Gemafreies Projekt - Interessenten & Quatschpartner gesucht

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wavelow

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Nachdem ich so langsam den Hals voll habe von meinen bisherigen Projekten, wo immer mehr Billignachahmer, Möchtegerns, Neidhammel usw. die den Markt zerstört haben und auch die grosse Urhebergesellschaft mit dem "G" für mich immer unverständlichere Tarife und Vorgaben rausknallt, keinen Plan mehr hat was aktuell passiert und mir auch die oft merkwürdigen Mitarbeiter ohne Rückgrat sauer aufstossen etc. will ich weg von gemapflichtiger Musik und allem was damit zu tun hat.

Eigentlich schmeisse ich nun die musikalische Arbeit und Schweiss von 20 Jahren in die Tonne aber mir nun auch egal.

Suche nun mal Leute, die noch aus Spass Musik machen, nicht vor haben irgendwann der "G" Gesellschaft beizutreten und Lust auf ein vielleicht interessantes Projekt haben: Gemafreie Musik


Ich habe festgestellt, dass es zwar hier eine Reihe (auch richtig guter) Anbieter gibt, aber jeder so sein eigenes Süppchen kocht, alle unterschiedliche Lizenzverträge haben und für sich alleine kämpfen. Ich bin eher ein Teamplayer, mach gerne Dinge mit anderen zusammen, auch über das Netz und habe so ein paar Ideen die ich gern umsetzen würde. Da prinzipiell nichts leichter zu verwirklichen ist, als gemafreie Musik anzubieten, ist nahezu jeder hier aus dem HF angesprochen.

Will aus der Grundidee auch kein Geheimnis machen: Statt eines Angebotes aus einer einzigen gemafreien Quelle ist die Idee, eine Art "Supermarkt" für gemafreie Musik anzubieten aus dem Musiknutzer aus unterschiedlichsten Stilrichtungen, Sounds und Anspruch ihre Tracks herauspicken können. Ein TV Redakteur oder sonstiger Nutzer z.B. kann so aus einer echten Vielzahl aus Tracks wählen die sich klanglich dann auch niemals ähneln. Es gibt viele Beispiele wo so etwas Sinn macht. Auch gehen TV Sender und Filmproduzenten immer öfter zu gemafreier Mucke über weil das gemapflichtige Material immer komplizierter zu handeln ist. Besserung ist da auch nicht mehr in Sicht.

So ein "gemafreier Supermarkt" erfordert allerdings Regeln und Absprachen unter den Teilnehmern und daher dieses Posting. Denn dieser "Supermarkt" ist dann quasi die "[g=119]Gema[/g]" aller teilnehmenden Partner - allerdings mit eigenen Regeln, demokratisch und transparent für alle. Alle Teilnehmer sollten den gleichen Lizenz- und Preisbedingungen zustimmen, nicht vorhaben irgendwann in die [g=119]Gema[/g] einzutreten etc. All dies erfordert eine Menge Vorarbeit und Diskussionen und Absprachen und bevor es ernst wird auch ein paar Verträge. Damit die, die den "Supermarkt" dann nach aussen vertreten keinen auf die Mütze kriegen weil irgendeiner der Teilnehmer dann doch der [g=119]Gema[/g] beigetreten ist z.B. Dies ist natürlich möglich, muss aber vertraglich dann abgesichert werden etc.

Der Vorteil so einer Zweckgemeinschaft von mehreren Produzenten, Musikern: Man kann mit einem relativ grossen Portfolio an Auswahl starten, ist damit attraktiv für Nutzer von gemafreier Musik als wenn einer allein kämpft - was er zusätzlich natürlich auch noch machen kann.

Diskussion ist freigegeben :)
 
Entschuldigung, aber ist Dir klar, das die [g=119]GEMA[/g] derzeit die einzige Institution ist, die tatsächlich in der Lage ist, Musik vernünftig abzurechnen?
Wie stellst Du Dir das vor? Auch ist mir nicht bewusst, dass immer mehr Sender auf [g=119]GEMA[/g]-freie Musik zugreifen. Ich denke, das ist gefährliches Pflaster.
Zudem solltest Du Dir überlegen, dass Musik tatsächlich seinen Wert hat und nicht vergleichbar ist mit Ware aus dem Supermarkt.
Die Leute / Kunden möchten Musik, weil sie gut ist. Und gute Kunden wissen, was so etwas kostet und auch, das die [g=119]GEMA[/g] quasi eine Sozialinstitution von Musikern ist. Meine Meinung.
 
