HOFA College, Fragen

[BrayZ]

Hallo zusammen,

ich bin am Überlegen, den HOFA-Complete Mixing Kurs zu belegen - allerdings ergeben sich für mich hierbei noch Fragen, die sich mir auch beim Durchstöbern des Netzes nicht ganz erschließen.
Denn: Ich bin mir nicht sicher, ob dieser Kurs zu mir passt.

Folgende Ausgangssituation:
a) Ich bin heiß darauf, mich im Thema Tontechnik weiterzubilden. Ich habe schon ein gewisses Basiswissen, aber dennoch das Gefühl, dieses nicht zu 100% korrekt umzusetzen zu können (okay seien wir ehrlich: Ich mache es nur nach Gefühl).

b) Ich habe aber keine beruflichen Ambitionen. Ich möchte nicht umschulen oder meinen Lebensunterhalt damit verdienen. Es geht einfach nur darum, das Maximum an "Professionalität" in diesem Hobby rauszukitzeln.

c) Meine Freizeit beschränkt sich nur auf den Feierabend nach 17:00 Uhr (Mo. - Fr.). Laut HOFA-Page beläuft sich der Zeitaufwand auf ca. 20 - 45 Stunden im Monat; rein rechnerisch beläuft sich der Aufwand also auf 40 - 120 Minuten pro Tag. Wie sind die generellen Erfahrungswerte? Ich kann mir nicht vorstellen, der einzige Berufstätige zu sein, der dies einfach nur "nebenbei" machen möchte

d) An diesem Kurs hängen meines Wissens eine Zwischen- und Abschlussprüfung dran - wie viel Zeit und Aufwand hängt damit zusammen?

e) Und der letzte Punkt: Die Fortbildungsdauer von 24 Monaten ODER Flexibel irritiert mich. Was mit zweitem Punkt gemeint?


Freue mich schon sehr auf die Erfahrungen und Antworten!

 

[TheSnatcher]

Hi - ich bin jetzt seit etwas mehr als einem Jahr dabei. Hier meine Antworten auf deine Fragen (es gibt vielleicht noch andere):

a) Also ich finde, gerade beim Thema Akustik und "as passiert eigentlich beim Gebrauch von Plug-in XY?" finde ich das unglaublich bildend - hatte aber vorher kaum Kenntnisse in diesen Themen. Was ich als etwas störend empfinde ist, dass jedes Mal auch auf die Geschichte bestimmter Techniken oder Effekte eingegangen wird - ich bin da ja mehr ein Mann der Praxis^^ - Aber nach meinem Gefühl versteht man hinterher schon deutlich besser, warum man die Dinge tut, wie man sie tut

b) "Professionalität" gibt es da leider nicht gratis dabei Aber ne Menge Sachen zum üben, die man zT auch einschicken"hochladen kann - man bekommt dann eine Mixanalyse zurück, mit Tipps, was man verbessern oder anders machen könnte. Hier ist mir positiv aufgefallen, dass es da meist wirklich nur um die Bewertung des technischen geht - oft habe ich den Satz "Wir haben das anders gemischt, aber das ist ja Geschmackssache" gelesen, wenn ich zB nen anderen Effekt genommen oder ein bisschen mehr "Schmutz" reingebracht hab in die Übungsmixe. FAZIT: Es gibt Übungsmateriial und kompetente Ansprechpartner, die man jederzeit anrufen kann bei Fragen

c) Ich hab im Schnitt auch nicht mehr Zeit als du, komme aber klar. Im Prinzip ist ja die Art und Weise, wie man das handhabt individuell. Die Stundenangaben könnten dann stimmen, wenn du 1. wirklich keine Ahnung hast, ws du da tust und 2. Dich an die Reihenfolge: Lesen, Mischen, Einschicken, Nächste LE lesen hältst.

Ich habe den Complete Kurs genommen und direkt voll bezahlt - d.h. ich habe das gesamte Material bereits zuhause und kann mir das natürlich frei einteilen - Meist lese ich tagsüber so 30-60 Minuten in der Bahn und zuhause mache ich die Mischungen. War bis vor kurzem etwa einen Monat "vor der Zeit", sozusagen, das ging ganz gut. Daher würde ich mir da nicht so den kopf machen. Wenn man das wirklich machen will, dann nimmt man sich auch die Zeit, ist meine Meinung Ich glaube, das beantwortet auch deine Frage e)

d) Zwischen- und Abschlussprüfung gibt es im PRO Kurs - die Zwischenprüfung habe ich vor kurzem gemacht. Da geht es darum einen Referenzmix nachzumischen - du hast also die Einzelspuren und sollst so nahe wie möglich an die Referenz dran kommen. Je nach dem, wie viel Übung du hast, kann das in wenigen Stunden erledigt sein. Zur Abschlussprüfung kann ich leider noch nichts sagen. Aber ich habe mir bei der Zwischenprüfung gesagt "Lieber in Ruhe und mehr Zeit investieren, als schnell fertig zu werden" - aber das muss jeder selbst wissen.

