0dB Full Scale -> ? dBV

[mucknog]

Hi Leute,

stehe vor einem technischen- bzw. Verständnis Problem, seit dem Umstieg auf eine neues Audiointerface.

Folgender Aufbau/Routing:
Audiointerface Out -> Analog Mixer In -> Preamp -> Monitor Out -> Monitor

Bei dem Mixer handelt es ich um einen Allen&Heath MixWizard 16.
Die Soundkarte wurde getauscht von Hoontech DSP 2000 -> RME Raydat + ADA8000.

Nun ist mir folgendes beim Einstellen der Monitore aufgefallen, das ich mir nicht ganz erklären kann:
Wenn ich in meiner DAW beispielsweise ein Rosa Rauschen erzeuge, das 0dB Full Scale Ausschlag hat, somit also konstant 0dB Full Scale Signale zum Wandler geschickt werden. Dann erzeugt meine alte Hoontech so ziemlich genau ein 0dB Signal in meinem Mixer (Preamp steht auf +-0dB). Mein neues Interface (RME+Behringer) hingegen verhält sich aber ganz anders und liefert nach der DA-Wandlung ein Signal das fast 20dB lauter ist, und ich den Preamp für einen 0dB Ausschlag im Metering des Mischpultes auf ca -20 stellen muss.

So, nach dem ganzen dB Chaos komme ich jetzt zu meiner Frage

Kann es sein, dass verschiedene Wandler derartig unterschiedliche Signalstärken erzeugen, oder habe ich in meinem Setup irgendwas übersehen.
Möglicherweise habe ich auch den Unterschied zwischen 0dB FS und 0dBV nicht ganz verstanden.

Wer kann mir auf die Sprünge helfen?

cheers

EDIT: Mir ist ein Fehler unterlaufen. Der Unterschied ist nicht 20dB sonder nur 10dB.

 

[Fluffi_III]

Kann es sein, dass verschiedene Wandler derartig unterschiedliche Signalstärken erzeugen, oder habe ich in meinem Setup irgendwas übersehen.

Nein hast du nicht. Es gibt im Prinzip keine völlig allgemeine Normung für die Pegelübersetzung von dBFS in dBu. Die genaue Angabe sollte irgendwo bei den Spezifikationen des Behringergeräts zu finden sein.
Im Regelfall sind die Wandler so eingestellt, dass +4dBu irgendwas zwischen -13 und -20 dBFS entsprechen. Bei RME kann man den Bezugspegel aber auch einstellen (4dBu, -10dBV, High Gain).

 

[mucknog]

Vielen Dank für die schnelle Antwort, Fluffi! Echt super!

Im ADA8000 Handbuch findet man folgendes:

--> Max. Ausgangspegel +16 dBu @ 0 DBFS <--

Wenn ich also 0 dB FS in der DAW erzeuge, kommen +16dBu am Mischpult an, richtig?

 

[RefinedRough]

falls dir der ausgang zu laut ist, könntest du einfach statt der +4dbu auf -10dbu stellen in der rme software. wahrscheinlich war das beim alten auch etwa so eingestellt.

 

[Traumwandler]

Ja, bei manchen Interfaces kann man wählen, ob man mit dem Consumer Pegel oder dem Profipegel arbeitet. Dann kann sich am Pegel noch was ändern, falls Du mit der neuen Soundkarte eine symmetrische Signalführung hast und mit der alten nicht. Das kann ich aber anhand Deiner Angaben nicht nachvollziehen.

 

[mucknog]

falls dir der ausgang zu laut ist, könntest du einfach statt der +4dbu auf -10dbu stellen in der rme software. wahrscheinlich war das beim alten auch etwa so eingestellt.

Kenne mich mit der RME Software noch nicht so gut aus. Wenn ich nun Softwareseitig vor der Wandlung auf -10dBu stelle, wird dann dadurch die Wortbreite nicht verändert?

 

[mucknog]

Ja, bei manchen Interfaces kann man wählen, ob man mit dem Consumer Pegel oder dem Profipegel arbeitet. Dann kann sich am Pegel noch was ändern, falls Du mit der neuen Soundkarte eine symmetrische Signalführung hast und mit der alten nicht. Das kann ich aber anhand Deiner Angaben nicht nachvollziehen.

Kannst Du das bitte mal genauer erläutern:
Consumer Pegel VS. Profipegel

Vielen Dank

EDIT: Was meinst Du mit symmetrischer Siganlführung?
Habe 2 Monokänale die jeweils einen Kanalzug im Mixer belegen.

