Latenzfrei - Gibts das überhaupt?

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Hallo zusammen,

Ich arbeite mit der Audiokarte "M-Audio Fast Track Pro" und einer [g=32]Midi[/g]-Tastatur sowie GEM Workstation und Mikrofone.
Nun meine Frage: Ist eine totale Latenzfreiheit möglich? In der Spezifikation meiner Audiokarte steht: "Nahezu latenzfreies Hardware-Direktmonitoring". Habe auch oft über eine [g=5]Latenz[/g] von 2ms gelesen, diese soll unmerkbar sein.

Hintergrund meiner Frage ist, dass ich Live-Musiker bin aber das Einspielen von Solo- und Midiinstrumenten in [g=539]Cubase[/g] fast nie den nerv trifft - Mir kommt das ganze trocken und fehlerhaft bzw. versetzt engespielt vor. So zweifele ich an der vielleicht minimalen Verzögerung zwischen Einspielen und Hören laufender Spuren? Oder hab ich eine plötzliche Störung im Gleichgewichtssinn / Rhythmusgefühl? :).

Kennt jemand dieses ungreifbare Feeling trotz scheinbar korrektem Latenzausgleichs?

Gruß, Free--Music
 
Sobald du mit einem Computer arbeitest, wirst du [g=5]Latenz[/g] haben, egal ob Apple oder PC. Durch hochwertige Computer Hardware und eine gute Soundkarte kannst du die [g=5]Latenz[/g] in den unmerkbaren Bereich drücken, so um die 5ms. Den meisten reicht 10ms, andere finden schon das störend. Moderne Sequenzer können diesen leichten Versatz errechnen und ausgleichen, d. h. das von dir live eingespielte wird an die richtige Stelle platziert. Bei älteren Programmen musst du das noch manuell gerade rücken.

Latenzfreiheit hast du momentan nur ohne Computer, aber vielleicht wird es mal Systeme geben, die die [g=5]Latenz[/g] noch weiter runter schrauben können. Die von dir genannten 2ms sind Illusion, das schafft kein System z. Z., denn das Signal muss rein und auch wieder raus. Meine genannten 5ms sind realistischer.

Verzichte beim recorden auf die Abhörfunktion durch den Computer (Software-Monitoring) und greif den Recording-Input lieber an dem Kopfhörerausgang des M-Audio Fast Tracks ab bevor es in den Computer geht.
 
naja, also latenzen an der unteren grenze gibt es schon, da bewegt es sich teilweise im einstelligen samplebereich , in einem pro tools system beispielsweise ->

messung, also schon deutlich unter 1 ms teilweise.

gruss
marco
 
kompliziertes thema...das wichtigste: merkst du [g=5]latenz[/g]? dann hast du ein problem, sonst nicht. beim einspielen gibt es noch das problem mit der selbst- und fremdwahrnehmung des eigenen timing...

- auch [g=32]midi[/g]-hardware hat latenzen. beispielsweise fügt allein das durchschleifen durch meinen faderfox schon 1-2 ms [g=5]latenz[/g] hinzu. bei [g=32]midi[/g]-hardware synths können es auch schon mal bis zu 10ms sein.

- entscheidend ist weniger im control panel des interface angezeigte [g=5]latenz[/g] sondern die tatächliche: midi+host+[g=8]plugin[/g]+audio; das kann man testen, es gibt für das [g=32]midi[/g] interface die "miditest" software; es gibt auch testmöglichkeiten im [g=70]sequencer[/g]

- merkbarer als die schlichte [g=5]latenz[/g] ist jitter, also die änderung von latenzen: große unterschiede bei unterschiedlichen [g=32]midi[/g] interfaces

- wenn man überall auf gute komponenten achtet, bekommt man auch im rechner latenzen wie bei [g=32]midi[/g] hardware

