Exportlautstärke für Telefonansagen und music on hold?

[zoolander]

Hi!

Mit welcher mittleren Lautstärke sollten Telefonansagen exportiert werden?
Habt ihr einen Richtwert, an dem ihr euch orientiert?
Im Netz kursieren dazu sehr wenig Infos außer "nicht zu laut" und sowas wie "-21dB"
Mir gehts quasi um das Hauptfile, von dem im Anschluss noch eine etwas lautere und eine etwas leisere Variante erstellt werden soll. Gibt ja genug Anlagen, bei denen die Lautstärke nicht einfach über das Menü einstellbar ist.

PS: Die Boardsuche hab ich natürlich schon durch, der Punkt wurde noch nicht behandelt.

Danke fürs Reinschauen
zoolander

 

[Ennui]

Hab ich nie großen Wert drauf gelegt. Wichtig ist, dass keine nervtötenden Sounds benutzt werden, Mono-File exportieren und beachten, welche Frequenzen genau übertragen werden, sonst ärgerst du dich, dass man am Telefon nicht alles hört (meistens ab Hi-Hat, lol). Manche Telefonanlagen haben eine Limitierung der Upload-Dateigröße.

Ich gebe eine 14-tägige Korrekturschleife nach Projektabgabe. Den Export ein, zwei db runterschrauben ist nicht der große Akt. Hab einige Telefonschleifen zu meiner Agenturzeit verkauft und nie Beschwerden gehabt.

 

[zoolander]

@Ennui
Nervende Sounds solls bei mir nicht geben. Ich möchte eher etwas abseits anbieten. Nicht zu wild, nicht zu lahm, aber eben auch kein 0815. Gechillte Kopfnickerbeats sind dann auch dabei.
Die Sache mit der Monokompatibilität hab ich schon bemerkt. Hab zwar nur ne alte Fritzbox, aber da war bei ersten Tests die Hälfte nicht zu hören. Dabei steh ich so auf Hihats.
Ansonsten hab ich schon alles verschlungen, was ich im Netz dazu gefunden hab.
Hmmm, dann orientiere ich mich in Punkto Lautstärke also irgendwo an Werten unterhalb des Loudness-Wars.

 

[wjl]

Ist wirklich schwer was zum Thema LUFS bzw. LKFS und Telefon zu finden. Vielleicht weil Telefon jetzt auch komplett über Internet "streamed"?
Radio und Fernsehen halten sich hierzulande an EBU R128, für's Streaming wird meist nach AES ein Wert zwischen -16 und -20LUFS empfohlen, True Peaks nicht über -1dB. Vielleicht hilft die Tabelle hier?

RTW - Worldwide Loudness Delivery Standards

www.rtw.com

 

[adrachin]

Ist wirklich schwer was zum Thema LUFS bzw. LKFS und Telefon zu finden.

Logisch. Das ist für den Zweck auch völlig irrelevant.

Am besten mal bei professionellen Anbietern nachschlagen, was da so zu finden ist. Hier ein Beispiel, was einer bezüglich dem Audio Format sagt:

Telefonanlagen – selbst modernste Cloud-Telefonie-Systeme – benötigen Audiodateien, wie Ansagen oder Musik, immer in der Auflösung 8 kHz Samplingfrequenz, 16 bit, Mono. Aufnahmen mit höheren Samplingfrequenzen können nicht richtig wiedergegeben werden und bleiben als Rauschen übrig.

Da steht auch, was die Kriterien für eine Produktion sind, die dann auch zum entsprechenden und gewollten Eindruck beim Anrufer führt. Weiteres hier.

Das ist zwar nicht sehr technisch ausgeführt, aber in den Grundzügen wird da alles erwähnt, was eine professionelle Ansage braucht..... (;

 

[wjl]

Hier ein Beispiel, was einer bezüglich dem Audio Format sagt

Naja so viel - und ich hatte @zoolander so verstanden daß er da schon gesucht hatte - kann man aus der Wikipedia entnehmen wenn man nach "Telefon" sucht und weiteren Links folgt. Siehe hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/HD-Telefonie und genauer bzw. zum Unterschied zwischen HD- und normaler Telefonie:
https://de.wikipedia.org/wiki/G.722 und

G.711 – Wikipedia

de.wikipedia.org

Von Pegeln oder Lautheit wird dort allerdings nichts erzählt...

 

[adrachin]

Von Pegeln oder Lautheit wird dort allerdings nichts erzählt...

Weil das irrelevant ist. Da sind ganz andere Kriterien ausschlaggebend.

 

[wjl]

Hm. Gerade bei 16 bit (was für uns bedeutet daß man z.B. dithern sollte) ist der Pegel extrem wichtig, da darfst Du nicht mal annähernd an 0dB ran. Ich würd also die Regeln für normales Streaming anwenden, wie ich oben schon geschrieben hatte... (irgendwo stand da auch daß man nicht *zu* leise werden sollte da viele Mobilgeräte Pegel von unter -20LUFS nicht mehr auf die nötige Abhörlautstärke bringen können, die Verstärker in Mobiltelefonen sind wohl nicht so gut...)