Summa summarum: Ich finde den Kurs gerade, wenn man keine beruflichen Ambitionen hat, eigentlich sehr passend, um einfach besser zu verstehen, warum man was wann einsetzt - weil ich bei mir merke, dass ich so viel zielgerichteter arbeite

EDIT: Ansonsten kannst du auch einfach da anrufen und deine Fragen den Leuten da direkt stellen. Die sind da alle nett und sehr offen, ist zumindest meine Erfahrung gewesen

 

[Saurus]

Ich hab damals "flexibel" gemacht. Hab auch schon mal hier was dazu geschrieben. Ich such mal. Momenten!


Hier ist schon mal der ganze Hofa-Strang:

https://recording.de/Community/Forum/Songwriting/Aus-_und_Weiterbildung/134831/Thema_1.html



Und hier mein spezieller Beitrag:

Ich hab HOFA Pro gemacht. Fazit: lohnenswert - unbedingt anmelden!

Kann die Miesmacher nicht verstehen, die HOFA & Co. permanent in die Scheiße ziehen. Klar kostet alles immer etwas Geld, aber wenn man Freak (wie ich) ist, dann ist es das einem immer wert.

Der Pro-Kurs war sehr fundiert (Der Basic-Kurs ist in meinen Augen nicht notwendig, man kann auch mit relativ wenig Vorkenntnissen gleich den Pro machen. Das Material ist gut aufbereitet und im Grunde für Jedermann gut verständlich und nachvollziehbar.) und ich konnte definitiv Honig saugen. Meine Ambitionen gingen nicht dahin, einen Schein zu machen, um eine diesbezügliche Karriere in Gang zu bringen. Vielmehr war es ein enormes Interesse an der reinen Thematik.

Man könnte gewiss auch mit Hilfe Dritter zu seinem Scheinchen kommen, aber ich habe schon alle Mixe selbst gemacht und auch alle Studienbriefe durchgearbeitet und die Prüfungsfragen eigenständig beantwortet. Denn, ich wollte was lernen. Und das kann man. Man sollte aber dranbleiben und muss sich schon selbst ein bisschen auf den A***h setzen. Wer das nicht will oder kann, der ist hier und anderswo fehl am Platze.

Gut fand ich die Möglichkeit, das Unterrichtsmaterial nicht monatlich zu erhalten, sondern gleich alles auf einmal (all-in-one). Günstiger wurde es dadurch auch noch. So konnte ich mir einen eigenen Fahrplan schmieden. Am Ende habe ich das in drei Monaten durchgezogen. Samstags Skript intensiv durchgearbeitet, ggf. eigene Aufzeichnungen gemacht oder im Netz weitergehende Infos gesucht. Sonntags Projekt eingerichtet und Lautstärken grob gelevelt. Montags - Freitags Einzelspuren bearbeitet, downmix, anmastern und spätestens Freitags auf den HOFA-Server hochgeladen usw.

Was ich vorher nicht wusste (und auch jetzt nicht unbedingt auf der HOFA-Page zu erkennen ist) und was mich schon ein bisschen stört, ist der Untertitel auf dem Zertifikat: ".... für professionelles HOMErecording". Das klingt iwie doof . EDIT: steht inzwischen nicht mehr drauf und meins haben die ohne nochmal neu ausgestellt.

.

 

[TheSnatcher]

@Saurus

Genau das wollte ich ausdrücken^^

 

[BrayZ]

Danke für die bisherigen Antworten

Das hört sich für mich so an, dass es tatsächlich gerne von Leuten in Anspruch genommen wird, die einfach das Hobby zielgerichteter und semi-professionell betreiben möchten. Das trifft ja voll auf mich zu!

Die einzigen Bedenken, die ich noch in diese Richtung habe, sind die Faktoren Zeit und Prüfungen.
Wir ihr schon sagt - wenn man es wirklich will, dann zieht man es auch durch - da bin ich auch absolut der Meinung. Aber man hat ja doch noch mal das Bedürfnis, nach Feierabend einfach nur zu "Couchen", was Essen zu gehen, Zeit mit seiner Perle zu verbringen, etc. - Ich habe leider kein Gefühl dafür, inwiefern dies nicht sogar mehr zum Stressfaktor werden kann.

Hinsichtlich der Prüfungen => Kann man "durchfallen", oder erhält man dann einfach nur kein Zertifikat? Hat jemand ein Gefühl dafür, wie hoch die Durchfall-Quote booty ist?


Ach, und die letzte Frage, die sich mir stellt - wie hoch ist der Anspruch an die eigene Raumakustik?

