welches musikalische Wissen ist vorteilhaft........?

[MusikFreak]

Hallo!

Seid 1 ½ Jahren beschäftige ich mich mit Musik/Homerecording und bin an einem Punkt angelangt, an dem ich tiefer in die Materie eindringen will und deswegen etwas Theorie erlernen möchte. Die Homerecording Skripte scheinen sehr gut dafür geeignet zu sein, nur habe ich Bedenken, ob sie auch all das beinhalten, was ich brauche…… und da fängt es schon an, denn ich weiß nicht, welches Wissen von Nöten ist um einen Song wirklich professionell erscheinen zu lassen.

Welches Wissen ist notwendig, bez. vorteilhaft?

Musikalisch habe ich, bis auf die Tonleiter, so gut wie null Kenntnisse.
Momentan hören sich meine Versuche so an:
Song1
Song2

Nun spiele ich mit dem Gedanken je 5-10 Stunden Musikunterricht in den Bereichen:
Keyboard, Klavier
[g=118]Bass[/g]
Schlagzeug
Gitarre
Streicher, Violine (Orchester)
Chor
zu nehmen, um einen gewissen Einblick in Spielweise, Techniken, Harmonien zu gewinnen und die jeweiligen Instrumente, bis auf Gitarre, überzeugend programmieren zu können - natürlich nicht für einen Eingeweihten! Ich spiele also in keiner Band, sondern werkle alleine so vor mir rum, mit Cubase SX, [g=32]Midi[/g]-Editor und meiner Klampfe.

Würde das Sinn machen? Oder wäre es verschwendete Zeit/Geld?

Wären Bücher, Skripte die bessere Wahl? Und wenn ja, welche könnt ihr für die jeweiligen Bereiche empfehlen?

lg
Quer

 

[antares]

Hi,

klarer Weg, klare Sicht und Klang

Deine Absichten sind gut, Du beschäftigst Dich damit und fragst. Teil Antworten weisst Du bereits selber, fehlen da noch die Bestätigungen. Ich schreib mal Stichwortartig meine Gedanken dazu auf .. ok?

- lerne hören! ... lese z.B. FeedBacks bei HR zu Songs, so lernst Du, wie andere hören

- lerne 1-2 Instrumente als Grundausbildung, vielleicht etwas Noten dazu (meistens)
- lerne, bei Klavier/Gitarre z.B. Melodie zu Singen, Intervale zu erkennen (Hörbildung ... Qarten, Quinten etc.)
- lerne simples Spiel mit Instrument zu eine [g=64]Metronom[/g] für das Takgefühl, z.B. beim Swing "2" & "4" Betonungen, bei Rock "1" & "3" Betonungen welche oft als [g=149]Snare[/g] erklingen
- lerne zu "erleben" was ein Arrangement ist, was Auftakt bedeutet, warum Wiederholungen mit kleinen Variationen "zu vielfarbigen Bildern" werden können
- lerne das Spannungspiel zwischen Frage/Antwort von Instrumenten/Gesang, kann auch aggr. Klampfen-Riffs vs Soli und [g=118]Bass[/g] u.v.m. sein

- höre Musik verschiedenster Richtungen an (nicht alle, kleine Schritte, grosser Lerneffekt)

- aller Anfang ist schwer, konzentriere Dich zunächst auf ein Ding und baue darauf auf!

Lass Dich durch einen angenehmen Lehrer/in in die Welt der Musik via Instrument führen und übe fleissig, improvisiere auch mal, verliere nicht die Geduld (muss/kann auch mal sein) ... stärke Dein Wille es mal selbst mit einem Song zu versuchen. Der 1te ist der Beste und die folgenden sind .. na was wohl? Die Erweiterungen des 1ten Besten

Ups ... ein Roman ... sorry!

 

[obk_music]

Ja wie Antares schon gesagt hat, wichtig ist HÖREN. Und das in jeder Hinsicht.
Schon allein vom guten zuhören und analysieren was die "Großen" machen kann man sehr, sehr viel lernen. Da ist der Stil eigentlich recht egal. Also nicht blos zuhören, wie es der "Durchschnittszuhörer" macht sondern schon was tiefer.
Hör dir die Wahl der Instrumente an, wie werden die eingesetzt, den Ablauf des Songs (wiederkehrende Elemente, Riffs etc.). Die meisten Songs (lassen wir mal das extrem progressive aussen vor) sind nämlich ziemlich simpel gehalten. Sowohl vom Arrangement als auch von den Noten/Akkorden her.
Wovon ich sehr viel gelernt habe ist ausser von moderner Musik, auch sehr viel von klassischer Musik. In Klassischer Musik (so angefangen beim Barock, sprich Bach u.a.) liegen ja die Ursprünge von moderner Musik. Akkordaufbau, Arrangement und alles basiert auf der klassischen Musik.
Nen gewissen Grundwissen zu Akkorden und so ist natürlich von Vorteil, sehr vieles geht aber auch rein nach Gehör. Es gibt genügend sehr erfolgreiche Musiker die von der eigentlichen Musiktheorie recht wenig Ahnung haben, es aber trotzdem schaffen Hits zu schreiben. Die gehen halt viel nach Gefühl. Aber wie gesagt, nen gewisses Grundwissen kann nur von Vorteil sein.
Und Geduld ist auch nicht schlecht. Ein 1A Theoriewissen nützt einen auch nichts ohne die Erfahrung wie man das Anwenden kann. Learning by doing.
Nach so vielen Worten bleibt mir eigentlich nur noch das wichtigste zu sagen :
ERLAUBT IST WAS GEFÄLLT !!!

