Optimierung Raumakustik

U

Uli82

Registriert
03.10.13
Beiträge
32
Reaktionen
2
Punkte
40
Hallo zusammen

Ich bin neu hier und auch leider in der Thematik der Raumakustikoptimierung.

Da meine Band eine längere Pause einlegt habe ich aufgrund immer neuer Song- und Soundideen mein Homerecording Equipment aufgestockt und möchte mich nun der Raumakustik widmen. Der Raum ist gleichzeitig Schlaf- und Arbeitszimmer und darum sind schonmal generell enge Grenzen gesetzt. Ich habe mich bereits in das Thema eingelesen und Superchunks o.ä sind bei mir einfach nicht machbar. Darum erwarte ich am Ende kein professionelles Studio sondern möchte mit den möglichen und im idealfall schon vorhandenen Mitteln das beste aus dem Raum herausholen.

- Die Möbel habe ich soweit möglich so angeordnet dass am Abhörplatz symmetrische Bedingungen herrschen.
- Die Monitore sind die Zwerge 6010 von Genelec (hellhörige Wohnung, laut geht hier nicht...) und stehen auf Ständern in etwa 1,4m Höhe (Ohrhöhe). Abstand zueinander 2 meter, Abstand zum Ohr je ca. 1,4-1,6m.
- Rechts und links an den Wänden habe ich je einen 100x50x10cm Basotect Absorber angebracht, etwa am Ort der Erstreflexion. Das bringt vom reinen Höreindruck schon eine Menge.
- Geplant ist ein weiterer Absorber dieser Größe unter der Decke ca. mittig zwischen den Monitoren und meinem Kopf.
- Auf der anderen Raumseite an der gegenüberliegenden Wand würde ich vier 2D QRD Diffusoren aufhängen (quer und etwa in Ohrhöhe, nicht so wie auf dem Foto)
- Hinter den Monitoren hängen recht dicke Vorhänge.

Soweit zu den bisherigen akustischen Maßnahmen. Sind dort irgendwelche groben Schnitzer zu finden? Ich habe mich mehr oder weniger an den "Regeln" u.a aus diesem Forum orientiert.

Heute habe ich mal eine erste Messung mit dem Behringer ECM8000 und REW V5 gemacht. Das Mikro sitzt dabei wie auf dem Foto zu sehen zur Decke zeigend etwa dort wo sich die akustischen Achsen der Monitore treffen.

Da Feiertag ist konnte die Messung nur bei leicht erhöhtem Raumpegel stattfinden. Was mich wundert ist dass ich kaum einen Unterschied in den Wasserfalldiagramm sehen. Beim Frequenzgang kann ich das ja eher verstehen aber die Nachhallzeit müsste doch im Mittenbereich durch die Basotect Platten deutlich kürzer ausfallen oder sehe ich das falsch?

Ich würde mich sehr über Kritik, Tipps und Meinungen freuen! Einen schönen Feiertag euch allen :)

Viele Grüsse aus Hamburg

Uli
 

Anhänge

  • Bild.jpg
    Bild.jpg
    193,7 KB · Aufrufe: 180
  • Bild1.jpg
    Bild1.jpg
    168,2 KB · Aufrufe: 134
  • Bild2.jpg
    Bild2.jpg
    114,3 KB · Aufrufe: 194
  • Frequenzgang.jpg
    Frequenzgang.jpg
    199,6 KB · Aufrufe: 140
  • waterfall_mit_Optimierung.jpg
    waterfall_mit_Optimierung.jpg
    180,1 KB · Aufrufe: 122
  • waterfall_ohne_Optimierung.jpg
    waterfall_ohne_Optimierung.jpg
    292,7 KB · Aufrufe: 158
Hi,

ich bin zwar selber noch am optimieren, könnte mir aber vorstellen das bei dir die Fenster stark reflektieren.

lg
 
Hallo und :welcome:

Zumächst mal sind deine akustischen Maßnahmen an den Erstreflektionspunkten am ehesten in den ETC-Diagrammen wiederzufinden. Hier bietet es sich an, die Messdatei(en) auf Dropbox zu laden und uns zur Verfügung zu stellen, damit wir die Bilder mal richtig skalieren können und uns selbst zusammenlegen können, was wir brauchen.

Es ist auch wichtig, getrennte Messungen Links, Rechts und beide zusammen zu machen, damit man Symmetrieprobleme aufdeckt.

