Matthias-S
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Hallo Leute,
wer so gerne alten Schrott sammelt wie ich, kommt manchmal in Situationen, in denen es Ersatzteile gar nicht mehr oder nur zu Preisen gibt, die in keinem Zusammenhang mit dem Wert des Gerätes stehen.
So trat ich mir bei Ebay einen MC-50 MKII (alter Midisequencer ohne eigene Tonerzeugung) ein, bei dem sich das Diskettenlaufwerk als defekt herausstellte. Es konnte von fremd formatierten Disketten nicht lesen und auch nicht auf sie schreibe. Formatierte es selber eine Diskette, dann ackerte es friedlich bis Track 80, um dann mit einer Fehlermedlung abzubrechen.
Ich fing mit dem Üblichen an, öfnete das Gerät, zog das Laufwerk raus, reinigte die Köpfe und die Lichtschranke, zog alle Stecker ab und steckte sie wieder an, ohne Erfolg. Als ich im Internet nach dem Laufwerk suchte (Teac FD235H 65XX) stellte ich erfreut fest, dass Teac hier Datasheats zu den alten Diskettenlaufwerken im Netz hat. Die betreffende Floppy im nur DD-fähigen M-50 stellte sich als HD-fähig heraus.
Das ist ja eigentlich ganz nett, weil es weniger Probleme mit der Lesbarkeit gibt, wenn man DD-formatierte HD-Disketten mit anderen Geräten mit HD-Laufwerken austauscht. Nützt aber nichts, wenn das Laufwerk nicht geht
Die 6500er-Serie hat einen Haufen Jumper, mit denen einige Settings entgegen dem PC-Standard eingestellt sind (Disk Select 0, Disc Ready an Pin 34....). Ein einfacher Austausch des Gerätes mit einer anderen HD-Floppy kam also nicht in Frage. Von einem Freund konnte ich aber ein Laufwerk einer sehr ähnlichen Bauserie abstauben, auch wenn ohne die Jumper.
Also dacht ich froh gemut, da tausche ich doch einfach die Elektronikplatiene mit dem Drehmotor aus, anders als bei Uralt-Floppies gibts ja heutzutage nichts mehr einzustellen, müsste einfach klappen.
Heidernei, war das eine Arbeit! Was mir hätte klar sein sollen: NORMALERWEISE lässt sich bei den Flopies nichts mehr einstellen, aber auf der Platine sitzt natürlich die Lichtschranke, in die der Kopfschlitten bei der Suche nach Track 0 hineinfährt. Schraubt man die Platine, die mit etwas Spiel sitzt, einmal ab, dann ist es ein unglaubliches Gefummel, bis das Teil oder ein Ersatz wieder richtig sitzt. Ich habe Stunde über Stunde gebraucht und hatte letztendlich vielleicht nur Glück, dass es geklappt hat.
Typisches Symptom dafür, dass die Spur 0 nicht stimmt, ist dass das Gerät fremdformatierte Disketten nicht lesen kann, sie dann aber klaglos formatiert, beschreibt und liest, das Ergebnis aber in keinem anderen Gerät lesbar ist. Meist sind die Disketten dann im Computer ohne direkte Angabe der Formatierungsdaten nicht mehr formatierbar, da der Rechner Track 0 ja nicht findet. Da hilft nur die Floppy ausgebaut am [g=70]Sequencer[/g] angeschlossen lassen, fremdformatierte Diskette einschieben, [g=70]Sequencer[/g] einschalten und wenn er die Diskette nicht liest (hört man ja zum Glück gleich am Anfang gut, beim PC wäre ich wahnsinnig geworden mit der Warterei beim Hochfahren), Gerät wieder ausschalten, Schrauben lösen, eine Winzigkeit verschieben und wieder versuchen..... Aber denkt dran, selbst wenn es klappt, könnt ihr vorher selbst geschreibenen Disketten nicht mehr lesen!! Wichtige Daten also zuvor z.B. über [g=32]Midi[/g] überspielen!!
Letztendlich hat es ja geklappt (puh!), war aber ein Haufen Arbeit. Stände ich noch einmal vor dem Problem, würde ich erstmal versuchen, eine jumperkonfigurierbare Floppy irgendwo aufzutreiben. Wenn mir auf einem Flohmarkt mal eine über den Weg läuft, nehme ich die vorsichtshalber gleich mit. Im letzten Jahr haben wir im Büro einen Haufen Computerschrott wegeworfen, ich weiß noch, dass ich mich gewundert habe, dass die Flopies so viele Jumper hatten. Schade drumm, vielleicht hätte eine davon gepasst.
