Afrikanischer Vertragspartner & Kill-The-Branding ;-)

[CharlyBeck]

Hallo,

gerade bin ich dabei einen Featuring Vertrag mit einem afrikanischen Label zu machen. Weiss jemand, obs da in der Konstellation deutsch->afrikanisch irgendwas besonderes zu beachten gibt?

Die Besonderheit an dem Vertrag wird sein, dass das afrikanische Label für *seine Version* von dem Song mit afrikanischer Sängerin alle Rechte erhält, während ich als Urheber von Komposition, Text und Instrumental behalte, inklusive eine andere Version des Songs mit anderem Sänger auf drittlabels zu veröffentlichen. Dazu habe ich den von ihm angebotenen Standardvertrag entsprechend modifiziert und hoffe jetzt dass das so durchgeht. Kennt das jemand so? Tipps hierzu?

Danke schonmal!

Gruss,
Charly

 

[ElectricSheep]

Warum besprichst Du das nicht deinem Anwalt? Dann bist du auf der sicheren Seite

 

[LM18]

Hallo,

gerade bin ich dabei einen Featuring Vertrag mit einem afrikanischen Label zu machen. Weiss jemand, obs da in der Konstellation deutsch->afrikanisch irgendwas besonderes zu beachten gibt?

Die Besonderheit an dem Vertrag wird sein, dass das afrikanische Label für *seine Version* von dem Song mit afrikanischer Sängerin alle Rechte erhält, während ich als Urheber von Komposition, Text und Instrumental behalte, inklusive eine andere Version des Songs mit anderem Sänger auf drittlabels zu veröffentlichen. Dazu habe ich den von ihm angebotenen Standardvertrag entsprechend modifiziert und hoffe jetzt dass das so durchgeht. Kennt das jemand so? Tipps hierzu?

Danke schonmal!

Gruss,
Charly

Zu allererst.
Wo wird das Recht bestritten...

 

[Carcinome]

Meine Frage (aufgrund Erfahrungen in Afrika):

Wie willst Du eigentlich bei einem evtl. Rechtsbruch des afrikanischen Partners Deine Ansprüche durchsetzen?

 

[CharlyBeck]

Warum besprichst Du das nicht deinem Anwalt? Dann bist du auf der sicheren Seite

Aber isch aaabe doch gar keinen Anwalt.... Deshalb frag ich ja hier...

Wo wird das Recht bestritten...

Das Recht wird (noch/Hoffentlich nie und) nirgends bestritten. Natürlich gilt die afrikanische Rechtsprechung ich bin mal davon ausgegangen dass das Standard ist, dass die Rechtssprechung der "Unternehmensseite" gilt. Wäre natürlich vorteilhaft für mich wenn Deutschland gälte..

Wie willst Du eigentlich bei einem evtl. Rechtsbruch des afrikanischen Partners Deine Ansprüche durchsetzen?

Fürs erste mal wär ich ganz froh wenn ich - den Teufel an die Wand malenderweise - nicht wg. eines Rechtsstreits nach Afrika zitiert werde und da von einer Horde wilder gesteinigt werde. ^^

Es gibt eigentlich nicht viel Rechte zu brechen, da das Label das Recht eingeräumt bekommt eine Version des Songs zu publizieren und ich meine Rechte zur Publikation anderer Versionen des Songs behalte. Ich weiss nicht, was da schiefgehen sollte.. (?)

Es ist eindeutig festgelegt, dass sämtliche Publikationen anderer Versionen des Songs nicht Bestand des Vertrages sind, also kann er diesbzgl keine Rechte mir gegenüber geltend machen. Andersrum bekommt er eh alle Einnahmen aus seinen Verkäufen sodas ich hier auch wenig anzufechten habe.

Und - mal vom extremsten fall ausgehend - stell ich mich einfach taub und er müsste dann nen auslieferungsantrag an die brd stellen. Meinem vorbildlichen Verhältniss zum Vater Staat dankend mache ich mir da keine Sorgen

Also ich habe ganz bestimmt nicht das Interesse irgendein Theater anzufangen und er denke ich mal auch nicht, es ist eig eher eine Formalität aber dennoch ist das absolutes Neuland für mich und ich dachte ich frag hier mal...

 

[CFR]

es ist eig eher eine Formalität aber dennoch ist das absolutes Neuland für mich und ich dachte ich frag hier mal...

Wie schon gesagt wurde: such dir einen Anwalt in Sachen Medienrecht.
Ein Beratungsgespräch frisst dir nicht die Haare vom Kopf (falls noch vorhanden).

Hier kann dir jeder was anderes erzählen.
Bringt nichts.