 

[adrachin]

LUFS

sind ebenfalls irrelevant. Das muss gut verständlich sein, darf nicht nerven und klar, -5 dBFS wäre ich nicht überschrschreiten. Aber sonst......

 

[wjl]

Ich nehme an Du meinst die Peaks? Ok, bin ich bei Dir.
Bei der durchschnittlichen Lautheit war glaub ich bisher Billie Eilish führend, die hatte mal -7LUFS, und das ist brüllend laut - sowas will man am Telefon nicht in die Ohren geblasen bekommen (ich jedenfalls nicht, da würd ich gleich wieder auflegen bzw. im Ernstfall Anzeige erstatten). Ich hatte das mal von einem Mastering Engineer, nicht dem hier, aber der erklärt's auch:
Edit: hab das Video wieder gelöscht, war das falsche... aber davon gibt's genug, und ich hatte @zoolander so verstanden daß er den Begriff "Loudness War" auch kennt...
Bin raus für heut...

 

[zoolander]

Logisch. Das ist für den Zweck auch völlig irrelevant.

Am besten mal bei professionellen Anbietern nachschlagen, was da so zu finden ist. Hier ein Beispiel, was einer bezüglich dem Audio Format sagt:

Telefonanlagen – selbst modernste Cloud-Telefonie-Systeme – benötigen Audiodateien, wie Ansagen oder Musik, immer in der Auflösung 8 kHz Samplingfrequenz, 16 bit, Mono. Aufnahmen mit höheren Samplingfrequenzen können nicht richtig wiedergegeben werden und bleiben als Rauschen übrig.

Da steht auch, was die Kriterien für eine Produktion sind, die dann auch zum entsprechenden und gewollten Eindruck beim Anrufer führt. Weiteres hier.

Das ist zwar nicht sehr technisch ausgeführt, aber in den Grundzügen wird da alles erwähnt, was eine professionelle Ansage braucht..... (;

Danke für den Link. Über diese Details bin ich mir im Klaren. Vieles davon sagt einem aber letztendlich auch schon der gesunde Menschenverstand.
Leider wird dieser, man hört es besonders bei Ansagen von Ärzten, immer seltener eingesetzt.

Weil das irrelevant ist. Da sind ganz andere Kriterien ausschlaggebend.

Gehen wir doch einfach davon aus, dass die Ansage mit Hintergrundmusik so gestaltet ist, dass alle Kriterien erfüllt sind.
Dann gibt es doch immer noch ein "zu laut". Wer kennt nicht den Fall, dass die Warteschleifenmusik selbst auf leise gestellten Telefonen (beim Wartenden) im Lautsprecher noch klirrt und im Anschluss hört man dann kaum den Gesprächspartner und sagt auf Verdacht einfach mal "Hallo". Das ist bei jeder dritten Ansage der Fall. Heute erst wieder erlebt.
Vielleicht mache ich mir da auch einfach zu viele Gedanken? Natürlich kenne ich auch nicht alle Telefonanlagen und weiß nicht, ob es dafür dann intern Softwarelösungen gibt.

Naja so viel - und ich hatte @zoolander so verstanden daß er da schon gesucht hatte - kann man aus der Wikipedia entnehmen wenn man nach "Telefon" sucht und weiteren Links folgt. Siehe hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/HD-Telefonie und genauer bzw. zum Unterschied zwischen HD- und normaler Telefonie:
https://de.wikipedia.org/wiki/G.722 und

G.711 – Wikipedia

de.wikipedia.org

Von Pegeln oder Lautheit wird dort allerdings nichts erzählt...

Danke, dazu habe ich mich auch schon eingelesen. HD-Telefonie auf beiden Seiten wäre natürlich der Idealfall, damit die gemeine Warteschleifenmusik erträglicher wird.

 

[33eins]

Dazu wird´s wohl kaum aussagekräftige und allgemein gültige Infos seitens der altehrwürdigen Instanzen aus der Audio-Branche geben ...
Weil die IT-ler sich da schlicht einen Dreck drum scheren dürfen und ganz anderen Vorgaben folgen ... was auch systembedingt so sein muß, auf seiten des arbeitenden Volkes ... ganz egal, ob das Sinn macht ...

Meine Empfehlung, wenn Auftrag erteilt:
Selber beide Enden auschecken für den aktuellen Anwendungsfall!
Da können die vorgesetzen BWL-Instanzen noch so viel labern, am Ende entscheidet immer ein sinnvolles Ergebnis über Wohl und Wehe ...
Redet intensiv mit den angrenzenden Fachgebieten und einigt Euch auf ein Procedere, das für alle tragbar und machbar ist.
Ansonsten seid Ihr nur Teil der "Service-Wüste Toitschland" ...

Glück auf!

