Rollen-Spiel (neuer Titel: Mensch, bleib doch, wo der Pfeffer wächst)

[Teestunde]

Rollen-Spiel

Du rufst nach mir, ich dreh mich um.
Da stellst du dich auf einmal dumm.
So treibst du es minutenlang
und amüsierst dich, wenn’s gelang.

Belustigt dich mein Mitgefühl?
Ich kann auch tun, als wär ich kühl.
Das tut zwar weh, doch nicht so sehr,
wie dieses dumme Hin und Her.

Mensch, bleib doch, wo der Pfeffer wächst,
ich such nicht mehr nach dir.
Weil du dich sowieso versteckst.
Du teilst dein Herz doch nie mit mir.
Mensch, bleib doch, wo der Pfeffer wächst,
und stiehl mir nicht die Zeit.
Ich glaub der Maske, die du trägst,
kein bisschen, tut mir leid.

Du zeigst mir nur ein Bild von dir,
bis ich fast den Verstand verlier.
Dahinter, gleichsam eingesperrt,
ein Neugeborenes, das plärrt.

Streck ich nach ihm die Hände aus,
dann bricht das Bild in Panik aus.
Das Kind jedoch ist plötzlich still,
weil sich’s nicht finden lassen will.

Mensch, bleib doch, wo der Pfeffer wächst,
ich such nicht mehr nach dir.
Weil du dich sowieso versteckst.
Du teilst dein Herz doch nie mit mir.
Mensch, bleib doch, wo der Pfeffer wächst,
und stiehl mir nicht die Zeit.
Ich glaub der Maske, die du trägst,
kein bisschen, tut mir leid.

(neue Version unter #17)

 

[rho]

Also irgendwie geht es um eine Beziehung zu einer narzistischen Persönlichkeit (...bricht das Bild in Panik aus. / Das Kind,... weil sich's nicht finden lassen will). Oder so
Irgendwie schön, aber leicht verrrätselt.

Es grüßt das rho: mach weiter so

 

[TheSarge]

...

 

[Teestunde]

Danke euch beiden. Ich hab jetzt erst gesehen, dass ihr mich kommentiert habt. Ja, vielleicht ist es wirklich KEIN Liedtext. Langsam komme ich auch ins Grübeln. Ich lass ihn trotzdem mal stehen, möglicherweise kommen noch ein paar gute Hinweise.

 

[fitzwilliam]

Ich hoffe dass der Inhalt nicht erlebt sondern rein „konstruiert" ist. Da stockt einem ja der Atem.
Der Text lässt einen streckenweise fassungslos zurück. Ich kann mir, ohne das jetzt zum Schutz der
Anwesenden vorzumachen, einen weiblichen, recht hohen Sprechgesang vorstellen- der auf
Strophe 4- und 5 ausbricht. PUH- sehr gut!

 

[Saurus]

...bei dem hier, werte Teestunde, bin ich wieder an dem Punkt, wo mir die passende Musik/Musikrichtung nicht einfallen will - für mich sind das eher Briefe bis hin zu Gedichten, aber nicht Liedtexte, die ich mir gesungen vorstellen kann - sorry

Ich kann´s.......................sogar Punk wäre imho machbar. Richtig gecheckt hab ich die 2 Strophe allerdings nicht. Da fehlen mir sicherlich ein, zwei Windungen

 

[TheSarge]

...

 

[Teestunde]

Richtig gecheckt hab ich die 2 Strophe allerdings nicht. Da fehlen mir sicherlich ein, zwei Windungen

Kurz erklärt: Da ist jemand, der mir nur ein Bild von sich zeigt, das mit seiner authentischen, natürlichen Person nichts zu tun hat. Das unentwickelte, eigene Selbst, das hinter dem Bild gefangen ist, sehnt sich nach Nähe und fürchtet sich zugleich davor. Alles vielleicht ein bisschen zu kompliziert für einen Liedtext? - Mit der richtigen Musik könnte man eine gruselige Nummer daraus machen. Ich wäre gespannt.

