Live: Bassdrum anfetten

[Tastenliebhaber]

[g=108]Hall[/g]öchen,

ich bin mir sicher, ihr könnt mir da mal helfen?! ich habe folgendes thema...

ich möchte endlich einen ordentlich satten, fetten und druckvollen Bassdrum-Sound aus der PA bekommen ( TOP40-Bereich )

Hier mal ein paar Features:

- BD ( Pearl, Master-Serie, 22x18 " )

- Abnahme mit Shure PG 52, dynamisch Niere, liegt in der Bassdrummitte auf Noppenschaumstoff

- Verkabelung über (älteren) 16-Kanal-Roland-Rackmixer und 800 Watt Endstufe ohne Verwendung von Outboard-Equipment

- Dynacord-Passiv-Boxen, ( Tieftöner sind 14" )

Nun ist es bisher so, dass man die BD zwar hört, aber es ist drucklos und nicht wirklich schön anzuhören was da aus der PA kommt...
Die Pearl-Master-Serie ist von grundauf für den TOP40-Bereich sehr gut geeignet und die BD hat naturgemäß einen fetten Sound, nur leider kommt der nich wirklich rüber.
Was kann ich also tun um dieses Problem zu beheben ohne mir jetzt n Yamaha Sub-Kick kaufen zu müssen? Gibt es Outboardgeräte zum bearbeiten?

Danke Euch und freue mich auf hoffentlich hilfreiche Antworten...

 

[hunterstudios]

Ich würde das Mic erstmal auf nem Ständer montieren, so hast Du schonmal die Möglichkeit mit der Position zu spielen.
Dann ist die Frage was aus so nem 14" Sub wirklich fettes rauskommen kann.
Ich suche mir bei der Bassdrum immer die pappige Resonanzfrequenz zwischen 200 und 400 Hz und zieh die großzügig raus. Dann den Bassbereich etwas boosten und den Kick noch hervorheben fertig.

Gruß

Sebastian

 

[TopFlappen]

Ja, man sollte die Position des Mikrofons nicht unterschätzen. Einfach mal nen Moment Zeit nehmen und probieren und sich dann hinterher merken, wo es am besten klang, um das später entsprechend schnell wieder herstellen zu können.
Der hörbar tretende Teil einer Bassdrum liegt auch etwa um die 100Hz, sollte also von der Anlage durchaus abbildbar sein, muss man halt versuchen, da ein wenig mit dem Equalizer aufzuräumen, um den pappigen Teil etwas abzusenken.

 

[nichtrauscher]

Also, ich würde da reflexmäßig erst mal ans Mikro greifen, und es durch ein Beta52 ersetzen, und dieses auf einem Ständer montieren, optimale Position rausfinden etc - (Mikro ist natürlich Geschmackssache)
ggf (wenns um schnellen Auf/Abbau geht) könnte ich mir vorstellen, eine Halterung zu bauen, die (ohne Löcher und Schrauben) fest in der BD verankert ist, und das Mikro immer an der optimalen Position hält.


Dann würde ich am EQ die Bassdrum entbauchen (irgendwo zwischen 200-300hz absenken, so daß sie primar aus Pfund untenrum und Attack besteht, und am Kompressor dann den Attack rausarbeiten (Attackregler so lang machen, daß der "Knack" durchkommt, danach zugemacht wird, aber rechtzeitig wieder auf (Release) ist, bis der nächste Tritt kommt.

Das wäre - soweit das möglich ist, ein Standardkochrezept. Bei Nichtgefallen muss man halt anders rangehen...


äh... Moooomang..800 Watt für die ganze Anlage? 14" Tieftöner... Kommando zurück. Da muss eine PA mit Wumms her.

Ich habe z.b. einen 400/800W 15" Subwoofer rumstehen (billig-> dB-Audio nicht mit d&b verwechseln!) der kann das auch nicht gescheit. Da musste noch höher greifen! Mindestens zwei gescheit mit Saft bestückte 15er oder besser 18er Subs, sonst bringst du schlichtweg auch mit dem noch so schön abgenommenen Signal nicht genug Luft bewegt..

 

[Tastenliebhaber]

Dann [g=43]filter[/g] ich mal was raus...