 

[Ennui]

Es ist von System zu System unterschiedlich. Manche Anlagen komprimieren selber nochmal auf komische Art und Weise.

Wie hier geschrieben, unter den üblichen Loudness-War-Standards bleiben und schauen, dass es herunterkomprimiert noch gut klingt. Viel schlechter wär es, wenn die Telefonschleife sehr leise ist und man halb eingelullt auf einmal am Hörer erschrickt, wenn wieder jemand spricht.

 

[adrachin]

schlechter wär es, wenn die Telefonschleife sehr leise ist und man halb eingelullt auf einmal am Hörer erschrickt, wenn wieder jemand spricht.

Das wäre sogar optimal. Denn was macht der durchschnittliche Anrufer, wenn er in der Warteschleife hängt? Er dreht die Lautstärke runter und legt das Telefon irgendwo hin.

Der Praxistest ist hier sicher ein guter Weg. Man stellt das zusammen und simuliert eine Hotline. Am besten mit einer Einrichtung, die auch sonst für Hotline Anwendungen verwendet wird. Und dann müssen sie rn, die Freunde und Bekannten und Oma und Opa nicht vergessen..... (;

 

[Ennui]

Das wäre sogar optimal. Denn was macht der durchschnittliche Anrufer, wenn er in der Warteschleife hängt? Er dreht die Lautstärke runter und legt das Telefon irgendwo hin.

Nope, nicht in der Praxis. Lautstärke runterdrehen ist auch kein Usus. Eher Lautsprecher an und Telefon weglegen. Wenn die Telefonschleife da zu leise ist, müsste man das Telefon so die ganze Zeit mitschleppen, dass man hört, wie die Schleife noch läuft, denn das macht man komischerweise als Rückversicherung dass noch keiner rangegangen ist (weil man vermutet "Hör ich die Telefonschleife nicht, hör ich den am Telefon nicht" und "Hör ich die Telefonschleife plötzlich nicht mehr, geht gerade jemand ran und ich lauf zum Telefon").
Ist die Telefonschleife laut genug, kann das Telefon tief in die Tasche oder auf dem Schrank liegen bleiben.

 

[Ennui]

Der Praxistest ist hier sicher ein guter Weg. Man stellt das zusammen und simuliert eine Hotline. Am besten mit einer Einrichtung, die auch sonst für Hotline Anwendungen verwendet wird. Und dann müssen sie rn, die Freunde und Bekannten und Oma und Opa nicht vergessen..... (;

Zu viel Aufwand.

Einfach mal machen ist mein Vorschlag. Ich habe auch mal Praxistests nach dem Upload angeboten, denn nur ich weiß anfangs ja, wie es beim Kunden klingen sollte.

 

[adrachin]

denn nur ich weiß anfangs ja, wie es beim Kunden klingen sollte.

Wie denn?

Nope, nicht in der Praxis

Weil alle Menschen dieser Welt das genauso machen wie Du es machst?

 

[zoolander]

Weil alle Menschen dieser Welt das genauso machen wie Du es machst?

Ich für meinen Teil mache es wie @Ennui
Lautsprecher an und das Telefon wird zur Seite gelegt. Musik weg > gute Chance, dass jemand dran ist oder die Ansage ist schlecht gemacht und hat Aussetzer. Das machen ungefähr alle, die ich kenne. Zumindest wenn es länger als 30 Sekunden dauert. Bei nicht wenigen Warteschleifen (v. A. bei Fachärzten) hab ich in letzter Zeit schon an die 10 Minuten + in der Schleife verbracht. Da hab ich doch nicht das Telefon die ganze Zeit am Ohr.

 

[Ennui]

Wie denn?



Weil alle Menschen dieser Welt das genauso machen wie Du es machst?

Wie? Na so, wie ich es komponiert habe. Nur ich weiß am Anfang, ob da nicht was nach dem Upload fehlt, das ich hörbar wollte.

Und zum Rest: Ich komme aus der Praxis. Die Werbeagenturen für die ich gearbeitet habe, bekamen Aufträge zu Komposition, Aufnahme und Bereitstellung von Telefonwarteschleifen (manchmal hatten sie ein fertiges Ding in High-End-Quali, das sie für den Upload angepasst haben wollte; das hieß neben angepassten Exporteinstellungen dann z.B. eine ultrabillige Hi-Hat einfügen, weil die sonst nicht hörbar war). Das waren keine kleinen Klitschen, die sich sowas leisten wollten. Was ich geschildert habe, waren die ganz normalen Rahmenbedingungen.

 

[adrachin]

Nu ja, Telephon auf den Tisch legen tue ich auch. Und mache es leiser. da 99% der Dudelmusik Nervtötoer sind. Daher wäre es ideal, wenn die Ansage dann 10 dB lauter wäre, wenn am anderen Ende wieder mal einer dran ist. In der Praxis klappt das auch bei den Hotlines, die ich ab und an mal anrufe.