Ich möchte euch hier nicht nerven - kann mich selbstverständlich auch direkt mit denen in Verbindung setzen Wäre nur froh über Feedback aus der täglichen Praxis.

 

[TheSnatcher]

Hi - also bei der Zwischenprüfung gibt es eigentlich kein Problem - benotet wird nur der "praktische" Teil. Meine Akustik ist auch nicht optimal, aber Kombination aus Boxen und guten Kopfhörern lassen ne Menge Details raushören. Hab da mit ner 2 bestanden und empfand das jetzt auch nicht als so tressig. Ich bin verheiratet mit 2 Kindern und hab es trotzdem hingekriegt. Einfach mal "couchen" ist auch kein Problem, wenn man quasi die "flexible" Version nimmt sowieso nicht^^

Man muss sich ggf nur drüber klar sein, dass es dann eben "etwas länger" dauert - oder so wie ich phasenweise sehr viel machen und dann wieder ne eher minimale Phase

Was die Durchfallquote angeht: Ganz ehrlich bin ich mir nicht sicher, ob das überhaupt geht XD Ernsthaft, ist wirklich nicht weiter schlimm, scho gar nicht, wenn man sic ordentlich durch die vorherigen Lerneinheiten durchgearbeitet hat, ist das alles kein Problem.

Als Hausnummer für den Zeitaufwand: Ich habe durchschnittlich vllt 2-3 Stunden die Woche(!) für´s lesen investiert - und dann eben statt "eigenem Kram" eben die Praxismischungen durchgearbeitet. Getreu dem Motto "Ob ich jetzt meine Sachen oder Lernsachen mische - Praxis ist Praxis"

Aber das war meist in 1-3 Sitzungen a ca 3 Stunden erledigt - und das einmal im Monat.

Ich weiss nicht, ob du BAhnpendler oder so bist, das hat mir natürlich ne Menge Zeit eingeräumt Aber ich fand die Sachen interessant genug geschrieben, dass man sich auch einfach mal inner Mittagspause dransetzen kann - oder eben statt Schrott inner Glotze gucken lieber anständig zu bilden

 

[slowhand73]

Und am Besten, einfach bei Hofa anrufen und diese Fragen stellen, die sind super nett und beantworten alles und nehmen sich für dich Zeit.

 

[molemuc]

habe mir als hobbyrecorder alles selbst beibringen
muessen und da war auch ein HOFA Kurs dabei.

Zu Beginn war der Basix Kurs ganz gut, habe allerdings
nach drei von sechs Übungen aufgehört. Das lag jedoch
nicht an Hofa, sondern an mir selbst.

Egal was du machst du brauchst immer eine ganze
Portion Selbstdisziplin um durchzuhalten.

Ein Fernstudium hat den Vorteil, dass du dir die Zeit
selber einteilen kannst und vor allem dass du an
deinem eigenen Computer und deiner eigenen
Abhöre lernst.

Eine regelmässige Schule (SAE, etc) hat den Vorteil
das da feste Termine sind und durch die Regelmässigkeit
ein Lernrythmus entsteht. Weiterhin hast du durch
den direkten Tutorenkontakt ein schnelleres Feed-Back.

Nach vier Jahren sage ich nun rückwirkend das es keinen
Königsweg gibt. Die Mischung macht es. Es gibt zu jedem
Thema Lernvideos (groove3, dvd Lernhilfen, youtube), es gibt
in jeder groesseren Stadt Musikschulen die spezielle Kurse
anbieten und es gibt natürlich das Recording Forum.

Viel gelernt habe ich bei einem zweitägigen privat Coaching
https://recording.de/Community/Forum/Songwriting/Aus-_und_Weiterbildung/185198/thread.html
in den Hofa Studios. Ich hatte meine eigenen Sachen dabei
und konnte so gut mit Profihardware vergleichen.

Hofa bietet vieles an und ich kaufe seit vier Jahren da
Plugins, Akustikelemente und den Kurs. Alles war immer
ok, die sind sicher mit hohem Anspruch unterwegs, machen
aber einen soliden freundlichen Job. Die ziehen keinen
über den Tisch - alles ist fein da.

Aber es gibt auch andere Wege, alles kostet Zeit und oft
auch Geld - aber es macht sauviel Spass, besonders im
Hobbybereich, wenn du damit kein Geld verdienen musst.

 

[BrayZ]

Freue mich über den Anstieg der Resonanzen
Ich kann immer wieder nur positiv hervorheben, wie sehr mir dieses Forum in allen Belangen weiterhilft.

Ich habe mich nun dafür entschieden, den "Complete"-Lehrgang in Angriff zu nehmen. Es wird für mich definitiv die "All in one-Box" werden, um mir selbst den Freiraum zu schaffen, auch mal stressige Lebensphasen dadurch zu kompensieren, phasenweise sehr viel aufzuarbeiten. Außerdem leidet die monatliche Liquidität nicht 24 Monate darunter.