- am besten eigener EQ für die BD ?
- Mikro besser positionieren ( wobei ich da schon viel, auch mit ständer, rumgefummelt habe )
- bessere PA-Anlage


soweit korrekt?

 

[Eisfux]

Ja wie jetzt, du hast einfach ein [g=116]Mikrofon[/g] in die BD gelegt, etwas vorverstärkt, ohne den EQ an zu fassen und gedacht, dass da jetzt durch die kleinen Basspappen der große Luftschub kommt? [g=118]Bass[/g] braucht Leistung und zwar viel!!! Geht der E-[g=118]Bass[/g] auch hauptsächlich über die PA? Wenn ja, dann ist das definitiv zun wenig Power und zu wenig Pappe/Membranfläche um irgendwie ansatzweise in den schiebenden Bereich zu kommen.

In was für Locations spielt ihr denn?

 

[Tastenliebhaber]

Jau, der geht auch über die PA, aber der hat genug wumms... n bischen mehr druck wär nicht schlecht.

allerdings kenn ich mich mit den frequenzen bei eq nicht so aus. auf was sollte ich denn so ungefähr welchen regler stellen ( ausgenommen vom rumprobieren, also nur so mal ne grobe vorstellung ) ... ich möchte ja nicht das gesamtsignal bearbeiten, sondern wirklich nur das drumset/bassdrum

sind übrigens hauptäschlich größere sääle und zelte...

 

[DaVogi]

kurz und schmerzlos-> mit dem gear wirst du nichts reissen...

für ne 50-Leute veranstaltung ok, aber für größere Sääle und Zelte -> nie und nimmer holst du da mit nem paar fullrangeboxen ordentliche ergebnisse raus!

die bereits angesprochene mik-positionierung ist wie gesagt enorm wichtig, aber auch mit perfekter aufstellung fehlts immer noch am notwendigen "besteck"

-> kompressor und vor allem 2 subwoofer (+ aktive weiche und subwoofer-endstufe) ... neu kostet dich das schnell mal 1500 euro in brauchbarer qualität

 

[docier]

Wir fahrn bei 150 Leuten mit 3-4 KW PA. Da kommt wenigstens was raus.
Das sind dann 2x15" subs bzw. letztes mal warns glaub sogar 18er pro seite.

Für nen fetten Sound vielleicht auch mal 2 miks verwenden. Eines vor das Resofell und eines in die BD rein für den Kick.

doc

 

[Tastenliebhaber]

ach herje... das scheint ja teuer zu werden na aber immerhin besser, als mit mieser qualität die leute zu verscheuchen...

ich danke euch!! stell mich schon mal mit ner klampfe und `m hut an die ecke....

gibts denn ein paar kauftips??

 

[DaVogi]

Tastenliebhaber schrieb:
ach herje... das scheint ja teuer zu werden na aber immerhin besser, als mit mieser qualität die leute zu verscheuchen...

right... netter nebeneffekt der subwoofer -> auch der mittenbereich profitiert davon, weil sich eure topteile nimmer so abplagen müssen und dementsprechend "freier" spielen.

und ja, pa-zeug is einfach verdammt teuer... müsst ihr halt ausrechnen ob sich die eigene große anlage auszahlt oder ob nicht ein stammkundendeal von nem verleiher die praktikablere lösung wäre (so wie sich das liest fehlt da ja noch einiges das für nen guten sound nötig ist -> kompressoren, gates, effektgeräte, equaliser für anlage und monitore, ... und jemand der das auch bedienen kann)

 

[Tastenliebhaber]

daran hatte ich auch schon gedacht.... aber im budget ist wohl leider kein platz für n tontechniker. das machen wir bisher von der bühne aus. und da kann der sound ja nur minimal gut sein... vom frontsound bekommt man ja gar nix mit...
hast du denn ein paar tips bezüglich der outboardgeräte? wir arbeiten bisher nur mit EQ und internen Mixer-Effekten... *schäm*

 

[docier]

leiht euch was vernünftiges... alles andere ist ja nur Spielerei.

 

[Eisfux]

Ich lese irgendwie heraus, dass du den Kanal-EQ im Mischpult noch nicht angefasst hast. Hier ist die erste Baustelle, wo du nach erfolgreicher Mikrofonpositionierung ansetzen musst. Es gab weiter oben schon Tips bezüglich einiger Frequenzen die du absenken solltest.

