Rajmund
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Ende vergangenen Jahres hatte ich die Freude, im Auftrag eine CD zu produzieren, wobei ich als Musiker, Toningenieur und Produzent gleichermaßen fungierte.
Tatort war die Heilandskirche in Potsdam-Sacrow. Zum einen einer der idyllischsten Orte, um klassische Musik zu machen, zum anderen Leidtragende der innerdeutschen Teilung: sie steht am westlichen Ufer der Havel, die die Grenze zwischen Potsdam und West-Berlin bildete. Die Berliner Mauer jedoch verlief natürlich nicht durch das Wasser, sondern ein Stück landeinwärts auf Potsdamer Seite und riegelte dabei die Kirche vom Zugang ab. Der Kirchturm wurde als Wachturm von DDR-Grenzern benutzt. Nach der Wende wurde die Kirche liebevoll restauriert und eine neue Orgel kam hinein. Ich durfte die erste CD an dieser Orgel aufnehmen.
Aufnahmetechnik:
Das Hauptmikrofonsystem bestand aus zwei breiten Nieren (Schoeps) im Abstand von 30cm, ca. 2,5m von der Orgel entfernt, dazu jeweils eine Acht (Schoeps) im 45°-Winkel nach außen gedreht. So hatte ich etwas Flexibilität bei der Gestaltung des Stereobildes.
Dazu im Raum noch zwei Kugeln (Sennheiser MKH 8020) in Groß-AB.
Die 4 Hauptmikros an RME 12Mic, via Adat an Babyface, welches bei den Raummikros stand. Dieses an meinen bewährten Audioserver, der mir das Signal drahtlos auf die Orgelempore in meinen Laptop in meine eigene Aufnahmesoftware schickte, so daß ich bequem am gleichen Arbeitsplatz Spielen/Aufnehmen und die Takes durchhören konnte.
Der Raum ist in natura sehr trocken, nicht zuletzt durch die stoffbespannte Decke. Die Orgel dazu sehr klar und prägnant intoniert. Das bedeutet: keine Geschenke für den Organisten – aller Klangzauber muß durch das eigene Spiel hervorgeholt werden. Die Raummikros haben das ganze ein wenig abgemildert.
Das Instrument ist klein und in barockem italienischen Stil gehalten. Also geht es kammermusikalisch zu Werke. Großen fetten brillianten (=mixturenreichen) Kathedralsound darf man also hier nicht erwarten. Das Repertoire entsprechend Frühbarock, Barock, Klassik.
Klangbeispiele gibt es hier:
Klick
Der ein oder andere Track wird im Laufe des Jahres auch mal vom MDR über den Äther geschickt.
Trivia: Der Energieverbrauch während der 4 Nächte belief sich auf insgesamt 1kg Milka-Kuhfleckenschokolade.
Anhang anzeigen Sacrow.jpg
Tatort war die Heilandskirche in Potsdam-Sacrow. Zum einen einer der idyllischsten Orte, um klassische Musik zu machen, zum anderen Leidtragende der innerdeutschen Teilung: sie steht am westlichen Ufer der Havel, die die Grenze zwischen Potsdam und West-Berlin bildete. Die Berliner Mauer jedoch verlief natürlich nicht durch das Wasser, sondern ein Stück landeinwärts auf Potsdamer Seite und riegelte dabei die Kirche vom Zugang ab. Der Kirchturm wurde als Wachturm von DDR-Grenzern benutzt. Nach der Wende wurde die Kirche liebevoll restauriert und eine neue Orgel kam hinein. Ich durfte die erste CD an dieser Orgel aufnehmen.
Aufnahmetechnik:
Das Hauptmikrofonsystem bestand aus zwei breiten Nieren (Schoeps) im Abstand von 30cm, ca. 2,5m von der Orgel entfernt, dazu jeweils eine Acht (Schoeps) im 45°-Winkel nach außen gedreht. So hatte ich etwas Flexibilität bei der Gestaltung des Stereobildes.
Dazu im Raum noch zwei Kugeln (Sennheiser MKH 8020) in Groß-AB.
Die 4 Hauptmikros an RME 12Mic, via Adat an Babyface, welches bei den Raummikros stand. Dieses an meinen bewährten Audioserver, der mir das Signal drahtlos auf die Orgelempore in meinen Laptop in meine eigene Aufnahmesoftware schickte, so daß ich bequem am gleichen Arbeitsplatz Spielen/Aufnehmen und die Takes durchhören konnte.
Der Raum ist in natura sehr trocken, nicht zuletzt durch die stoffbespannte Decke. Die Orgel dazu sehr klar und prägnant intoniert. Das bedeutet: keine Geschenke für den Organisten – aller Klangzauber muß durch das eigene Spiel hervorgeholt werden. Die Raummikros haben das ganze ein wenig abgemildert.
Das Instrument ist klein und in barockem italienischen Stil gehalten. Also geht es kammermusikalisch zu Werke. Großen fetten brillianten (=mixturenreichen) Kathedralsound darf man also hier nicht erwarten. Das Repertoire entsprechend Frühbarock, Barock, Klassik.
Klangbeispiele gibt es hier:
Klick
Der ein oder andere Track wird im Laufe des Jahres auch mal vom MDR über den Äther geschickt.
Trivia: Der Energieverbrauch während der 4 Nächte belief sich auf insgesamt 1kg Milka-Kuhfleckenschokolade.
Anhang anzeigen Sacrow.jpg