Mir alles bewusst und die [g=119]Gema[/g] wird nicht arbeitslos. Der Massenmarkt wird weiter von ihr beackert, das ist ja klar. Und welche Aufgabe sie (eigentlich) hat weiss ich auch. Soll sie ja auch ruhig machen. Aber perfekt für Nutzer von Werken ist der Verein nicht gerade.

Mit den TV Sendern meine ich nicht Viva oder Chart Shows. Es geht eher um redaktionelle Berichte, Dokus usw. wo schon jetzt sehr viel gemafreies Zeug eingesetzt wird. Das ist eine Tatsache und nur weil die Musik gemafrei ist, muss sie nicht schlecht sein. Es gibt unendlich viel Anwendungsfälle wo diese Musik benötigt und auch eingesetzt wird: Werbung, Promotion, Konzern- und Firmenvideos, Webseiten, Schulen, Telefonanlagen, Behörden, Länder und und und. Kann man gar nicht alles aufzählen.

Sie ist deswegen in diesen Bereichen immer beliebter weil Rechtssicherheit bezgl. der Lizenzen besteht und die Kostenfrage nur ein einmaliger, berechenbarer Faktor ist. Die [g=119]Gema[/g] dagegen kassiert immer und immer wieder ab auch bei späterer Wiederholung oder bei Neuauflagen. Die Regelungen sind extrem kompliziert und daher wird eben gerne die Alternative verwendet. Da wird einmal gezahlt und das wars für den Nutzer.

Bei dem Projekt welches ich mir vorstelle sollen auch nicht tausende Komponisten und Produzenten beteiligt sein, sondern die Zahl wird ja eh überschaubar bleiben. Bis sowas annähernd läuft wird auch reichlich Zeit ins Land gehen. Zu kontrollieren ist relativ einfach: Downloadshops die automatisch die einzelnen Anteile berechnen sind kein Problem. Auch die Kontrolle für alle Teilnehmer zu ermöglichen wird nicht schwierig sein. Und alles ist ja höchst freiwillig und jeder entscheidet selber ob er mitmacht oder irgendwann wieder aussteigt.

Eben weil Musik einen Wert hat plane ich so etwas. Wie viele muckeln hier an ihrer Musik herum und wären dankbar wenn sich Leute dafür interessieren, sie sogar irgendwo einsetzen würden? Viele hier machen Musik eher aus Freude und nicht um reich zu werden. Trotzdem freut sich doch jeder, wenn er ein paar Euro bekommt weil jemand sein Werk benutzen möchte. Gibt es mehr Motivation als so etwas?

Der Unterschied zu Gemaabrechnungen wäre lediglich, dass pro Lizenz eben nur einmal gezahlt wird vom Kunden. Dann darf dieser das Werk für seinen Zweck einsetzen und wird aber danach nicht wieder zur Kasse gebeten.
 
Ich wäre mit meinen Sachen auf jeden fall dabei:

http://lapoc.de/downloads.php

kann allerdings nicht für Killing Soul Folk Group sprechen, alle anderen Sachen sind von dauerhaft [g=119]GEMA[/g]-freien Musikern.

wavelow schrieb:

So ein "gemafreier Supermarkt" erfordert allerdings Regeln und Absprachen unter den Teilnehmern und daher dieses Posting. Denn dieser "Supermarkt" ist dann quasi die "[g=119]Gema[/g]" aller teilnehmenden Partner - allerdings mit eigenen Regeln, demokratisch und transparent für alle. Alle Teilnehmer sollten den gleichen Lizenz- und Preisbedingungen zustimmen,

Ich benutze für alles Creative Commons attribution share-alike. Teilweise auch mit Non-comercial-Flag - dafür würde ich dann für Deinen Pool eine explizite Ausnahme genehmigen.

wavelow schrieb:
All dies erfordert eine Menge Vorarbeit und Diskussionen und Absprachen und bevor es ernst wird auch ein paar Verträge.

Absolut, sollte man nicht auf die leichte nehmen, damit es später keinen Streit gibt.

wavelow schrieb:
Man kann mit einem relativ grossen Portfolio an Auswahl starten, ist damit attraktiv für Nutzer von gemafreier Musik als wenn einer allein kämpft - was er zusätzlich natürlich auch noch machen kann.

Das ist auch ein wichtiger Punkt: exklusiv sollte es auf keinen Fall sein, sonst könnte man auch bei G bleiben/dort eintreten.
 
