Welche Kopfhörer zum Produzieren ?

[polit13]

Hi

Ich hatte mich hier vor eine paar tagen wegen einem Interface und Monitoren beraten lassen.
Ich habe mir jetzt das Focusrite Saffire pro 24 gebraucht für 110€ gekauft.
Da mir aber empfohlen worden ist für gescheite Studio Monitore Mindestens 400€ auszugeben, und ich mir das im Moment nicht leisten kann, will ich mir erstmals Kopfhörer zum Mixen etc. kaufen.

Was hättet ihr für Empfehlungen ?

Der Audio Technica ATH-M50 wurde mir schon gennant.
Preislich würde ich ca. 100 zahlen hinlegen.

THX
LG

 

[Saurus]

ATH-M50 ist schon nicht schlecht, ebenso wie der andere gern genannte Shure SRH840 oder auch Beyerdynamic DT770 Pro.

Alle sind preislich doch nur ein bisschen über Deinem angegebenen Budget. Spare lieber noch ein bisschen weiter oder versuche es ebenso auf dem Gebrauchtmarkt! 100 Okken sind halt nicht viel für das Gewollte.

Ach, und kennste das hier schon:

https://recording.de/Magazin/Testberichte/2621/Vergleichstest__Studiokopfhörer_abgehört.html#article


http://www.kopfhoerer.de/



.

 

[polit13]

Danke für deine Rückmeldung

Ja 150€ würden schon noch gehen.

Also bei den 3 oben genannten Modellen kann man nichts falsch machen ?
Dann werde ich mir wohl den Beyerdynamic DT770 Pro oder den ATH Kaufen.

Ich habe noch eine Frage:
Macht ein Audiointerface den Sound eigentlich auch besser bzw. Klarer oder ist dafür nür der Kopfhörer zuständig. Sonst könnte man den Kopfhörer ja auch gleich ins Laptop einstecken.

LG

 

[cRUSh]

... Ein Audiointerface macht in erster Linie eines: Sound wiedergeben Diese Audiointerfaces gibt es in unterschiedlicher Ausführung und zu unterschiedlichen Preisen. Damit verbunden ist dann auch eine gewisse Qualität der genutzten Wandler usw.

In so fern würde ich sagen: Ja, ein Audiointerface ist mit für einen guten Klang verantwortlich. Hier wird man z. B. zwischen OnBoard Sound und vernünftigem Interface sicher einen Unterschied feststellen (ggf. Rauschen und Fiepen bei günstigen Modellen). Aber so schlecht bist du mit dem Focusrite sicher nicht unterwegs...

 

[Saurus]

...Ich habe noch eine Frage:
Macht ein Audiointerface den Sound eigentlich auch besser bzw. Klarer oder ist dafür nür der Kopfhörer zuständig. Sonst könnte man den Kopfhörer ja auch gleich ins Laptop einstecken...

Du willst ja Produzieren. Darunter stelle ich mir auch vor, dass Du hin und wieder ein (Master)Keyboard benutzt und einige Parts damit einspielst. Wenn es so ist, macht sich ein Interface eitgl. immer besser, weil die Latenz durch dedizierte Asio-Treiber gegenüber der Onboard-Soundkarte iVm Asio4All-Treibern kleiner ist. Es macht einfach mehr Spaß, den durch Taste gedrückten Ton quasi unmittelbar zu hören anstatt mit einer Verzögerung oberhalb von z.B. 60 ms.

 

[polit13]

Danke für die Infos !
Bisher habe ich mein Midi Keyboard immer Dirket in den Laptop per Usb angeschlossen, ich werde es mal an das Interface anschliesen und es ausprobieren.

 

[Saurus]

...Bisher habe ich mein Midi Keyboard immer Dirket in den Laptop per Usb angeschlossen, ich werde es mal an das Interface anschliesen und es ausprobieren.

Achso! So war das aber gar nicht gemeint. Ich hab mein Keyboard auch nicht am Interface, sondern ebenfalls via USB direkt am Rechner. Mein Keyboard hat eh keinen Midi-Anschluss und andersherum haben meine Interfaces kein USB.

K.A., ob es tatsächlich noch was bringt, das Keyboard direkt an das Interface zu hängen. Probier´s einfach!

 

[Schlumpfpeter]

Wenn du die KH nicht probe hörst kannst du enorm viel falsch machen. Für meinen Geschmack eignet sich z.B. besonders der Shure SRH 840 für deinen Zweck (habe ich selbst, bin aber auf den AKG K 712 pro umgestiegen).

Gewöhne es dir ausserdem an beim produzieren ständig mit ner Refferenz A/B zu hören, das ist das A und O beim Mixen auf Kopfhörern.