Was ich ganz lustig fand ist dass, soweit ich es sah, nichts an den Density-Einstellungen des Laufwerks verändert war, der ganze DD-Schrott also nur vom MC-50 kam. Das würde mich hoffnungsschwanger machen, dass auch andere DD-Geräte HD-Floppies als Ersatz vetragen, solange man die Änderungen zum PC-Setting jumpern kann. Auf dieser Seite z.B. findet man die Jumpersettings für den Einbau einer Teac HD235HF 65XX in Korg 01/W . Evtl. muss man dann das HD-Erkennungsloch auf der Diskette abkleben.
Vielleicht auch eine Möglichkeit für ####s oder ganz verzweifelte: Auch bei den derzeit käuflichen Laufwerken der Teac FD235HF-Serie (ca. 10€, weit verbreitet) sind noch Drahtbrücken, die mir wie festverdrahtete Jumper aussehen, auf der Platiene. Die sind mit WJ1 - WJ6 benannt, eine Spezifikation habe ich nicht gefunden. Aber vielleicht könnte man einfach nachmessen, welcher auf welchen Pin landet und daurch anhand der Normalkonfiguration herausfinden, für was sie da sind und sie entsprechend abändern. Nur dafür müsste man wieder die Platine abschrauben. Da es sich um die gleiche Platiene handelt, könnte man ihren ursprünglichen Sitz zwar markieren, aber obs nicht doch wieder ein Gefuddel wird? Außerdem; obwohl die Bauteile im Laufe der Jahre erstaunlich ähnlich geworden sind, sind z.B. die Folienleitungen zu den Köpfen bei den neuen Laufwerken heutzutage sehr dünn und empfindlich, da macht man schnell was kaputt.
Ich habe vor einigen Tagen Teac gemailt, ob man über sie noch konfigurierbare Laufwerke beziehen kann, habe aber bisher keinen Bescheid bekommen. Falls noch was nachkommt, sage ich Bescheid.
Wenn bei euch der Fehler auftritt, dass das Gerät mit selbst formatierten Disketten gut zurecht kommt, aber nicht mit mit fremdformatierten, würde ich zuerst mal versuchen, die Lichtschranke zu reinigen, vielleicht hat sich ja dort mit der Zeit Schmadder festgesetzt, so dass die Floppy zu früh von Track 0 ausgeht. Dazu Floppy ausbauen und Deckel abmachen, aber an Strom- und Datenleitungen lassen. Eine Diskette, auf die es nicht ankommt einlagen, Gerät einschalten, und wenn sich der Schlitten aus der Lichtschranke hinausbewegt, Strom ausschalten. Ich habe mit einem Wattestäbchen dran rumgerubbelt und den kleinen Schlitz sogar mit einem Zahnstocher bearbeitet ohne das ich was kaputt gemacht habe (ich übernehme aber keine Gewähr
). Sollte das nicht helfen und ihre habt die nächsten Tage nicht vor und braucht den Datenaustausch über Disktte dringend, dann könntet ihr natürlich auch versuchen. die Platine immer wieder ein wenig zu verrücken. Bededenkt aber, dass das Gerät dann auch die vorher selbst geschreibenen Disketten nicht mehr lesen kann, also alle Daten, die ihr nur auf Diskette habt, verloren sind!!
Ach ja, noch ein Tip für die, die ihn noch nicht kennen: Windows XP weigert sich standardmäßig Disketten mit 720 kB zu formatieren. Umgehen kann man das, in dem man sie in der Dosbox ("Start" - "Ausführen" "cmd" eingeben, ausführen) mit direkter Angabe der Einstellungen formatiert: format a: /t:80 /n:9 müsste es heißen, wenn ich mich nicht irre. Bei HD-Disketten mus man vorher das HD-Loch abkleben. Der Austausch von DD-formatierten HD-Disketten zwischen DD und HD Laufwerken kann Lesbarkeitsprobleme zur Folge haben. Aber wo kriegt man heute noch DD-Disketten her, die nicht überlagert sind?
