wozu wavelab?

[Ewert]

hey,

ich frage mich, was wavelab bieten kann, was nicht auch in cubase machbar ist?!
ich habe alle meine songs bisher in cubase produziert und auch, man entschuldige mir den begriff, auch "gemastert", so gut, wie ich das eben konnte.

ich besitze diverse plugins, die für ein mastering geeignet sind und möchte von euch gerne wissen, was (ausser vll besserer workflow) mir wavelab bieten kann.

wer hat erfahrungen mit diesem programm? lohnt sich diese investition?
...oder ist es, wie vermutet, nur eine "arbeitserleichterung", die ich auch nur allein mit cubase hinkriegen würde?

ich habe mein ganzes letztes album nur mit cubase produziert und, soweit ich weiss, hat der masterinengineer auch nichts anderes genutzt...

ich bin gespannt auf eure antworten!

 

[Sampa]

Du kannst Trackmarker setzen, ISRC und CD Text mit einfügen und diverse DDP Protokolle erstellen. Zusammen mit einigen Analysetools ist das schon recht praktisch wenn man ein fertiges Premaster fürs Presswerk erstellen will. Ich hatte Cubase schon ewig nicht mehr in der Hand, aber ich glaube nicht dass das die genannten Funktionen hat.

 

[Wennto]

Hi Ewert, ich hatte vor eineinhalb Jahren die selbe Frage gestellt.

https://recording.de/Community/Forum/Recording_und_Studiotechnik/Mastering/136173/Thema_1.html
in diesem ausführlichen Thread wird alles beantwortet

 

[Belgarion]

Also, die Versionen, die ich noch kenne, sind quasi ein erweiterter Wav-Editor, mit dem man früher mehr in Sachen Berabeitung machen konnte als unter Cubase, vor allem da man halt NUR die Wav bearbeitet und nix anderes macht (also an sich auch keine "mehreren Spuren" ) => ressourcenschonender. Und es sind ggf. "ab Werk" mehr Effekte&Algorithmen dabei, mit denen man "mastern" kann, als bei Cubase, wo Du ja sicher viele nachträgliche PlugIns hast.

Aber mittlerweile dürfte man an sich alles - zumindest was den Sound angeht - was man als Musiker mit Wavelab machen würde, auch mit ner vergrößerten Vorschau eines WAV-Files in einer Spur bei Cubase machen, vor allem eben mit PlugIns.

Allerdings könnten Wav-Lab ggf. die Funktionen, die man vor allem als Nicht-Musiker typischerweise beim Bearbeiten von fertigen wavs braucht, "komfortabler" und noch umfangreicher zur Verfügung stellen. zB beim Vertonen eines Vidoes oder so, wo es ja wieder auf andere Dinge ankommt als bei Musik, vor allem beim "Workflow", zB Markierungen setzen usw. . Oder auch Dinge wie Stapelverarbeitung, also dass einzelne Files in der gleichen Art und Weise verdändert und dann wieder einzeln gespeichert werden, ohne dass Du alles einzeln manuell machen muss.

Als Beispiel: Du nimmst für eine Navi-App 100 Wörter in 100 versch. Wavs auf. Anhand einer "Refrenz"-wav, wo der Sprecher zB einen längeren Satz sagst, korrigierst Du Rauschen, passt den EQ auf die Sprecherstimme an, fügst vlt. einen angenehmen minimalen Halleffekt rein usw. - diese Einstellungen sollen dann für alle 100 wavs gelten. Mit wavelab annst Du das meines wissens dann über alle 100 wavs "anwenden", und alle 100 werden dann wieder einzeln gespeichert. So was ginge bei Cubase AFAIK gar nicht, außer Du machst eine Spur mit allen 100 wavs drin und machst dann 100 einzelne mixdowns...


vlt. lies mal hier, ob Du da selber "wichtige" UNterschiede findest: http://www.steinberg.net/de/products/wavelab/start.html

 

[tylerhb]

Wavelab bietet in der Tat einige Funktionen, die akaik kein anderer Editor so ausgereift beherrscht. Die Batch und Autosplit Funktionen sind ein Segen, wenn man häufig Multisamples für Drumagog bzw . Sampler im Allgemeinen erstellen muss.

