Song texten, richtig ?

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Monolith

Monolith

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moin leute :)

einige songwriter schreiben ihre texte ohne musik. sie nehmen sich ein blatt papier und legen los. bei mir will das nicht klappen. ich brauche dringend einen ersten loop aus 4 akkorden und ein klein wenig melodie dazu, um überhaupt "feeling" zu bekommen in welche richtung es gehen soll.
gut sind auch pad sounds oder spectrasonics omnisphere klänge geeignet um mein kopfkino in gang zu setzen.. ich würde gerne wissen wem von euch es ähnlich geht ?
warum klappt die ruhige methode bei mir nicht ? ist das was ich mache so üblich, enge ich mich damit vielleicht musikalisch oder textlich ein ??

beste grüße und einen schönen tag!
 
n richtig oder falsch (wie in der überschrift angedeutet) gibts da meiner meinung nach nicht...

ich hab auch sämtliche varianten versucht:
ich kann gut auf fertige musik schreiben...
mit gitarre in der hand geht auch beides gleichzeitig...
in manchen momenten kann ich auch einfach so drauf losschreiben und kann seitenlanges geschwaafel abfeuern...diese tage sind aber sehr selten...
tatsächlich die meisten (und in meinen augen besten) einfälle hab ich irgendo irgendwann spontan --> deshalb immer n notizbuch dabeihaben...das sind meist 2-zeiler, die dann ohne probleme im nachhinein zu einem songtext ausgebaut werden können, weil sie so gehaltvoll sind...

wie du das machst ist egal, hauptsache du optimierst deine kreativen vorgänge und verscheuchst keine musen, hehe
 
Wenn ich dann schonmal einen Text hinbekomme, ist es immer so, dass ich aus dem Blödmanngesang, den ich brauche, um eine Gesangsmelodie zu finden, automatisch irgendwelche Phrasen wiederhole, weil die irgendwie richtig klingen. Wahrscheinlich also so ähnlich wie bei dir.
"Mein" Texter ist jemand, der sowieso immer schon unabhängig von Musik Prosa schreibt und mir auch Texte schickt, die er ohne musikalischen Leitfaden einfach mal so verfasst hat.
Ansonsten ist das wie bei der Rauchentwöhnung: Was für dich klappt, ist richtig.
 
Ein richtig oder falsch gibts es nicht bei einem kreativen Prozess...
Höchstens ein ein gutes und schlechtes Ergebnis....

Bei mir ist so, daß ich meistens unter der Dusche irgendeine Melodie vor mir hinsumme und dann dabei irgendwelche Phrasen einfallen...

It doesn´t matter....
 
also ich machsauch so wie meine vorredner...habe meist einen fertiges instrumental oder arbeite an einem neuen.. dazu fällt mir dann eine melody ein diese versuche ich dann einfach mit wörtern zu füllen und dem ganzen einen sinn zu geben.. ich fange meistens mit der hook an.. da dies für mic der überbegriff des ganzen songs ist.. und in den parts erzähle ich einfach ausführlicher worum es geht...

es gibt wirklich leute wie der westernhagen der sich 8stunden an den schreibtisch setzt und ohne musik etwas aufschreibt.. anscheinend hat er damit gut erfolg.. mein ding is es nicht so.. ich brauch eine melodie damit das was geschrieben wird genau zur melodie passt und zum flow natürlich..

wie meine vorredner aber schon erwähnt haben kommt es darauf an wie du dich am wohlsten fühlst und unter welchen umständen du dich besser gehn lassen kannst.. wenn du zum beispiel auch nicht gut ohne musik schreiben kannst weisst du ja schon was dir persönlich besser liegt..
 
Yep! Schließe mich da an. Bei mir steht immer erst die Musik, dann kümmt der Text. Anders kann ich gar nicht. Warum auch?
 
wie meine vorredner aber schon erwähnt haben kommt es darauf an wie du dich am wohlsten fühlst

:jawohl:

Manche wiederum brauchen zB ein thematisches Fundament um irgendwas in Noten zu pressen.
 
danke euch. ich werde heute abend mal versuchen einen text auf eins meiner fertigen instrumentals zu schreiben :)
berichte ......
 