Matthias S.
wer so gerne alten Schrott sammelt wie ich, kommt manchmal in Situationen, in denen es Ersatzteile gar nicht mehr oder nur zu Preisen gibt, die in keinem Zusammenhang mit dem Wert des Gerätes stehen.
So trat ich mir bei Ebay einen MC-50 MKII (alter Midisequencer ohne eigene Tonerzeugung) ein, bei dem sich das Diskettenlaufwerk als defekt herausstellte. Es konnte von fremd formatierten Disketten nicht lesen und auch nicht auf sie schreibe. Formatierte es selber eine Diskette, dann ackerte es friedlich bis Track 80, um dann mit einer Fehlermedlung abzubrechen.
Ich fing mit dem Üblichen an, öfnete das Gerät, zog das Laufwerk raus, reinigte die Köpfe und die Lichtschranke, zog alle Stecker ab und steckte sie wieder an, ohne Erfolg. Als ich im Internet nach dem Laufwerk suchte (Teac FD235H 65XX) stellte ich erfreut fest, dass Teac hier Datasheats zu den alten Diskettenlaufwerken im Netz hat. Die betreffende Floppy im nur DD-fähigen M-50 stellte sich als HD-fähig heraus.
Das ist ja eigentlich ganz nett, weil es weniger Probleme mit der Lesbarkeit gibt, wenn man DD-formatierte HD-Disketten mit anderen Geräten mit HD-Laufwerken austauscht. Nützt aber nichts, wenn das Laufwerk nicht geht
Die 6500er-Serie hat einen Haufen Jumper, mit denen einige Settings entgegen dem PC-Standard eingestellt sind (Disk Select 0, Disc Ready an Pin 34....). Ein einfacher Austausch des Gerätes mit einer anderen HD-Floppy kam also nicht in Frage. Von einem Freund konnte ich aber ein Laufwerk einer sehr ähnlichen Bauserie abstauben, auch wenn ohne die Jumper.
Also dacht ich froh gemut, da tausche ich doch einfach die Elektronikplatiene mit dem Drehmotor aus, anders als bei Uralt-Floppies gibts ja heutzutage nichts mehr einzustellen, müsste einfach klappen.
Heidernei, war das eine Arbeit! Was mir hätte klar sein sollen: NORMALERWEISE lässt sich bei den Flopies nichts mehr einstellen, aber auf der Platine sitzt natürlich die Lichtschranke, in die der Kopfschlitten bei der Suche nach Track 0 hineinfährt. Schraubt man die Platine, die mit etwas Spiel sitzt, einmal ab, dann ist es ein unglaubliches Gefummel, bis das Teil oder ein Ersatz wieder richtig sitzt. Ich habe Stunde über Stunde gebraucht und hatte letztendlich vielleicht nur Glück, dass es geklappt hat.
Typisches Symptom dafür, dass die Spur 0 nicht stimmt, ist dass das Gerät fremdformatierte Disketten nicht lesen kann, sie dann aber klaglos formatiert, beschreibt und liest, das Ergebnis aber in keinem anderen Gerät lesbar ist. Meist sind die Disketten dann im Computer ohne direkte Angabe der Formatierungsdaten nicht mehr formatierbar, da der Rechner Track 0 ja nicht findet. Da hilft nur die Floppy ausgebaut am [g=70]Sequencer[/g] angeschlossen lassen, fremdformatierte Diskette einschieben, [g=70]Sequencer[/g] einschalten und wenn er die Diskette nicht liest (hört man ja zum Glück gleich am Anfang gut, beim PC wäre ich wahnsinnig geworden mit der Warterei beim Hochfahren), Gerät wieder ausschalten, Schrauben lösen, eine Winzigkeit verschieben und wieder versuchen..... Aber denkt dran, selbst wenn es klappt, könnt ihr vorher selbst geschreibenen Disketten nicht mehr lesen!! Wichtige Daten also zuvor z.B. über [g=32]Midi[/g] überspielen!!
Letztendlich hat es ja geklappt (puh!), war aber ein Haufen Arbeit. Stände ich noch einmal vor dem Problem, würde ich erstmal versuchen, eine jumperkonfigurierbare Floppy irgendwo aufzutreiben. Wenn mir auf einem Flohmarkt mal eine über den Weg läuft, nehme ich die vorsichtshalber gleich mit. Im letzten Jahr haben wir im Büro einen Haufen Computerschrott wegeworfen, ich weiß noch, dass ich mich gewundert habe, dass die Flopies so viele Jumper hatten. Schade drumm, vielleicht hätte eine davon gepasst.