 

[rockfred]

Da hab ich ne passende Frage. Habe ich durch Wavelab Elements 7 Vorteile gegenüber dem Mastering mit Studio One Pro?

 

[Ewert]

vielen dank für eure teilweise sehr ausführlichen antworten! ich denke, wavelab ist momentan für mich nicht interessant.. aber eine frage habe ich noch

@belgarion:

ich beziehe mich auf dein beispiel im letztem absatz von deinem post.
ich könnte es doch auch ganz einfach in cubase machen, indem ich die sätze, die der sprecher sagt, alle auf eine spur lege und auf diese spur alle plugins. dann bleiben ja die einstellungen über die gesamte textpassage gleich.
das hab ich noch nicht so richtig verstanden, was du damit meintest?!

 

[MatteoN]

Weil Bernie Grundman sagt, dass es die am besten klingendste DAW ist!

Ein Brüller, oder?

 

[Ewert]

keine ahnung, wer der herr grundmann ist....aber die am besten klingenste daw ist doch nuendo, wegen der guten audiomachine.

...und profis und so arbeiten ja auch damit. also muss es doch sehr gut sein!und ausserdem gibt es ja eine grundregel: je teurer, desto professioneller! ...weiss doch jeder! (siehe waves plugins)

 

[Ewert]

nee...jetzt mal im ernst:

kann ich eigentlich in cubase die einzelnen tracks lautstärkemässig und soundrichtung(also welchen "gesamtklang" das album hat) angleichen?ebenfalls die frequenzspektren und der "raum" müssen ja angeglichen werden.

ich habe mein letztes album mastern lassen, ist immer besser, das aus der hand zu geben, finde ich. deswegen hab ich auch nur sehr begrenzt ahnung von der materie und ahnung davon, wie das in cubase geht....

 

[kickback]

kann ich eigentlich in cubase die einzelnen tracks lautstärkemässig und soundrichtung(also welchen "gesamtklang" das album hat) angleichen?

Nicht viel besser oder schlechter als in wavelab.

 

[MatteoN]

keine ahnung, wer der herr grundmann ist....aber die am besten klingenste daw ist doch nuendo, wegen der guten audiomachine.

...und profis und so arbeiten ja auch damit. also muss es doch sehr gut sein!und ausserdem gibt es ja eine grundregel: je teurer, desto professioneller! ...weiss doch jeder! (siehe waves plugins)

Hehe... genau

Bernie Grundman kannte ich vor wenigen Tagen auch noch nicht, bis ich ein Interview mit ihm bei delamar.de gelesen habe. Er ist einer dieser Voodoo-Mastering-Engineers die das beste, eigens modifizierte Analog-Equipement verwenden und er behauptet nebst dieser Aussage mit WaveLab auch, dass er den Unterschied zwischen einem stufenlosen Signal und einem mit 16777216
Stufen sofort hört.
Siehe:
http://www.delamar.de/interview/analog-vs-digital-mastering-bernie-grundman-interview-10603/

 

[Ewert]

dachte ich mir. aber eine frage bleibt für mich noch:

wie passe ich die lautstärke der einzelnen songs aneinander an? ich meine, die iegentliche wahrnehmeung der lautstärke lässt sich doch nicht einfach so ablesen?!

wie machst du das? ich hab das wie gesagt noch nie gemacht, hab immer nur gemixt und dabei genügend headroom gelassen. danach hab ich es, wie gesagt, immer aus der hand gegeben.

 

[kickback]

wie machst du das?

Ohren auf; is die zuverlässigste Variante (okok, je nach Ohren, aber... nunja, weißt schon 8) ).

 

[Signalschwarz]

Ich würde sagen, dass wenn Du nicht oder nur sehr begrenzt mit Fremdmaterial arbeitest WaveLab Dir keine Vorteile schafft der den Preis rechtfertigen würde, zumindest nicht für die "große" Version.

Audio-Analyse
Stapelverarbeitung
Pre-Mastering
CD-DVD-Montage und Authoring

wären so meine Einsatzgebiete von WaveLab.

