Tunen von Drums üben. Aber womit?

[sagCheese]

Hi,

ich habe auf meiner Platte sehr viele und vor allem gute Drumhits von BD, Snare, Hats, Claps usw.
Nun möchte ich meine Drums zu der Bassline die in g-moll spielt stimmen.
Ich könnte es nach Gehör machen und dann solange tunen bis es passt.
Aber ich gebe zu, dass es mir sehr sehr schwer fällt und womöglich dann doch falsch liege!
Gibt es ein Progamm, womit ich soetwas üben könnte das mir sagt, ja du
liegst mit dem Tuning richtig oder falsch?
Oder sollte ich es gleich lassen und mit dem Tuning Programm von Ableton Live "Tuner" arbeiten?

Gruß,
sagCheese

 

[Soundkraft]

Versuchs mal per Analyzer...z.b. der Span von Voxengo. Da dann einfach nach dem prägnatesten Ausschlag richten...wenn man da mit der MUas draufgeht kriegt man die Note ja angezeigt.
Per Tuner kommt da wahrscheinlich nur Müll raus. Grade bei elektronischen Drums, die nicht nur Bumm sondern auch Boing machen

 

[juli0310]

Ich kann den Tuner nur empfehlen! - Funktioniert klasse!

 

[sagCheese]

Wenn der Tuner so gut funktioniert, dann könnte man seine Drums tunen und danach
überprüfen, ob man richtig lag.
Die Frage ist nur, wie oft der Tuner von Ableton richtig liegt !?

 

[AndiPaulo]

Die Frage ist nur, wie oft der Tuner von Ableton richtig liegt !?

Kommt bestimmt auf die Bassdrum an wie gut das funzt.
Haste auch mal Spectrum in Ableton probiert? Der kann dir auch Noten anzeigen wie Span.

 

[juli0310]

Ich tune mit dem Teil immer meine Gitarre und bei der funktioniert es perfekt. Bei Kickdrums funktioniert es eigentlich auch so gut wie immer. Manchmal muss ich ein bisschen rum probiern, als sehr hoch oder tief pitchen, aber im großen und ganzen kann ich mich nicht beschweren.

 

[der_wahre_Noplan]

Warum willst du denn die Drums zu den Instrumenten stimmen? Und was soll das bringen, wenn du den Unterschied selber nicht raushören kannst?

Es gibt allerdings Soundbänke, wo die Drums nach dem Grundton benannt sind, die einem die Sache wesentlich erleichtern.

Ich stimme jedoch die Drums meistens von den Instrumenten weg, damit sie nach Möglichkeit nicht die gleichen Frequenzen reiten, je nach Ausgangsmaterial.

 

[sagCheese]

Warum willst du denn die Drums zu den Instrumenten stimmen? Und was soll das bringen, wenn du den Unterschied selber nicht raushören kannst?

Ich stimme jedoch die Drums meistens von den Instrumenten weg, damit sie nach Möglichkeit nicht die gleichen Frequenzen reiten, je nach Ausgangsmaterial.

Viele wenn nicht sogar alle Produzenten Tunen ihre Drums, Hats etc., sodass es musikalisch
und mixtechnisch passt.
Ich hatte mir die Tage das Videotutorial von Martin Eyerer von Producertech gekauft.
Dort stimmt er die Hihat, Shaker und Rides passend zum Rest.
OK, die Bassline sollte nicht gerade die gleiche Frequenz haben wie die Kick.
Ich finde es passt alles besser zusammen wenn die Hats getuned sind. Aber selber jenes
herausfinden fällt mir echt schwer.

Der Tuner von Live zeigt mir bei Hihat nichts an. Bei der Kick oder Bass schon.
Bringt mich also nicht weiter
Vielleicht hilft das hier weiter: http://www.earmaster.com

 

[der_wahre_Noplan]

Viele wenn nicht sogar alle Produzenten Tunen ihre Drums, Hats etc., sodass es musikalisch
und mixtechnisch passt.

Bei der Snaredrum, die einen klar definierbaren, hörbaren und langen Grundton hat, mag das ja noch sinnvoll sein, aber eine Hihat, Shaker oder generell sehr kurze Elemente zu stimmen halte ich schon fast für esoterischen Unfug.

Bei echten Claps sollte das überhaupt nicht funktionieren. Angenommen man baut die selber und klatscht in sein Mikro. Bei jedem Clap hätte man einen anderen Ton. Und wenn man die dann übereinander legt wird der Tuner verrückt spielen. Und verteilt man die einzelnen Clap-Shots im Panorama, hat man durch die Unterschiede des Tons eine Stereo-Clap.

Und ausgerechnet diese Imperfektion lässt sie erst gut und weit klingen. Gerade elektronische Musik lebt davon. Willst du einen breiten Lead-Sound, musste ihn dublizieren, auseinanderpanen und eine Seite verstimmen, anstatt alles wie ein Nordkoreaner in Reihe und Glied zu stimmen.


Aber wenn du unbedingt in Stimmungslaune bist, kannst dir mit einem Verzerrer behelfen. Lege diesen sehr hart eingestellt über ein Element deiner Wahl. Damit sollten die Harmonien/Obertöne hörbarer für dich werden.

