Aller guten Dinge sind drei
Seit ein paar Wochen hat Native Instruments eine neue Software für die Maschine am Start. Sie trägt die verheißungsvolle Versionsnummer 3.0. Somit ist dies das erste Majorupdate seit über drei Jahren. Daran geglaubt haben die meisten nicht mehr. Zumindest habe ich das in den gängigen Foren immer so wahrgenommen. Ich persönlich war optimistisch und mir ziemlich sicher, dass es irgendwann eine 3.0 geben wird. Schauen wir uns also mal genau an, was sich geändert hat bzw. was es Neues zu entdecken gibt.
Einen ausführlichen Test zu Maschine MK3 inklusive Software-Version 2.6.11 findest Du hier: https://recording.de/threads/test-native-instruments-maschine-mark-three.246797/
Einen Updatebericht zur Version 2.7.2 findest Du hier: https://recording.de/threads/test-native-instruments-maschine-2-7.246813/
Vorab: Maschine 3.0 ist kostenpflichtig. Das Update von V2 auf V3 kostet 29€ ohne und 69€ mit zusätzlichem Soundcontent (Maschine Central). Dazu später mehr. Ich selbst habe mir das „große“ Update im NI Shop gekauft und keine Gegenleistung von NI für diesen Testartikel erhalten. Die Vollversion für Neukunden kostet 99€ ohne Hardware. Zum einen kann Maschine auch vollständig ohne Controller genutzt werden. Und zum anderen kann man ja eine gebrauchte Maschine ohne Software erwerben. Ich gehe davon aus, dass jede neu verkaufte Maschine mit V3 ausgeliefert wird. Das Soundpacket Maschine Central kostet einzeln 49€. Ich finde das sind alles faire Preise. Zudem war jegliches Update seit V2.0 kostenlos. Und ich habe in den letzten Jahren regelmäßig Maschine-Updates geladen. Die neue Maschine 3 ist nur noch in 64Bit erhältlich. Wer noch ein 32Bit OS nutzt hat leider Pech gehabt. Zudem wird Maschine nur noch als VST3 installiert. Eine VST2 Variante gibt es nicht mehr. So ist das nun mal. Die Zeit steht halt nicht still.
Für Native-Instruments‘ Neulinge: Jegliche Software wird über die hauseigene Software Native Access erledigt. Kauft man etwas im NI-Shop, so wird die Software i.d.R. ein paar Minütchen später als Download in NI Access angezeigt. Neuinstallationen und Updates lassen sich mit dem Tool extrem komfortabel erledigen. Wer schnelles Internet hat, installiert mal eben 500GB Plugins plus Content in ein paar Stunden. Und da spreche ich aus eigener Erfahrung. Einmal anwerfen via „install all“ und das wars. Installationsorgien adé! Toll!
Maschine MK3
Kompatibilität zu den Controllern
Laut NI-Website: [Maschine 3 arbeitet mit den folgenden Controllern zusammen: Maschine Mikro MK3, Maschine MK3, Maschine Studio und Maschine+ im Controller Mode. Maschine Jam wird von Maschine 3 unterstützt, allerdings ohne ein Update der Browser-Oberfläche. Die Kompatibilität zwischen Maschine 3 und Maschine+ im Standalone-Modus wird so bald wie möglich nachgereicht. Derzeit lassen sich Projekte, die mit Maschine+ im Maschine 2-Format erstellt wurden, in Maschine 3 öffnen, aber nicht andersherum.]
Somit sind Maschine sowie Maschine Micro als MK1 und MK2 nicht kompatibel zur neuen V3. Das wird den ein oder anderen ärgern. Ich finde bei über 6 Jahre alter Hardware kann man das in gewisser Weise auch verstehen. Ich persönlich finde es etwas schade, dass es die Maschine Jam nicht mehr gibt bzw. bis dato keine MK2 nachgereicht wurde. Das Duo aus MK3 und Jam macht nämlich richtig viel Spaß.
Das alles bedeutet wiederum, dass die aktuelle MK3 sich seit geschlagenen 6 Jahren auf dem Markt behauptet. Respekt! Die MK3 Plus ist übrigens eine Standalone-Variante der MK3, also mit eigenem Prozessor und Speicher. Ich habe die MK3 Plus nie auf dem Schirm gehabt. Ich bin und war immer super-glücklich mir meinem Gespann aus MK3 und Jam. Wann die MK3 Plus ein Update auf V3.0 erhalten wird, wissen wir nicht. Aber es soll ja kommen.