@zettberlin: na super, einer schon mal dabei. sammeln wir noch ein wenig weiter Interessenten und dann mal sehen wo und wie man am besten kommuniziert miteinander.

Exklusiv schwebte mir auch nie vor. Allerdings müssen natürlich die Rechte die ein Nutzer dann aus dem Pool erwirbt für den auch dauerhaft rechtssicher sein. Auch wenn mal einer wieder aus dem Pool austritt: man kann dann nicht die bereits verkauften Lizenzen vom Kunden wieder zurückfordern. Der/die Betreiber des Pools halten dafür den Kopf hin. Ab Austritt werden dann aber keine weiteren Lizenzen des "Austeigers" mehr über den Pool verkauft. Das ist das einzige was jedem bewusst sein muss und was sich nicht mehr rückgängig machen liesse: Was an Kunden X einmal verkauft wurde, muss dieser Kunde X auch in Zukunft weiter nutzen dürfen.
 
Hi,
wir haben vor kurzem auch ein ähnliches Projekt gestartet, bei dem es um die Vermarktung von [g=119]Gema[/g]-freier Musik für Marketing-Zwecke geht.

Unsere Expertise besteht dabei im Marketing (Marketingagentur) sowie in rechtlichen Fragen (ein Medienjurist ist mit an Bord). Kontaktnetzwerk und Infrastruktur (inkl. Webprogrammierung, Design etc) sind daher schon vorhanden.

Suchen nach Musikern und Produzenten zur Zusammenarbeit. Ich denke unsere Kompetenzen würden sich da gut ergänzen. Wenn du Interesse an einer Zusammenarbeit - in welcher Form auch immer - hast, würde ich mich über eine PM freuen.

Gruß
Alex
 
Mit "einmal verkauft, immer verkauft" komme ich zurecht aber es wäre gut, wenn es für Werbung eine Vorbehaltsregel gäbe. Ich würde auf keinen Fall ein beliebiges Stück für einen Autohaus-Werbespot freigeben wollen, schon gar nicht für irgend eine fiese politische Kampange...
 
So, dritter Versuch das hier zu posten ^^

Also, ich hab da auch durchaus interesse dran. Allerdings, wie Zettberlin schon sagte, müssen wir dann die Konditionen genau abklären.

Aber sieh mich schonmal als "eingeschrieben" an ;-)
 
Geht grad ein bisschen rund hier, PM hier, PM da :)

Wie gesagt: Noch alles eine offene Diskussion hier, ruhig alles einbringen was einem einfällt dazu!

Das ist auch einer der kompliziertesten Parts an so einem Projekt: Bedingungen zu schaffen denen alle zustimmen können. Jedes einzelne mögliche Lizenzpaket muss von allen Teilnehmern letztlich abgesegnet werden oder er kann eben nicht mitmachen. Man kann schliesslich nicht bei jedem Lizenzkauf eines Kunden erst alle möglichen Leute anrufen und fragen ob der Kunde dies darf oder das darf.
Das muss festgeschrieben werden und daran muss man sich dann auch halten. Da dies die [g=119]Gema[/g] aber auch hinbekommen hat mit 60.000 Beteiligten sollten wir das auch schaffen ;-)

Stellen sich ja auch sonst noch etliche Fragen. Welche Form soll so ein Pool haben? Ein wirtschaftliches Unternehmen? Ein Verein wäre ebenfalls denkbar. Bisher gab es m.W. eine ähnliche Sache auch noch nie, wir betreten da ein wenig Neuland, jedenfalls wenn die Teilnehmerzahl rapide ansteigen sollte.
 
wavelow schrieb:
Ein Verein wäre ebenfalls denkbar. Bisher gab es m.W. eine ähnliche Sache auch noch nie, wir betreten da ein wenig Neuland, jedenfalls wenn die Teilnehmerzahl rapide ansteigen sollte.

Verein ist schwierig - viel Vorgaben, Bürokratie. Genossenschaft würde mir spontan einfallen. Die kann wesentlich problemloser auch gewinnorientiert arbeiten und ist nicht so schwierig hochzuziehen wie eine klassische GmBH oder dergleichen.
 
