Schalldämmung nach außen hin - was ist nötig?

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Lucky

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Durch den ein oder anderen Online-Shop, der neben den hier wohlbekannten Absorptionsmaterialien für die innere Raumakustik auch mit Dämmmaterial wirbt, welches die Nachbarwohnungen schützen soll, bin ich nun doch neugierig geworden, inwiefern das machbar ist. Kann ja nicht sein, dass gleich mehrere Shops da parallel leere Versprechungen machen. Frage ist: Wo sind hier die Grenzen des Machbaren? (Bender hatte ja schon kurz geantwortet, dass der Schall richtung Nachbarwohnung nur 1x statt 2x durch den Absorber geht)

Hintergrund ist der: Wenn ich mir doch mal irgendwann eine neue Mietwohnung suche, sollte sie sich auf jeden Fall baulich so gut wie möglich dazu eignen, ganz befreit...

a) Musik zu machen, zu proben, Gesangsübungen etc...
b) Recording
c) Editing und Mixing

Tagsüber so laut, wie man halt (als Sänger) einen fetten Rocksong ins Mikro singt.
Und abends/nachts 22 bis 3 Uhr bei Zimmerlautstärke.

Während bei all diesen Punkten es optimal wäre, wenn wenig bis gar Schall nach draußen geht, kommt beim Recording noch hinzu, dass quasi kein Schall VON außen mit aufgenommen werden soll.

Bei der Wohnungssuche ist man mit diesen Ansprüchen (und äußerst kleinem Budget) natürlich so eingeschränkt, dass so ziemlich 100% der Wohnung von vornherein gar nicht in Frage kommen :(

Wenn sich in einer normalen Mietwohnung allerdings doch etwas tun ließe, was den Pegel, der nach außen dringt, deutlich reduziert, dann mal her mit den Vorschlägen. Bisher hatte ich dazu immer nur gehört: "Nein, für sowas brauchst du baulich gaaaanz dicke Wände, da kannst du nur in den Bunker gehen. Punkt." Wäre schön, wenn es dann doch anders ist.
 
"Nein, [...] Punkt."
Schallschutz ist immer noch ungleich akustischer Raumoptimierung für Mixing etc.

Schallschutz geht nur mit Raum in Raum und dann leg schonmal mindestens 10k€ beiseite.
 
Richtiger Schallschutz ist tatsächlich nur mit einer RiR-Konstruktion zu erreichen…google spuckt dir im zweifel auch aus was das ist und wie es funktioniert.

Aber für deine Bedürfnisse vielleicht gar nicht notwendig, wenn es dir um Gesang geht.

Grundsätzlich sollte man halt die zwei verschiedenen Prinzipien begreifen: Optimierung einer Raumakustik macht man mit SchallDÄMPFUNG (Absorber etc.), und Schallschutz macht man mit einer DÄMMUNG. WICHTIGER UNTERSCHIED.

Dämpfung funktioniert eben mit porösen Materialien, wo der Schall teilweise drin absorbiert wird und nicht nochmal in den Raum zurückwandert. Trotzdem kommt der gesamte Schall, den du im Raum erzeugst, aber ner bestimmten Lautstärke an der Wand an und verbreitet sich dann über eben diese Wand/Wände als KÖRPERSCHALL im Gebäude.

Da setzt die Raum im Raum-Konstruktion an dass du die Wände, die den Schall übertragen würden(Und auch den Boden und die Decke), so entkoppelst dass keine Körperschallweitergabe stattfinden kann.
Das funktioniert auch nur, wenn die Konstruktion richtig entkoppelt aufgebaut wurde und genug Eigenmasse(Gewicht) hat um nicht zu viel mitzuschwingen.

Grundsätzlich kann man sagen, dass Schallschutz entweder über entkopplung oder über Masse machbar ist. Sing mal hinter einer Wand aus 50 cm Stahlbeton, auf der anderen Seite wird kein Luftschall ankommen. Wenn du dort allerdings Bass spielst, könnte es sein dass die tieferen Frequenzen laut genug sind um per Körperschall weitergegeben zu werden.

Es gibt einzelne Szenarien, wo es reichen würde wenn du die Wand, hinter der nichts ankommen soll, sozusagen mit noch einer Wand verstärkst damit dort möglichst viel Masse im Weg ist. Sehr selten allerdings, besonders bei Mietshäusern ist die Körperschallfrage meistens dein größeres Problem.

Wenn du dann eine Wohnung nach diesen Gesichtspunkten aussuchst, müsstest du rausfinden wo was gedämmt ist. Im modernen Hausbau (DHH zb) werden die einzelnen "Häuser" schon ab dem Fundament voneinander entkoppelt und dein Nachbar bekommt nur den Luftschall ab.

Nur zum singen könnte es noch bezahlbar bleiben, eine RaumimRaum-Vocalbooth zu bauen quasi. Aber trotzdem ein sehr teurer Spaß…
Am ehesten könnte es funktionieren, Nachbarn zu finden die damit kein Problem haben oder mit denen man sich absprechen kann und die dann eine hohe Kulanz zeigen:)
 
danke für die Antwort, leuchtet ein :)
Also mit Absorption allein keine Chance, wenn's richtig laut wird - bei Entkopplung allerdings schon.

Wieder was gelernt.
 

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