Viel Spaß!

 

[SunSpire]

Ähnlich wie bei Monitorboxen ist es bei KHs wichtig, dass der Frequenzverlauf möglichst linear ist, d.h. nicht bestimmte Frequenzen oder Bereiche übermässig laut bzw. zu leise wiedergegeben werden.

Ausweislich diverser Tests würde daher noch den

AKG K-701 und den

Beyerdynamic DT880 Pro

zum anchecken empfehlen. Den Beyer habe ich selbst im Gebrauch und finde ihn ziemlich gelungen.

Den hier mehrfach erwähnten Beyerdynamic DT770 Pro fand ich persönlich im Bassbereich zu dominant und wummerig, während er im Präsenzbereich nach Kissen klingt. Ergebnis: Schrille Mixe ohne Bums im Bass - weil man natürlich entsprechend gegensteuert.

Den 770er sehe ich eher aufgrund der geschlossenen Bauweise als Recording KH.


Wie gesagt: sehr subjektiv. Der 880er mag beim Ausprobieren "blass" klingen - aber das ist eben der Unterschied zum Hifi-KH.

 

[Amerikaner]

Ich habe die DT770 und die DT880.
Ich mische fast alles auf den DT770, die alles andere als linear oder halboffen sind.
Und ich liebe sie dafür

DT880 nehm ich eigentlich nur um Höhen zu checken,
da ist manchmal was, was die DT770 nicht können.
Bässe krieg ich auf den 880 nicht hin.

 

[slowhand73]

Beyerdynamic DT1770

musst halt 6x100 hinlegen

 

[Gel Mitglieder 16064]

Meine Erfahrung:

Hatte Shure SRH840 und danach Beyerdynamic DT880 Pro. Konnte beide länger 1:1 testen! Die DT880 Pro sind deutlich besser und linearer in den tiefen Frequenzen. Sie klingen auch einfach runder und sind viel besser verarbeitet. Wenn, dann nimmm die 880er. Finde das halboffene Prinzip auch sehr schön.

Die 840er klingen übrigens vergleichsweise wie crap. Tut mir leid, wenn die einer hat... aber genauso habe ich es empfunden. Ist ja auch sehr subjektiv

 

[polit13]

Danke für die Beiträge !

Mhhh der DT770 wird bei dem Bonedo Test als etwas unbequem und das er sich nach "fertigem Mix" anhört beschrieben.

Der DT880 und der AKG K-701 sind mir ein bisschen zu teuer.

Mehrere Kopfhörer kann ich mir sicher nicht leisten

Ich werde Morgen vlt mal ins Soundland gehen und ein paar KH anhören.

Noch eine andere Frage:

Gibt es einen Qualitätsunterschied zwischen 3,5mm und 6,3mm Klinken ?

LG

 

[Schlumpfpeter]

ist sehr subjektiv das stimmt. Ich (und die meisten Leute hier im Forum auch) empfinden die DT880 als sehr schönfärbend mit sehr sehr "wohlwollendem" bassbereich, heisst die altbekannte Hifibadewanne im Frequenzgang. Dies tut der SRH840 hingegen mmn nicht. Was mich vom 840er weggebracht hat war die Tatsache das der AKG K 712 in den Mitten einfach wesentlich präsenter und "leichtgängiger" spielt. Der Shure neigt etwas zum spitz werden im bereich um die 2 khz (was allerdings auch vond er eigenen Ohr und Kopfform abhängt).

Wie du siehst, wirst du ums probe Hören nicht herum kommen.

 

[SunSpire]

Ich kann mich dem Schlumpf und den anderen Postern nur anschließen, dass KHs wahrscheinlich noch subjektiver empfunden werden als Boxen und du um ausgiebiegies Probehören und vergleichen nicht rumkommen wirst.

Manche Online-Buden nehmen manchmal Kopfhörer vom Money-Back bzw. Widerrufsrecht aus, daher wird ein Ladenbesuch mit ein paar Referenz-Alben sicher unausweichlich sein.

Zum Thema "zu teuer": viel entscheidender als nur eine Nummer zu betrachten ist die Frage: was bekomme ich für welches Geld?

Die genannten KHs liegen hier meines Wissens irgendwo zwischen 160 und 250 EUR. Und es geht auch noch deutlich mehr (zB Beyerdynamic T1 - ca. 900 EUR). Um nicht "irgendwas" zur kaufen, nur weil es dem Budget entspricht, rächt sich früher oder später mit steigenden Ansprüchen und du kaufst dann nochmal "richtig" und hast dann unnötig viel ausgegeben. Der Seconhandmarkt für Gear, das nicht unbedingt "Industry Standard" ist, ist auch nicht berauschend, d.h. auf den KHs fürn Hunni wirst Du wohl sitzenbleiben.

