Prozentuale Verteilung der Komposition (GEMA)

[Mattus89]

Ein Kollege und ich arbeiten gerade an einem Projekt, bei welchem mir nun die Frage kommt, wie ich eine gerechte und faire Verteilung der Prozente an der Komposition angebe.
Es geht um folgendes:

Ich komponiere / produziere / mische ein Instrumental... heißt am "Ende" steht ein fertiges Instrumental, welchem noch ein kleiner Feinschliff im Sinne von einer Lead / Rythmus Gitrarre fehlt.
Hier kommt mein Kollege ins Spiel, dem ich nun das Instrumental schicke und er für den Refrain beispielsweise noch ein schickes Solo rüberspielt oder auch einfach nur die Hook Melodie Doppelt quasi.
Ist das passiert gehe ich nochmal ins Studio und mische / master alles schick woraufhin ich die Instrumentals an Labels / Managements etc schicken werde. Kommt es jetzt zu einem Placement, heißt eines meiner Instrumentals wird vom Songwriter betextet und ein Song entsteht, wird es bei der GEMA angemeldet etc und es gibt eine Gewinnverteilung. Jetzt stehe ich natürlich nicht alleine in der Komposition, da mein Kollege ja auch einen Beitrag dazu geleistet hat. Ich weiß es ist schwer pauschal zu sagen wie viel % man von seinem Instrumental für die Komposition abgibt aber mir fehlt irgendwie der Anhaltspunkt.

Ohne meinen Kollegen hätte ich 100 % an der Komposition. Da er ja einen geringen Anteil, die Gitarren hat würde ich ihm jetzt einfach 15 % vorschlagen. Nun bin ich mir nicht sicher, ob das schon zu viel oder viel zu wenig ist.
Gibt es da irgendwie eine Art Anhaltspunkt oder Faustregel an die man sich halten kann, oder hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen?

Grüße

 

[Lagoona]

Ich glaube bei der Gema ist das so vorgesehen:
50% Komposition.... 50% Text.... aber wir teilen das immer anders auf.... kommt auch drauf an wieviele Personen an dem Song beteiligt waren.
Ich weiß nicht wie das die anderen machen.... aber wenn wir zu zweit an einem Song gearbeitet haben.... dann machen wir 50/50 ..... fairnesshalber.... wenn noch ein Songwriter integriert war... der die Gesangslinie/den Text überarbeitet/ausgearbeitet hat: 30 Songwriter/35/35......

Falls das ein Hit wird und sein Solo der ausschlaggebende Punkt war.... dann habt ihr ein Problem xD
Produzieren und Mischen hat nichts mit der Komposition zu tun.

 

[Saurus]

Ich hatte mal was von 1/12 für Text gehört. Aber, wie gesagt, Hörensagen. Ich kann auch falsch liegen.

 

[Mattus89]

Naja es ist halt nicht wirklich so das wir von Anfang bis Ende an dem Song zusammen arbeiten. Darum geht es mir ja...Ich möchte ja auch fair sein, aber fände es halt nicht fair, wenn ich quasi allein für die komposition verandwortlich bin, anschließend in der produktion die passenden sounds erstelle etc...halt all das was zu einer Produktion gehört und wir es dann 50 / 50 aufteilen. Er selbst sieht das ja genauso...Aber verstehe schon das man das nicht pauschalisieren kann.

Produzieren und Mischen hat nichts mit der Komposition zu tun.

Das Mischen nichts mit der Komposition zu tun hat ist mir klar...das war eher auf den Arbeitsaufwand bezogen. Aber was meinst du damit das Produzieren und Komponieren nicht das gleiche ist. Wo fängt das eine an und wo hört das andere auf? Ich überlege mir eine Akkordfolge - spiele diese ein - wähle mir passende Sounds aus und baue Stück für Stück mein Instrumental.

 

[Lagoona]

Der Komponist komponiert die Musik..... der Produzent produziert sie.
Manche Komponisten sind auch Produzenten...
Wollt das nur mal differenzieren... klar du hast den Song komponiert.

Wikipedia:
"Musikproduzent ist in der Musikindustrie eine mit der Leitung einer Musikaufnahme im Tonstudio beauftragte Person. Neben dieser Kernaufgabe können die Aufgaben eines Musikproduzenten stark variieren.
Der Produzent kann, muss aber nicht, die Kosten der Produktion und Vermarktung vorläufig übernehmen."