Der Absorber an der Decke ist prinzipiell nicht verkehrt. Spannender wäre allerdings (bei der auf den Fotos hoch wirkenden Decke), die Decke um ca. 30 cm. abzuhängen und den Hohlraum mit Steinwolle zu füllen. Das wäre dann ein riesiger Bassabsorber. Das bringt nur was, wenn die ganze Decke voll ist, da sich der Bass sonst um die Steinwolle herumbeugt. Diese (beispielsweise mit Laminat) abgehängte Decke verkleidest du dann am Erstreflektionspunkt an der Decke nicht mit Laminat, sondern mit Basotect. Somit hast du eine plane Ebene der Decke - das sieht gut aus und bringt eine Menge!

Bevor du jedoch anfängst irgendwas zu bauen, kannst du durch Verschieben der Monitor- und Abhörposition sicher das Loch bei 85 Hz eliminieren.

Außerdem solltest du die Messungen bei ca. 83 dB durchführen, damit du ausreichend weit über dem Grundrauschen liegst.

Achte darauf, dass deine Bilder (Frequenzgang und Wasserfall) immer vom Maximalpegel abzüglich 60 dB und von 20 bis 20.000 kHz skaliert sind.

Die Diffusoren würde ich eher nebeneinander als aufeinander stellen.

So, das war erstmal viel Input für dich ;) Aber du machst das schon!
 
Hallo Boris und Stefan

Danke schonmal für eure schnellen Antworten! Klasse :)

Also dass die Fenster/Jalousien reflektieren könnten hatte ich mir auch überlegt und habe mal einen 100x50x10cm Basotect Absorber quer davor gelegt, ich habe jedoch am Hörplatz keinen Unterschied gehört. Gemessen habe ich es nicht. Die Frage ist halt ob die Monitore überhaupt Frequenzen die den Basotect Absorber interessieren (>300 Hz?) über einen Winkel von mehr als 180° abstrahlen. Die müssten ja schon nach hinten gestrahlt werden um so auf den Absorber/das Fenster zu treffen dass sie genau in meine Richtung wieder reflektiert werden...wenn du da andere Erfahrungen machst würde mich das sehr interessieren!

@Stefan: Super Tipps, Danke dafür, hätte ich doch nur einen Raum den ich komplett verändern könnte :( Die Decke ist schon recht hoch (2,54m) das stimmt, aber abhängen geht wohl nicht, ersten weil ich den Platz auf dem Schrank für allerlei Krempel nutze (fast bis zur Decke) und zweitens das ein zu großer Eingriff wäre. Ich möchte alle gerne schnell wieder entfernen können und bei einem Umzug einfach mitnehmen können usw. darum auch diese Elemente a la Hofa...
Also kommen nur "Light" Maßnahmen für mich in Frage, dass das nicht optimal sein kann muss ich dann so hinnehmen...
Bringt es was im hinteren Bereich der Decke noch ein Basotect Element anzubringen? Also nicht über den Diffusoren sondern ein zwei Meter davor.
Die Diffusoren werde ich auch quer aufstellen bzw. etwas höher an die Wand hängen.

Ich habe leider kein Pegelmessgerät, darum kann ich (korrigiert mich wenn ich falsch liege) doch nicht genau sagen mit wieviel dB ich messe oder? Ich habe mich an den hilfreichen Leitfaden zu REW hier aus dem Forum gehalten, die Lautstärke auf den max. Abhörlevel eingestellt den ich mir und den Nachbarn ;) zutraue und dann gemessen.

Ich werde heute mal links und rechts nochmal messen und hochladen. Stereo kriege ich irgendwie nicht hin: Wenn ich bei der aktuellen Beta von REW den ASIO Treiber wähle dann bietet mir das Programm nur Ausgang 1 (links) oder Ausgang 2 (rechts) an. Aber wahrscheinlich sitzt das Problem vor dem Bildschirm ;)

Viele Grüsse Uli
 
Hallo Uli82,

Erstmal sieht das doch garnicht so schlecht aus für einen "unbehandelten" Raum. Deine Nachhallzeiten, aus dem Wasserfall sind über den Frequenzbereich schön gleichmäßig verteilt.

Die 300ms sind ja kein Dogma und manche mögens garnicht so trocken. Und.... Ist ja keine Regie sondern ein Zimmer zu Hause. Ich glaube vieles hier (ich auch) wird immer viel zu dogmatisch und theoretisch betrachtet und jeder "Neue" denkt: Aha, so muß ich's auch machen und alles is schick. :)

Du hast ja ganz deutlich deine eigenen Grenzen aufgezeigt und daher würd ich versuchen damit zu leben...

