Die Tür

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Die Tür

Licht trennt ihn von
der Dunkelheit,
auf einmal ist’s
ein Flügelkleid.
Leicht trägt es ihn
von Lied zu Lied;
kaum, dass er weiß,
wie ihm geschieht.
Gäb’s nicht Applaus
von Zeit zu Zeit,
er glaubte sich
schon sternenweit.
Das letzte Lied.
Er kommt zurück.
Komplett erschöpft.
Ist so das Glück?

Warum geht die Tür nicht auf,
die erscheint, wenn alles passt?
Sie ist auf die Wand gemalt,
führt in keinen Traumpalast.
Er entkommt der Trauer nicht,
die nie ganz verschwunden ist,
nicht einmal im hellsten Licht.
Alles macht sie wieder trist.


Licht trennt ihn von
der Dunkelheit.
Er steht und macht
die Arme weit.
Der Jubel reißt
und reißt nicht ab.
Unheimlich fast.
Die Luft wird knapp.
Dann leeren sich
die Sesselreihn.
Er fürchtet sich
vorm Einsamsein.
Der Vorhang sinkt.
Sein Herz, es dröhnt.
Er fühlt sich leer,
vom Glück verhöhnt.

Warum geht die Tür nicht auf...

Es fällt nicht ins Gewicht,
dass ihm das Herz fast bricht.
Im Startloch steht der nächste Mann
und fängt mit frischen Kräften an.

Warum geht die Tür nicht auf...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde das sehr schön! Gut gedichtet!
Ich verstehe das mit der Tür zwar nicht so recht, aber das macht ja überhaupt nix.

Depressive oder anderweitig (dauer)traurige obwohl vom Publikumserfolg verwöhnte "Rampensäue" gibt's ja überall in Massen. Egal ob Musiker, Comedian, Schauspieler oder was immer...
 
Wenn ich erlebe, wie Künstler fürs Theater zur Inszenierung passend regelrecht zusammengekauft werden, dann wundere ich mich nicht. Der Kunstbetrieb verschleißt viele Leute.
 
Mir gefällt es auch sehr gut und ich störe mich an sich nicht dran, wenn ein Text kryptisch bleibt.
Die auf die Wand gemalte Tür (die auch Titel ist), wirkt allerdings so als ob du selber ein konkretes Bild hättest oder ein bekanntes sprichwörtliches Motiv zitierst und das beim Leser voraussetzt.
 
oder ein bekanntes sprichwörtliches Motiv zitierst und das beim Leser voraussetzt.
Nein, das tue ich nicht. :) Die Tür ist einfach nur ein Bild, das die Sehnsucht nach irgendeinem Weiter versinnbildlichen soll. Ich habe den Theaterbetrieb aus der Froschperspektive kennengelernt. Man kann sich nicht immer einen antrinken, nur um die Traurigkeit nach bestandener Vorstellung auszuhalten.
 

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