Stimmt. Gute Idee. Praktisch bei einer Genossenschaft: Die Haftungsbeschränkung für die einzelnen Mitglieder wäre möglich. Nicht so gut: Einer der Beteiligten muss einem Prüfungsverband angehören und das kostet Kohle. Da dies dann auch eine juristische Person wäre, ist vom Kunden auch nix an die KSK abzuführen wenn er Lizenzen einkauft :)

Aber soweit sind wir ja noch nicht. Und ob jeder gleich Businessman werden will? Erstmal irgendwie klein starten, wenn es tatsächlich funktioniert muss man sich darüber allerdings dann schon Gedanken machen.

Könnte auch eine Arge sein, da alle Beteiligten letzlich Künstler wären und sich nur zum Zwecke der Lizenzvergabe zusammengetan haben. Bin aber auch kein Jurist.
 
Grundidee zum Start wäre evtl:
Ein kleiner Kern von Leuten kümmert sich um die Ausarbeitung des Ganzen inkl. Erstellung eines für alle sichtbaren und damit mehr "greifbaren" Webprojektes mit allem was so dazugehört: Der Downloadshopbereich, Infoseiten, die Lizenzen für pot. Käufer inkl. der Beschreibungen und Bedingungen etc.

Dann wird wohl noch eine Weile mit einem grösseren Kern von Leuten diskutiert bis Preise und Lizenzbedingungen unter einen Hut gebracht worden sind und dann kann es eigentlich auch schon losgehen. Die Leute schicken Ihre Werke und ein Team pflegt alles ein. Vorher muss sich noch auf die geeigneten Formate geeinigt werden z.B. mind. WAV, 16 [g=395]Bit[/g], Stereo als Anlieferstandard.

Wenn man noch pfiffige Programmierer findet, könnte auch ein eigener Uploadbereich inkl. Berichtswesen möglich sein und jeder juckelt seine Werke selber in den Lizenzshop. So bleibt das Ding topaktuell und man hätte permanente Kontrolle über Verkäufe etc.
Alle Lizenzverkäufe werden protokolliert und regelmässig den Teilnehmern zugesandt. Ein bestimmter Betrag X verbleibt beim Projekt um die Kosten etc. zu decken, der Löwenanteil geht an den jeweiligen Produzenten.

So ungefähr hatte ich mir das mal gedacht.
 
dass die [g=119]GEMA[/g] quasi eine Sozialinstitution von Musikern ist.

Und die Erde ist eine Scheibe.

@Wavelow: Die Idee klingt für mich sehr interessant. Mein persönlicher Zielmarkt ist ohnehin nicht, über viel "Airplay" im Radio zu Geld zu kommen, da ich kaum Radiokompatible Musik mache.

Aber meine Sache lukrativ als Film- oder Bühnenmusik unterzubringen wär schon cool.
Ich bin also ernsthaft an einer Teilnahme interessiert.

Mein Ansatz wäre, die bürokratischen EInstiegshürden so gering wie möglich zu halten. Also ARGE oder GBR z.B.

cheers,
Thomas
 
Zitat: Mein Ansatz wäre, die bürokratischen EInstiegshürden so gering wie möglich zu halten.

Wäre auch mein Interesse. Wollte eigentlich auch kein Yuppie StartUp gründen sondern eher einfach nur Musik machen und zwar egal was mir grad in den Sinn kommt. Das könnte ich und Du auch allein, das Ziel hinter dieser Idee war eigentlich, dass Leute / Firmen / Fernsehen etc. aber Anbieter mit grosser Auswahl bevorzugen. Was man ja auch verstehen kann. Kein Redakteur der eine Musik für irgendwas sucht hat Lust halb Google abzusuchen und zig Musikerseiten durchzusehen. Die beschränken sich auf die grösseren gemafrei Anbieter und wühlen sich da durch die Tracks. Da kennen sie irgendwann auch genau die Lizenzbedingungen, die Qualität und wie was sortiert ist etc. (Der Mensch ist halt faul und ein Gewohnheitstier)

Dieses System ist ja auch nix neues. Alle MP3 Shops Bands ihre Tracks hochladen können, arbeiten nach dem gleichem Prinzip. Der Unterschied hier: Alle Beteiligten geben die selben Lizenzen für die Käufer frei. Also auch kommerzielle Nutzung etc.

Gerade bei Filmmusik kann ich mir gut vorstellen, dass da schon mal zugegriffen wird. Die Budgets werden immer knapper, eine speziell auf den Film gemünzte Komposition kostet mehr als eine fertige. Die schnelle Vorabendserie wo das Geld drückt, da reicht oft was "von der Stange". Keinen Stress mit [g=119]Gema[/g], [g=314]GVL[/g] oder sonstigen Lizenzkram. Und wenn es richtig gefällt, können die auch direkt mit dem Musiker Kontakt aufnehmen.
 
