Wozu noch Digitalausgänge angesichts Synchronisierungsproblematik?

[mickeyl]

In vielen Geräten ist heutzutage ein S/PDIF (früher [g=178]AES[/g]/EBU)-Ausgang (manchmal auch ein Eingang) Standard, damit man sich -- wenn man z.B. ein Digitalpult hat oder eine [g=17]DAW[/g] hat -- die doppelte A/D-D/A-Wandlung sparen kann.

So weit so gut, allerdings haben von all diesen schönen Instrumenten ungefähr (fast) 0% einen [g=151]Wordclock[/g]-Eingang oder takten über den S/PDIF-Eingang, so dass jedes Gerät darauf besteht, der Clock-Master zu sein.

Wozu bauen die Hersteller die digitalen Ausgänge denn dann überhaupt noch ein? Sehe ich richtig, dass diese Ausgänge also demnach nur zum Einzelgerät-Recording nutzbar sind? Denn ohne extrateures Digitalequipment zum Synchronisieren mehrere Signale kann man nirgendwo reingehen, da in der digitalen Kette eben nur einer der Clockmaster sein darf.

Oder übersehe ich hier was?

 

[buffi]

das sind dann die billigen geräte wenns kein eingang hat.
ist selbsterklärend oder?

nix profi equipment - nix sync wie man will

 

[mickeyl]

Würde ich nicht so sagen... zwei Beispiele aus aktuellem Anlass:

Roland V-Synth GT (2K EUR), hat zwar einen Digitaleingang, aber interessiert sich nicht für externe Clock.

Roland V-Piano (5K EUR) hat noch nicht mal einen Digitaleingang.

Beides nicht gerade "billig", oder nach welchem Maßstab rechnen wir hier?

 

[tubeless]

>> oder nach welchem Maßstab rechnen wir hier?

Wahrscheinlich nach dem Maßsstab: "Wer brauchts und wofür?"

Dann bringst Du was durcheinander.
S/PDIF ist ein Consumerformat, [g=178]AES[/g]/EBU ist zwar damit verwandt, aber nicht das Gleiche - [g=178]AES[/g]/EBU ist die professionelle Variante.

Die S/PDIF-Schnittstellen sind in erster Linie zur Verbindung von / mit irgendwelchen Consumergeräten gedacht, auch wenn sie an irgendwelchen professionellen Geräten eingebaut sind.

Hast du mal irgendwo ein Mehrspuraufnahmegerät - egal welcher Machart - gesehen, bei welchem die Ein- und Ausgänge auf S/PDIF basieren? Mit Mehrspur meine ich jetzt nicht Stereo-Rein-und-Raus - nur damit das klar ist

Du solltest nicht Äpfel und Birnen in einen Topf schmeissen. Wenn Du Dich darüber beschweren willst, dass professionelle Geräte keine professionellen digitalen Ein-/Ausgänge anbieten, dann musst Du schon über das Fehlen von [g=178]AES[/g]-3 oder MADI oder [g=131]ADAT[/g] oder was es sonst noch gibt schwadronieren.......

 

[essential]

mickeyl schrieb:

Roland V-Piano (5K EUR) hat noch nicht mal einen Digitaleingang.

...und einen Rückspiegel hat es auch nicht.

Bin sprachlos ...

 

[Brainsaw]

tubeless schrieb:
[...]
Hast du mal irgendwo ein Mehrspuraufnahmegerät - egal welcher Machart - gesehen, bei welchem die Ein- und Ausgänge auf S/PDIF basieren? Mit Mehrspur meine ich jetzt nicht Stereo-Rein-und-Raus - nur damit das klar ist
[...]

Na ja, mein Yamaha AW-4416 (16 Spur HD) Recorder (schon ein bisschen in die Jahre gekommen, aber immer noch Top) hat einen S/PDIF Ein- und Ausgang. Hat allerdings auch [g=151]Wordclock[/g] Ein- und Ausgang und eine Nachgerüstete [g=131]ADAT[/g] Schnittstelle, so dass es sowohl als Master als auch als Slave arbeiten kann.

 

[tubeless]

>> .... hat eine S/PDIF Ein- und Ausgang

Ja gut - aber der hat doch keine 8 S/PDIF-I/O, oder?