Ich nehme mal an... dass sein Solo dann auch von im "komponiert" wird?
Also wäre er ja dann auch Komponist und zudem spielt er das Instrument ja noch ein.

Wenn ein Sänger eine Gesangsmelodie komponiert, den Text schreibt und Die Vocals einsingt... ist dieser ja Komponist, Texter und Interpret. Nehmen wir mal an du hast jemanden der die Gesangsmelo komponiert dann noch jemanden der den Text schreibt und jemanden der Die Vocals einsingt..... da will ja dann auch jeder einzelne für seine Arbeit vergütet werden.

Es gibt ja zudem auch noch die Producer-Lizenzpunkte.

 

[Lagoona]

Ich würde das jetzt auch nicht ganz so genau nehmen.... wenn es sich hier um keine riesigen Verkaufszahlen handelt.... der Song auf keinen oder nur kleinen Compilations vertreten sein wird.... und auch keine Auslandsverkäufe.......kommt da eh nicht so viel bei rum..... (bei 15% vielleicht so um die 25 € xD)
aber 15 % sind hierfür denk ich mal ganz okay....

 

[Nachtschicht]

grundsätzlich ist bei der gema 50% komposition und 50% text üblich, was bei englischsprachiger musik oft etwas unfair wirkt, bei deutschsprachiger (wo die hitqualität eines songs oftmals mit dem text steht und fällt) aber durchaus angebracht.

was jetzt deine komposition angeht: wenn du schon alle harmonien und eigentlich auch alle hooks dir ausgedacht hast, und er nur gitarre drauf spielt, dann gilt das normalerweise gar nicht erst als gema-relevant. bei solos oder neuen hooklines hingegen natürlich schon.

allerdings ist es durchaus klug, allein schon zugunsten eines schönen arbeitsklimas das nicht zu streng auszulegen. insofern sind die von dir angesprochenen 15% der komposition eine durchaus grosszügige, aber auch nicht übertrieben selbstlose geste. haste eigentlich instinktiv denke ich schon genau die balance getroffen.

nicht vergessen darf man allerdings noch folgendes: wenn ihr ein instrumental gepitcht bekommt und da schreibt jetzt jemand nen text und singt drauf, dann sind seine gesangsmelodien (gerne auch "toplines" genannt) auch gema-relevant, und das nicht zu knapp! in den USA nehmen topliner oftmals extrem hohe beteiligungen, und das ist angesichts der wichtigkeit einer eingängigen topline auch durchaus begründbar. in deutschland ist das in der regel weniger krass, allerdings gibts hier auch oft eine letztlich nicht haltbare "wieso, ich hab doch die musik gemacht?" mentalität, bei der das so wichtige element der gesangsmelodie gerne als banalität angesehen wird, die doch bitte mit der text-gema abgedeckt sein soll. da gibts dann schnell streit. da solltet ihr also drauf gefasst sein, dass da durchaus auch nochmal ansprüche kommen können, wenn jemand da andere melodien draufsingt und dafür dann auch musik-gema haben will. das ärgert einen natürlich, ist aber fachlich gesehen durchaus berechtigt.

 

[Lagoona]

Noch bezüglich den Lizenzpunkte..... die eigentlich an den Produzenten gehen:
Kannst du ebenfalls Punkte abgeben.... z.B. an einen Studiosänger der lediglich die Vocals einsingt.... dementsprechen dann kein Urheber ist ..... und auch keine GEMA bekommt..... dem müsstest du ja dann ne Gage zahlen..... kannst ihm aber z.B auch ein paar Lizenzpunkte abgeben....
nur mal so.... kann ja jeder machen wie er will....
Bei den Lizenzpunkten springt halt ein bisschen mehr raus als bei der GEMA.

 

[DJTommyM]

Ich war auf der letzten Gema.Versammlung:
2/3 Komonist
1/3 Texter
Bis Dato hab ich auch net gewusst

 

[Kosaken-Kaffee]

2/3 Komonist

Du meinst Kommunist?

 

[zille1976]

Wenn jetzt schon um ein paar Prozent / Euros gefeilscht wird, solltet ihr euer Zusammenarbeit einfach beenden.

Junge Junge.