Warum verwende ich immer die gleichen Plugin-Tools

[litoni]

Hallo Gemeinde,
so gut wie jeder von uns hat ja so ziemlich eine ordentliche Zahl an Plugins auf der Festplatte und es ist ja verlockend bei der Masse an Produkten.
Eigenartigerweise haben sich bei mir aber in meiner Arbeitsweise, beim Mix/Master, immer mehr die gewohnten Plugins im Insert durchgesetzt, vor allem die Dynamiktools. Egal ob Drums, Gitten, Bass,Vocals usw. es landen meistens die gewohnten Standards auf den Spuren und Bussen.
z.B. bei den Drums: ein 1176-er ist einfach eine sichere Bank für mich, ich komme da immer auf die besten Ergebnisse, ab und zu mal den Distressor das war's aber auch schon.

Oder bei den Gitarren: der Summit TLA 100 ist zu 90% immer im Einsatz und wenn's mehr sein soll dann halt wieder der 1176 oder manchmal der Vertigo.

Der LA2A ist schon ein Muss auf allen Vocal's ( gut man verwendet da sowieso 2-3 Comp's )

Am Bass: der Multibandcomp von Farbfilter ist schon ein "Muss" für den Tieftöner, ohne den fehlt mir was.

Bei den Effekten bin ich etwas experimentierfreudiger, naja ich hab ja genug davon

Mich würde mal interessieren, wie hat sich eure Arbeitsweise verändert, bei der Masse an Angeboten ?

 

[TheSarge]

also ich antworte mal nur auf die "Überschrift":
ganz einfach, dein Mixer in dir fühlt sich wie ein Mixer in einem realen Tonstudio, also nicht DAW-Tonstudio und da sind nunmal eine gewisse Anzahl an Geräten verbaut.
Eigentlich gut, nur schade um die PlugIns die du dann unnötig gekauft hast

 

[litoni]

also ich antworte mal nur auf die "Überschrift":
ganz einfach, dein Mixer in dir fühlt sich wie ein Mixer in einem realen Tonstudio, also nicht DAW-Tonstudio und da sind nunmal eine gewisse Anzahl an Geräten verbaut.
Eigentlich gut, nur schade um die PlugIns die du dann unnötig gekauft hast

Stimmt, ich könnte schon einige Plugs entsorgen, aber wenn ich das Zusammenrechne dann wird mir über übel

 

[SilentWarrior]

Eigentlich merke ich mir die Plugins die mir bei einem Problem weitergeholfen haben.

Beispiele:

• VSM 3 mit Low für Snaredrum wenn die Snaredrum irgendwie nicht puncht
• IQ DeEsser im Bus Mode wenn Stimme mit billig Mikrofon und/oder Reflektionen aufgenommen wurde
• Bass Mint wenn Kick unten herum nichts bringt

Es sind eher solche Dinge die ich mir merke.

Ich selbst mische hauptsächlich mit dem SSL UC1 und den Nuendo Plugins.
Sobald aber Probleme wie oben beschrieben auftauchen, kommen erst dann andere Plugins hinzu.

Aber im Prinzip sind meine Plugins auch immer dieselben.

Aber selbst die oben beschriebene Plugins lösen nicht immer das Problem, deshalb bin ich ja froh das ich noch weitere habe.

Bei meinen eigenen Produktionen habe ich kaum Probleme, nur bei Fremdmaterial wo der Produzent seinen eigenen Song nicht liebt.

 

[Glutamatjunkie]

Beim Prozess Recording-Mixing-Mastering geht es hauptsächlich darum irgendwann fertig zu werden. Jeder für sich hat seine Faves mit denen man schnell auf den Punkt kommt. Da probiert man oft dies und das aus und landet am Ende bei dem was man immer nutzt. Weil es schnell funktioniert.

 

[litoni]

Da haben wir's, den VSM könnte ich mal auch wieder ausgraben

 

[Gelöschtes Mitglied 86663]

Stimmt, ich könnte schon einige Plugs entsorgen, aber wenn ich das Zusammenrechne dann wird mir über übel

Vor allen Dingen müssen die in die Altplugin-Tonne, sonst ist das umweltmässig eine Riesensauerei, und da steht nicht in jedem Viertel eine rum. Ich hab auch immer die gleichen Kandidaten, hatte aber davor auch ausgiebig getestet. Die Softube Weiss-Sachen haben vieles verdrängt bei mir. @Entone Ich sage auch noch VSE2

 

[TheSarge]

aber wenn ich das Zusammenrechne dann wird mir über übel

frag mich mal mit meinen ganzen VSTi ...

 

[SilentWarrior]

frag mich mal mit meinen ganzen VSTi ...