Impulsiv nach deiner Schilderung kam mir der Gedanke, deine Erstreflektions-Verschlucker auf ein Mindestmaß von 1,50x1m (Sonorock/Thermarock) zu bringen und deinen Fenstern einen dicken schweeren Vorhang zu verpassen. (zugezogen = trocken / aufgezogen = mehr Nachhall).

Edit: Sehe gerade, Vorhänge haste ja schon....

Aber am Ende verkürzen sich deine Nachhallzeiten nur in den Mitten/Höhen und unten rum brummts dann subektiv umso mehr!

Jetzt ist's wenigstens ausgewogen.

Mach mal noch 'ne Messung mit mehr Pegel vergleich mal selbst das Resultat (Skalierung 60dB Abfall). Nach meiner Erfahrung ist da schon 'n gehöriger Unterschied im Meßergebnis, schon wegen des ganzen Umgebungslärms.

Aber wie gesagt, ich fänd das so garnicht so schlecht wie's ist und würd mir mit 'nem Vorhang und den Absorbergrößen/Dicken experimentieren.
 
Hallo Klappermann (immer diese Nicknames ;) )

Danke für deine aufmunternden Worte :) subjektiv stört mich an meinem Raum auch nicht mehr so der Nachhall, von daher haben die Absorber schon gute Arbeit geleistet. Die Idee mit den Vorhängen ist hervorragend, bin ich noch gar nicht drauf gekommen. Und seitlich einfach nochmal zwei 100x50x10 Basotectplatten hinzuhängen werde ich mal ausprobieren. Schön dass das alles nicht so verkehrt zu sein scheint.
Ich werde heute leider keine "lauten" Messungen mehr machen können, morgen aber dafür.

Ich habe stattdessen vorhin ein bisschen über die Monitore Gitarre gespielt und bin immer zähneknirschend beim C (A-Saite im dritten Bund meine ich) hängen geblieben, eine üble Raummode muss ich da erwischt haben. Da alles noch aufgebaut war habe ich schnell mal das Mikro platziert und den RTA von REW V5 angeworfen, der dann beim anspielen des "C" genau bei 135 Hz einen sehr deutlichen Peak zeigte. Ich bin dann mal einige Bünde rauf und runter gerutscht und alle Töne waren leiser, ein paar wenige wieder etwas lauter, aber längst nicht so laut wie das C. Das ganze habe ich dann mit dem Sinus Generator nachgespielt und auch mal ganz langsame Sweeps gefahren, Ergebnis:

Bei 135 Hz habe ich eine dicke Raummode und bei 200 Hz noch eine Senke, aber vor allem vom Höreindruck tut die bei 135 Hz schon weh.

Daraufhin habe ich den Monitor (ich habe den Sinus immer nur über den linken Monitor gehört) von Hand hoch und runter gehoben, vor zurück, links rechts, und dabei den "Echtzeit Frequenzgang" beobachtet. Etwas Hemdsärmlig das ganze aber ich bin mir relativ sicher dass das verschieben des Monitors nichts an der Raummode geändert hat. Das Mikrofon 30 cm höher zu setzen hat etwas gebracht, ist aber nicht praktikabel.

Das schreit doch nach einem Helmholtzresonator oder was meint ihr?
 
Guten Morgen

Hier die versprochenen Messungen mit mehr Pegel, wieder nur links (ich finde die Stereo Einstellung einfach nicht :( ). Man sieht schon eine Verbesserung durch das Basotect im oberen Bereich (habe bewusst bis 2000 Hz skaliert). Und im Bereich um 70 Hz (2,54m Deckenhöhe, 1. Mode) und etwa 135 Hz lässt sich gut die gestern beschriebene Modenproblematik die ich mit einfachen Sinustönen herausgehört habe erkennen.

Ich werde nun einen noch verbliebenden Holzrahmen (ursprünglich zur Aufnahme weiterer Basotectmodule gedacht) umfunktionieren und hinten eine Platte draufspaxen und vorne zwei Platten mit einem Abstand, so dass sich ein Schlitz bildet. Der Kasten hat dann etwa die Innenmaße 1x0,5x0,1m und der Schlitz ca. 1x0,17m.
Zusätzlich baue ich einen Schieber in den Schlitz ein mit dem ich die Länge des Schlitzes von 1m auf ~0,7m verringere. So komme ich rechnerisch auf eine Resonanzfrequenz von 135 Hz (nach www.mh-audio.nl) und kann noch etwas hoch und runter tunen. Das ganze wird nicht viel kosten, der Rahmen bleibt erhalten und ich habe einen einstellbaren Helmholtzresonator. In den Kasten lege ich noch eine Matte Dämmwolle die ich auch noch rumliegen habe.

