Vermarktung von Orchestermusik

[melisma]

Hallo Leute,

ich habe letztes Jahr angefangen sinfonische Musik (Eigenkompositionen) auf Library-Basis zu produzieren und suche nach einer Verwertungsmöglichkeit v.a. im Bereich Stock-Music.
Ziel ist es, meine Tätigkeit zum Hauptberuf auszubauen.

Zur Musik: Das Repertoire umfasst bislang knapp 30 Stücke, die sich in den Bereichen Romantik, Klassik, Alte Musik einordnen lassen.
Die Stücke sind zumeist abwechslungsreich, haben oft eher melancholische Grundstimmung mit Hang zur Dramatik, z.T. zupackend, aber auch mit tänzerischen Elementen - einige sind einfach nur schön.
Sie wurden ausschließlich mit den traditionellen Mitteln des sinfonischen Orchesterapparates erstellt, wobei ich Wert auf eine hohe Authentizität des Klanges lege.
Mein Durchschnittsformat liegt so bei 3:30 min.
Zur Zeit bin ich in der Lage 3-4 Stücke im Monat zu produzieren.

Ich habe mich bei soundtaxi.de beworben, wurde dort aber abgelehnt, weil die haupsächlich Werbeagenturen als Kunden haben, die solche Art von Musik wenig nachfragen.
Von der klanglichen, tontechnischen und musikalischen Seite her war das Feedback aber absolut positiv, d.h. es gab nicht die geringsten Kritikpunkte (ich hatte noch ein telefonisches "Nachbereitungsgespräch" mit einem sehr freundlichen Mitarbeiter dort).

Die Verwendungsmöglichkeit meiner Musik liegt m.E. vor allem im Bereich Doku-, Spielfilm.
Ich suche also primär nach einem Stock-Musik-Anbieter, der v.a. Kunden aus diesem Bereich hat.
Billiganbieter a la audiojungle kommen nicht in Frage.
Nötigenfalls wäre ich, wenn auch etwas widerstrebend, bereit der GEMA beizutreten.

Über konkrete Hinweise wäre ich sehr dankbar, auch wenn euch noch Alternativen zur Stock-Music einfallen (z.B. relevante Label, die in dem Bereich aktiv sind).

 

[magnazeon]

Ich habe zwar keinen Tipp, würde aber gern hören, was Du so bis jetzt gemacht hast.
Ich bin immer auf der Suche nach guter orchestraler Musik.

 

[melisma]

Hey magnazeon,

hab dir ne PM geschrieben.

 

[Strassenkater]

[ref=[URL]https://recording.de/Community/Forum/Songwriting/Musikrecht_und_-finanzen/194404/Post_2199266.html#1]melisma[/URL] schrieb in #1: [/ref] Über konkrete Hinweise wäre ich sehr dankbar, auch wenn euch noch Alternativen zur Stock-Music einfallen.

Dafür bräuchte man konkrete Informationen, was du genau machst und vor allem wie gut.
Geheimniskrämerei per PN ist nicht hilfreich.
Wichtig wäre außerdem, einen Einblick die Bandbreite deines Schaffens zu bekommen, da Flexibilität ein wichtiger Faktor ist, wenn eine hauptberufliche Tätigkeit angestrebt wird.

 

[cherry50]

Also ich glaube, ohne Dir den Mut nehmen zu wollen und unabhängig vom Wissen über die Qualität Deiner Werke, daß sich die Musik schwer vermarkten lassen wird. Auch wenn die Achse der Thematik in die Länge geht.

Weil ich einfach meine, das solche Musik immer irgendwie auf ein vorgegebens Thema, über etwas schon existierendes, in Auftrag gegeben wird.

Um beruflich damit einsteigen zu können, ist es nach meiner Meinung nicht geeignet. Zu sehr ist der Markt mit Musik aller Art gesättigt, und da müßte schon etwas total herausragendes bei Dir zu hören sein. Gut und sauber produziert reicht da schon lange nicht mehr aus, weil das einfach vorausgesetzt wird.

Zumal dieses Forum auch bestimmt nicht dazu angetan ist Dir ernsthaft weiterhelfen zu können.

Wünsche Dir aber trotzdem Viel Erfolg

LG Cherry50

 

[ModulationMatrix]

Über konkrete Hinweise wäre ich sehr dankbar, auch wenn euch noch Alternativen zur Stock-Music einfallen

Dafür bräuchte man konkrete Informationen, was du genau machst und vor allem wie gut.
Geheimniskrämerei per PN ist nicht hilfreich.
Wichtig wäre außerdem, einen Einblick die Bandbreite deines Schaffens zu bekommen, da Flexibilität ein wichtiger Faktor ist, wenn eine hauptberufliche Tätigkeit angestrebt wird.