Was ich ganz lustig fand ist dass, soweit ich es sah, nichts an den Density-Einstellungen des Laufwerks verändert war, der ganze DD-Schrott also nur vom MC-50 kam. Das würde mich hoffnungsschwanger machen, dass auch andere DD-Geräte HD-Floppies als Ersatz vetragen, solange man die Änderungen zum PC-Setting jumpern kann. Auf dieser Seite z.B. findet man die Jumpersettings für den Einbau einer Teac HD235HF 65XX in Korg 01/W . Evtl. muss man dann das HD-Erkennungsloch auf der Diskette abkleben.
Vielleicht auch eine Möglichkeit für ####s oder ganz verzweifelte: Auch bei den derzeit käuflichen Laufwerken der Teac FD235HF-Serie (ca. 10€, weit verbreitet) sind noch Drahtbrücken, die mir wie festverdrahtete Jumper aussehen, auf der Platiene. Die sind mit WJ1 - WJ6 benannt, eine Spezifikation habe ich nicht gefunden. Aber vielleicht könnte man einfach nachmessen, welcher auf welchen Pin landet und daurch anhand der Normalkonfiguration herausfinden, für was sie da sind und sie entsprechend abändern. Nur dafür müsste man wieder die Platine abschrauben. Da es sich um die gleiche Platiene handelt, könnte man ihren ursprünglichen Sitz zwar markieren, aber obs nicht doch wieder ein Gefuddel wird? Außerdem; obwohl die Bauteile im Laufe der Jahre erstaunlich ähnlich geworden sind, sind z.B. die Folienleitungen zu den Köpfen bei den neuen Laufwerken heutzutage sehr dünn und empfindlich, da macht man schnell was kaputt.
Ich habe vor einigen Tagen Teac gemailt, ob man über sie noch konfigurierbare Laufwerke beziehen kann, habe aber bisher keinen Bescheid bekommen. Falls noch was nachkommt, sage ich Bescheid.
Wenn bei euch der Fehler auftritt, dass das Gerät mit selbst formatierten Disketten gut zurecht kommt, aber nicht mit mit fremdformatierten, würde ich zuerst mal versuchen, die Lichtschranke zu reinigen, vielleicht hat sich ja dort mit der Zeit Schmadder festgesetzt, so dass die Floppy zu früh von Track 0 ausgeht. Dazu Floppy ausbauen und Deckel abmachen, aber an Strom- und Datenleitungen lassen. Eine Diskette, auf die es nicht ankommt einlagen, Gerät einschalten, und wenn sich der Schlitten aus der Lichtschranke hinausbewegt, Strom ausschalten. Ich habe mit einem Wattestäbchen dran rumgerubbelt und den kleinen Schlitz sogar mit einem Zahnstocher bearbeitet ohne das ich was kaputt gemacht habe (ich übernehme aber keine Gewähr
). Sollte das nicht helfen und ihre habt die nächsten Tage nicht vor und braucht den Datenaustausch über Disktte dringend, dann könntet ihr natürlich auch versuchen. die Platine immer wieder ein wenig zu verrücken. Bededenkt aber, dass das Gerät dann auch die vorher selbst geschreibenen Disketten nicht mehr lesen kann, also alle Daten, die ihr nur auf Diskette habt, verloren sind!!Ach ja, noch ein Tip für die, die ihn noch nicht kennen: Windows XP weigert sich standardmäßig Disketten mit 720 kB zu formatieren. Umgehen kann man das, in dem man sie in der Dosbox ("Start" - "Ausführen" "cmd" eingeben, ausführen) mit direkter Angabe der Einstellungen formatiert: format a: /t:80 /n:9 müsste es heißen, wenn ich mich nicht irre. Bei HD-Disketten mus man vorher das HD-Loch abkleben. Der Austausch von DD-formatierten HD-Disketten zwischen DD und HD Laufwerken kann Lesbarkeitsprobleme zur Folge haben. Aber wo kriegt man heute noch DD-Disketten her, die nicht überlagert sind?
Matthias S.
