Stimmungen mit Musik erzeugen..

[siggi]

Ich frage mich häufig, WIE ich eine spezielle Stimmung mit einem Song erzeugen kann. Wir haben früher hauptsächlich Techno/House gemacht und da kams darauf an, die Leute "anzunaschen", und dann steigerungsweise zum Abgehen zu bewegen, selbst das bloße Zumixen eines clap- und ride-sounds flashte..
Nun, mich interessiert, mit welchen musikalischen Mitteln ihr eine chillige, nachdenkliche, eigentümliche oder "voll auf die 12"-Stimmung erzeugt. Ich meine jetzt nicht unbedingt die technische Seite. Ich habe ein faszinierendes "Schlageralbum" aus den frühen 70ern zuhause, wo mit einfacher und weitestgehend gleicher Instrumentierung alle möglichen Facetten durchfahren werden..
Wie werden Gefühlslagen erzeugt.. ich nenn nur ein paar bekannte querbeet-Beispiele wie "A.N.N.A." von Freundeskreis, poetisch und traurig-schön, "Song nr.2" von blur zum Abgehen, "beachball " von nalin&kaine sehr chillig, "The power" von snap fürs Eigentümliche, ok, das lag am verqueren Sound.. Natürlich spielt der Gesang und der Text eine sehr große Rolle, mir gehts jedoch erstmal ums arrangieren.
Ich frage deshalb, weil ich irgendwie an einem toten Punkt angekommen bin. Klar, im Prinzip kann ich mittlerweile jeden erdenklichen Sound generieren oder zumindest skizzieren. Aber meine Musik "lebt" nicht - zumindest nicht in dem Maß, wie ich es gerne hätte. Und wenn ich mir manch andere Homerecording-Musik anhöre - die plätschert auch nur ohne jede Linie vor sich hin, da wird der Filtersweep eines Moog auf 1/1000 nachgebastelt usw..
Ich möchte nicht in die Soundqualität investieren, sondern erstmal "Musikmachen".
Bloßes Kopieren von Harmonien und Songstrukturen möchte ich nicht.
vg siggi

 

[mittichec]

hmm, leider sind meine theorethischen kenntnisse nicht ausgereift genug, um dir jetzt für jede stimmung ein bestimmtes tonales beispiel zu nennen.
aber die bekanntesten methoden sind sicherlich:
[g=251]dur[/g] = sehr fröhliche stimmung
moll = eher traurige -"-
3-5-1 = (terz, quinte, grundton) eher blueslastig
wechsel von [g=251]dur[/g] nach moll = prägnantes beispiel: von Cdur nach Amoll, man merkt sofort vom lagerfeuer in die nachdenkliche erzählung

dann gibts noch z.b. verschiedene tonale zentren zu einem grundton.
z.b. ionisch, dorisch, phrygisch, aeonisch und wie se noch alle heissen weiss ich nich, kann sie leider nur spielen, schlecht erzählen....
naja, auf jeden fall kann man damit, wenn man die untereinander verbindet, extrem gute stimmungen, bzw. stimmungsschwankungen musikalisch zum ausdruck bringen.

ich denke mal sher gut erklären kann dir sowas ein erfahrener jazzgitarrist. (so meine erfahrung) ich habe leider mit dem theoriekram damals früher aufgehört, als gut war, weil ich nicht die laune hatte, mir das alles zu merken.

heute bereue ich das ich zwar genug gelernt habe, alles zu spielen und auch intuitiv anzuwenden, wenn mir einer was vorspielt, aber mich mit jemandem darüber zu unterhalten fällt mir schwer....

gruß, mitti

 

[NULL]

heute bereue ich das ich zwar genug gelernt habe, alles zu spielen und auch intuitiv anzuwenden, wenn mir einer was vorspielt, aber mich mit jemandem darüber zu unterhalten fällt mir schwer....

Geht mir ähnlich, nur extremer. Ich spiele einfach drauf los, und kann dir nicht sagen was es ist....also mit 0 Theorie. Ich versuche schon, eine gewisse Stimmung zu erzeugen, aber mache das mit Gehör und nicht mit wissen.

Bin aber gerade auf den Dampfer gekommen mir das ganze mal anzueigenen und suche schon länger nach einer geeigneten Methode...

 

[siggi]

Der Tipp mit dem "Jazzer" ist sehr gut, mein o.g. Schlageralbum wurde von bekannten "Jazz-Produzenten" aufgenommen, man merkt die Einflüsse sehr deutlich.
[g=251]Dur[/g]/Moll, gut, das mußten wir auch mal in der Schule lernen, "König Midas" usw.. aber zu mehr reichts bei mir halt (noch) nicht.
vg siggi

 

[mittichec]

ich bin überzeugt, je mehr theorie du dir anschaffst, desto mehr wird sich deine frage von alleine erübrigen, immer vorrausgesetzt du arbeitest auch daran, deine erlernten theorikenntnisse in die praxis umzusetzen.
das ist nicht unbedingt der einfachste schritt an der ganzen sache, ums mal vorsichtig auszudrücken