Neuer Look
V2 und V3 laufen übrigens parallel auf meinem System. Bei der Installation der V3 wurde die alte Installation nicht überschrieben. Da habe ich nichts gegen. V2 war in dunklem grau, V3 ist nun beinahe schwarz. Hier ein Vergleich.
Version 2.18.4:
Und Version 3.0.0
Das ist halt so. Ich bin immer gut mit dem Grau klargekommen. Aber wenn es die nächste Generation gerne dunkler mag, bitte schön. Ich nutze Maschine meist als VST innerhalb Cakewalk Sonar. Und dessen Layout ist mit dem neuen Sonar nun auch dunkler geworden. Somit passt Maschine V3 und Sonar auch optisch wieder perfekt zusammen.
Am Layout der Maschine Software hat sich grundsätzliche wenig verändert. Alles ist da, wo man es vermutet. Allerdings ist der Look moderner geworden. Ich hatte mich nach kurzer Zeit dran gewöhnt. Es wirkt etwas übersichtlicher. Vielleicht liegt das an den stärkeren Kontrasten. Es gibt andere Icons und zum Teil andere Schaltflächen.
Bei der Bearbeitung von Midispuren gibt´s nun ein Pulldown-Menü via rechte Maustaste.
Dort befinden sich nun die gängigen Bearbeitungswerkzeuge (siehe Foto oben), die man seit Jahrzehnten aus Sonar (meine bevorzugte DAW), Cubase und so weiter kennt. Auch die alt-bekannten Tools aus V2 wurden dabei übernommen. Das alles erleichtert einem die Arbeit ungemein. Zudem gibt es nun für viele Funktionen Tastatur-Shortcuts. Damit sind nun alle Features der Maschine-Software ohne einen Controller direkt erreichbar. Das ist gut für unterwegs, wenn man keinen Platz für den Controller hat oder unterwegs ist. Zudem wird dieses neue Feature diejenigen ansprechen, die Maschine als DAW im Studio und ohne Controller einsetzen wollen. Denn auch das kann in vielen Fällen Sinn machen. Ich persönlich bin kein Fan davon, weil die direkte Kontrolle via Maschine Hardware Controller die eigentliche Stärke von Maschine ist. Maschine lässt sich auch in Version 2 direkt und vollständig mit der Maus bedienen, allerdings nicht so komfortabel wie in V3.
Dabei eignet sich jegliche Maschine Hardware auch zur Steuerung seiner DAW. Es gibt Templates u.a. auch für Ableton Live und Mackie-Control. Die Templates können auch neu erstellt und überaus komfortabel im Editor bearbeitet werden. Das galt auch schon für die V2 und ist nicht neu. Ich wollte es nur noch mal erwähnt haben. Eins noch: Arbeitet Maschine als VST im Host, so kann man zwischen DAW-Controller und Maschine-Modus hin und her schalten. Dufte!
Tempokontrolle
Maschine 3 bietet von nun an die Möglichkeit, jeder Scene ein eigenes Tempo zuzuordnen. Das kann zum einen dazu dienen, innerhalb eines Songs das Tempo zu wechseln. Zum Beispiel einen Break, der doppelt oder halb so schnell wie der Rest läuft. Dabei kann man das Tempo auch manuell verändern um sich einem Wechsel anzunähern. Eine Tempokurve ersetzt das aber nicht. Ein weiterer Fall ist ein Live-Playback. Man importiert seine fertigen Playbacks in die Scenes und kann diese dann im korrekten Songtempo anwählen und mit weiteren 15 Spuren individuell dazu performen. Cool. Die Ladezeiten zwischen unterschiedlichen Projekten in Maschine gehen schnell, aber einen kompletten Gig fertig in einem einzigen Maschine-Projekt zu haben ist schon schick. Das setzen der Tempi ist grundsätzlich schnell gemacht, allerdings muss man erst das Konzept dahinter verstehen.
Bouncen
Ein weiteres neues Feature ist das Bouncen von Tracks. Auf Deutsch: Mach mir aus Midi einen Audiotrack oder frier ein Plugin ein. Sonar konnte das schon vor 20 Jahren. Cubase auch, glaub ich. However. Ich bin froh, dass Maschine das nun auch kann. Dies wird Maschine Plus Nutzer auch erfreuen, da sich dadurch die benötigte Rechenleistung eines Projekts drastisch reduzieren lässt. Hat man das Projekt allerdings einmal abgespeichert, so sind die ursprünglichen Midi-Daten sowie die Trackdaten (Plugin, Sound, Effekte usw.) für immer futsch. Nicht gut. Somit vor dem Bouncen immer eine neue Version anlegen. Und: Will man eine Spur bouncen, so muss man zunächst den Song-Modus verlassen. Egal.
