Unter Bezug auf @DHG muss ich mich ja nun als DEN "heididei-Beauftragten" des Songvotings outen. Immer nett und alle lobend, aber mit einem zeitweilig sehr besonderen Bezug zur Wirklichkeit. Aber lassen wir den Quatsch.
Fangen wir mit dem Positiven an. Ich bewundere – ganz unironisch – den Mut, zu seinem Selbstkonzept zu stehen. Dem Track hört man schon an, wie er gemeint ist und wie die zwei am Mic rüberkommen möchten. Nur driftet die Sache ziemlich schnell ins unfreiwillig Komische ab. Die Lässigkeit der Aussprache kommt wie substanzgetriebenes Lallen rüber, was durch die schlechte Mikrofonierung noch verstärkt wird. Die unfreiwillige Komik entspringt dem Spannungsfeld zwischen dem großen Schmerz, der erzählt werden soll, dafür aber zu flachen Textideen, vielen Reimen zum Weinen und dem geradezu atemberaubend konsequenten Verpeilen jeglichen Sprachrhythmus' am Beat vorbei. Da erscheinen mir Wollen und Können als die zwei Enden der Parabel. Es kann aber auch daran liegen, dass zwischen Wollen und Können immer etwas mehr Arbeit liegt, als Du dir z. Z. machen möchtest.
Wie wär's damit: einfach mal sprechen und hinhören und bemerken, dass die normale Straßensprache schon einen Rhythmus mitbringt. Und DA anfangen und diesen "Straßenrhythmus" zuspitzen. Und, auch wichtig, den stinknormalen Alltagsbedeutungen von Worten vertrauen und sich nicht einbilden, dass das Publikum mitzieht, wenn Du die Wortbedeutungen in deinen Texten völlig verdrehst. Und schließlich, wenn ein Wort nicht das bedeutet, was Du wirklich sagen willst, dann suche das Wort mit der passenden Bedeutung, anstatt irgendeines zu nehmen, damit der Track fertig wird.
Beim vorletzten Song von @Lonelynezz habe ich noch die Entwicklung gelobt. Dieser Track wäre für's Feedback Forum gewesen.
