Teufelszeug - Tot in Neureut

diagnostix

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View: https://teufelszeug.bandcamp.com/album/tot-in-neureut

Frei improvisierte Musik?
Achtung: rette sich wer kann! :)
Aber: kann es wirklich keine "Musik" ohne Komposition und Fleißarbeit geben?

Konfrontiert sich heute immer noch ein Großteil von Musikerinnen zur Selbstdefinition gerne noch mit beeindruckenden Katalogen von Verboten und Geboten, so scheint die Haltung mancher MusikerInnen seit über fünfzig Jahren permissiver zu sein.
Dazu gehören auch drei Musiker aus Karlsruhe und Freiburg:
für Dietrich Foth (Sax), Dragan Ahmedovic (Bass) und Klaus Wallmeier (Schlagzeug/Percussion) ist die freie Improvisation vor allem die Arbeit an dem Unvorhersehbaren. Der Fokus des Musizierens liegt dabei nicht am Produkt, sondern am Prozess.

Dennoch befasst sich das Trio eher wenig mit "Forschung am Klang", sondern mit musikalischer Kommunikation während des Musizierens. Die Komponistenperspektive übernimmt das Publikum und macht sich aus angebotenen "Kommunikation" ein eigenes "Werk" im Kopf, so zumindest die Intention des Trios. Dabei verhält sich Komposition zu Improvisation wie das Porträt zum lebenden Modell - und das Risiko dabei wie ein dreibeiniger Hund auszusehen, nimmt das "Teufelswerk" gerne in Kauf.

Produktion:
aufgenommen live in einem 20m² großen Proberaum mit Zoom L12.
Mics und Equipment:
Sax – Oktava MK012
Drums – OHS: t.bone RB500/Kick: Audix D4/Snare: Audix i5.
Bass – direkt in Zoom L12 via Zoom B1X Four.

Sax wurde mittels Umzugsdecken akustisch von Schlagzeug getrennt.
Session Monitoring: Kopfhörer.
Artwork: neuralframes.com
 
Zuletzt bearbeitet:
Finde ich interessant.

Vom theoretischen Ansatz her soll von meinem Verständnis her hier eine Art `Beliebigkeit´ ("freie Improvisation") hergestellt werden, und durch die Wahrnehmung der so enstandenen Musik soll sie von den Hörern dann erst einen gewissen `Sinn´ bekommen. Kann man machen, finde ich aber etwas schwierig und ist wohl meist vor allem eher Spaß für die Musiker.

Soweit die Theorie.

Nun ist es aber so, dass (gerade geübte) Musiker gar nicht oder nur sehr schwer völlig Beliebiges produzieren können. Ein gutes Beispiel ist da ja dein gepostetes Stück.

Nach meinem Eindruck ´führt´da das Saxophone und die anderen beiden gehen dann (mehr oder weniger) frei darauf ein. Zudem spielt das Saxophone ja unter anderem auch ein Thema, das variert wird. Das spielt keineswegs spontan irgendetwas (auch für die Mitmusiker vollkommen Unvorhersehbares) beliebiges.

Das Stück selbst gefällt mir, der theoretische Überbau geht nach meinem Eindruck nicht ganz auf.
 
danke moon-dog - ja, du hast recht. didi spielt gerne seine "themen" durch, besonders am anfang.
aber je "tiefer" man die playlist durchspielt, wird es auch bei ihm auch mehr "experimentell".

das hast du aber schön formuliert, dass die geübte musiker gar nicht beliebiges spielen können, da ist was dran.
 

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