Es lassen sich auch gleich mehrere Tracks bouncen, die dann pro Spur ein eigenes Wave-File generieren. Auf dieses Feature habe ich schon lange gewartet.
Vorher:
Nachher:
Diese Files lassen sich via Editor einzeln exportieren aber leider nicht via Drag and Drop in die Hostanwendung ziehen, wenn Maschine als VST läuft. Und: Hallfahnen und andere Effekte werden am Ende des Loops rigoros abgeschnitten. Das kann zu Problemen führen. Aber das ist und war schon immer das Problem von Loop-basiertem Arbeiten mit Audiomaterial.
Im Ordner C:\Users\Name\Documents\Native Instruments\Maschine 3\Exports findet man alle exportieren Loops, inklusive Name und BPM. Diese Einzeltracks können, auf Wunsch, wieder in die DAW gezogen werden. Ist ein kleiner Umweg, aber es funktioniert.
Wer übrigens alle 16 Spuren in ein einziges File schreiben will, kann und konnte schon immer das kleine Wave-Symbol am Rand festhalten und das File direkt in den Host importieren. Und das inklusive Hallfahne. Das funktioniert auch mit den Midi-Rohdaten. Somit lassen sich alle Patterns in Maschine „vorprogrammieren“ und dann in der übergeordneten DAW nachbearbeiten bzw. zu einem Song zusammenstellen. Wer Maschine in einer DAW betreibt, kann praktisch auch alles, was man live auf der Maschine macht, direkt als Audio und/oder Midi mit der DAW in Echtzeit aufnehmen. Dazu bedarf es einer gewissen Vorbereitung. Wenn man allerdings einmal die Zuordnung der Audio/Midi-Tracks verstanden hat, ist das schnell erledigt. Somit umgeht man Ableton Live und kommt trotzdem in den Genuss dessen Konzepts. Unter uns: Cakewalk Sonar bietet von Haus aus eine eigene Matrix, mit der sich Patternorientiert arbeiten lässt. Mir ist an dieser Stelle der Einsatz von Maschine wesentlich sympathischer, weil schneller, übersichtlicher und kann viel mehr. Ist aber, wie immer, meine Meinung.
Stem Separation
Stem Separation ist nun und ohne Umwege innerhalb Maschine möglich. Aber was ist Stem? Dieser Algorithmus zerlegt einen Song in seine Bestandteile. Es isoliert also einzelne Instrumente bzw. Instrumentengruppen. Im Fall von NI Maschine lädt man einen Track, jetzt auch als MP3/FLAC/OGG usw. in eine Spur, geht auf „edit“, startet Stem und nach einer gewissen Rechenzeit legt Maschine vier neue Spuren an. In diesen befinden sich dann 4 Audiotracks mit Vocalspur, Basspur, Drumspur und einer Spur mit allen anderen Instrumenten. Einem Remix-Projekt steht von nun an nichts mehr im Wege. Dabei ist das Ergebnis ziemlich überzeugend. Ja, man hört Artefakte. Aber grundsätzlich lässt sich mit dem Ergebnis gut arbeiten. Hier ein Beispiel:
Original Songausschnitt:
0 Original.mp3
Jetzt die 4 errechneten Einzeltracks:
1 Beats.mp3
2 Bass.mp3
3 Other.mp3
4 Vocal.mp3
Und nun nochmal die 4 Einzeltrack übereinandergelegt und sporadisch gemutet:
5 alle zusammen mit Mutes.mp3
Ich denke dieses Ergebnis kann fürs erste überzeugen. Ich habe das mit mehreren Tracks ausprobiert. Je dichter ein Song ist, umso stärker fallen die Artefakte aus. Bei luftigen 70er Jahre Songs gelingt die Separation noch besser. Wegen des Copyrights verzichte ich an dieser Stelle auf Hörbeispiele. Die Zeit zum Rendern der Spuren ist natürlich von der Rechenleistung der CPU und der Länge des Tracks abhängig. Eine potente Grafikkarte wird nicht beansprucht. Schade, bei der ging das nämlich viel flotter. Zumindest nutzt die Engine dabei alle meine CPU-Kerne.