Ist meines Erachtens nach die geeignetste Methode. Wenn der Beat mal aussetzt oder ein Break eingebaut ist, kann man nur darauf " eingehen " wenn das geliebte Machwerk auch unter Zuhilfenahme des ursprünglichen Instrumentals erstellt wurde. Aufm MP3 Player habe ich für die verschiedenen Verse immer die A-B Funktion genutzt. Da wusste ich genau wann ich einsetze und ab wann entweder ein kleiner Chorus oder Refrain einsetzt. Gerade wenn man professioneller ist, mit Verses, Breaks und Chorus arbeitet, ist es meiner Meinung nach unverzichtbar beim Texten auf das Instrumental zu verzichten. Ich arbeite grundsätzlich mit steiferen Beatz ( ohne Chorus und Breaks ) da fällt das nicht so sehr ins Gewicht da man sich hauptsächlich auf die Drums fixiert und diese bedienen möchte. Wird es aber melodischer und möchte man gezielt Gesang einsetzen, würde ich verzweifeln. Habe schon Texte gesehen die auch mit verschiedenen Stimmrichtungen gespickt waren. Bei soetwas würde ich ein Horn kriegen.
 
Wir machen immer erst den Text.
Die Musik kommt dann von ganz von selbst.
Die Melodie ergibt sich ja schon zwangsläufig
aus den Silben.
 
Muss jeder handeln wie er damit zurecht kommt. Ein festes Patentrezept lässt sich meiner Meinung nach nicht ausmachen. Auch wenn ich zu der Fraktion " Texten beim hören " gehöre.
 
Yep...ist tatsächlich so. Besonders Obscureetal hat was wichtiges gesagt. Überall Texte und Idee n ab- und anzapfen wo es geht. Ich habe immer was zu schreiben bei oder einen MP3Player mit einfachster recordingfunktion um jeden Inspirationsschnipsel festzuhalten. So Texte auf dem Trockenen zu schreiben kann man üben. Einfach jeden Tag 5-6 kleine Gedichte schreiben und/oder Punchlines kritzeln- nach einer Weile, die besten Auswählen und den Rest aussortieren. Mit der Zeit wirst du mehr Zeichen machen. Ach ja und wenn es mal keinen Beat vom Band gibt generiere ich einen aus dem Kopf- meist nur Kick, Snare und der Bass immer auf die 1.

Also nur keine Sorge und ran an die Schinken. Die übrigens unendlich sind.
 
Ich habe zu dem Thema mal ein tolles Buch geschenkt bekommen:
"Songwriting and the creative Process" von Steve Gillette ! Ist in Englisch, enthält aber unglaublich viele Gute Tips zu dem Thema!
 
Monolith schrieb:

warum klappt die ruhige methode bei mir nicht ?
Ich glaube du setzt dich allein schon mit dieser Frage unter Druck.

Manchmal verbinde ich eine Melodie mit einem Text oder auch andersrum.

Krampfhaft kreativ zu sein bringt nix.

Ich meine....ich setz`mich nicht hin und sage...so...jetzt schreib ich einen Song.

MfG
Chris
 
Für mich ist das alles viel zu umständlich ... Je nach Melodie ( smooth oder Treibend , Aggro oder eher locker ) suche ich mir ein Thema aus. Ich mache mir dann noch während dem Schreiben Gedanken was ich alles erwähnen möchte und was ich evtl. unerwähnt lassen möchte. So entsteht dann meistens ein einfaches Konstrukt für den nachfolgenden Text auf den ich aiufbaue und aufbaue. Um meine stilistischen Methoden zu perfektionieren mache ich mir manchmal tagelang Gedanken über einen Songtext um dann, wenn ich anfange zu schreiben alles so wie ich möchte auch auf Papier zu bekommen. Nicht jeder Text muss Deep und Storxtelling sein. Manche Sachen beruhen einfach auf einer gewissen Art Primitivität ... Null Story und Telling ... Trotzdem mit Background und jeder kann es verstehen ... Welchen Weg man ergreift um seine Gedanken aufzukritzeln, muss man selbst wählen ...
 