Ich bin schon sehr gespannt und hoffe sehr, über diesen Kanal von den zahllosen YouTube-Tutorials wegzukommen, die am Ende eh nur "DEN Mix-Trick für eine fette Kick" versprechen.

Danke, Leute!

 

[AndreasEsterl]

Hallo Leute!

Ich wollte auch gerade eine Frage HOFA-Ausbildung stellen aber viele meiner Fragen wurden hier eh schon mehr oder weniger beantwortet.

Bei mir sieht es so aus, dass ich keinen wirklich perfekten Raum, jedoch gute Kopfhörer und gute Studiomonitors habe. Jetzt stellt sich für mich natürlich die Frage wie das dann ist wenn man, so gesehen mit begrenzten Mitteln, arbeitet ob man da überhaupt eine Möglichkeit hat, Ergebnisse abzuliefern, die dem HOFA-Institut reichen.

Da auch ich Familie und einen Fulltimejob habe, stellt sich für mich auch die Frage, wenn man zwar versucht mit sehr viel Selbstdisziplin zu arbeiten, man es aber trotzdem aus irgendeinem Grund nicht schaffen sollte, ein Prüfungsergebnis rechtzeitig abzuliefern, wie das dann mit den Konsequenzen aussieht. Kann man die Prüfungen nachholen oder wird das dann einfach als ungenügend bewertet? Natürlich ist es mir klar, dass sich die ganze Ausbildung verzögern würde, wenn man wirklich gewisse Prüfungen nachholen müsste.

Da ich zwar einen 40-Stunden-Job habe aber sehr unterschiedliche Arbeitszeiten, auch an den Wochenenden, denke ich dass die HOFA-Ausbildung für mich am besten geeignet ist, da man sich die Zeit gut selber einteilen kann.

Was mich noch interessieren würde. Wie anerkannt ist die HOFA-Ausbildung in der Praxis bzw. in der Musikwelt da draussen?

 

[BlackSnail]

Hallo,

ich habe auch einst den Kurs 'Pro' belegt. Meine Erfahrungen sind leicht kritischer als die der anderen.

Da ich bereits einige Bücher durchgelesen hatte war mir über 80% des Stoffes schon bekannt. Die erfinden da das Rad auch nicht neu. Allerdings waren einige Praxisvideos aus dem Online-Campus sehr hilfreich.

Die 'persönliche' Begutachtung meiner Mixes hielten sich zunächst auch in Grenzen. Es wurde nur eine halbe Seite etwas zu meinem Mix geschrieben und dann vorgefertigte Erklärungen angehängt. Zum Beispiel war der Bass einmal nicht sehr gut integriert. Da wurden dann vorgefertigte (ausführliche) Erklärungen geschickt wie die Hofaleute den Bassbereich in ihrem Referenzmix unter Kontrolle bekommen haben. Ich habe die Leute dann per Mail mit Fragen bombadiert und auch immer recht zügig Antworten erhalten. Das rate ich dir auch. Ansonsten wäre mir diese Begutachtung meiner Mixe etwas zu mau gewesen.

Der Kurs lohnt sich wenn du ein fertiges Gesamtpaket möchtest und dir nicht so viel selbst zusammen suchen möchtest UND du den Service der Hofa-Mitarbeiter nutzt und sie so viel wie möglichst löcherst.

Zu deinen Fragen:

Das Theoriematerial kann man recht schnell durchlesen und für die Mixe braucht man eben so lange wie du normalerweise für deine Mixe brauchst . Das kann in 2 Stunden durch sein oder auch eben mal wochenlanges nachjustieren bedeuten. Wenn du bereits Mischerfahrung hast kannst du dich gut daran orientieren wie lange du normalerweise so brauchst.

Ich glaube nicht dass man bei den Prüfungen durchfallen kann. Meine Abschlussprüfung wurde sehr gut bewertet und wenn ich mir heute den Mix noch einmal anhöre graust es mich geradezu hier und da. Ich glaube nicht, dass du so sehr in Zeitnot gerätst dass du es nicht schaffen könntest.

Wie anerkannt ist die HOFA-Ausbildung in der Praxis bzw. in der Musikwelt da draussen?

Mach dir keine Hoffnungen. Man hört immer wieder dass sogar SAE Absolventen bei manch einem Arbeitgebner kritisch beäugt werden und die Ausbildungsgüte ist dort auf jeden Fall höher. In der Musikwelt zählt imo:

1. Vitamin B

2. Referenzen

3. persönliches Auftreten

4. Können

5. Abschlüsse

Allerdings sind hier und da auch Abschlüsse von der SAE oder ähnlichem auch Vorraussetzung für einen Job.

Beste Grüße und viel Erfolg!