Er hat schon genau genug beschrieben was er macht von der Instrumentierung / Stimmung her, und auch welche Qualitäts-Riege er anstrebt, da könnte man also schon Tipps geben welcher Stock-Music Händler zu seinen Vorstellungen passt, oder?

 

[ModulationMatrix]

Also ich glaube, ohne Dir den Mut nehmen zu wollen und unabhängig vom Wissen über die Qualität Deiner Werke, daß sich die Musik schwer vermarkten lassen wird. Auch wenn die Achse der Thematik in die Länge geht.

Weil ich einfach meine, das solche Musik immer irgendwie auf ein vorgegebens Thema, über etwas schon existierendes, in Auftrag gegeben wird.

Um beruflich damit einsteigen zu können, es nach meiner Meinung nicht geeignet. Zu sehr ist der Markt mit Musik aller Art gesättigt, und da müßte schon etwas total herausragendes bei Dir zu hören sein. Gut und sauber produziert reicht da schon lange nicht mehr aus, weil das einfach vorausgesetzt wird.

Zumal dieses Forum auch bestimmt nicht dazu angetan ist Dir ernsthaft weiterhelfen zu können.

Wünsche Dir aber trotzdem Viel Erfolg

LG Cherry50

Das Thema kommt auch jedes Mal. Diese Sprüche kannst du jedem andrehen, egal welcher Beruf. Es gibt zuviele Bäcker, Friseure, Anwälte, Bänker, etc. pp. Am besten gar nichts machen oder wie?

 

[cherry50]

@ModulationMatrix

Das Thema kommt auch jedes Mal. Diese Sprüche kannst du jedem andrehen, egal welcher Beruf. Es gibt zuviele Bäcker, Friseure, Anwälte, Bänker, etc. pp. Am besten gar nichts machen oder wie?

@Cherry50
Nein das stimmt so nicht, wie Du das darstellst, und genauso hatte ich es auch schon mal bei jemanden geschrieben, der es so formuliert hat.

Der Bäcker macht seine Brötchen jeden Tag, weil er seinen Absatz - Markt kennt, und weil es immer wieder das gleiche Rezept ist, und weil die Menschen immer wieder Hunger bekommen.

Ein orchestrales Stück bezieht sich meistens auf ein Ereignis, welches beschrieben und untermalt werden soll.

Wenn ich mir jetzt aus schon existierenden Stücken was raussuchen soll, verkommt auch diese Art von Musik zu Dutzend Ware. Sie sollte schon passend zum Thema geschrieben werden.

Und das ist ein kleiner aber entscheidender Unterschied, und er hat es ja selbst geschrieben, das er abgelehnt wurde.

Dann gib ihm doch einen Tip. Worte wie nicht aufgeben, weitermachen und am Ball bleiben, verwischen die Realität.

LG Cherry50

 

[ModulationMatrix]

Wenn ich mir jetzt aus schon existierenden Stücken was raussuchen soll, verkommt auch diese Art von Musik zu Dutzend Ware. Sie sollte schon passend zum Thema geschrieben werden.

Und das ist ein kleiner aber entscheidender Unterschied, und er hat es ja selbst geschrieben, das er abgelehnt wurde.

Die gesamte Library und Stock Music Industrie ist der lebende Gegenbeweis zu deinem Statement. Heutzutage wird überwiegend so gearbeitet. Katalogisierte Musik in riesigen Libraries, und das passende wird rausgesucht. Abgelehnt wurde er weil seine Stimmungen nicht zum Portfolio der Library passten, aber es gibt bestimmt andere Libraries in die er besser reinpasst, und genau dafür möchte er Tipps.

Dann gib ihm doch einen Tip. Worte wie nicht aufgeben, weitermachen und am Ball bleiben, verwischen die Realität.

Ich kenne ja selbst auch keine Libraries. Trotzdem wollte ich mich aber zu dem "du wirst eh keinen Erfolg haben" äußern, denn ich weiß dass es gute Antworten auf die Frage des TE gibt, auch wenn ich sie selbst nicht habe.

 

[cherry50]

Ist ja gut mein Lieber, Du hast recht, das hatte ich so nicht bedacht, wollte damit ja auch nur sagen, das er die Antworten für sein Problem in dieser Umgebung wahrscheinlich nicht findet, und das es schwer zu vermarkten sei.

LG Cherry50

 

[Strassenkater]

@ModulationMatrix:
Papier ist geduldig.
Musik im Allgemeinen und sein persönlicher Stil im Besonderen lassen sich nur sehr unzureichend mit Worten beschreiben.
Qualität und Kreativität kann man ohnehin nur anhand von Hörbeispielen beurteilen.

@cherry50:
Du bewegst dich nicht in dieser Branche.
Lass doch die Leute antworten, die aus beruflicher Erfahrung sprechen, auch wenn es in diesem Forum nicht viele sind.