Beim songschreiben gibt es glaub ich kein 'richtig' oder 'falsch', das produkt ist immer im vordergrund, und wenn du die besten ergebnisse auf eine gewisse art und weise bekommst, dann wuerde ich die gleiche arbeitsweise beibehalten. Ich arbeite ebenfalls am liebsten mit einer musikalischen idee, however, hin und wieder versuche ich meine arbeitsweise zu veraendern (mit lyrics/ beat/ melody line beginnen), weil ich dadurch oftmals ueberraschende ergebnisse bekomme, die sehr von meinen uebrigen ideen abweichen. Eine der groessten herausforderungen als songwriter ist es doch, sich selbst nicht konstant zu wiederholen, oder?
 
bei mir könnte ich je nach Tag und Laune konzepte machen. Da gibt es dann ein Thema was mich fesselt und mich in mehreren Stücken bewegt. Da könnte ich hinterher ein Konzeptalbum mit machen, die meisten Sachen die sich gleichen verwerfe ich allerdings wieder. Sich nicht wiederholen, ja !!! Viele neue Rhymes und nicht ewig auf den gleichen Wörtern beruhende Abfolgen. Wortschatz ist ein ziemlich guter Indikator um festzustellen ob das grundlegendem ausbaufähige Potenzial vorhanden ist. Man kann sich auch selbst als Ghostwriter dienen indem man vorher ein grobes Konstrukt baut und dann neu schreibt ( mit den gesammelten Impressionen ).
 
Ich würde es sogar von noch einer anderen Seite beleuchten.
Manche Songs MÜSSEN auf die eine oder andere Weise entstehen (also erst Text oder erst Musik)
Es gibt Melodien, die im Kopf entstanden sind, auf die ein ganz bestimmter Text dann "eingepasst" werden muss und anders herum gibt es Texte, die aus einem herausgesprudelt sind, die nun ein ganz bestimmtes musikalisches Fundament benötigen.
Das bedingt sich gegenseiteig und es ist - zumindest bei mir - reiner Zufall was zuerst entsteht. Ich gebe dem dann einfach nur noch nach und nehme es wie es kommt...
 
Hi Monolith,

ich kenne zwei Grundsituaionen:

die Erste: Ich liege morgens im Bett und schreibe einen Text. Das mache ich meistens, wenn mir beim Lesen von Romanen, Gedichten und Fachliteratur über Sprache ODER über irgendeinen Traum eine Idee kommt. Dann spiele ich im Liegen mit Worten und nicht selten kommt so "aus Versehen" ein Text raus.

Dieser Text hat natürlich eine Melodie. Anfangs merke ich das oft gar nicht, aber spätestens nach einigen Zeilen singt und swingt sie in meinem Kopf inkognito mit.

Jahrelang hab ich versucht, DIESE Melodien zu ignorieren: denn sie sind so furchtbar banal, klingen nach Volksmusik, Schlager oder Standartjazz. Statt dessen habe ich monatelang nach einer "geilen" Vertonung gesucht, ich Depp!

Heute liebe ich diese simplen Textmelodien. Denn seltsam, sie kommen beim Publikum sofort an, gehen am Kopf vorbei ins Herz! Meinen Drang nach "Höherem" versuche ich heute mit rhythmischen, harmonischen und klanglichen Schmackus zu befriedigen.

Soviel zu deiner ursprünglichen Frage, Monolith.

die Zweite: Mich drängen Auftragswerke. Und das fast immer in Form von Demos. Manchmal liefert mein Auftraggeber gleich eine interessante Grundidee. Noch seltener allerdings ist sie dramaturgisch so gut, dass man sie nur noch strukturieren und reimen muss.

Meistens beginne ich ziel- und hilflos mit Puzzle spielen: Wenn ich Glück habe, bekomme ich gleich einen Refrain hin, dann fließen die Strophen von allein.

Oder ich finde im Musikmaterial eine Hookline, die ich dann strophenmäßig These verus Gegenthese routiniert texte. In solchen Fällen kommt es nur darauf an, witzig zu bleiben.

Oder ich suche wochenlang nach einem Anfang, sozusagen in medias res, der die sache automatisch ins Rollen bringt: Bei mir eine SEHR wichtige Methode.

Manchmal höre ich mir wochenlang große Künstler an, um einer Lücke zwischen all diesem abgefahrenen Zeugs zu finden.

Nicht zu vergessen: die besonders Störrischen. Manchen Demos warten seit -zig Jahren auf einen Text. Meine Lieblinge. :DWenn ich gut drauf bin, beginne ich mit diesen störrischen Kindern, sozusagen als Warming up. Aller 2 oder 3 Jahre kriege ich dann einen dieser Stubenhocker auf die Strasse:)

Kurz: Im schnitt zehnmal durch die Hölle, um so richtig genießen zu können , dass man danach einmal kurz schweben darf:D

Ansonsten: Von den Sprüchen über den angeblichen Zauber der Kreativität überzeugt mich nur einer: Kreativität ist 10 % Inspiration und 90 % Transpiration!
 

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