Aber toll, dass du es soweit geschafft hast...
Glückwunsch! Und alles Gute in dem Belang.

 

[echoRausch]

Das mit dem Anwalt würd ich mir stark überlegen: Einfache Rechnung - bringt's der Trödel überhaupt ein? Der Anwalt kostet (ordentlich), der Deal bringt genau was?

 

[muffy]

Jaja, das Land Afrika...^^

Musst dir halt ueberlegen, was maximal schief gehen kann und dass du dann aller Voraussicht nichts dagegen tun kannst.

 

[Yacc]

in welchen land haben die denn ihren sitz? afrika ist ja kein land, sondern ein kontinent aber weisst du ja bestimmt.
ich hab zwar wenig ahnung von rechtlichen dingen. aber ich denke mal das es selbst da von land zu land unterschiede gibt, auch wie sehr das recht eingehalten wird.
ist das copyright-recht nicht eine internationale vereinbarung? (wie gesagt mich verwirrt das auch....)

wie kamst du denn auf die? oder kamen die auf dich zu?
mal nach dieser firma gegoogelt? geschaut wie lang es die gibt? internetpräsenzen? anschrift? haben die follower/likes irgendwas auf ihren social media teilen (falls vorhanden)?

ich hatte mal die anschrift von nen label auf google maps nachgeschaut und an der adresse war dann nen fleischereigroßbetrieb oder sowas, so ganz koscher kam mir das dann nicht vor


ich würd das so machen wenn dir der vertrag sauber vorkommt darauf eingehen, und dann nen track nehmen bei den es mir nicht so sehr wehtut falls du am ende nix von hast. aber denke der track steht warscheinlich schon fest, oder machst du den dann erst?

und wenn die sich nicht dran halten an den vertrag, musst du es ja auch nicht....

das wichtigste ist halt das du auf keinen kosten sitzen bleibst, sei es durch irgendwelche rechtlichen schlupflöcher oder sowas... alles andere kann man verkraften denke ich.
als producer hat man ja den vorteil das man einfach einen neuen track produzieren kann

 

[CharlyBeck]

Land weiss ich nicht. Aber ich hab eh wenig genug ahnung dass mir das etwas sagen würde.Johannesburg glaube ich. (Das ist ne stadt aber die liegt ja auch innem Land ;D )

Das war eine Empfehlung von einem Bekannten. Die Mentalität da unten ist ne andere. Die leben von der Hand in den Mund und nehmen sich, was se griegen können. Nur allzu willkommen diese Mentalität im heutigen Raubtierkapitalismus, da passt der neuste Nafri-Import wie die Faust aufs Auge, Naja anderes Thema.

Ne, ich glaub kosten und Schlupflöcher gibt es nicht.Das ist schon recht klar definiert. Ich hab halt den standardvertrag dahingehend verändert dass ich "The song" mit "this version of the song" ersetzt habe und ein Kapitel angefügt, dass das Copyright meiner Parts bei mir bleiben.Auch die Auszahlung habe ich verändert und gesagt, dass das Label keine Ansprüche auf Einkommen aus Drittlabels anderer Versionen des Stücks hat. Im Gegenzug zahle ich das Recording zu deutschen Preisen und das Label bekommt alle Einnahmen aus *seinen* Verkäufen. Ich bekomm dann ne schöne Vocalaufnahme ^^. Denke das ist mehr als fair und ich verstehe das auch n bissl als "Entwicklungshilfe"....

Ich weiss nicht, wie die Preise da unten sind aber ich denk mir dass die paar € Streaming einnahmen für die n bissl mehr wert haben.

Ja hehe Fleischereifabrik. Also die meisten Labels mit denen ich zu tun habe sind halt diese New-Age Labels ohne grossartigen Hintergrund betrieben meist von Einzelleuten oder kleinen Gruppen. Da kommts schonmal vor dass man sein Büro in der Fleischerei vom Papa hat

 

[CharlyBeck]

Das mit dem Anwalt würd ich mir stark überlegen: Einfache Rechnung - bringt's der Trödel überhaupt ein? Der Anwalt kostet (ordentlich), der Deal bringt genau was?

Genau das ist das Thema. Der Deal bringt finanziell nicht viel,die meisten meiner Stücke sind aus buchhalterischer Sicht dicke minusnummern Ich mein halte mal 50€ für nen master gegen die paar bruchteile von cent für nen stream. Dann weisste dass das ganze für die allermeisten nur Liebhaberei sein kann oder wie man das steuertechnisch dann nennt..

 

[CharlyBeck]

Hier kann dir jeder was anderes erzählen.
Bringt nichts.

