Der nächste Level... Neo Soul Breakbeat Jazz Future Funk Fusion

[Hyp]

Es ist soweit.. Holt den Spiritus und verbrennt eure Elektrofunk-Platten!

..für eine Allianz, die sagenhaft aufging:
* freaky Vocals von Amalia, die markanteste Stimme im Future Funk/Neo Soul-Kosmos für mich
* irres Trompetenspiel von Tetsuroh Konishi, den ich für diese Kollabo gewinnen konnte
* plus Beats, Synths und Piano von mir:

http://soundcloud.com/pyrococcus/amalia-all-the-funk-i-need

Der Prozess war wieder ein Thrill.. eine neue Welt zu errichten, aus der die gegebenen Vocals nun sprechen (mit feistem Vocoder-Alert im hinteren Teil).
Das Original hat in keiner Weise Einfluss genommen: https://soundcloud.com/tokyodawnrecords/amalia-all-the-funk-i-need

Tetsurohs Beitrag ist ein derartiger Volltreffer.. Pfeift Euch rein, wie nuanciert sein Gebläse mit den Vocals korrespondiert. Die ganze Spieltechnik von Vibrato bis Überblasen..
Seit vielen Jahren auch wieder meine BOSS DR-202 Drummachine in Stellung gebracht und den most crazed breakbeat funk herausgekitzelt.

 

[Lacunaflow]

Puhh, also des is mir zu Future, Sorry


Sound ist abgesehen von dem Hall auf den Vox aber gut!

 

[Bonzo3000]

Der Song ist genau 3:24 zu lang. Und mir außerdem zu verkopftes Zeug. Welche Message transportiert dieser Song außer wir sind ganz schön geile Hechte?

 

[RefinedRough]

Schon sehr wirr, aber irgendwie gefällts mir. Hall auf den Drums gefällt mir aber nicht so, die dürften etwas trockener daher kommen für meinen Geschmack.

 

[Marc1610]

Watt n Strickmuster

Auf eine Art garnicht mal übel, dann aber wieder zu viel, einfach verworren, das du da überhaupt einen Plan fassen kannst, dem Ganzen eine Struktur zu geben.
Deine Einleitung finde aber nicht gelungen.

Leute die solche Musik gerne hören, müssen doch sehr speziell von ihre Denkweise sein wenn es um gewisse Kunstdarstellung geht, auch glaube ich das diese Musik, eine unterstützende Wirkung haben könnte, wenn man unter Drogeneinfluss steht.

Bewegst du dich in diesen Kreisen

 

[mofox]

Puh.. anstrengend, aber ne Reise wert.

Nett, wie es oszilliert...zwischen Auflösung und "Auflösung".

Mit was machst du denn deine Stutter/Drill/Glitch-Effekte?

 

[Hyp]

Cheers Lacunaflow, Bonzo, Refined, Marc, mofox!

Bonzo, für mich ist da tonnenweise Atmosphäre zum Versinken drin. Die changierenden Emotionen der Vocals und ihre Aufnahme durch die anderen Instrumente.. z.B. wie es ab 2:25 ins Klagende umschlägt.. Das ist das Kino, das ich in anderer Musik häufig vermisse.

Marc, die Grundstruktur ist easy - eine von vorne bis hinten unverändert durchlaufende Akkordsequenz. Es geht um organischen Fluss, Emotionen, Energie..
Mit Drogen hab ich nichts am Hut Hast Du mal Musik von Squarepusher, Aphex Twin oder Venetian Snares gehört?

mofox, diese Drumeffekte kommen zustande durch die "Roll"-Funktion der Boss DR-202 Drummachine, aus der die Drums kommen, aus Illformed Glitch VST und Editing per Hand..

 

[Hyp]

Oder wo seht Ihr Ansätze, das Drumprogramming voranzubringen, ganz allgemein, unabhängig von diesem Track?

 

[Dodo_I]

Wow ! ! !
Endlich . . .
Das ist ja man geil. Da geht die Musik mal nen Schritt voran anstatt immer wieder zurück.
Ist dann halt nicht so kuschelig . . .

Oder wo seht Ihr Ansätze, das Drumprogramming voranzubringen, ganz allgemein, unabhängig von diesem Track?

Ich glaube, was für meine Vorkommentatoren als anstrengend empfinden, ist, dass der Beat immer wieder beginnt, stoppt, wieder beginnt etc.

Irgendein durchgehendes rhythmisches Motiv - muss nicht zwingend ein Percussion-Instrument sein - näme Einen bei der Hand für diese Reise - und schon tut man sich beim Hören viel leichter . . .

Er hier macht auch etwas "Außergewöhnlicheres". Das ist jetzt kein Vergleich, sondern nur ein Beispiel, wie ein durchgehender Rhythmus es einem leichter macht, zuzuhören . . .

http://soundcloud.com/confused-artists/pray-pay

 

[fas1piano]

finde die idee schon gut. hör ich ganz gern - prefuse73 /savath savalas ist es aber (noch) nicht, weil:

- trotz der breaks / zerschnippselung muss in die "groove" stellen einfach mehr "groove"
- die lead-instrumente/trompete sollten sparsamer, lakonischer, gern auch mehr jazz
- die keys sind mir hierfür zu poppig, soundtechnisch zu verspielt/etwas cheesy und die akkorde zu plakativ.

und ganz ehrlich, viel von der atmosphäre kommt von der amalia, die wirklich killer ist. vielen dank aber für den hinweis darauf, hab mir gleich mal das album gekauft. tröstet mich vielleicht darüber, dass erykah seit gefühlten zehn jahren keine gute platte mehr gemacht hat.