Unabhängig davon würde ich die Untergrenze von 400 für Monitore (Paar oder Einzelbox?) auch nicht zwigend unterschreiben.

https://www.thomann.de/de/tannoy_reveal_502.htm?gclid=COKjuti5iMgCFcFsGwodxAIJMQ

Hier bist Du mit unter 300 fürs Paar dabei und die Boxen haben allseits (unter Würdigung des Preises) gute und sehr gute Reviews bekommen.

Monitore erachte ich für den Einstieg und zum Einhören persönlich für dankbarer, da die KHs eben sehr speziell sind, wie man an den unterschiedlichen Vorlieben erkennen kann.

 

[Gel Mitglieder 16064]

ist sehr subjektiv das stimmt. Ich (und die meisten Leute hier im Forum auch) empfinden die DT880 als sehr schönfärbend mit sehr sehr "wohlwollendem" bassbereich, heisst die altbekannte Hifibadewanne im Frequenzgang. Dies tut der SRH840 hingegen mmn nicht. Was mich vom 840er weggebracht hat war die Tatsache das der AKG K 712 in den Mitten einfach wesentlich präsenter und "leichtgängiger" spielt. Der Shure neigt etwas zum spitz werden im bereich um die 2 khz (was allerdings auch vond er eigenen Ohr und Kopfform abhängt).

Wie du siehst, wirst du ums probe Hören nicht herum kommen.

Ja, das empfand ich zunächst auch "badewannig", vor allem weil beyerdynamic ja diesen Ruf weg hat... da ich die 840er gewöhnt war und ich auf einmal Bass hörte, war es mir miniml zu viel anfangs.

Inzwischen muss ich sagen, dass die 880 Pro die Bässe viel knackiger und echter wiedergeben.... darauf kann man schon recht gut den Bass beurteilen. Auf den 840ern klingt das einfach steif und man versucht ständig mehr Bass und BD reinzudrehen, was einem beim 880 Pro nicht passiert, da er neutraler ist. Der 840 ist tatsächlich recht spitz und kein "Schönfärber"- eher schlechtfärber - nur dann neigt man dann auch extrem gegen diese unschöne Farbe gegenmischen zu wollen, owohl das vielleicht gar nicht nötig gewesen wäre.

Der T1 muss Hammer sein - den muss ich mal testen

 

[Soundkraft]

Bezüglich Linearität darf man von keinem Kopfhörer viel erwarten glaube ich. Ich meine sogar mal gelesen zu haben dass die das auch gar nicht sein dürfen, weil das so nah am Ohr doch nochmal was anderes ist.
Jedenfalls nehmen sich der Beyerdynamic 880 Pro (250) Ohm und der SRH840 wohl nicht viel.
Sehen beide gleich schlecht aus, wenn ich mir die Ausgangskurven der beiden angucke, die z.b. bei Sonarworks Kopfhörertool ab Werk dabei sind.
Bei der Gelegenheit hab ich auch gleich gemerkt, dass sich so ein Tool nicht mehr lohnt, wenn man schon Jahre auf demselben KH hört (bei mir die SRH 840)...wenn ich da per Tool "ausgleiche" klingts sofort beschissen

Shure SRH 840

Beyerdynamic DT 880 Pro (250 Ohm)

 

[hopoh]

Bei der Gelegenheit hab ich auch gleich gemerkt, dass sich so ein Tool nicht mehr lohnt, wenn man schon Jahre auf demselben KH hört (bei mir die SRH 840)

Shure SRH-840 kann ich auchgut empfehlen

 

[stefangeidel]

Ich nicht. Klanglich ist der vielleicht in Ordnung, aber die Verarbeitungsqualität und Langlebigkeit sind unter aller Sau. Und wenn ich mal in einschlägigen Foren querlese, wird mir das immer wieder bescheinigt, dass ich da kein Einzelfall bin.

Meine nächsten Kopfhörer werden von Sennheiser kommen.

 

[Saurus]

Wirklich mögen tue ich die SRH840 auch nicht. Die hängen jetzt im Proberaum für´s Tracking.

Bezüglich Linearität darf man von keinem Kopfhörer viel erwarten glaube ich.

Ich habe einen sehr linearen - Telefunken AUDION. Und bei dem muss ich zum Genusshören tatsächlich die Höhen pushen, damit´s nicht zu matt klingt.

Gibt es einen Qualitätsunterschied zwischen 3,5mm und 6,3mm Klinken ?

In klanglicher Hinsicht nicht.