 

[Kay_S]

Erstmal willkommen im Forum MusikFreak

Musikalische Kenntnisse (Harmonielehre) und Spieltechnische Faehigkeiten (zumindest am Keyboard) sind sicherlich von großem Vorteil! Es geht dann einfach viel leichter und schneller beispielsweise die gewuenschte/passende Akkordfolge zu einer Melodie zu finden, oder man ist im Stande ploetzliche musikalische Ideen festzuhalten, indem man sie mal schnell provisorisch uebers [g=32]MIDI[/g]-Keyboard einspielt.
Ich kann jedem nur raten, aus eigener Erfahrung, sich musikalisches Wissen anzueignen und ein Instrument einigermaßen gut spielen zu lernen (am besten Keyboard). Es lohnt sich wirklich!


Kay

 

[NULL]

Gugug!

Deine Brillenhaltevorrichtungen sind wirklich äußerst wichtig. Man kann sich das ganze auch aus Büchern saugen, jedoch ist es zielführender ein Gefühl zu entwickeln.

Es wurde auch bereits gesagt, dass mehrere Instrumente was bringen. Das kann ich unterschreiben. Lerne von allen ein bißchen was, bzw. versuche zumindest die Instrumente zu verstehen. Wenn du dich auf ein Instrument versteifst führt das meistens dazu, dass man mit einem Brett vorm Kopf spielt und denkt.

Grüße don_huberto

 

[Querspieler]

Vielen lieben Dank für eure hilfreichen Tipps!

Also Keyboard lernen scheint echt nicht verkehrt zu sein. Das werde ich auch in Angriff nehmen.
Hab genau die Probleme die Kay angesprochen hat, nämlich zu einer Melodie die jeweiligen Akkorde zu finden! Ich versuche dann nur durch ausprobieren……wenn es sich OK anhört, wird’s so gelassen. Aber das ist halt verdammt zeitaufwendig…….hehe…brauch ich ja keinen zu sagen.
Die anderen Tipps wie das "richtige" hören, Theorie ect, werde ich natürlich auch anwenden und lernen müssen.
Hoffe mal, dass diese zwei Bücher dafür geeignet sind:
Buch1
Buch2

liebe Grüße,
Quer

 

[Goblino]

- Intrumente lernen (je mehr je besser meine ich)
- Theorie paucken (Gehörbildung, Noten, Quintenzirkel, etc)

Ich denke, dass ist soweit eine sehr gute Basis

@Querspieler
Deine beiden Buchempfehlung sind mit Sicherheit gut. Aber ich weiß nicht, in wieweit sie Dir bei deiner Akkordproblematik helfen. Da ist den Quintenzirkel in und auswendig zu kennen das A und O. Das gabs früher bestimmt in jedem Musikunterricht. In meinen gab es das zumindest.

 

[diagnostix]

hallo und herzlich willkommen!
ich werde mich kurz halten, die anderen kollegen haben dir schon richtige antworten gegeben.
irgendwo las ich ein spruch von einem kompositor (vermute das war sibelius, aber weiss nicht mehr):
----------------------------------
MUSIKTHEORIE FÄNGT DORT AN, WO DIE INSPIRATION AUFHÖRT.
----------------------------------
also, in jedem fall sehr nützlich, die musiktheorie...

vg
diagnostix

 

[soulmanager]

Hm, ich habe auch nicht mehr Plan von Harmonien, als was eine Tonleiter ist und welche Akkorde, Umkehrungen, dazu passen. (theoretisch wohl gemerkt) Intuitiv Keyboard mehrstimmig spielen ist nicht drin für mich, weil der Kopf oft schneller als die Finger ist. Würde ich mehr Theorie können, könnte ich sicherlich schneller und sicherer Begleitungen, Variationen und Tonlagenwechsel machen und auch abwechslungsreicher klingen.

Aber darum geht es mir eigentlich nicht, denn wenn ich das brauche, bekomme ich es eben langsam und schrittweise hin, und so ein große Rolle spielen komplexe Harmonien auch nicht bei jedem Musikstil, manche derb erfolgreichen Songs hacken 5 Minuten lang dieselben Akkorde runter und der [g=118]Bass[/g] kennt nur 4 Noten... aber es langt schon für die Stimmung, wenn die Vocals ein bisschen varieren und man den Popsong-Aufbau kennt. Kein Hexenwerk, das!