Back to Topic:

@Melisma:
Stock Music ist nur ein Bereich von vielen, in denen man tätig werden kann.
Von Stock Music allein kann man in der Regel nicht leben.
Man muss mehrgleisig fahren.
Aber wie gesagt, um beurteilen zu können, ob auch andere Bereiche in Frage kommen, sind Hörproben nötig.

 

[cherry50]

@Strassenkater meint

Du bewegst dich nicht in dieser Branche.
Lass doch die Leute antworten, die aus beruflicher Erfahrung sprechen, auch wenn es in diesem Forum nicht viele sind.

Na welcher Branche gehöre ich denn Deiner Meinung nach an, und ab wann dürfte ich mich denn da beteiligen, und woher weisst Du, das es nicht viele sind ?

LG Cherry50

 

[RefinedRough]

Also Librarymusik wird doch sicher auch für Dokus ect. genommen, daher kann ich Soundtaxi nicht ganz verstehen. Wobei ziele vielleicht eher auf Audiojungle, Audionetwork oder so ab.

Oder noch besser (weil in Libraries zu sein gibt scheinbar seehr wenig Geld), fang an Kontakte zu Filmschaffenden aufzubauen. Da gibts doch sicher auch Plattformen und Datenbanken. Und halt in deinem Umfeld einklinken, an Kurzfilmnächte gehen ect.

 

[melisma]

Danke fürs Interesse - auch wenn es mich nicht gerade weiterbringt.

Was mich an stock-music reizt, ist, dass der eigene Marketing-Aufwand minimal ist und ich mich ganz auf die Produktion konzentrieren kann.
Dazu entfällt auch der Termindruck von Auftragsarbeiten - ein Stressfaktor weniger.

Was die Verdienstmöglichkeiten in dem Sektor angeht habe ich eine unwidersprochene Behauptung im Hinterkopf, die hier durchs Forum geisterte, nämlich dass sich davon leben lässt, wenn mensch so 200 Titel am laufen hat. Da würde ich schon ein paar Jahre brauchen, aber unrealistisch ist das nicht.

Naja - ich denke, ich werde mich bei relevanten Anbietern mal durchtelefonieren und sehen, ob es irgendwo passt.
Nachdem ich letzte Nacht bei einigen Anbietern in die Bestsellercharts reingehört habe, bin ich allerdings auch ins Grübeln gekommen, ob ich nicht doch mal was in dieser Richtung produzieren sollte - von meinen Fähigkeiten und produktionstechnischen Möglichkeiten sollte es da keine Probleme geben - etwas abschreckend jedoch finde ich die Belanglosigkeit solcher Musik - da fehlt fehlt mir doch auch die künstlerische Herausforderung etwas.

Ach ja
erstmal

 

[HansAlbers]

Was ich hier so lese, ist die Idee / Fantasie, das man über das Internet, mit einem sehr guten Produkt, quasi anonym regelmässig Geld verdienen könnte, weil Kunden dieses Produkt einfach gut finden und es dann kaufen.

Das ist gar nicht so weit weg von der Wahrheit, aber das echte Leben läuft meistens so ab, das Menschen Sachen oder Dienstleistungen von anderen Menschen einkaufen, die sie "irgendwie mögen" oder denen sie "irgendwie vertrauen" oder die sie einfach "irgendwie kennen". Manchmal reicht ein einfacher Telefonanruf, um eine langjährige Geschäftsbeziehung aufzubauen.

Menschen kaufen von Menschen, bei denen sie nicht betrogen werden. Der Preis kann sogar doppelt oder dreimal so hoch wie bei der Konkurrenz sein - Hauptsache man wird nicht verarscht. Ich denke, das kann jeder nachvollziehen.

Was will ich damit sagen? Der Satz: "Er hatte gute Kontakte" oder "Er wusste, wie man gute Kontakte aufbaut", wird NIEMALS ausgedient haben. Das ist sehr, sehr wichtig.

In den seltensten Fällen, kaufen Menschen von Menschen, denen sie nicht vertrauen. Selbst dann, wenn dieses Vertrauen nur durch jahrelange Gehirnwäsche aufgebaut wurde. (Stichwort: Apple, Sony, Coca Cola etc)

Ich weiss nicht, wen Du anrufen musst, aber Kontakte werden IMMER das A und O bleiben.

 

[oliveramberg]

Hallo
Ich würde Dir empfehlen, eine professionelle Webpräsenz zu erstellen um Dich und Deine Musik zu präsentieren. Von dort aus, kannst Du auch Deine Tracks selber zum Verkauf anbieten (was die Stock-Geschichte nicht ausschliesst).

Was ich Dir ebenfalls empfehlen kann, ist Kontakte mit anderen Komponisten zu knüpfen. Ich habe da viel profitiert und gelernt. Und das alles über die so oft verpönte Facebook-Plattform. Dort gibt es auch einige wirklich gute Gruppen um Deine Musik vorzustellen.