 

[smehlsson]

sehr coole arbeit von mr. konishi, kompliment!

viel auszusetzten habe ich nicht. die synth-sounds (pads ausgenommen) finde ich teilweise nicht wirklich passend, die kratzen ein wenig an der stimmung, die aufgebaut wird.

der beat gefällt mir ganz gut, interessante (teilweise positiv einfache) sounds.
seltsamer groove. aaaaber: es grooved.

die stimme von amalia macht sich auch gut, spielt aber in diesem stück eher nicht die hauptrolle.
was aber auch absolut okay ist, denn das endergebnis passt.


was ich mir sehr gut vorstellen könnte, wäre ein normaler e-bass, der teilweise den synth-bass ersetzt. verträumte fretless-lines wären stellenweise genau so passend, wie slapping-akzente.
würde auch sehr gut zum jazz/funk-thema passen.

persönliches fazit:
für ohren, die diesen stil nicht gewohnt sind etwas anstrengend.
was positiv oder negativ sein kann.
trotz allem in sich stimmig und durchweg interessant.

 

[Hyp]

Danke Dodo, fas1piano, smehlsson!

@ Dodo
Solche Beats mit Variationen wie in dem Beispieltrack, wo die Snare auf der 2 und der 4 gewahrt bleibt, mache ich ja auch, siehe meine Remixe für DJ Shadow, Lamb, Leitbur.
Aber mir ist das auf Dauer zu langweilig, mich interessiert, wie man weitergehen kann unter Wahrung eines Grooves. Es geht darum, den Beat aus seiner traditionellen Rolle des mehr oder (meist eher weniger) erweiteren Metronoms herauszuholen.
Die Vocals erzeugen ja schon gut Flow, und die Beats holen den Hörer letztlich immer wieder brav zum Taktanfang ab.
Man vergleiche auch mit dem Beat des Originals... Selbst alle Leute, die noch nie Squarepusher gehört haben und denen ich das vorgespielt habe, haben im direkten Vergleich bisher meine Version favorisiert.

@ fas1piano
Prefuse73/Savath Savalas ist mir zu "Downbeat" als Referenz, die Beats häufig zu beiläufig/verhuscht, in dem Tempo hier macht er wohl auch kaum was.
Die Trompete kann ich mir nicht besser vorstellen inkl. der Pausen und leisen Passagen. Wüsste dem Trompeter jedenfalls nichts zu erzählen, was er da besser machen sollte.
Und wenn ich mit dem Lead-Synth häufiger aussetze, kommt den Drums ein Dialogpartner abhanden.
Die Keys.. etwa mehr Sixt/Sept/Non-Akkorde? Fände derartige Zusatzspannung dann doch etwas übertrieben.

@ smehlsson
Ein E-Bass hätte hier sicher auch gut gepasst, ja. Wobei ich mich noch nicht so weit aus dem Fenster lehnen würde, da verschiedene Spielweisen am Keyboard zu simulieren
Und noch einen Kollaborateur an Bord zu holen kam mir nicht in den Sinn, nachdem ich diese Line schon eingespielt hatte.

Sehr spannend, Euren Input mit meinen Vorstellungen abzugleichen und sich auszumalen, wie es noch hätte klingen können! Danke nochmal

 

[fas1piano]

du bist selbstbewusst. das ist gut.
muss ja auch nicht jeder mögen.
deine referenzen sind andere und das ist OK.

bleibt die schubladenfrage: für mich sind deine referenzen und eben auch deine version sachen, die ganz klar weniger "schwarzen" groove und jazz haben als der threadtitel hoffen lässt. und das original auch abgeliefert hat. insofern: nenns halt vielleicht einfach eher frickelpop, IDM, brillentanz oder bohrerbreaks - oder so (-8=

 

[Soundkraft]

Cool...bin da da eigentlich zu alt dafür und derlei Musik scheue ich normalerweise wie der TEufel das Weihwasser und eigentlich klicke ich bei Tracks dieser Art eher gleich weiter....aber das hat mich jetzt mal wirklich "festgehalten".
War jetzt jetzt mal ne interessante Erfahrung...und immer irgendwie spannend und nie langweilig....Sound ist auch super soweit ich das beurteilen kann.
Nicht dass ich sowas den ganzen Tag hören könnte, aber das ist wirklich mal ein gutes Ding aus einer Schublade , wo ich sonst nie reingucken würde.

 

[Hyp]

Soundkraft, freut mich sehr, dass ich Dich catchen konnte damit
Ich denke auch, dass man eher als "Junger" damit Probleme halt als als "Alter" mit stilistisch breiterer Hörerfahrung.

fas1piano, bei der Stilbeschreibung würde keinen Begriff für einen anderen hintenanstellen..

Neo Soul stimmt mit den Vocals (mit der Vocoder-Extravaganz inbes. Neo)
Breakbeat stimmt mit den Beats
Jazz stimmt mit der Trompete, aber auch mit dem improvisationsartigen und auf die anderen Instrumente reagierenden Spiel von Beats und Bass/Lead-Synth
Future Funk fasst für mich den Groove insgesamt zusammen inkl. dem Lead/Bass-Synth, Amalia wird auch so assoziiert (Zuschreibungen wie "first lady of modern funk")
Fusion isses zwangsläufig

Aber stimmt.. IDM müßte noch mir rein
Es fehlt letztlich an einer Szene mit einem eigenen Stilbegriff, der diese Einflüsse alle beeinhaltet.