Viel wichtiger, und was dir keiner ersetzen kann, ist dass du das was du machen willst, vorher innerlich hörst, und genug Fähigkeiten hast es auf deinem Instrument (Keyboard, Guitare, Bläser, Computer, etc) so schnell zu finden, dass du es aufnehmen und festhalten kannst. Ein "absolutes" Gehör ist eine tolle Sache, aber die geht dann nur nach jahrelangem Üben und Musizieren. Damit wird das Komponieren natürlich rasend schnell, realtime wenn du das auch spielen kannst. Die alten Klassiker habe ihre Werke komplett "im Kopf" komponiert... das ist für viele unerreichbar, aber wie gesagt, es geht nicht um einen Wettbewerb, sondern nur darum soviel zu können, wie du für deine musikalische Vision brauchst (!!) Den Rest deiner Aufmerksamkeit muss du 'eh in die Gerätetechnik stecken, denn beim Homerecording musst/kannst du alles selbst machen.

 

[Querspieler]

MusikFreak ist mein anderer Nick…..kann ja keiner Ahnen.

Trotzdem danke für die Willkommensgrüße……

Stimmt Goblino, die Bücher sind eher zum Mixen, Mastern geeignet. Aber ihr habt schon Recht, erstmal sollte man sowieso die Grundlagen in Harmonielehre, Arrangement begreifen.
Wären folgende Bücher OK?
Buch1
Buch2

Oder sollte dieses kleine kostenlose Tutorial ausreichen?
Link

Soulmanager, du hast sicherlich Recht, wenn du schreibst, dass nicht jeder Musikstil komplexe Strukturen braucht, aber trotzdem erfolgreich sein kann – obwohl es mir nicht darauf ankommt erfolgreich zu sein, ist ja „nur“ ein Hobby.
……da ich versuche Klassik mit Metal zu verbinden, denke ich mal, dass ich mehr Ahnung von der Materie haben sollte, als ausschließlich die Tonleiter.
Ich bin wirklich der Meinung, dass ein größeres musikalisches Wissen über Harmonien, Akkordintervalle usw., die Komplexität eines Songs erheblich steigern kann, was auch nichts mit fehlender Inspiration zu tun hat.
Wenn ich einen Song anfange zu schreiben, dann läuft das meistens so ab:
Melodie schreiben……tja….welche Akkorde passen dazu......wie kann man mit Akkorden, Harmonien die Melodie ausbauen, oder welche Möglichkeiten gibt es da noch? Ach kacke…ausprobieren…..hört sich alles scheiße an……nächste Melodie schreiben……. :nonono: irgendwann kommen dann zwar komplette Songs zustande, wie ich sie oben im Thread verlinkt habe, aber das dauert viel zu lange! Und mit der Zeit wird der Anspruch, den man an sich selber stellt, einfach größer. Es ist mein Ziel, einen immer besseren Song zu schreiben.

Werde heute mal die Musikschule abchecken und nach einer geeigneten hübschen Keyboard/Klavierlehrerin ausschau halten.....*g*
Und bedanke mich für eure zahlreichen Tipps!!!

lg,
Quer

 

[antares]

Hi,

@Querspieler
mit zwei Nicks unterwegs (@MusikFreak) ... ups ... könnte das nicht zu Verwechslungen führen?

Wenn ich denn Thread durchlese und mir dazu Gedanken mache, erscheint mir ein Schmunzeln wegen den 2 Nicks kontra Fragen bez. Komposition/[g=63]Harmonie[/g] etc.

Fragt hier ein Bauch oder Kopfmensch? Ist die Intuition mit Wissen noch nicht verknüpft? Wird hier vielleicht etwas naiv gedacht, das nach z.B. 1 Jahr musizieren nicht immer alles rosig läuft?

Gerade wenn der Punkt kommt, ich zitiere "...irgendwann kommen dann zwar komplette Songs zustande, wie ich sie oben im Thread verlinkt habe, aber das dauert viel zu lange ..." dann ist der Kopf wohl führender als der Bauch via Improvisation zum Zuge kam ... oder?

Hm ... ich war in den letzten Jahren immer mal frustriert ... z.B. immer die gleiche Vorgehensweise "Melodie/Akkorde u.s.w." ergo muss ich "quer spielend" den Akt zu musizieren überdenken.

Das sich da mal was im Kreise wiedertrifft ist normal ... sehe dies aber eher als eine wachsende Spirale ... ich hoff mein Gedankenbild ist verständlich

Der Ansporn kann mit dem Anspruch wachsen, egal wie und mit was. Dies deutet auf eine Entwicklungsphase hin ... einer der schönsten Momente vor dem neuen Unbekannten Ziel "... wow das hab ich hingekriegt". Das Fieber wächst ... alles scheint zu langsam zu gehen ... ein sehr aktiver und lerneffizienter Moment!

Am Schluss bleibt ... hoffentlich die Freude ... den Schritt auch erkannt zu haben und es fängt wieder an ... musizieren mit "neuen" Ohren