OK-> kleiner Workshop

Ich gehe mal von einem einfachen 3-Band-EQ mit halbparametrischen Mitten aus. Zuerst nimmst du den Mitten-[g=105]Gain[/g] und drehst ihn etwas auf und suchst nun mit dem Frequenz-Regler die Frequenzen die mulmen. Das sind meistens 300-600 Hz. Danach senkst du den [g=105]Gain[/g] des Mitten-Bandes ordentlich ab.
Jetzt kannst du nach belieben mit dem Low-Shelf bei 80-100 Hz aufdrehen. Aber bedenke, der [g=118]Bass[/g] braucht auch noch Platz. Also ist manchmal Absenken in diesem Bereich auch nicht verkehrt. Wenn das Pult einen Lowcut-Schalter bei 80Hz hat (sitzt meist unter dem Preamp) dann kannst du ihn auch verwenden. Damit gibst du dem [g=118]Bass[/g] noch mehr Platz untenherum.
Jetzt kommt der Höhenbereich an die Reihe. Bei einem 3-Band-EQ hast du ja jetzt nur noch einen High-Shelf. Den darfst du gerne auch mal aufdrehen und versuchen ansatzweise die [g=349]Frequenz[/g] zu treffen die den Kick ausmacht. Hier würde ein zweites halbparametrisches Mittenband hilfreich sein um genau die Frequenzen (meist 2-4 kHz) leicht anzuheben, die der BD den devinierten Anschlag geben. Das hängt aber auch wieder sehr von der Position des Mikrofons ab, denn nahe am Schlagfell nimmt das Mic wesentlich mehr "Kick" als "Wumms" auf. Am Resonanzloch findest du dafür mehr "Wumms" als "Kick"

Genug geschrieben! Ich hoffe du konntest ein paar Anhaltspunkte finden! Les dir im Allgemeinen mal etwas zum Einsatz von EQ`s durch. Insbesondere wie man Frequenzen findet -> Suchfunktion im Forum. Wenn du mit eurem Material für 50 Mann Indoor einen halbwegs bezaubernden Sound gebastelt hast, dann mietet euch für einen größeren Gig eine normale Anständige PA wo weder Dynacord noch Behringer noch etwas Ähnliches draufsteht und fangt an Spass zu haben!

 

[blackout]

Eisfux schrieb:
Wenn das Pult einen Lowcut-Schalter bei 80Hz hat (sitzt meist unter dem Preamp) dann kannst du ihn auch verwenden.

naja...die schon erwähnten 100Hz bei der [g=118]bass[/g]-drum "hören"...nö.
und dann noch nen low-cut bei der [g=118]bass[/g]-drum setzen...also, ich weiss nicht.

genau in diesem bereich hat sie ja ihre wucht!
63Hz (manchmal 80Hz) sind ausschlaggebend dafür, dass dir die Hosen flattern, wenn der schiessbudenheinz drauflo hämmert!
wer die [g=118]bass[/g]-drum hörbar macht untenrum, macht in meinen augen was falsch!!! nur der kick is bei mir zu hören!
untenrum DARF nur gespürt werden...

man beachte: Frequenzen im Bassbereich sind in ihrem wert erheblich empfindlicher als Frequenzen im Mitten- und Hochtonbereich

Ein 2Hz Tsunami ist schon die [g=338]Oktave[/g] zu nem 1HzTsunami...

wobei 16KHz 8000Hz höher liegen, um die [g=338]Oktave[/g] zu 8kHz darzustellen...

deshalb Zeit nehmen um den KanalEQ für den Low-Bereich der BD einzustellen!!!

viel schbass

 

[Eisfux]

Ich habe mit Absicht einen Lowcut mit 80 Hz geschrieben. 100 Hz wären zu hoch (schöner wäre ein einstellbarer Lowcut). Ein 80 Hz [g=43]Filter[/g] mit, sagen wir mal drei Polen (dass heißt dreimal Lowcut hintereinander, ergibt 3x6=18dB [g=44]Flankensteilheit[/g]) lässt bei 80 Hz noch fast alles durch und macht schaltungsbedingt bei einfachen Filtern höherer Ordnung sogar noch einen kleinen Buckel um die Grenzfrequenz herum. Du kannst damit bei 80-100Hz also ordentlich Dampf machen und es wird von wenig Pappe, wie oben beschriebene 14" Bassspeaker noch gut übertragen. Der [g=118]Bass[/g] hat dann noch genug Platz untenrum um die Hosen zum flattern zu bringen.