 

[JayT]

Hi,

Die simpelste Lösung: Egal wie billig haben doch die meisten Soundkarten bzw. Interfaces, sich zum ankommenden [g=126]SPDIF[/g]-Signal zu synchonisieren und somit als "Slave" zu arbeiten.

Damit kann man wirklich 100% den Sound aufnehmen, den der z.b. V-Synth liefert.
Für schnelles Monitoring kann man genauso gut die Audio-Ausgänge nutzten.

Ansonsten (habe auch den V-Synth) kann man am V-Synth den Ausgang "samplen" und damit genau von dem was rauskommt am V-Synth auf einer Erweiterungskarte z.b. das File erstellen und via. USB dann auf den Rechner übertragen. Funktioniert auch wunderbar.

Mein Digitalpult (darf den Hersteller laut aussprechen,.... fängt mit B an. *G)
kann außerdem einen nicht synchronisierten [g=126]SPDIF[/g]-Eingang verarbeiten.
(Läuft glaube ich mit einem Samplerate-Converter o.ä.). So müsste man das Problem auch umgehen können.

lg. JayT.

 

[Wolfgang]

mickeyl schrieb:
Roland V-Synth GT (2K EUR), hat zwar einen Digitaleingang, aber interessiert sich nicht für externe Clock.

Das ist ausgemachter Bloedsinn!!!

Wie soll dieses Teil denn die Masterfunktion uebernehmen wenn es keinen WC oder sonstigen digitalen Ausgang hat auf dem es eine Clock schicken kann?

Wenn es schon "nur" einen Eingang hat dann hat der auch SRC.

Garantiert! Weil anders geht es nicht!

 

[Wolfgang]

Ich habe gerade mal nachgesehen.

>>Connectors: Digital Audio Interface (24-[g=395]bit[/g], IEC60958) COAXIAL (IN, OUT) OPTICAL (IN, OUT)<<

Es hat also sowohl In als auch Out!

Und der Out laesst sich zwischen 44.1, 48, und 96 umstellen.

Kann also als Master verwendet werden.

 

[TopTension]

> So weit so gut, allerdings haben von all diesen schönen Instrumenten
> ungefähr (fast) 0% einen [g=151]Wordclock[/g]-Eingang oder takten über den S/PDIF-
> Eingang, so dass jedes Gerät darauf besteht, der Clock-Master zu sein.

Wenn das Gerät auf den [g=126]SPDIF[/g]-Eingang taktet, ist es doch kein Clockmaster und Du brauchst auch keinen eigenen [g=151]Wordclock[/g]-Eingang. Außer im Eingang sitzt ein Samplerate-Converter und die Kiste hat intern eben doch einen eigenen [g=253]Takt[/g]. Dann hättest Du ein Problem mit dem Ausgang des Geräts, wenn Dein Eingang keinen SRC hat.

Gerhard

 

[mickeyl]

Bei einem [g=365]Synthesizer[/g] z.B. bringt das auch nicht die Erlösung, da die Taktung des Eingangs üblicherweise nur dann für das gesamte Instrument honoriert wird, wenn man darüber gerade etwas aufnimmt, also z.B. im Samplemodus statt im Playbackmodus ist.

@essential: Danke für diesen weder lustigen noch zielführenden Beitrag -- da nützt auch der hemdsärmlige Smiley nichts.

 

[Brainsaw]

tubeless schrieb:
>> .... hat eine S/PDIF Ein- und Ausgang

Ja gut - aber der hat doch keine 8 S/PDIF-I/O, oder?

Nein ... ein S/PDIF Ein- und ein S/PDIF Ausgang, jeweils Stereo. Bei den Yamaha Teilen kann man Erweiterungskarten nachrüsten (2 Stück beim 4416), ich hab zusätzliche 8 analoge Eingänge (24 [g=395]Bit[/g], komme damit auf 16 Analoge) und ein [g=131]ADAT[/g] Interface (also 8 mal digital rein und 8 mal digital raus) drin. Damit konnte ich (bis jetzt) mit dem Teil wirklich alles Aufnehmen und auf den Computer kopieren, was so anstand.

 

[tubeless]

So weit so klar.
Aber wenn Du das von Mikey angemeckerte fehlen diverser S/PDIF weiterdenkst, dann kommst Du dahin, wo man Mehrkanalgeräte mit mehrfachen S/PDIF-Anschluessen braucht.

