nabend zusammen,
hinter die Kulissen von Creamware kann ich nicht gucken, aber ein paar allgemeine Erfahrungen mit Insolvenzverfahren habe ich in den letzten Jahren von Berufs wegen gesammelt.
Wenn ein Insolvenzverfahren eröffnet wird, heißt das erstmal nur, dass noch genügend Vermögenswerte vorhanden sind, um die Kosten des Verfahrens zu decken. Das heißt, der Insolvenzverwalter kriegt seine Gebühren. Dass die Insolvenzgläubiger auch nur einen Teil ihrer Forderungen bezahlt kriegen, bedeutet das noch nicht. Insolvenzgläubiger ist auch jeder Arbeitnehmer des betroffenen Unternehmens.
Zwar kann ein Unternehmen saniert werden. Das sind aber absolute Ausnahmen. In den meisten Fällen wird das Unternehmen zerstückelt und verscherbelt. Die Arbeitnehmer kriegen vom Arbeitsamt Insolvenzgeld und suchen sich ne andere Stelle. Bester Fall wäre, wenn ein anderes Unternehmen an der Übernahme interessiert wäre. Dann könnte ein Betriebsübergang stattfinden, d.h., Betrieb, Betriebsmittel und Mitarbeiter würden von dem anderen Unternehmen übernommen. Der Erlös würde unter den Insolvenzgläubigern verteilt. Die Produkte würden mehr oder weniger weiterproduziert.
Vielleicht ist das im Falle Creamware so. Frankye hat ja etwas von Wersi läuten gehört. Banken jedenfalls spielen in diesem Stadium keine Rolle mehr als Geldgeber.
Am Ende des Verfahrens wird das, was nach Abzug der Kosten überbleibt, unter den Insolvenzgläubigern verteilt. In den meisten Fällen, die ich miterlebt habe, ist das zwischen nichts und 5%.
Außerdem wird die Creamware GmbH von Amts wegen aus dem Handelsregister gelöscht. Sie ist dann nicht mehr existent. Vielleicht gründet irgendwer eine Nachfolge-GmbH namens Coffeeware
Nun ja, die Leute von Sequential sind nach der Pleite ja auch untergekommen, und die Technik aus dem Prophet VS floss immerhin in die Wavestation ein. Vielleicht findet ein Unternemen die Creamware-Produkte so wertvoll, dass es das Knowhow kaufen will. Wäre ja schön für alle Creamware-User.
Schaun mer mal.
Gruß Rainer