Wenn ich zwei doppel 18"er stehen habe, dann haben die Pappen auch kein Problem [g=118]Bass[/g] und BD sauber übertragen zu können. Nur dass ist hier leider nicht der Fall.

 

[Devil-Head]

Der [g=118]Bass[/g] hat auch noch genug Platz, wenn die Bassdrum da unten mitspielt...
Also bloß kein Lowcut auf die Bassdrum, die heißt ja net aus Spaß so
Ortbarkeit und Kick liegen um 4 kHz und die Pappe zw. 200 - 500 Hz.

Aber wenn ihr wirklich ernsthafte Gigs spielen wollt, dann vergesst eure Anlage und sprecht mal mit den regionalen PA-Verleihern. Alles andere is in dem Bereich für die Füß...

 

[tagwohl2]

wenn keine PA vorort, PA leihen... sonst über die SaalPA spielen.

besorgt euch einen tontechniker der euch live mischt.

richtig kick spielen können ist auch immer schön. üb noch ne weile.


somit wären alle probleme gelöst.

 

[randy]

Hi!

Probiert es einfach im Proberaum.

Wir hängen bei Gigs mit unserer eigene Minianlage auch ein Mike in die BD und eins ans SD-Resofell. Nur zum Beimischen, für etwas mehr Wumms - genügt.
In der BD drehe ich ein wenig Höhen raus und suche mit dem para EQ die Kickfrequenz - [g=118]Bass[/g] nach Laune etwas pushen.
Bei der SD drehen wir die Bässe raus und geben ein wenig Höhen bei - Mitten je nach Raum und SD ...

Ist ne kleine Anlage mit 2 * 300 Watt, aber mit 15" Bässen. Eigentlich läuft bei den Gigs nur Gesang, Keys und eben die Drum-Unterstützung über die Anlage, der Rest kommt von der Saitenbackline.

Giggröße - 200 Mann max.

Was die Wattzahl betrifft - Leute, es muss nicht immer so laut sein, dass keiner mehr ein Wort versteht

Gruß, Randy

 

[DaVogi]

2x300W mit 15" Fullrange-Boxen für 200 Mann? ... tschuldige, aber irgendwie bist du und deine glaubwürdigkeit bei mir gerade die treppe runtergefallen. nichts für ungut, aber hast du dir das ergebnis schonmal selber angehört im saal/raum?
(betrunkene begeisterte mitgröler die beteuern das der sound fett war zählen nicht als beweis)
für ne acoustik-truppe, ja ok, aber für musikrichtungen die auch nur im entferntesten was mit druck zu tun haben -> NIEMALS (und nein, ich bin absoluter gegner von LAUTER=BESSER)

außerdem halte ich ÜBERHAUPT nichts davon mit der gitarrenbackline das publikum zu beschallen... nicht die lautstärke ist hier ausschlaggebend (das würd ja locker reichen) sondern die [g=98]richtcharakteristik[/g] (starke bündelung) von gitarrenboxen -> soll heißen: wenn du nen gitarrenamp aufgerissen richtung publikum ballern lässt hören die leute die im direkten abstrahlbereich stehen soviel [g=422]gitarre[/g] das sie von gesang&co nicht viel mitbekommen werden, bewegen sie sich aber 2m nach links oder rechts hören sie von der [g=422]gitarre[/g] nicht mehr viel... (ich geh einfach mal davon aus, dass du nicht über 4 4x12"er spielst mit denen man das in den griff bekommen könnte)

also lieber die boxen auf die seite stellen und als sidefill betreiben.... da hat der foh-mann freude mit euch (weil er für den gesang mehr platz hat) und für den sound fürs publikum ist ohnehin die PA zuständig (2x15"fullrange is ne gesangsanlage btw.... und keine pa)