Anders herum:
Er beschwert sich, dass irgendwelche Geräte keine kompletten Digitalanschlüsse auf S/PDIF-Basis haben. Da kommt dann sofort die Frage auf, wofür die gut sein sollen.
Sollen die gut dafür sein, Geräte - in dem Fall halt Musikinstrumente und Aufnahmegeräte - miteinander zu verbinden, muss die Frage nach den entsprechenden Gegenstücken beantwortet werden.

Nun ist S/PDIF ein Consumerformat und es ist kein Wunder, dass sich das Zeugs an professionellen Geräten nicht oder nur sporadisch findet.

Hätte Mickeyl darüber geschimpft, dass die Geräte keine professionellen Digitalanschlüsse haben, oder zu wenig oder so - dann würde ich das verstehen.
Aber nicht, wenns darum geht, dass sein Keyboard "keine Rückspiegel" hat...

 

[mickeyl]

@tubeless: Danke, so kommen wir weiter, genau das habe ich mit meiner Kritik gemeint. Um es genauer zu formulieren: Ich wundere mich, dass bei Geräten, die durchaus professionellen Anspruch (schon alleine aufgrund des Preises) haben, weder [g=178]AES[/g]/EBU noch separate [g=151]Wordclock[/g] am Start sind, statt dessen nur S/PDIF und oft sogar nur als Ausgang; was dann die beschriebenen Synchronisierungsprobleme hervorruft.

Mein Fazit: Die Ausstattung der Geräte mit (solcherart limitierten) Digitalanschlüssen ist dazu da, dass man beim Einzelspurenrecording ein Gerät verlustfrei aufnehmen kann -- nicht mehr und nicht weniger; für die "normale" Playbacksituation mit mehreren Geräten am Digitalpult sind die obengenannten Anschlüsse nicht gedacht.

Danke für die Diskussion, von mir aus können wir hier schließen

Gruß aus Frankfurt.

 

[Wolfgang]

mickeyl schrieb:
Ich wundere mich, dass bei Geräten, die durchaus professionellen Anspruch (schon alleine aufgrund des Preises) haben, weder [g=178]AES[/g]/EBU noch separate [g=151]Wordclock[/g] am Start sind, statt dessen nur S/PDIF und oft sogar nur als Ausgang; was dann die beschriebenen Synchronisierungsprobleme hervorruft.

Erstens mal unterscheiden sich [g=178]AES[/g] und [g=126]Spdif[/g] nicht grossartig. Relevant wird der Unterschied nur bei der Kabellaenge.

Zweitens definieren sich Geraete in Sachen Pro nicht ueber den preis sondern auch ueber der Ausstattung.
Von daher sind solche Geraete nicht "Pro"!

für die "normale" Playbacksituation mit mehreren Geräten am Digitalpult sind die obengenannten Anschlüsse nicht gedacht.

Selbstverstaendlich!

Aber auch nur dann wenn man "Pro" Digitaleingaenge an seinem Interface hat.

Die haben naemlich pro Eingang einen SRC!

Also nicht aufregen das ein vermeindliches Pro Keyboard nicht die gewuenschten Pro Ein und Ausgaenge hat wenn man dann noch mit Konsumer Pulte oder Interfaces arbeitet.

 

[mickeyl]

Zweitens definieren sich Geraete in Sachen Pro nicht ueber den preis sondern auch ueber der Ausstattung.
Von daher sind solche Geraete nicht "Pro"!

In Ordnung, nur gibt es nach dieser Definition dann scheinbar kaum professionelle Instrumente (zumindest in der Synthesizerfraktion; nur da kenne ich mich aus) auf dem Markt -- schade.

Also nicht aufregen das ein vermeindliches Pro Keyboard nicht die gewuenschten Pro Ein und Ausgaenge hat wenn man dann noch mit Konsumer Pulte oder Interfaces arbeitet.

Daran läge es bei mir nicht; mein Yamaha 03D mit [g=178]AES[/g]/EBU-Erweiterungskarte hätte alle diese Fähigkeiten; leider meine Instrumente jedoch nicht.

 

[Wolfgang]

Du sagtest "Playback" Situation - da brauchen es die Instrumente nicht!