Die Last schwankt und liegt bei etwa 50%. Wer mal eben nur einen Vocalpart extrahieren will kann den gewünschten Bereich markieren und freistellen. Dann wird nur dieser analysiert und ausgegeben. Das spart Zeit. Ich bin grundsätzlich ein Freund der KI und dieses Beispiel zeigt, was damit alles möglich ist. Dieses Tool hat erst mal nicht viel mit den grundlegenden Funktionen von Maschine zu tuen. Trotzdem finde ich es genial, endlich ein brauchbares Werkzeug für diese Aufgabe zu haben. Meiner Meinung nach rechtfertigt dieses Feature bereits die 29€ für das Update.
Neu ist auch iZotope Ozone 11 Elements und iZotope EQ
Mit Ozone 11 LE lässt sich ein Song automatisch Mastern. Das Plugin analysiert eine Zeit lang das eingehende Musiksignal und stellt dann den EQ, Loudness, Stereoweite usw. selbstständig ein. Vermutlich wieder durch KI. Das Ergebnis ist bei meinen Versuchen eine gute Grundlage und klingt in der Regel besser und auch lauter als der Rohmix.
Hier ein Beispiel. Der Song stammt aus dem Maschine Central Content. Zuerst roh und normalisiert und ohne jegliche Effekte im Master:
Liquid Night original.mp3
Und nun das Ergebnis mit Ozone 11 Elements:
Liquid Night Master Ozone.mp3
Wer nicht viel Zeit und Mühe in ein Master investieren will oder kann (Abhörsituation), für den ist Ozone ein nützlicher Helfer. Man kann aber auch selbst Hand anlegen und die Parameter in Ozone in engen Grenzen selbst justieren. Ist halt eine LE-Version. Auch kann man einen Referenztrack ins Plugin laden. Das Ergebnis hat mich nicht so richtig überzeugt. Aber vielleicht erwarte ich auch zu viel. iZotope Ozone 11 LE und auch der neue iZotope EQ lassen sich auch in anderen Hosts nutzen. Das ist gut. An dieser Stelle spare ich mir jegliche Aussage darüber, dass handgemachte Masterings immer die bessere Wahl sind. Denn das sind sie ganz oft nicht. Aber das ist ein anderes Thema.
Der ebenfalls neue und zum Update gehörende iZotope EQ klingt ausgezeichnet, ist extrem leicht zu bedienen und erlaubt durch die grafische Darstellung der Frequenzen ein sehr exaktes EQing. Zudem besitzt er einen digitalen und analogen Mode und viele zusätzliche und amtliche Parameter. Er arbeitet überaus Ressourcen-schonend. Volle Punktzahl.
Maschine Central
Die Library von Maschine nennet sich jetzt Maschine Central. Sie erweitert den Fundus an Songs, Kits, und Sounds um weitere 7GB Content. Ich habe in den letzten Jahren immer mal wieder Maschine Expansions gekauft. Die gibt´s auch günstig gebraucht, immer mal wieder für 25€ im Sale im NI Shop oder als E-Voucher bei Neukäufen. Ich nutze nie die Melodien oder Samples aus den Expansions, sondern nur die Drum-Kits und manchmal auch die Presets für die NI Plugins, wie Monark oder Massive. Wer auf der Suche nach aktuell-angesagten Sounds ist, wird hier meist fündig. Bei den Kits ist es extrem spannend, unterschiedliche Pattern mit unterschiedlichen Kits zu verknüpfen. Vice versa. Im Nu habe ich auf ein paar Spuren interessante Rhythmus-Kombinationen gestackt, weitere Percussions live eingespielt, Lautstärken angepasst, Spuren gemutet, Effekte hinzugefügt, Variationen erstellt usw. Genau für diese Aufgaben ist Maschine die Geheimwaffe schlechthin. Seit 10 Jahren erstelle ich auf diesem Weg meine Drums und bin ein ganz großer und treuer Fan der Möglichkeiten innerhalb der Maschine. Deshalb steht meine Maschine MK3 und Jam auch immer in direkter Reichweite. Zudem ist sie ein treuer Begleiter für die Bühne. Ich schweife ab.