 

[RefinedRough]

die -10 geschieht soweit ich weiss nicht vor der wandlung, die würde in der tat die breite reduzieren.

http://de.wikipedia.org/wiki/Symmetrisches_Kabel

 

[Traumwandler]

Du musst unbedingt die Bedienungsanleitug Deines Interfaces lesen. Da steht das alles drin.
Kann ich auch nicht alles aus dem Stehgreif beantworten.
Wegen Consumer vs. Profi: Cinch hat zum Beispiel Consumer Pegel (0,7 V bei 1kHz gemessen) Profi, das doppelte. Aber so genau kenn ich mich da leider auch nicht aus. Wie gesagt, kuck im Manual nach, da sind solche Sachen erklärt.

 

[mucknog]

@all Erst mal Danke für Eure Hilfe!

Hab mir die beiden Handbücher nochmal kurz durchgeguckt.

Also die RayDat besitzt keine Möglichkeit den Pegel anzupassen ohne die Wortbreite zu ändern. Eigendlich auch logisch, da es nur digitale Ausgänge gibt (ADAT & AES/EBU), oder bin ich hier auf dem Holzweg?

Der ADA8000 Wandler hat auch keine Einstellungsmöglichkeiten bezüglich des Pegels.
Die Ausgänge sind symmetrisch (XLR), was kann man aus dieser Info jetzt ableiten?

Hoffe ich nerve nicht, aber ich würde das gerne genauer wissen/verstehen.

Hat den irgendjemand in diesem Forum auch die Kombi RayDat+ADA8000?

Danke Leute

 

[Traumwandler]

@all Erst mal Danke für Eure Hilfe!

Also die RayDat besitzt keine Möglichkeit den Pegel anzupassen ohne die Wortbreite zu ändern. Eigendlich auch logisch, da es nur digitale Ausgänge gibt (ADAT & AES/EBU), oder bin ich hier auf dem Holzweg?

Nein

Mir kommt das Messergebnis mt dem neuen Setup aber auch realistisch vor. Ich bin mir nicht so sicher, wie die Umsetzung von digital auf analog genau sein muss aber ich glaube mich zu erinnern, wenn Du 1kHz Sinus mit -18dBFS raus gibst sollten so ungefähr 0dBVU am Mischpult ankommen. Du brauchst ja im Digitalen noch einen großen Head Room für die Transienten, die von einem VU-Meter gar nicht erfasst werden. Ein VU-Meter kann ja außerdem auch ins Positive ausschlagen.

VU-Meter sind auch auf den 1kHz Pegelton eingemessen, nicht auf rosa Rauschen, soweit ich weiß.

Also ich denke, das hat alles so seine Richtigkeit. Warum das mit dem alten Setup anders war, keine Ahnung, aber spielt das denn überhaupt eine Rolle?

 

[DaVogi]

die 10dB unterschied entsprechen ungefähr dem versatz von -10 bis -12 dBv (consumerpegel) und +4dBu (pro level). siehe: http://www.sengpielaudio.com/Rechner-db-volt.htm

wenn du von dB sprichst ist es ganz essentiell zu wissen was für einen bezugspegel und messverfahren jetzt genau gemeint ist und wie deine hardware kalibriert ist.

in europa wird meist -18dB FS als bezugslevel verwendet, in amerika -20dBFS.... weiters gibt es verschiedene messverfahren (peak, quasipeak, rms, vu) die ein direktes vergleichen von werten weiters erschwert...

-18dB FS (rms) = 0dB VU ... wenn du den pegelton in der daw allerdings peak-aussteuerst würde der rms wert unter den -18dB liegen und das vu-meter somit ein bissl weniger anzeigen

je nachdem ob man seinen vollaussteuerungspegel jetzt bei +4 oder +6dBu festlegt müssten
0dB FS dann im bereich +16dBu sein.

auf jeden fall solltest du einpegel usw. immer mit werten deutlich unter 0dB FS durchführen (-9 oder -18dB z.b.) weil viele +16dBu wie du siehst schon weit oberhalb dem 'normalen' arbeitspegel liegt und div. gerätschaften hier durchaus schon zum zerren beginnen können.

 

[mucknog]

@all
Bin zwar ein wenig spät dran, wollte mich aber trotzdem nochmal bedanken.
Eure Erläuterungen waren jedenfalls sehr hilfreich.

Kann geclosed werden.