Ich denke Versuch macht hier kluch und mir ist gerade nach spaxen ;) ich werde berichten...

Hier noch die Messungen von vorhin.
 

Anhänge

  • 04.10.2013_ohne_basotect.jpg
    04.10.2013_ohne_basotect.jpg
    344,7 KB · Aufrufe: 122
  • 04.10.2013_mit_basotect.jpg
    04.10.2013_mit_basotect.jpg
    374,7 KB · Aufrufe: 130
Eigentlich wäre eine breitbandigere Lösung mit Steinwolle sinnvoller. So gehst du nur gegen einzelne Frequenzen vor...

Hast du die Messdatei irgendwo?
 
Hallo

Ok das wäre dann so eine Art Bassfalle, in der Art wie Hofa diese Basstrap Zylinder anbietet oder?

Die Datei kannst du hier herunterladen: https://www.dropbox.com/s/0y6n3v3qy68wlbp/links.mdat

Wenn nicht kann ich sie dir auch per Email schicken :)

LG Uli
 
Ok das wäre dann so eine Art Bassfalle, in der Art wie Hofa diese Basstrap Zylinder anbietet oder?
Die Hofa Dinger sind für das Geld, das sie kosten ziemlich ineffektiv. Problematisch ist bei solchen Baukastensystemen, dass du den Raum damit nicht abdecken kannst. Du kommst damit beispielsweise nur 2 m hoch... die restlichen 50 cm wirst du gerade so nicht voll bekommen, weswegen du die Vertikalmoden schonmal nicht treffen kannst.

Dein Bassbereich sieht schon ziemlich schlimm aus und da wirst du ohne Steinwolle nicht viel tun könne... Dein Vorschlag mit den resonierenden Platten ist so, als würdest du mit nem Eimer nen Sandkasten ausheben. Irgendwo ist dann zwar ein Loch, aber der Eimer ist voll...
 
. Schaut euch das mal an!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Beim Frequenzgang kann ich das ja eher verstehen aber die Nachhallzeit müsste doch im Mittenbereich durch die Basotect Platten deutlich kürzer ausfallen oder sehe ich das falsch?

Viele Grüsse aus Hamburg

Uli

naja, gemessen an der Fläche der Absorber im Vergleich zum Raumvolumen ist auch nicht viel mehr zu erwarten.
 
@zara:
Generell ist das Video nicht ganz verkehrt, allerdings sind die Tipps bei Recording.de 1000x wertvoller.

@Uli:
Der Nachhall in den Mitten hat sich doch reduziert... Oder hättest du einfach mehr erwartet?!
 
Hallo Ulli82,
-----------------
Siehste, wie ich schon gesagt hatte, sieht das Ganze bei höherem Pegel schon ganz anders aus.
(leider wie zu erwarten viel mieser)

Deine Nachhallzeiten im Bass sind nicht nur für das "C" auf der A-Saite, sondern auch für alles zwischen F -> G auf der tiefen E-Saite zu hoch und brummen dementsprechend beim spielen. Fällt aber erfahrungsgemäß bei den Tönen auf der tiefen E-Saite nicht so auf, da der tiefste Ton in gespielten Akkorden... Bei Melodie-Geklimper gerade bei akust. Gitarren nervt's aber auch da gewaltig.

Guck mal hier:
http://www.xycl.de/de/mixing-mastering/frequenz-gesang-instrument/gitarre-frequenzen.html

Wie schon gesagt, wirst du mit jeder Dämmerei die Situation nur weiter verschlimmern, wenn sich deine Maßnahmen nicht auf den Bass fokussieren!!!

Alles was du mit Basotect (oder ähnllich) mit geringen Dicken/Volumen/Ausmaßen tust, wird keinen/minimalen Einfluß auf die Tiefen haben, sehr wohl aber die Mitten/Höhen kaputt machen.
(die sind jetzt schon hart an der Grenze; hab nur deine Foto`s begutachtet, da kein REW hier)

Wie sieht`s in den oberen Raumkanten über und neben den Fenstern aus? Wenn du da oder mindestens an den oberen Raumkanten rechte oder linke Wand nichts machen kannst/willst, dann würde ich lieber mit dem IST-Zustand leben!