 

[Ewert]

Bernie Grundman kannte ich vor wenigen Tagen auch noch nicht, bis ich ein Interview mit ihm bei delamar.de gelesen habe. Er ist einer dieser Voodoo-Mastering-Engineers die das beste, eigens modifizierte Analog-Equipement verwenden und er behauptet nebst dieser Aussage mit WaveLab auch, dass er den Unterschied zwischen einem stufenlosen Signal und einem mit 16777216
Stufen sofort hört.

das ist physisch unmöglich für einen menschen! hat er diese bemerkung ernsthaft gemacht???


@kickback: ich verlasse mich schon hauptsächlich auf mein gehör, aber es muss doch, zum abgleich, noch eine andere methode geben?! wie kann ich die gefühlte lautstärke anpassen?

 

[DaVogi]

@kickback: ich verlasse mich schon hauptsächlich auf mein gehör, aber es muss doch, zum abgleich, noch eine andere methode geben?! wie kann ich die gefühlte lautstärke anpassen?

wieso glaubst du heißt das _gefühlte_ lautstärke?!

mit div. loudness-meter kommt mann schon in die richtige richtung, aber exakt ist das alles nicht und man muss erst wieder händisch rann. empfindet jeder auch ein wenig anders.

zum kreativen mastering braucht niemand solche tools wie wavelab usw. wenn er schon andere DAW wie Cubase&Co besitzt.... für den technischen Teil (Sampa hat das schön zusammengefasst) braucht man das aber schon. aber ich schätze das die meisten presswerke das auch für dich übernehmen können (audiofiles + liste mit irsc codes) wenn du das im vorhinein abklärst.

 

[Audiogasm]

Bernie Grundman kannte ich vor wenigen Tagen auch noch nicht, bis ich ein Interview mit ihm bei delamar.de gelesen habe. Er ist einer dieser Voodoo-Mastering-Engineers die das beste, eigens modifizierte Analog-Equipement verwenden und er behauptet nebst dieser Aussage mit WaveLab auch, dass er den Unterschied zwischen einem stufenlosen Signal und einem mit 16777216
Stufen sofort hört.

das ist physisch unmöglich für einen menschen! hat er diese bemerkung ernsthaft gemacht???

Das Interview habe ich auch schon gelesen. Er sagt das mit den Stufen nicht wörtlich, aber:

Laut Bernie kann ein digitales Medium gut als Speichermedium geeignet sein. “Jede Manipulation hingegen, sei es nur die Pegeländerung um ein 10tel dB, führt auch bei 64-Bit-Auflösung zu einer klanglichen Verschlechterung. Das kann man hören.”

Er sagt auch noch, dass er jeden angelieferten Mix erstmal auf eine Super-Duper-Studer-Bandmaschine überspielt, bevor er in die Bearbeitungskette geht. Auch das finde lächerlich. Das wiederspricht seiner Aussage, dass er den Klang so unverändert wie möglich lassen will, bis er das nur tatsächlich notwendige damit anstellt. Denkt der etwa, die Bandmaschine macht ein 1:1-Abbild?

Bernies Ansatz ist es, zu Beginn einer Masteringsession den angelieferten Mix durch das Masteringsystem und die Studiolautsprecher so zu reproduzieren, dass es der Intention des angelieferten Materials entspricht oder möglichst nahe kommt. Jedes Plugin oder insertierte analoge Gerät könne (selbst auf Bypass geschaltet) das Signal so manipulieren, dass das Gehörte nicht der Intention des angelieferten Mix entsprechen würde.

M. E. haben diese ganzen Esoteriker einfach heutzutage einen ernomen Geltungsdrang entwickelt, weil sie ausdrücken wollen, dass sie doch noch etwas richtig einzigartiges machen. Ist mir schon klar, warum: Die haben schweineteures Zeug rumstehen und haben davon Wind bekommen, dass heutzutage ganz kleine Fische auf dem Gebiet tätig sind. Das kratzt natürlich am Ego und da müssen dann Argumente her, die ihre eigene Arbeit von der all deren abhebt. Ich lasse mich von sowas nicht beeindrucken.