Die 7GB Content kosten 40€ Aufpreis zum Update und sind gut investiert. Es sind moderne, zeitgemäße Kits und Pattern aus jeglichen elektronischen Musikgenres und ein bisschen mehr. Darunter auch jede Menge Presets für Monark, Massive und Prism, plus 144 für Kontakt. Auch wenn auf den ersten Hin-hörer nicht alles interessant erscheint, so kann ich nie wissen, was ich irgendwann für einen Song verwenden kann. Das, was ich allerdings beim Durchzappen so höre, klingt für meinen Geschmack sehr vielversprechend. Hier ein Querschnitt aller Kits:
Maschine Central Mix.mp3
Jeder einzelne Loop besteht aus 16 Spuren, die neben den Patterns auch die Samples und Instrumente enthalten. Zudem stehen immer mindestens drei oder mehr unterschiedliche Pattern pro Kit zur Verfügung. Somit ist der Aufpreis absolut gerechtfertigt, wenn man sich denn in dem Soundbeispiel irgendwie zu Hause fühlt.
Native Instruments Kontrol MK3-Keyboards werden nun auch von Maschine 3.0 unterstützt. Eine grundlegende Integration ist wohl auch mit der S-Serie MK2 möglich. Dieses Feature kann ich nicht ausprobieren, da ich keines dieser Keyboards besitze. Start, Stop, Aufnahme, Loop, Tempo sowie jegliche NKS-Integration soll damit möglich sein. Somit können in Maschine geladene Plugins via Keyboard-Controller gesteuert werden.
Was noch?
Maschine 3 läuft bei mir gewohnt stabil. Das gilt auch für den parallelen Einsatz von MK3 und Jam. Die Systemlast ist bei V2 und V3 identisch. Plugins werden bei einem Start nicht mehr alle gescannt, sondern es wird nur noch nach Änderungen innerhalb der Plugin-Ordner gesucht. Ich glaube das wurde bereits bei einer der letzten V2 Updates eingeführt. Da ich Maschine innerhalb der DAW lade, ist mir das nie aufgefallen, denn in diesem Fall werden die Plugins nie automatisch gescannt. Mit V3 führt ein neues Format ein. V2-Projekte können in V3 geladen. Anders rum geht aber nicht. Das sollte man bedenken, wenn man mit Musikkollegen Files austauscht.
Fazit
NI hat so viele Neuigkeiten in Maschine gepackt, dass der Versionssprung von 2 auf 3 absolut gerechtfertigt ist. Die aufgerufenen Preise sind für das Gebotene mehr als fair und als Schnäppchen zu bezeichnen. Die gut arbeitende Stem Separation und die zwei neuen iZotope Plugins (Ozone 11 Elements und Equalizer) alleine sind die 29€ für das Update wert. Der 7GB große Sound-Content der Maschine Central ist ebenfalls für einen absolut fairen Aufpreis zu bekommen. Hier sollte jeder für sich entscheiden, ob ein Kauf Sinn macht. Soundbeispiele findet man in diesem Artikel in ausreichender Form. Die Midi-Tools und das Bouncen von Tracks sind schon längst überfällig. Trotzdem freue ich mich, dass es diese Möglichkeiten nun endlich gibt.
Das neue Design hat auch seine Vorzüge; ebenso die Möglichkeit den Scenes ein unterschiedliches Tempo zu verpassen. Das war´s dann aber auch schon. Echten Maschine-Freaks der ersten Stunde wird dies vermutlich zu wenig sein. Und das kann ich gut nachvollziehen. Ich sehe das so: Native Instruments hält an dem ursprünglichen Konzept von Maschine 1 bis heute fest. Maschine soll nicht zur ausgewachsenen DAW im klassischen Stiel werden. Dazu müsste man das Konzept vollkommen überarbeiten und dabei auf zu viel „lieb gewonnenes“ verzichten.
Der durchdachte und sehr einfache Workflow von Maschine hat den entscheidenden Vorteil, dass man in wirklich ganz kurzer Zeit eine komplexe Songidee umsetzen und direkt damit performen kann. Dafür ist Maschine konzipiert. Und das macht sie verdammt gut. Je komplizierter etwas wird, umso weniger kann man sich auf das Wesentliche, das Kreative, konzentrieren. Aus diesem Grund finde ich dieses Update als gelungen, wenn auch längst überfällig. Aber das werden die verantwortlichen Köpfe im Hause Native Instruments schon selber wissen.
Euch ein frohes Fest und einen guten Rutsch
Euer
moonbooter
Hersteller: www.native-instruments.com
Preise des Herstellers: https://www.native-instruments.com/de/pricing/maschine-3/
Maschine 3 auf thomann.de: https://www.thomann.de/de/native_instruments_maschine_3.htm