Doch bringt schon was. Und wenns nur die Bestätigung ist, dass ich die angesprochenen Problempunkte sauber im Vertrag behandelt hab. Klar dass ich mich hier nicht auf Paragraphenstreitereien einlasssen kann. Das bringt echt nix.

 

[Miss-Terry-Land]

also einfach mal so einwerf......

in Nafri Ländern werden Cd´s für 30 - 50 Eurocent gehandelt. Viele CD-Läden brennen CD´s selber und die kosten dann so um die 30 Eurocent. Ansonsten wird halt auf youtube runtergeladen was das Zeug hält und auch gerne gebrannt und verkauft, manchmal bekommste sogar ein selbstgedrucktes Booklet dazu.
Was man nicht unterschätzen sollte sind die erreichten youtube Klicks die einzelne Künstler oder Songs erreichen können, das geht locker mal in die Millionen

Ich kann nur die Nafri Länder ein wenig beschreiben sobald du Unterhalb der Sahara kommst nach Schwarzafrika sieht es nochmal ganz ganz anders aus

Südafrika kann schon wieder ganz anders sein, aber Musik-Rechte durch zu setzen ist denke ich trotzdem ein Abenteuer wenn nicht illusorisch

Ist halt Afrika und nicht Europa

 

[CharlyBeck]

Ja ok. Klar. Daran hatte ich jetzt gar nicht gedacht. Hatte da mal nen Dokubeitrag über afrikanische Filmemacher gesehen. Da gings auch so ab Ich dachte in erster Linie an online Geschichten.

Ja Musikrechte durchsetzen. Wie gesagt, bei dem geringen Sachwert und ohnehin habe ich das eh nicht vor. Ich hoffe alles ist geregelt und es gibt keinen Stress...

Ja Nafri ist ja norden. Die sind aus dem Süden.

 

[echoRausch]

Südafrika ist zumindest für Afrika die bestmögliche Option.

Wenn du die Sache in erster Linie als Promotion-Ding siehst, kann da wohl kaum viel schief gehen.

Ich würde da Wert drauf legen, in allen Drucksachen recht präsent zu sein und möglichst viele Belegexemplare zu bekommen.

Mit mehr würde ich gar nicht rechnen. Geld wirst du, realistisch gesehen, keines sehen. Selbst wenn das da unten ein Hit wird, ist Vorsicht geboten. Die rechnen da ganz schnell Promo-Kosten gegen, dass die ohne mit der Wimper zu zucken glaubhaft darstellen können, dass da kein Geld verdient wurde.

Du mußt auch bedenken, dass du im Rechtsstreit wohl auch Dolmetscher benötigst (wenn du nicht gerade D als Gerichtsstand verhandeln kannst [und selbst dann]) und die Kosten fliegen dir da nur so um die Ohren. Da sind in Nullkommagarnichts ein paar Tausend Euro futsch.

 

[CharlyBeck]

Ja klar. Es ging mir auch echt nicht drum, einen Rechtsstreit zu bekommen, sondern eben darum, das nach möglichkeit durch nen gescheiten/passenden vertrag sicherzustellen, dass jeder weiss wo er dran ist und eben das zu vermeiden.

Klar, es ist mehr ne Promo Sache. Mit der Musik gross Geld zu verdienen ist wohl eines der ersten Dinge die man heutzutage abhaken muss.

 

[echoRausch]

Klar, es ist mehr ne Promo Sache. Mit der Musik gross Geld zu verdienen ist wohl eines der ersten Dinge die man heutzutage abhaken muss.

Unter den Voraussetzungen spricht ja gar nichts gegen deinen Deal... Viel Erfolg!

 

[Carcinome]

Die Mentalität da unten ist ne andere. Die leben von der Hand in den Mund und nehmen sich, was se griegen können.

Naja, so langsam solltest Du Deine Klischees über die Subsahara-Region mal durch Wissen revidieren. Sonst wirst das erst recht nichts für Dich.

... und ich verstehe das auch n bissl als "Entwicklungshilfe"....

Dieses Statement zeigt, dass Du wirklich in Deinen Klischees fest hängst. Unterschätze die Professionalität der (u.a.) Musikproduktion in der dortigen Region nicht.

Ich bekomm dann ne schöne Vocalaufnahme ^^.

Auch das solltest Du nicht voraussetzen. Siehe hierzu die weiteren Kommentare...

 

[muffy]

Polt hats schon vor ca. 40 Jahren auf den Punkt gebracht.

 

[schnuffke2]

Die Frage ist, wer hier wem Entwicklungshilfe gibt.