- für audio: direktes durchschleifen ermöglicht nahezu völlig latenzfreies monitoring; die aufnahmelatenz gleicht hier der [g=70]sequencer[/g] aus

lG fas1
 
man merke: latenzen entstehen überall ( eigentlich haben auch hardwaregeräte latenzen -> stromgeschwindigkeit * leiterbahnlänge)
das menschliche gehör kann aber erst ab ca 20 ms bewusst(!) feststellen, dass es verzögerungen gibt - darunter ist es nur ein vages gefühl.

deshalb gilt immer:

- möglichst wenige wandlungsprozesse
- absehbare verzögerungen ausgleichen ( signal früher rausschicken, etc)
- datenfluss reduzieren (va bei [g=32]midi[/g] - muss ja nicht immer ein kompletter
bulk dump pro tastendruck sein ;) )
- solange outboard bleiben wie es geht und erst dann in den rechner
 
Hallo Leute,

Danke für die zahlreichen technischen Informationen über dieses für mich vorerst als psychologisch empfundene Thema.
Also muss ich nicht an Mir zweifeln, sondern merke die geringe [g=5]Latenz[/g] tatsächlich. Ich hab viel mit Rhythmus und orientalische Musik zu tun - Dabei geht es um die Aufnahme von äußerst präzise eingespielten Spuren, wobei auch noch viele aufeinanderfolgende Töne stark verziert gespielt werden und das [g=206]Quantisieren[/g] nichteinmal hilfreich ist.
Wahscheinlich liegt es an dieser Herausforderung, dass ich die Latenzen immer merke, verzweifle und die Arbeit oftmals niederlege.

Mit dieser grundlegenden Gewissheit weis ich jetzt, wie ich an die digitale Musikverabeitung ran gehen muss.
 
Ein Hinweis meinerseits:

Unter grob fahrlässig vereinfachter Berücksichtigung der Schallgeschwindigkeit, habe ich schon an meinem Schreibtisch zwischen Membran und Ohr eine [g=5]Latenz[/g] von 2ms.

Will sagen: Alles unter zehn ist prima. Wenn das Eingespielte nicht klingt kann es auch andere Gründe haben, wie z.B. versehentliche Quantisierung o.ä.
 
Das (Free-Musics Latenzempfindlichkeit) zweifel ich jetzt mal an.
In normaler Atmosphäre legt [g=107]Schall[/g] in drei Millisekunden einen Meter zurück.


Man stelle sich vor, ein Drumkit, dessen Overhead-Mikros ca. 50 cm über den Becken hängen, und du stehst aufrecht vor deinem Monitorspeaker, der dieses Drumkit wiedergibt. Bei 180cm angenommener Körpergröße und einem Abstand von 1m wären das knapp zwei Meter Strecke, die der [g=107]Schall[/g] vom [g=226]Monitor[/g] zum Ohr überwinden müsste.
Insgesamt also 2,5 Meter.

Daraus würden, Signallaufzeiten im Kabel vernachlässigt, 7,5ms [g=5]Latenz[/g] entstehen. ARGL! Unspielbar! :)

Man stelle sich die totale Agonie vor, mit einem Schlagzeuger spielen zu müssen, von dem man etwa zehn Meter entfernt steht. 30ms [g=5]Latenz[/g].

Wenn du gegenüber Latenzen im 2ms-Bereich empfindlich bist, dann kannst du niemals live musizieren?!
 
Nahezu latenzfreies Hardware-Direktmonitoring
und
Midiinstrumenten in [g=539]Cubase[/g]
Bitte nicht verwechseln! Das Hardware-Direktmonitoring funktioniert nur bei analogen Quellen. Das was du da an Monitoring von [g=32]Midi[/g]-Instrumenten einstellst, ist Software-Monitoring und das ist bei der Fast-Track (erfahrungsgemäß) nicht so brilliant, kommt aber auf Einstellung deiner Treiber usw. an.
Hardware-Monitoring kannst du bei der Fast Track mit diesem "Mix"-Regler einstellen einstellen, je weiter du das Teil nach links drehst, umso stärker hörst du deine Aufnahmequellen (die analogen, die an den beiden frontseitigen Combo-Buchsen angeschlossen sind), und umso weniger hörst du die Wiedergabe des Playbacks.
 