Du meinst diese Dinger die einem den Geldbeutel beerdigen? Ja die kenne ich, aber ich muss sagen das bei VSTi weniger verstaubt als bei VSTs.
Instrumente verwende ich eher als reine Audio Plugins. Also Sonnox ist bei mir schon lange nicht mehr installiert.
Serum seit Jahren ein ständiger Begleiter.

 

[Froschkapitaen]

Wenn ich was neues kaufe, dann benutze ich es auch, das alte kann dann weg. Außer es war ein Fehlkauf, dann ärgere ich mich.

 

[Entone]

Man verwendet das, was man gut kennt und womit man schnell zu einem bekannten und gewünschten Ergebnis kommt. Daher bricht sich das auf einige wenige Plugins runter. Ist wahrscheinlich bei jedem so.

 

[Mit Senf]

Zur Zeit kommt als jmd zu mir ins Studio, der sein eigenes MacBook mitbringt und dann mische ich direkt in seiner Logic Session.
Dabei fällt mir immer wieder auf, wie egal es Eigtl ist, was für Plugins man genau benutzt. Statt UAD ist es dann halt Waves oder auch Stock Plugins…
Aber unterm Strich sind das dann doch die gleichen Kandidaten, die hier schon angesprochen wurden (1176, LA2A usw). Ich bin dann doch Gewohnheitstier und wenn etwas funktioniert funktioniert es. Da ist mir dann auch egal, wenn manche Plugins halt auf der Platte verschimmeln. Lehrgeld bezahlt und weiter machen… Mein letzter Plugin Kauf ist dafür aber auch schon ne Weile her.

 

[BodoH]

Eigentlich gut, nur schade um die PlugIns die du dann unnötig gekauft hast

Ich glaube wir lernen aus Erfahrung, dazu gehört auch dazu, dass wir Plugins usw. miteinander vergleichen und aus Fehlern lernen.
Natürlich hätte dann auch manchmal die Demo-, oder Trial Version genügt. Trotzdem kaufen wir auch Plugins, um dann festzustellen,
dass diese doch gar nicht mal so gut sind, oder wir finden später bessere, oder oder. All das hat aber Einfluß auf die eigene Entwicklung und das meistens positiv. Insofern würde ich auch nicht wirklich von "Fehlkäufen" reden. Auch der Spaß beim testen neuer Plugins gehört dazu.

Persönlich habe ich natürlich auch meine Lieblinge, die wenn möglich aktualisiert und seit Jahren genutzt werden.
Aber das zu erkennen, war eben ein längerer Prozess. Da kam schon manches Plugin dazu, welches nun auf der Platte gammelt,
aber hin und wieder finden auch neue Sachen ihren Weg in die DAW. Und klar, DAW interne Plugins werden auch teils genutzt.

 

[sts]

Ich bin ehrlich gesagt froh, wenn ich feststelle, dass ich immer weniger (unterschiedliches) Zeug nutze, weil sich die Vorlieben eben mehr und mehr auf bestimmte Plugins beschränken. Macht die ganze Angelegenheit irgendwie übersichtlicher und die Abläufe glatter.

Denn eigentlich will ich ja Musik machen und keine Plugin-Teststation betreiben. Eigentlich.

 

[Entone]

Man wäre nicht dort, wo man steht, wenn man nicht auch mal etwas auf Geradewohl gekäuft hätte. Sehe ich auch so. Fehlkäufe gibt es nicht. Das sind nur dornige Chancen, wie ein großer Philosoph und Finanzminister einst zu sagen pflegte.

 

[sts]

wie ein großer Philosoph und Finanzminister einst zu sagen pflegte

 

[Graham]

Man wäre nicht dort, wo man steht, wenn man nicht auch mal etwas auf Geradewohl gekäuft hätte.

Korrekt. Man wäre wohlhabender.

Diese Phase der überflüssigen Plugin-Käufe gehört wohl zur psychosexuellen Entwicklung dazu.

 

[litoni]

All das hat aber Einfluß auf die eigene Entwicklung und das meistens positiv. Insofern würde ich auch nicht wirklich von "Fehlkäufen" reden. Auch der Spaß beim testen neuer Plugins gehört dazu.

Wenn Fehlkäufe einen Nutzen haben und doch ab und zu verwendet werden, dann o.k.
Aber Fehlkäufe die sich wirklich als Fehlkäufe herausstellen sind einfach ärgerlich, wie schon erwähnt ich fang lieber schon gar nicht zum Rechnen an

 

[Soundloch]

So manch vermeintlicher Fehlkauf macht erst nach ein paar Jahren Sinn.
Er war quasi "ahead of its time".

 

[Gelöschtes Mitglied 86663]

Manche Sachen schlummern halt auch einfach nur auf der Platte, bis man sie entdeckt, ohne daß das gleich verbranntes Geld sein muss. Hab den PA Bax fast verkauft, und als ich gemerkt habe, was er kann, hab ichs gelassen. Baxandall Kurven klingen einfach geil.