Hab gerade dein Foto der Fenster nochmal angeguckt...
Ist an der Wand neben den Fenstern (linke +rechte Frontecke) vielleicht Platz für 30 cm Steinwolle?
(Drums müssten dann woanders geparkt werden...)

30 cm dick und 1m breit direkt im Rahmen an die Wand in die Ecke (wenn möglich mehr) und das ganze bis an die Decke und die Konsruktion mit Laminat verplankt...

Das würde wahrscheinlich schon was bewirken.

Entscheide dich am besten erstmal ob und wieviel Aufwand du dir antun willst...

Wie gesagt: Mit 'n bischen Basotect verschlimmerst du nur alles...

Gruß
 
Hallo zusammen

Hier hat sich ja schon einiges getan, vielen Dank erstmal euch allen. Leider hatte ich am WE private Verpflichtungen und bin so erst jetzt wieder zum lesen und hören gekommen.

Zunächst mal habe ich am Samstag noch schnell eine Basotect Platte unter die Decke gehängt, in etwa 10cm Abstand, um auch dort die Erstreflektion zu aborbieren. Ausserdem hängen die 4 50x50cm Diffusoren jetzt waagerecht nebeneinander an der Rückwand, etwa in Schulterhöhe wenn man steht. Gemessen habe ich leider noch nicht wieder (die Diffusoren werden sich auch kaum in der Messung bemerkbar machen oder?) aber ich erwarte durch die Basotectplatte unter der Decke auch keine gravierende Änderung. Soweit so gut.

@ Stefangeidel bzw. alle: Der Nachhall in den Mitten ist jetzt wirklich angenehm reduziert, nicht nur im Wasserfalldiagramm sondern auch vom Höreindruck. Nehme ich die Absorber aus ihren Rahmen klingt es viel diffuser, vor allem beim Stereoeindruck macht sich das bemerkbar.

Die Idee mit dem Helmholtzresonator war u.a auch zum scheitern verurteilt weil ich im Eifer des Gefechts übersehen habe, dass mir das Tool vom mh-audio.nl mit meiner gewählten Abstimmung auf 135 Hz total blödsinnige fu und fo Frequenzen ausgab (ich glaube irgendwas mit 400 und 700 HZ oder so). Ich habe dann noch durch verkleinern der Öffnung versucht eine Resonanz von 70 Hz einzustellen (Mikro in Öffnung und Monitor vor Öffnung und 70 Hz Ton abspielen, dann Öffnung langsam verkleinern/vergrössern). Wahrscheinlich liegt es an den 60 Litern Volumen dass ich keinen nennenswerten Effekt erreicht habe. Naja das spaxen war es wert und Holzplatten kann man ja immer noch für irgendwas gebrauchen :) Dein Beispiel mit dem Sandeimer und dem Sandkasten leuchtet mir ein ;)

@zara: Danke für den Videolink, ist echt gut erklärt und im Prinzip empfehlen die ja mehr oder weniger die selben Maßnahmen, gut zu wissen...

@synthpark: Mit höherem Pegel gemessen hat sich meine Aussage auch wiederlegt, die Nachhallzeit sieht im Mittenbereich nun gut aus, das bestätigt auch mein A-B Klangtest.

@Klappermann: Ja, im Bassbereich im Vergleich zu den MItten wirklich viel mieser, aber ganz ohne Basotect wäre ich ja wieder am Anfang mit einem zu halligen Raum und dem immer noch dröhnenden Bass. Jetzt stimmen wenigstens schonmal die Mitten und Höhen. Die 70 Hz Mode (damit sogar tiefer als die tiefe E-Saite) wird von meinen Zwergen Monitoren zum Glück nicht so stark angeregt wie das bei grösseren Monitoren der Fall wäre. Nicht dass das ein Vorteil wäre ;) aber zumindest fällt mir die 70 Hz Mode weniger negativ auf als die 135 Hz Mode. Danke für den Link mit den Frequenzen, ich spiele schon Jahre Gitarre aber hätte nie genau gewusst welche Frequenz die Grundtöne eigentlich haben.