Der Unterschied hier: Alle Beteiligten geben die selben Lizenzen für die Käufer frei. Also auch kommerzielle Nutzung etc.

Was hälst Du denn davon eine Creative Commons Lizenz zu verwenden.
Da gibt es ja für jeden Anwendungsfall eigene Ausprägungen, die die Nuzung klar Regeln.

Damit hätte man auch für die Leute, die Musik zur Verfügung stellen eine gewisse Rechtssicherheit.
 
Wenn es eine Creative Commons Lizenz gibt, die der angepeilten Zielgruppe genau das gewährt was sie damit machen möchte: klar!

Muss mich da mal tiefer reinlesen.
 
Habe mich nun mit Creative Commons Lizenzen beschäftigt. Sehr interessante Sache. Aber für genau den geplanten Fall habe ich nichts gefunden was da passen würde.
Denn alle CC Lizenzen erlauben die Weitergabe eines Werkes. Normal ja OK, in diesem Falle aber ja genau nicht erwünscht. Und beschränken darf man die CC Lizenzen nicht, nur erweitern.

Man würde bei einer CC Lizenz nicht mehr kontrollieren können wohin die Werke entschwinden. Erst wenn sie irgendwo kommerziell wieder auftauchen wüsste man es und dann geht der Ärger los.

Mir schweben bei dem gemafreien Projekt grob vor:

Grundsätzlich: So einfach und unkomplizierte Regeln wie möglich und so viel Reglement wie nötig.

- Private User Lizenzen (Hobbyfilmer, private Websites usw.)
- Kommerzielle Lizenzen (alles was darunter fällt)

Private Nutzer abzuziehen finde ich daneben, diese sollten zwar einen Obulus zahlen, der sollte aber im Rahmen bleiben, auch leistbar von denen. Ist die Nutzung zu teuer, suchen die sich Alternativen, oft auch illegale. Da man nichts verliert wenn ein Werk in einem privaten Urlaubsfilm verarbeitet wird, sollte man hier preislich also im unteren Segment agieren. Fördert u.a. die Bekanntheitgrad des Pools, der Musik usw.

Bei kommerzieller Nutzung sieht das anders aus. Hier hat man praktischerweise die [g=119]Gema[/g] als "Mitbewerber". Die Sache wird für kommerzielle Nutzer also ganz klar zu einer Kalkulationsangelegenheit: Was kostet mich gemapflichtiges Material im Vergleich zu gemafreien? Und da gemapflichtiges Zeug immer kostspieliger und komplizierter wird, eine gute Chance da einzusteigen.

Sogar ein bekannter Fussball Bundesliga Verein zu dem ich ein paar Drähte habe überlegt im Stadion auf gemafreie Musik umzustellen. Die Kosten für [g=119]Gema[/g] im Stadioneinsatz sind irre: 5 stellige Summen sollen da überwiesen werden. Kein Wunder, dass das Management da ins grübeln kommt. Für die reicht aber bisher das Angebot der gemafreien Anbieter im Moment nicht aus. Zuviel Instrumentalmusik, die wollen "normale" Musik, Rocksongs, Pop, eben Zeug das die Fans auch unterhält. In der Tat bieten die meisten gemafreien Anbieter so gut wie keine "normalen Songs" mit Gesang etc. Auch Fitness Studios werden z.Zt. von der [g=119]Gema[/g] stark zur Kasse gebeten. Wenn man die Knete hätte, die die [g=119]Gema[/g] im Jahr allein von denen kassiert hätte man als Musiker ausgesorgt. Aber auch die würden mehr "normale gesungene" Songs benötigen, treibende Nummern, Rock, Dance etc. Mit den typischen Instrumentalnummern der bisherigen gemafreien können die wenig anfangen.

Der Gag wäre: Würde sich z.B. im Laufe der Zeit durchsetzen, dass in Fussballstadien bestimmte Songs (gemafreie) gespielt werden, steigt auch der Bekanntheitsgrad dieses Songs und Künstlers. Fans würden das Zeug haben wollen... Eine Kette käme in Gang :) Und jeder kann sich die Songs ja für private Nutzung im Pool Shop herunterladen. Oder bei Musicload und Co. da man die Sachen auch über Dienstleister ja überall anbieten kann (für normale private Nutzung versteht sich). Auch alle beteiligten Produzenten können ja eigenständig weiter verkaufen und lizensieren wie sie wollen.