 

[Saurus]

Warum verlierst Du beim Anblick des Bildes den Verstand?

Das plärrende Neugeborene steht für das unentwickelte, eigene Selbst? Hab ich das so richtig verstanden?

 

[Teestunde]

Das plärrende Neugeborene steht für das unentwickelte, eigene Selbst? Hab ich das so richtig verstanden?

Für das Selbst des Gegenübers, das mit meinen Gefühlen spielt und mich damit wahnsinnig macht.

 

[Teestunde]

Stell dir das so vor: Da ist ein Bild, das redet und Kontakt herstellen will. Dahinter ist ein unentwickeltes Selbst, das auch Kontakt will, sich aber davor fürchtet. Wenn das LI nun das Bild, das ja keine natürliche Person ist, beiseite schieben will, um dem Wesen dahinter näher zu kommen, dann bricht allgemeine Panik aus.
Das ist so ähnlich, wie wenn du jemanden durchschaust und er nimmt es dir (zuerst) extrem übel.

 

[fitzwilliam]

Oh ja, das ist gruselig. Ich hatte den Text so nicht verstanden. Sorry!

 

[Saurus]

Dann bin ich etwas beruhigter, dass es nicht nur mir so ging.

 

[fitzwilliam]

Das könnte tatsächlich etwas kompliziert sein als Liedtext. Hmm.

Edit: Natürlich geht das, schön gruselig!

 

[Teestunde]

Vielleicht sollte ich das Thema zu einem etwas Zuhörer-freundlicheren Text verarbeiten.
Es wäre nämlich schade um den Refrain, der ist mMn ganz gut gelungen.

 

[fitzwilliam]

Ja, vielleicht.

 

[Teestunde]

Mensch, bleib doch, wo der Pfeffer wächst

Nicht mal in meinen Armen taut
die Schicht aus Eis von deiner Haut.
Du spielst nur, dass du dich verlierst.
Als ob du dich für mich genierst.

Du bleibst mir so unsagbar fern,
wie ganz am Rand der letzte Stern.
Ich hab mich lang um dich bemüht
und bin um ein Haar ausgeglüht.

Mensch, bleib doch, wo der Pfeffer wächst,
ich such nicht mehr nach dir.
Weil du dich sowieso versteckst.
Du teilst dein Herz doch nie mit mir.
Mensch, bleib doch, wo der Pfeffer wächst,
und stiehl mir nicht die Zeit.
Ich glaub der Maske, die du trägst,
kein bisschen, tut mir leid.

Du willst, dass man dem Schauspiel glaubt,
auch wenn es mir die Freude raubt.
Ich soll ihr folgen, deiner Spur,
und bin nur deine Schachfigur.

Mensch, bleib doch, wo der Pfeffer wächst,
ich such nicht mehr nach dir.
Weil du dich sowieso versteckst.
Du teilst dein Herz doch nie mit mir.
Mensch, bleib doch, wo der Pfeffer wächst,
und stiehl mir nicht die Zeit.
Ich glaub der Maske, die du trägst,
kein bisschen, tut mir leid.

Ich glaub, du stehst dir selbst im Licht.
Doch helfen darf ich dir ja nicht.

Mensch, bleib doch, wo der Pfeffer wächst,
ich such nicht mehr nach dir.
Weil du dich sowieso versteckst.
Du teilst dein Herz doch nie mit mir.
Mensch, bleib doch, wo der Pfeffer wächst,
und stiehl mir nicht die Zeit.
Ich glaub der Maske, die du trägst,
kein bisschen, tut mir leid.

 

[Teestunde]

Ich hoffe, den vormals komplizierten Text etwas enträtselt zu haben.

 

[fitzwilliam]

Ja… Schade um die ursprünglichen 4/5. Strophen, oder? Obwohl das so klarer ist. Vielen Dank!
Der Text hat nun einen ganz anderen Charakter. Das Mystische hat mir auch gut gefallen.

 

[Teestunde]

Das Mystische hat mir auch gut gefallen.

Nützt bloß nichts, wenn kein Mensch nachvollziehen kann, worum es mir geht.