 

[sagCheese]

Wenn ich mir die original TR909 und TR808 anschaue, sehe ich wirklich
keinen Tune-Regler an der Handclap und den OP/CL-HH !
Aber an der BD, SD, Toms, Crash- und Ride Cymbal !
Ich denke nicht umsonst gibt es diese Regler.
Und ist eine Crash oder Ride-Cymbal nicht vergleichbar mit einer Hihat oder einer Clap?
In dem Video fand ich schon, dass nach dem Stimmen der Ride jene besser in den Mix
passte. Und warum sollten es so viele Produzenten aus dem elektronischen Genre machen?
Nur um die Leute zu veräppeln?

 

[AndiPaulo]

Grundsätzlich muss man unterscheiden zwischen Ton und Geräusch.

Alle Trommeln mit Fell haben nen Ton und gehören mMn gestimmt. Bei Becken hab ich das noch nicht probiert, könnte aber auch Sinn machen. Es kommt ja auch keiner auf die Idee andere Instrumente, zB Rhythmus-Gitarre, nicht zu stimmen.

Clap und Shaker erzeugen keinen Ton, kann man also nicht stimmen. Man kann sie im Spektum rauf oder runter schieben, aber mangels Ton ist das nicht stimmen.

Auf Synthies übertragen:
Ist ein Osci mit periodischer Schwingung (wird auch Ton genannt

) beteiligt, kann und sollte man stimmen.
Besteht der Sound nur aus nem Rauchgenerator, geht nix mit Stimmen.

Das hat dir dein Tuner ja auch schon gezeigt.

 

[sagCheese]

Ja stimmt. Ist logisch. Wieder etwas gelernt.
Dass in einigen Fällen auch Hihats gestimmt werden hängt wahrscheinlich eher mit der
Verteilung im Frequenzspektrum zusammen: Damit der Mix etwas aufgeräumter ist.

 

[AndiPaulo]

Dass in einigen Fällen auch Hihats gestimmt werden hängt wahrscheinlich eher mit der
Verteilung im Frequenzspektrum zusammen: Damit der Mix etwas aufgeräumter ist.

Klar kann man jedes Sample rauf oder runter schieben um den besten Platz im Spektrum zu finden (das ist oft sinnvoller als gleich mit EQ ran zu gehen), aber das nenn ich nicht stimmen.

 

[der_wahre_Noplan]

Wenn ich mir die original TR909 und TR808 anschaue, sehe ich wirklich
keinen Tune-Regler an der Handclap und den OP/CL-HH !
Aber an der BD, SD, Toms, Crash- und Ride Cymbal !
Ich denke nicht umsonst gibt es diese Regler.
Und ist eine Crash oder Ride-Cymbal nicht vergleichbar mit einer Hihat oder einer Clap?
In dem Video fand ich schon, dass nach dem Stimmen der Ride jene besser in den Mix
passte. Und warum sollten es so viele Produzenten aus dem elektronischen Genre machen?
Nur um die Leute zu veräppeln?

Ich habe mich nicht generell gegen das Pitchen oder Tunen ausgesprochen, denn das mache ich auch sehr häufig. Klingt mir eine Clap zu dunkel, pitche ich sie hoch und wenn sie zu hell ist, pitche ich sie runter. Aber das hat überhaupt nichts mit einer Tonart zu tun, sondern mit der Klangfarbe. Wie AndiPaulo schon bereits erwähnt hat.

Aber du wolltest diese Elemente zur Melodie tunen, und das finde ich bei einigen Elementen einfach nutzlos. Wo es beispielsweise noch Sinn macht, ist bei den Toms, wenn man diese als Basspur-Ersatz in einem 0815-Housetrack melodiös einsetzt.

Ich würde das auf eine einfache Regel reduzieren: Dort wo du einen Ton raushören kannst, dort stimme! Hörste nichts, machste nichts.

Viele Bassdrums entwickeln ihren Ton erst beim Abklingen. Solche Basedrums findet man meistens beim Durchswitchen so geil. Aber dieser Ton kann eben mit der Basspur kollidieren und dann wird es Matsche.

Daher nehme ich diesen Ton durch die Samplelänge oder mit einem Kompressor, bzw EQ raus, sodass der nur noch quasi der percussive Einsatz (Klack/Kick) im Vordergrund steht und überlasse den Bass wirklich nur dem Bass. Dann muss man sich auch nicht dumm dämlich stimmen.

Aber das sind nur meine Empfehlungen. Mach wie du es für richtig hältst. Ich habe damit auch noch keinen Welthit geschrieben.

 

[sagCheese]

Vielleicht eine blöde Frage, aber wie schaut es mit dem tunes genau aus?
Nehmen wir an, meine BD ist auf "g" gestimmt, und meine Bassline spielt g-Moll.
Sollte dann z.B. die High-Tom nur die Töne von g-Moll ( g - a ^ b - c - d ^ es - f - g ) spielen?
Oder auch Töne von H-Dur (laut Quintenzirkel) ?

 

[Hobelhai]

Wenn Du in g-moll spielst, dann auch bitte in g-moll tunen. Oder meintest Du Hb-Dur? Das wäre die Durparallele zu g-moll und verfügt somit über das gleiche Notenmaterial. Ich wüsste sonst nämlich nicht, wie Dich der Quintenzirkel so mirnixdirnix auf H-Dur führen sollte.