Desto mehr man sich da hineindenkt und das ausspinnt umso mehr Möglichkeiten entdeckt man. Man muss nur weg von dem typischen Klischee: gemafrei wäre gleich schlechte Musik. Das war vor 10 oder 20 Jahren vielleicht noch so (Fahrstuhlmusik). Wenn man allein hier ein paar Songs von HR Membern hört weiss man aber dass dieses Klischee nicht mehr stimmt. Da sind viele echt geile Nummern dabei. Viel zu Schade für Schubladen oder Archive.

Ein weiterer denkbarer Fall wäre für die Macher von Filmmusik ähnlichen Tracks eine Alternative: Man kann Tracks auch exclusiv anbieten, alles ist ja erlaubt und denkbar. Der "Soundtrack von der Stange" sozusagen. Der Druck bei den Filmproduktionsfirmen steigt ebenfalls stetig. Zeit- und Kostendruck sind immens geworden. Klassischerweise wird die musikalische Vertonung einem Filmkomponisten überlassen. Die werden auch immer mehr im Preis gedrückt.
Also: Man produziert Tracks die für gewisse Art von Filmen geeignet sind inkl. einiger Variationen im Track: nur das Thema, voll instrumentiert usw. Die Passagen die der Regisseur für bestimmte Szenen braucht, muss er sich aus dem Track selber herausschneiden.
Diese Tracks landen im Poolshop. Man kann sie exklusiv anbieten oder auch nicht. Exclusiv: Jemand kauft die Lizenz und das Werk verschwindet aus dem Pool. Diese Lizenz ist natürlich teurer, weil man danach damit nichts mehr verdienen kann. Ist dem Kunden aus dem Filmgeschäft aber klar. Einem angeheuerten Komponisten müssten sie aber wohl mehr zahlen. Wie teuer eine Exclusiv Lizenz in so einem Fall ist: Keine Ahnung, sollte die Arbeit an dem Track halt wieder einspielen.
Der Vorteil für Filmschaffende die z.B. für TV Sender immer mehr unter Kosten- und Zeitdruck stehen: Sie können im Pool schnell nach dem geeigneten Track suchen und sofort steht der Track zur weiteren Verarbeitung zur Verfügung, inkl. aller nötigen Lizenzen.


Letztendlich kann man fragen: Wem nützt die [g=119]Gema[/g] eigentlich noch? In erster Linie nur Künstlern die es "geschafft" haben. Denn nur durch sehr viel Airplay und Verkäufe über klassische Kanäle kann man hier als Künstler noch profitieren. Oder mit einem Hammer One-Hit Wonder vielleicht, der auch in 20 Jahren noch gespielt wird. Die grosse Masse an Künstlern die [g=119]Gema[/g] Mitglied sind, sehen doch gar nichts bis ein paar Cents im Jahr. Und wer es wirklich schafft, der kann ja immer noch beitreten wenn er will.
Da ist es doch lohnenswerter im Jahr ein paar kommerzielle Lizenzen an Nutzer zu verkaufen, sich selber um das verdienen zu kümmern, das bringt wahrscheinlich mehr Knete als der lächerliche Gemascheck über 1,23 Euro im Jahr.
Und die kommerziellen Musiknutzer muss man eigentlich auch nicht fragen. Wenn sie die Wahl hätten, würden sie lieber gemafreies Zeug verwenden als diese komplizierten Bürokratien und Kosten auf sich zu nehmen. Viva, MTV und Chartshows sind selbstverständlich auf das Gemazeug angewiesen, die vielen anderen Anwendungsfälle aber nicht unbedingt. Ob es die Vorabendserie in der ARD ist, die Reportage von der Ralley oder private Unternehmen die Musik benötigen: Die braucht man nicht erst zu fragen. Jeder Unternehmer will klar kalkulierbare Kostenfaktoren und er will Klarheit in allen Rechtsfragen. Die bekommt er bei Erwerb von gemafreier Musik: einmal zahlen, das war es für diese Musik. Egal wo und wann er die in seinem Unternehmen einsetzt. Bei meinem Zahnarzt läuft grundsätzlich nur noch gemafreies Zeug, er hat "Entspannungs CDs" gekauft. Passt für seinen Fall ja auch und er kann [g=119]Gema[/g] und GEZ die Nase zeigen.

In diesem Sinne
 
Hi, mich würde interessieren, was bis jetzt aus eurem Vorhaben geworden ist...
 

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