Dein Schweigen

[Teestunde]

Dein Schweigen

Ich küsse deine Wange
voller Überschwang zu lange.
Was soll dein Schweigen mir zeigen?
Plötzlich wird mir angst und bange.
Welch ein Abgrund öffnet sich!
Sprich ein Wort und rette mich!

Der Abend will nicht enden.
Bebt das Glas in meinen Händen?
Was soll dein Schweigen mir zeigen?
Auch ein Scherz kann nichts mehr wenden.
Abgewiesen leide ich.
Sprich ein Wort und rette mich!

Der gleiche Kuss vor zwanzig Jahr'n,
er wäre dir ins Herz gefahr'n.
Heut wird er einfach ignoriert.
So fühlt sich's an, wenn man verliert.

Ich komme nicht zur Ruhe,
ganz egal, wie cool ich tue.
Was soll dein Schweigen mir zeigen?
Stumm seh ich auf meine Schuhe,
immer noch vernarrt in dich.
Sprich ein Wort und rette mich!

Wie kann ich die Not übersteigen?
Mich martert dein Schweigen, dein Schweigen.
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(Version auf Anregung von rho)

Dein Schweigen

Ich küsse deine Wange
voller Überschwang zu lange.
Was will dein Schweigen mir zeigen?
Plötzlich wird mir angst und bange.
Welch ein Abgrund öffnet sich!
Sprich ein Wort und rette mich!

Ein Scherz kann nichts mehr wenden.
Klüger wär’s, es zu beenden.
Was will dein Schweigen mir zeigen?
Herumzustehn ist Zeitverschwenden.
Abgewiesen leide ich.
Sprich ein Wort und rette mich!

Der gleiche Kuss vor zwanzig Jahr'n,
er wäre dir ins Herz gefahr'n.
Heut wird er einfach ignoriert.
So fühlt sich's an, wenn man verliert.

Ich komme nicht zur Ruhe,
ganz egal, wie cool ich tue.
Was will dein Schweigen mir zeigen?
Stumm seh ich auf meine Schuhe.
Ja, ich bin vernarrt in dich.
Sprich ein Wort und rette mich!

Er war nicht mal als Wink gedacht.
Oh, Gott, hat der mich alt gemacht,
der dumme, viel zu lange Kuss.
Du machst gleich vor dem Anfang Schluss.

Wie kann ich die Not übersteigen?
Mich martert dein Schweigen, dein Schweigen.

Ja, ich bin vernarrt in dich.
Sprich ein Wort und rette mich.

 

[Teestunde]

Bevor es aus dem Fenster rutscht, noch ein Rettungsversuch. Keiner?

 

[micha]

hi,

hm. weiss nicht wirklich, wie ich den finde, aber trotzdem ein paar vorschläge.

küsse deine Wange
voller Überschwang
Was soll mir dein Schweigen zeigen?
Plötzlich wird mir angst und bang'
ein tiefer Abgrund öffnet sich
Sprich doch doch ein Wort und rette mich!

Der Abend, endlos lang.
Bebt das Glas in meinen Händen?
Was soll mir dein Schweigen zeigen?
unbehagliches empfinden
Abgewiesen leide ich.
Sprich doch ein Wort und rette mich!

Mein Herz schlägt laut
ganz egal, wie cool ich tu'.
Was soll mir dein Schweigen zeigen?
Stumm seh' ich auf meine Schuh'
nie zuvor so kümmerlich.
Sprich doch ein Wort und rette mich!

Wie lang soll ichs noch erleiden
Mich martert dein Schweigen, dein Schweigen

 

[Teestunde]

Deine Version wirkt frischer.

 

[rho]

Eigentlich sträubt sich mir innerlich alles gegen den Text. Warum bleibt das LI da? Die Situation stagniert und ich möchte dem LI zurufen "Dann geh doch einfach. Lass dir das nicht bieten." Aber das ist ja genau die Crux an der Sache. Mir fehlt eine Bridge oder ein Chorus, der das auflöst (lyrisch, nicht inhaltlich). So eine Art negatives "Reden ist Silber und Schweigen ist Gold". Das Schweigen des Gegenübers wirft das LI auf sich selbst zurück und wird dadurch so unterträglich.... hm grübel. @Teestunde, kannst du damit etwas anfangen?

 

[Teestunde]

Ja. Ich finde den Einwand berechtigt: Warum lässt das LI sich das bieten? Jetzt fällt es mir wieder ein: Weil wir alle gemeinsam auf den Beginn einer Veranstaltung gewartet haben. Die Szene spielt im Kabarett und der geküsste war der Techniker, der wahrscheinlich gar nicht gemerkt hat, was sein Schweigen anrichtet. Das könnte ich ja in den Chorus oder die Bridge schreiben. Bridge wär mir lieber. Ich finde, der Text braucht keinen Chorus. Die Wiederholung der Zeile 3 in jeder Strophe reicht aus.

 

[Teestunde]

Nö, eigentlich ist doch nicht so wichtig, warum sie tapfer ausharrt. Wichtiger ist, dass sie über dieses Schweigen nicht hinwegkommt. Ich hab mal was probiert.

 

[rho]

Die Wiederholung der Zeile 3 in jeder Strophe erkläre ich hiermit zum Chorus.
Und zum Ausharren: Ich mag ja eigentlich so Tarkowskische Hängepartien (reine Stimmung des Moments, ohne dramaturgische Entwicklung im landläufigen Sinne), aber hier kommt es mir nicht wie ein ganzer Song vor, sondern nur wie ein 1/2 bis 2/3 Song. Aber bitte, du bist die Künstlerin.

 

[Teestunde]

Nee, nee, du liegst ganz richtig. Ich hab auch überlegt, den Text noch ein bisschen zu erweitern. Aber bei dem Tempo, in dem ich ihn summe, reicht die Menge erst mal aus. Wenn ich mich von der Melodie gelöst habe, schau ich mir das noch mal an.

Ja, gut, ich könnte Strophe 2 rausnehmen und dafür die Handlung vorantreiben. Mal sehen.

So. Speziell für rho die zweite Version. Zu besichtigen im Eingangspost.

 

[NinaEins]

Hi Ihr,
hab nur kurz die Diskussion überflogen.
Also, ich finde doch tatsächlich die erste Version in sich schlüssig und fertig.
Warum das LI nicht einfach geht wird doch hiermit erklärt:

immer noch vernarrt in dich.
Sprich ein Wort und rette mich!

Oder?
Zumindest reicht mir das völlig aus, um das arme Ding zu verstehen.

Liebe Teestunde, ich bin immer wieder von deiner Schaffenskraft beeindruckt. Super!!!

Schöne Grüße
N.

 

[rho]

@NinaEins, du hast schon recht, sofern ich mich "nur" auf den Text beziehe. Wenn ich mir aber einen Song mit Anfang-Mitte-Schluss vorzustellen versuche, dann gefällt mir die zweite Version besser.

 

[Teestunde]

Also ich favorisiere inzwischen die 2. Version. Die hat etwas mehr Hintergrund. Finde ich.