hallo, wir reden von millisekunden.
0 [g=5]latenz[/g] ist unmöglich.
mit 10-20 kannst auf jedenfall leben,
wobei 20 schon fast zu viel sind, aber nur fast ;)

man darf aber nicht vergessen,
je niedriger die [g=5]latenz[/g] ist,
desto höher die CPU.

ich mach das so, beim einspielen, [g=5]latenz[/g] runter,
beim arbeiten, mischen usw. [g=5]latenz[/g] rauf.
so hab ich immer reserven.

lg
 
Beim Hardwaremonitoring geht der Eingang direkt auf den Ausgang, demzufolge fast keine [g=5]Latenz[/g].
Ansonsten ist 0-[g=5]Latenz[/g] technisch gesehen nicht möglich, in Multitaskingsystemen wo über einen Scheduler jeweils gesteuert wird wann ein Prozess Rechenzeit bekommt und wann der nächste Prozess dran ist, müssen Audiodaten zwischengespeichert werden (Ringpuffer). Alleine dadurch entsteht immer eine Verzögerung weil die Daten verzögert ausgeliefert werden.

Selbst bei Echtzeitsystemen gibt es eine gewisse [g=5]Latenz[/g], allerdings ist die dort vorhersehbar bzw. müssen solchen Systeme die Ansprechzeit garantieren.
Bekannte Echtzeitsystem die z.B. auf [g=547]Linux[/g] basieren wären RTLinux.
Aber auch der Realtime-Kernel [g=7]Patch[/g] von Ingo Molnar mit dem im Zusammenhang mit dem Audioserver Jack sehr kleine Latenzen möglich sind ist.
Aber: Latenzfrei isses auch nicht ;)
 
@ dragan: big up, ich glaube das trifft den kern.

- zum technischen: [g=32]midi[/g] [g=5]latenz[/g] kann wegen JITTER tückisch sein, d.h. sie ist nicht konstant wie die verzögerung durch den weg, den der [g=107]schall[/g] zurücklegt, sondern kann variieren.

je weniger [g=5]latenz[/g] ich habe, desto weniger macht auch der jitter aus.

wenn du also wirklich glaubst, dass du beim einspielen über [g=32]midi[/g] zuviel [g=5]latenz[/g] und jitter hast empfehle ich ein rme multiface (evtl. gebraucht). das hat ein extrem tightes midi interface ([g=5]latenz[/g] und jitter unter 1 ms, selbst gemessen mit der cardbus karte am laptop) und kann sehr kurze audio latenzen (32 samples). ab 5 ms sollen sehr geübte perkussionisten latenzen wahrnehmen können. mit dem multiface kommst du unter 3 ms für das gesamtsystem, wenn du willst.

und: brainspawn forte ist ein live host, der auf niedrige [g=5]latenz[/g] optimiert ist.

lG fas1
 
Ja, auch gut!
 
ich zb habe im es im sonar 7 so eingestellt das ich 4,7 ms aufnahmelatenz habe dh was ich ins sonar gebe höre ich 4,7 ms später das fällt mir bei drums git piano oder anderen instrumenten nicht wirklich auf.
will ich aber singen habe ich mit 4,7 ms [g=5]latenz[/g] auf dem kopfhörer meiner stimme probleme, das klingt einfach seltsam das liegt daran das ich mich selber höre und 4,7 ms später nochmals das gewandelte sonar7 signal höre
und das gibt sowas wie schwebungen die doof klingen.
deshalb singe ich immer nur latenzfrei über dirket monitoring.
und wenn ne komplette band spielt gebe ich auch immer das live gespielte signal direkt an die kopfhörer also latenzfrei.
oder ich tunnel die schallwellen sodas zb ein [g=149]snare[/g] schlag schon for dem tatsächlichen schallereigniss zu hören ist (überlichtgeschwindigkeit) durch tunneln.
 

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