 

[Belgarion]

@belgarion:

ich beziehe mich auf dein beispiel im letztem absatz von deinem post.
ich könnte es doch auch ganz einfach in cubase machen, indem ich die sätze, die der sprecher sagt, alle auf eine spur lege und auf diese spur alle plugins. dann bleiben ja die einstellungen über die gesamte textpassage gleich.
das hab ich noch nicht so richtig verstanden, was du damit meintest?!

Ja, aber da hast Du das entscheidende überlesen oder nicht verstanden: Du hast ja in dem Beispiel 100 wavs mit jeweils einem Wort oder einem Satz für die Navi-App. Bei Cubase müsstest Du dann also 100 mal eine wav erst laden und in der Spur platzieren, dann die Einstellungen für die Spur treffen, und dann wiederum 100 mal einen Bereich markieren und nen mixdown machen, damit Du am Ende wieder 100 Bereiche = 100 Wörter/Sätze als neue wav hast. Bei Wavelab kannst Du aber offenbar die Einstellungen zB EQ, Rauschminderung, Dynamik usw. vornehmen und diese dann auf 100 bereits bestehende Wavs anwenden, die werden dann automatisch mit den neuen Einstellungen berechnet und gespeichert, ohne dass Du jede Wav öffnen oder gar selber einzeln speichern musst - das ist eben "Stapelverarbeitung".

So wie zb bei Grafiktools, wenn Du mehrere Bilder in einem Rutsch zB auf 800x600 als Größe verändern willst. Du kannst jedes Bild selber verändern und speichern, oder ebenper Stapelverabeitung zB 50 Bilder aussuchen, die alle in 800x600 geändert werden sollen, oder alle in Schwarzweiß umgerechnet werden sollen usw.



Um Deine eigenen Songs ähnlich laut und ähnlich abgemischt klingen zu lassen, könntest Du auch bei Cubase einfach mal alle wavs Deiner fertigen Songs reinladen und diese dann erneut "nachmastern" - wenn Du die alle in einem Projekt hast, kannst Du die halt besser vergleichen. zB pro Song eine Spur, dann beim Masterregler vlt. nen dezenten Kompressor oder Limitier und dann die einzelnen Spuren=Songs jeweils erst einzeln testen, dann mal bei zB zwei Songs immer mal abwechselnd die Spur stumm/lautschalten und vergleichen. Vlt. musst Du den ein oder anderen Song halt nen Tick lauter drehen am Regler usw., dabei aber aufpassen, dass nicht der Sound verloren geht. Bloß nicht auf Teufel komm raus laut machen - da würd ich dann sogar eher die lautesten 1-2 Songs leiser machen, als dass ich die leiseren 7-8 Songs lauter mache und dabei dann zuviel verloren geht.

Ich selber verändere bei fertigen Songs auch ab und an "sogar" noch den EQ, weil ich das im Komplettmix nicht so gut hinkriege, aber mit der fertigen Wav dann schon. zB ein bisschen bass raus, oder den EQ an einer Stelle etwas höher, damit ein Instrument doch noch mal was besser rauskommt.

 

[Ewert]

[ref=[URL]https://recording.de/Community/Forum/Recording_und_Studiotechnik/Mastering/150874/Post_[/URL] Bei Wavelab kannst Du aber offenbar die Einstellungen zB EQ, Rauschminderung, Dynamik usw. vornehmen und diese dann auf 100 bereits bestehende Wavs anwenden, die werden dann automatisch mit den neuen Einstellungen berechnet und gespeichert, ohne dass Du jede Wav öffnen oder gar selber einzeln speichern musst - das ist eben "Stapelverarbeitung".

So wie zb bei Grafiktools, wenn Du mehrere Bilder in einem Rutsch zB auf 800x600 als Größe verändern willst. Du kannst jedes Bild selber verändern und speichern, oder ebenper Stapelverabeitung zB 50 Bilder aussuchen, die alle in 800x600 geändert werden sollen, oder alle in Schwarzweiß umgerechnet werden sollen usw.

ich danke dir jetzt hab ich´s verstanden.