Stelle einen Sampler zusammen. Ein leckers Coverartwork versteht sich von selbst. Verschicke das Teil an Agenturen, Game-Hersteller, Filmproduktionsfirmen, TV-Sender etc.

Ich bin so zu zwei Filmen gekommen für die ich momentan den Soundtrack schreibe.

Nur von Stock zu leben, kann ich mir nicht vorstellen. Da ist der Ertrag einfach zu klein, resp. die Menge die Du bräuchtest, kannst Du schlecht an den Mann bringen.

Sobald Du den Fuss mal in der Türe hast und hartnäckig dran bleibst, hast Du eine - wie ich meine reelle Chance. Du brauchst - nebst Talent und Können - einen langen Atmen und eine dicke Haut. Glaub an Dich selber. Die anderen tun's erst wenn Du erfolgreich bist.

Viel Erfolg

 

[melisma]

Hallo Oliver,

sehr vielen Dank für deinen produktiven Beitrag - das werde ich auf jeden Fall im Auge behalten, auch wenn ich noch nicht ganz so weit bin, mich für Filmvertonungen zu bewerben, da ich hier noch keine praktischen Erfahrungen habe und mich mit der technischen Umsetzung noch nicht beschäftigt hab.

 

[BVBFan]

Davon zu leben wirst du nicht schaffen. Ich kenne ein paar Leute die regelmäßig bei Universal Publishing veröffentlichen. Dort ist ja immer auch GEMA mit dabei. Aber mehr als ein netter Nebenverdient kommt dabei nicht rum. Klar kommt es auf die Masse an. Aber ich weiß von einem A&R von Universal Pub. das die im Monat 500-600 Stücke lizensiert bekommen. Bei der riesigen Library kannst du dir selbst ausrechnen wie groß deine Chancen sind regelmäßig deine Stücke unterzubringen.

Deshalb - schaffe dir einen Nebenverdienst mit Production Music. Aber verlass dich nicht nur darauf.

 

[Traumwandler]

Meine Erfahrungen mit Stock-Music:

1) 200 Titel reichen nicht aus. Vielleicht in der Theorie schon aber das setzt voraus, dass alle 200 Titel auch gekauft werden. Vielleicht gibt es Leute, die da ein Händchen dafür haben, nur solche Musik zu produzieren, die dann auch gekauft wird aber mir gelingt das nur mit ca. 40 % der Titel.
Mit wachsender Erfahrung wird dieser Prozentsatz besser werden aber letztendlich weiß man bei Stockmusic nie genau, was ankommt, möchte man nicht einfach die erfolgreichen Komponisten kopieren. Außerdem versacken die Titel mit zunehmendem Alter in der Datenbank und werden schlechter gefunden. Es kommt also eher darauf an, viele Titel in kurzer Zeit zu liefern

2) Wenn Du nur Orchestermusik machst machst Du Dir im besten Fall selbst Konkurrenz.
Erfolgreich kannst Du mit Stock Music nur sein, wenn Du in mehreren Sparten etabliert bist.
Natürlich kannst Du bei Orchestersachen bleiben aber Du solltest das kombinieren mit Rock, Pop, Dubstep, House, Hip Hop, Talkovers etc.

3) Musik, die man aus sich selbst heraus macht eignet sich selten für Libraries.
Du musst den Markt analysieren und dann sozusagen nach Auftragslage arbeiten. Das was gefragt ist musst Du produzieren, nicht das worauf Du am meisten Lust hast.
Die von Dir beschrieben Richtung habe ich auch in meinem Repertoir aber das verkauft sich wirklich nicht gut. Von daher ist die Entscheidung von soundtaxi richtig.

Wenn Du mit Musik Geld verdienen willst musst Du das anders anstellen.
Möglich ist das aber natürlich auf jeden Fall.

Du kannst noch die hier kontaktieren. http://www.treeofarts.com
Die wollten gerne Orchesterwerke von mir haben aber ich bin dann doch bei soundtaxi geblieben auch wenn das da nicht so gut läuft und sich der Produktionsaufwand nicht lohnt. Dafür ist soundtaxi 100% transparent und kontrollierbar für die Komponisten.

 

[melisma]

@ Traumwandler,

vielen, vielen Dank für deine Mühe.

Ich habe jetzt tatsächlich entschieden, mich breit aufzustellen und nach Markt zu produzieren.
Der erste Dubstep-Orchester Track ist auch schon so gut wie fertig.
Der Produktionsaufwand ist zum Glück um einiges geringer als bei den Sachen, die ich bis jetzt gemacht habe, so dass ich optimistisch bin, in relativ kurzer Zeit ein breit gefächertes Einstiegspaket zusammen zu haben.