LIVE Stereo Recording Setup Streicher/Klavier

[Mabon]

Hallo Zusammen,

ich habe es mir erlaubt, mich nach langem Recherchieren
hier im Forum anzumelden und einen Thread zu eröffnen. (Kürze und Würze?...naja...)
Denn so einzigartig wie jeder Musiker, sind auch die meisten Setups und Vorlieben
die individuellen Anlass zur Diskussion geben. Allen aktiven Teilnehmern
und Beratern sei deshalb hier schon gedankt, denn die Optimierung steht natürlich im Vordergrund. Und los...

Es stehen an:
semiprofessionelle Live-Mitschnitte professioneller klassischer Musik für Archiv/Freunde/Demos

Mein Equipment:
1. 2x Akg c1000 X/Y (geliehen)
2. Terratec Phase X24 fw als Standalone (Sehr gute Micpreamps von SPL integriert)
3. Olympus LS-10 zur Aufnahme im Waveformat
Cubase zum Schnitt und Samson Resolv A6 als ehrliche Abhöre

Die Aufnahmen klingen gut, aber ... Ihr wisst schon, es geht besser.
Ich möchte vor allem mehr und klare Tiefe.

Eine Investition von insgesamt max. 750€ für ein Stereopaar(Oktava/Rode o.ä.)
oder Stereomikro (Rode NT4) und evtl. eine Recording DAW (Zoom H4n/R8/16 o.ä.)
sind geplant, um evtl. aus 3 Einheiten(Mics/Preamp/Recorder)
nur 2(Mics/Recorder) zu machen und eine Option auf 4 Spuren zu haben.
Denn ich möchte alles mit ökonomischem Zeitaufwand voreinstellen
um das Hauptaugenmerk wieder auf das wesentliche zu richten, ... Musik^^.

Nun meine Fragen an Euch:
1. Welche Mikros mit welcher Mikrofonierung und Richtcharakteristik (Niere oder Kugel !?)
geben bei einer Entfernung von 3-5m ein sehr gutes Frequenzspektrum von Violine bis zum Kontrabass! ( meine Wenigkeit ) wieder.
2. Haben die genannten Recorder/DAW´s eine ähnlich gute Signalverstärkung
und Qualität wie das SPL analogdesign meines Interface?
3. Was gibt es noch für Möglichkeiten für mein Budget eine gute Aufnahme zu machen?
4. Wo würdet Ihr ansetzen und Optimieren.

Soweit gut, ...und Dank schonmal an alle Leser^^

 

[m4d3raIn]

Ich möchte vor allem mehr und klare Tiefe.

Dann solltest du kein XY als Mikrofonie wählen.
XY ist eine Pegeldifferenzstereofonie, die eine genaue Lokalisation, aber keine Raumtiefe ermöglicht... die Instrumente kleben förmlich an den Boxen.
Bei der Knüppelstereofonie, erreicht über die sogenannten "Pan"-Pots, handelt es sich übrigens ebenfalls um eine Pegeldifferenzstereofonie(Findet Anwendung im populären u-Bereich).

Nachzulesen für den Anfänger ist dies hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Intensitätsstereofonie

XY kann reizvoll sein, wenn eine genaue Lokalisation ermöglicht werden soll.(Um eventuell einen experimentellen Charakter von klassischer Musik o.ä. hervorzuheben.)
Streicher und Klavier klingt für mich jedoch eher "konservativ".


Für klassische Aufnahmen verwendet man Aufnahmeverfahren wie:
ORTF (Äquivalenzstereofonien in unterschiedlichen Abstufungen, je nach Raum und erwünschtem Klangergebnis)
AB mit Kugelcharakteristika (Laufzeitdifferenzstereofonie, sehr gut geeignet für gute Räume und natürlichem Klangbild, gute Basswiedergabe)
AB mit Nieren (Laufzeitdifferenzstereofonie, weniger gute Basswiedergabe bedingt durch Nahbesprechungseffekt und der Summierung von Kugel und Acht, halbwegs natürlicher Klangeindruck mit teilweisem Ausblenden der Räumlichkeit)

Bei schlechten Räumen sollte man eine Polymikrofonie anwenden, um mit Faltungshall im Nachhinein die Räumlichkeit hinzuzufügen (mehr Arbeit, aber in schlechten bzw. unpassenden Räumen der bessere Weg).


Wichtig für eine klassische Aufnahme ist der Raum...
Mit einem guten Ensamble, einem guten Raum und einem guten Tontechniker kann man mit einer reinen Hauptmikrophonie extrem viel erreichen!


Erweitern solltest du:
1. dein Know-How
2. Mehr Mikrofone mit halbwegs gutem Klang https://www.thomann.de/de/rode_nt55_mp.htm (brauchst du wgn Kugelcharakteristik, ausser du willst für immer XY machen )


Btw: Ich nehme mit Interfaces+PC aufn... damit hat man kein Backup System, was aber bei guten Komponenten nicht das größte Problem ist... mit meinem Laptop ist noch keine klassische Aufnahme fehlgeschlagen
Daher habe ich nicht sooo die Ahnung von Harddiscrecordern o.ä.


Bei weiteren Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.

Viele Grüße

m4d3raIn

 

[Mabon]

Hallo m4d3raln,

Dank für deinen Beitrag, v.a. die Tipps was Mikrofonierung betrifft.
Da werde ich ansetzen und mich mal weiter belesen.
PC-Aufnahme kommt aufgrund der Mobilität leider nicht infrage.
Besteht ein bedeutender Unterschied zwischen den von Dir genannten Mikrofonen und den https://www.thomann.de/de/rode_nt_5.htm plus https://www.thomann.de/de/rode_nt450.htm
bzw den oktava https://www.thomann.de/de/oktava_mk_012_msp6_matched_pair_black.htm ?
Wenn ja, dann ziehe ich die mal näher in Betracht.

Hier noch eine Hörprobe von einem Konzert kürzlich.(unbearbeitet/lediglich geschnitten)
Das ist die klangliche Ausgangsbasis.
Qualität? 1Mb mp3 eben...

Vielleicht hat auch jemand noch ein paar Erfahrungswerte zu den von mir Eingangs
benannten Aufnahmegeräten.

Mfg

 

[m4d3raIn]

Besteht ein bedeutender Unterschied zwischen den von Dir genannten Mikrofonen und den https://www.thomann.de/de/rode_nt_5.htm plus https://www.thomann.de/de/rode_nt450.htm
bzw den oktava https://www.thomann.de/de/oktava_mk_012_msp6_matched_pair_black.htm ?
Wenn ja, dann ziehe ich die mal näher in Betracht.

Der Unterschied zwischen NT55 und NT5 sind die Filter und die mitgelieferte Kugelkapsel...
Kugelmikrofone sollte man bei klassischer Musik immer besitzen
(AB, Decca-Tree)

Die Filter sind aber eher unwichtig. Dementsprechend könntest du auch NT5s +Kugelkapseln holen...
Von Oktava würde ich abraten, da diese definitiv färbender sind (Und das wollen wir bei klassischen Aufnahmen ja nicht )

PC-Aufnahme kommt aufgrund der Mobilität leider nicht infrage.

??
Mit nem Laptop ist man fast mobiler