Mh so etwas mit Steinwolle wollte ich ursprünglich nicht haben, aber der jetzt aufgebläht wirkende Bass zwingt mich ja quasi dazu. Allerdings habe ich Bauchschmerzen damit eine Lattenkonstruktion anzubringen. 1.) weil fest montiert und nicht mal eben wegstellbar (Falls ich mal phasenweise nicht recorden will oder so) 2.) Weil ich bei einem Auszug das Material nur teilweise wiederverwenden könnte, da doch relativ Raummaßgebunden...

Auch wenn ich verstehe dass diese Hofa Bassfallen einen Nachteil mit sich bringen wenn sie die Raumhöhe nicht ausfüllen, so gefällt mir doch sehr, dass sie nicht fest montiert sind. Könnte man das nicht verbinden, z.B eine Art zylindrische Säulen, mit Steinwolle gefüllt, die ich irgendwie modular gestalte (2x 1m hohe Säulen a la Hofa und einen variablen Aufsatz für spätere Verwendung in anderen Räumen/Deckenhöhen). Ich habe die Wirkung der Bassfallen noch nicht ganz verstanden: Je mehr Volumen diese haben, desto tiefer reichen sie oder desto effizienter wirken sie? Ein Durchmesser von 30-40cm (welchen Durchmesser haben Steinwolle Rollen wenn man sie kauft? ) wäre das äusserste was ich rechts und links unterbringen könnte, dann könnte nämlich auch das Schlagzeug dort stehen bleiben.

Ich hoffe dass ich mit den Maßnahmen überhaupt etwas erreichen kann, bin schon gespannt auf euer Feedback :) Und Danke nochmal dass ihr mir trotz der schwierigen gegensätzlichen Randbedingungen helft!
 
Hallo

Hab mir nur den letzten post durchgelesen :)

Zunächst mal habe ich am Samstag noch schnell eine Basotect Platte unter die Decke gehängt, in etwa 10cm Abstand, um auch dort die Erstreflektion zu aborbieren. Ausserdem hängen die 4 50x50cm Diffusoren jetzt waagerecht nebeneinander an der Rückwand, etwa in Schulterhöhe wenn man steht. Gemessen habe ich leider noch nicht wieder (die Diffusoren werden sich auch kaum in der Messung bemerkbar machen oder?)

Der Absorber über der Decke, wie groß ist der ?
Wenn er zB. auch 50*50cm groß ist würde er besser ohne Abstand zur Decke wirken.
Kannst du im ETC verfolgen.

Diffusoren kann man auch im ETC erkennen, allerdings sind deine 2D da doch sehr schwach.
Kannst ja selber mal ne Zeit lassen und arbeiten und danach mal ohne
um zu sehen ob sie dir helfen.
(Natürlich dann mit Breitbandabsorber)


@Helmholtzresonator


Denn mußt du anders tunen ;)
Guckst du hier:
https://recording.de/Community/Foru...k/Raumakustik_und_Dämmung/143459/Thema_1.html

Auch wenn ich verstehe dass diese Hofa Bassfallen einen Nachteil mit sich bringen wenn sie die Raumhöhe nicht ausfüllen, so gefällt mir doch sehr, dass sie nicht fest montiert sind. Könnte man das nicht verbinden,........

Je größer umso tiefer und effektiver arbeiten sie.
Du kannst ja genauso Dreieckige Module bauen oder 4eckige.
Welche du dann Raumhoch stapelst. Und somit transportfähig sind.
Versuche das maximale Volumen zu erreichen.

welchen Durchmesser haben Steinwolle Rollen wenn man sie kauft?

Das Dämmmaterial ob Stein, Glasswolle oder CIB
muß immer ausgerollt werden.
Also so verarbeiten, wie es gedacht ist.
Verpackt gerollt oder ähnliches würde die Eigenschaft des Materials zu stark verändern!!!!


lg Bert
 
Hallo Bert

Was bisher geschah: Ich habe meinen halligen Raum an den Erstreflektionspunten mit Basotect versehen (Seitenwände sowie Decke je 1mx50cmx10cm) und habe mit ausreichend Pegel gemessen ganz zufriedenstellende Nachhallzeiten im MItten und Höhenbereich. Dafür fällt jetzt umso mehr der Bassbereich negativ auf. Insbesondere die Mode um 135 Hz tut weh.

Helmholtzresonator: Naja ist es überhaupt möglich und sinnvoll einen Helmholtzresonator auf eine so hohe Frequenz wie 135 Hz abzustimmen?

Mh so Dreieckige modulare Bassfallen also, gute Idee :) