;-)

Aber sonst, an alle, :lol:, gute Diskussion! Ich mag euch :-D
 
Aber früher war das Bewußtsein für eine Interpretation einer Komposition eben größer. Das ist schonmal ein Unterschied.

das ist nicht unwichtig.
es geht nicht nur darum, DASS heutzutage im sog. mainstream viel müll produziert wird, sondern WARUM.
weil das die menschen wollen. weil sie darauf konditioniert sind.
die charts sind für manche menschen sehr inhaltsleer und hohl, für andere wiederum eine angenehme art der unterhaltung, weil in der musik impulse transportiert werden die sich mit der eigenen erfahrung und erwartung kombinieren und daraus zu einem grossen ganzen entwickeln.

will sagen: es braucht heutzutage scheinbar keine "grossartigen" werke mehr.
die meisten mensche begnügen sich mit einer stimulierung ihrer erfahrungsvorräte.
"ah, schöner harmoniewechsel, das kenne ich, das ist gut. jetzt sollte eigentlich eine bestimmte melodie kommen... ah da ist sie ja schon".

es geht viel mehr um wahrnehmung als um das produzieren an sich.

und da meine lieben greasy shopgun girls kommt nun schliesslich doch ein bisschen kant ins spiel. und zwar seine "kritik an der urteilskraft", §42.
bei interesse bitte googlen, ist etwas umfangreicher...

Muß man denn so etwas kunstvolles WIEDER hinbekommen? Die klassische Musik hat so ziemlich jede musikalische Möglichkeit ausgeschöpft. Wir heute sollten die Musik daher in neue Dimensionen führen. Für mich persönlich ist das instrumentale Stück nur ein Teil meiner Kunst. In meiner Kunst soll der Schwerpunkt im Text liegen. Für mich liegt das künstlerische Niveau in der Kombination aus gut produzierten Stücken und tiefsinnigen und sozialkritischen Texten, die gleichzeitig mein Wesen, meine Persönlichkeit wiederspiegeln.

die "klassische musik" als genre ist (nach so vielen jahren ihrer existenz) wohl tatsächlich ausgereizt. nicht jedoch ihr instrumentarium.
obwohl sich seit anfang des letzten jahrhunderts immer wieder innovative komponisten (vom neoklassizismus schönbergs bis zur "neuen musik") an neue spiel-, kompositionstechniken/ausdrucksmöglichkeiten gewagt haben, ist diese richtung leider nur einem relativ kleinen kreis von interessierten vorbehalten.

und warum?
da kommt wieder das, was ich zu beginn erwähnt habe ins spiel:
die menschen (im sinne von "mainstream") wollen das nicht hören. es verträgt sich nicht mit der erfahrung. es ist ZU neu.
es ist geradezu anstengend, weil man sich damit AUSEINANDERSETZEN muss.
was ja wohl eine frechheit ist... zuerst viel geld für eine cd bezahlen und dann auch noch anstengende arbeit damit... tsts :)

viele sind heutzutage leider ja schon überfordert, wenn mal in einem lied kein beat, kein rhythmus vorhanden ist.

naja, jedem das seine (hui, das klingt jetzt ganz schön arschloch-elitär...)

wenn ich nochmal soviel schreibe, dann verbannt mich bitte aus dem forum... werd noch ganz bekloppt.

schüss,

arnold schönboy
 
Mir ist sehr wohl bewußt, dass sich ein Pianist in der Art und Weise wie er das Stück interpretiert (und verändert) von den anderen heraushebt. Sein künstlerisches Schaffen liegt darin, das kann ich druchaus anerkennen. Aber wenn er eigene Stücke schreibt, ist das ja wohl eine noch viel anspruchvollere Aufgabe.

Ist es nicht. Gute Musik gut zu spielen ist genauso schwer und anspruchsvoll, iwe sie zu schreiben. Es gab auch Zeiten, da waren die Instrumentalisten angesehener als die Komponisten. Die Vorkenntnisse müssen beide haben. Der zeitliche Aufwand ist bei beiden groß. Und beide brauchen die künstlerische Reife.

Aber wenn euch der ganze Medienscheiß so nervt, dann verschrottet eure Fernseher und kauft die richtigen CD´s. Es gibt doch nun WIRKLICH sehr viele gute Musik. Sei es im klassischen Bereich, im Pop/Rock oder auch (oder vorallem!?) im Jazz - oder Kombinationen. Und auch hervorragende Interpretationen.
 
eijeii
jetzt mus ich auch mal meinen senf dazu tun-ich meine können und wollen sind schon
wegen reproduzierbarkeit bestandteil künstlerischer aktion , aber eigendlch bin ich der meinung das kunst von künstlich abstammmt-das heist einem natürlichem vorgang einen willen aufzuzwingen .
was heute im tv läuft it meinstens nur werbung von friseurläden und boutiken die einem erzählen das mann das kaufen muss um liebe zu bekommen .dafür hopsen dann irgendwelche heinis unter strafbefehl auf der mattscheibe zu langweiliger muzak rum .

musiker sind die einzigsten die sich für musiker interresieren -früher hatt man einen sound nach 2 takten sofort erkannt wer den spielt.
heut glaubt jeder ne freundin zu kríegen wenn er fette software saugt
 
Hi Allerseits,

mal abgesehen davon, dass wir jetzt etwas vom ursprünglichen Thema abgedriftet sind (ja, auch mein Beitrag war nicht mehr ganz bei der Sache
:) ), zeigt ihr ja mit Eurer Begeisterung demjenigen, der den Anlass zu diesem Thread gegeben hat, dass Ihr Euch sehr genau damit beschäftigt und viel Zeit investiert.
:-D :-D :-D
btw: Finde die Meinungen sehr interessant.
Gruß
Tom
 
zeigt ihr ja mit Eurer Begeisterung demjenigen, der den Anlass zu diesem Thread gegeben hat, dass Ihr Euch sehr genau damit beschäftigt und viel Zeit investiert.

Nun ja da ich ja der Böse Bub war, de rdises "völlig aus der Luft gegriffene These" bezüglich Musikmachen und Nnachfolgende Generationen aufgestellt hat, möchte ich auch was sagen.

1. war das bewusst provokati gemeint, allerdings nicht auf unsere Stammbesucher bei homerecording.de bezogen, sondenr eher auf die "Du ich habe mir was besorgt wie mache ich in zwei Minuten fette Beatzzz" Fragensteller! Wer sich etwas mit dem Forum beschäftigt sollte das daher auch schneller kannt haben

2. die Erkenntniss, dass sich gerade jüngere heute weniger Zeit für Musik machen nehmen habe ich mir nicht aus dem Ärmel geschüttelt, es ist das Ergebnis einer Marktanalyse diverser grosser Musikinstrumente- und Musiksoftwarehersteller. Es war vor 10 Jahren schlichtweg schwerer Musik zu machen, ohne jahrelang ein Instrument zu erlernen...ich ede jetzt nicht von Drumcomputer anschmeissen und fertig! Zudem war das Equipment auch teurer und jemand der Musik machen wollte musste erst einmal richtig investieren und wusste daher von vornherein, dass er sich mit der Materie mehr als nur fünf Minuten beschäftigen will! heute hat sich das nicht geändert, allerdings haben besonder Jugendliche kein Schuldbewusstein beim Kopieren von Software, daher haben sie auch schnell die Software von der sie gehört haben, dass irgendwelche Profis damit produzieren. Auf der einen Seite eine coole Sache, denn so kann man mal ausprobierne und viele finden so vielleicht den Weg zur Musik, der ihnen vorher versperrt war. Allerdings ist Musik machen und Popstar aus dem Schlafzimmer/Kinderzimmer werden (s. die Story um Tiziano Ferro etc) doch ein absoluit hipper Trend. Daher versuchen es immer mehr Kids und wundern sich nach kurzer Zeit, dass es doch nicht so einfach ist. Die Medien suggerieren aber, dass es jeder shcaffen könnte, damit wird ein M usiker und damit auch seine Schaffenskraft schnell banalisiert, es ist nicht besonderes mehr, warum also für Musik bezahlen?
Das ist überhaupt das grösste Problem in Deutschland, Musiker und jeder der mit Musik etc zu tun hat ist trotz Popstars, DSDS etc nicht wirklich angesehen. Wenn also keine wirkliche allgemeine Akzeptanz (ich rede nicht von kreischenden Teen s und Leute die stolz drauf sind wiel sie irgendeinen Star mal hautnah gesehen haben) vorhandne ist und die Masse von Medien etc suggeriert bekommt, dass "Bands" (die Bezeichnung Band für solch einen Haufen ist schon eine Beleidigung für jede Band, deren Musiker ein Instrument beherrschen!!) wie "Overground" etc Superstars uns steinreich sind, wie soll man da jemandem klarmachen, dass man Plattenverkäufe und wirkliche Beschäftigung mit Musik und Musikmachen braucht, damit die Musikbranche (nicht die Majors um Bohlen etc) überleben kann! Wenn ich jemandem erzähle, dass ih mit Musik zu tun habe kommenimmer zwei Arten von Fragen :1 . ..und womit verdinest Du Dein Geld?..oder" . boahh da musst Du ja steinreich sein!

Nun ja..soviel dazu..bin auch etwas abgeschweift...ich denke das Problem der Jugend mit den älteren Generationen gab es sshcon immer...darauf habe ich mich auch nicht bezogen...das Problem ist einfach die Schnellebigkeit, die besonders stark von jugendlichen oder Teens, die noch nicht ganz wissen wo sie stehen und sich daher von Trends stark leiten lassen, praktiziert wird. ich habe einen jüngeren Bruder, der ist 13...der hört jeden Tag etwas anderes und findet jeden Tag jemand anderen cool..weil es ihm und seinnen Klassenkameraden per Bravo etc vermittelt wird, dass Star XY heute cool ist und morgen nicht mehr....er wollte auch mal zusammen mit seinen Freunden Musik machen..ich habe ihm Cubasis geschenkt..nach ca 30 Minuten erklären war es ihm zu viel und er meinte da würde er lieber zocken....die gleiche Meinung vertraten auch seine "Kumpels"...Musik machen is zwar cool..aber halt nur so lange es keine Arbeit macht!

Also ...wer sich wirklich mit Musik beschäftigen will tut es auch, egal wie alt (daher lieber Malte hinkt Dein Vergleich ganz schön! :)) Ich habe auch mit 13 angefangen E-Gitarre zu spielen, habe 1 Jahr auf die Klampfe gespart und mich nach Erhalt der selbigen jeden Tag mind 5 Stundenin den kelle rzum Üben verkrochen...Schule ging brgab etc..aber ich wollte es....na ja heuet spiele ich nicht mehr :)) hänge dafür hinterm Pult!
 

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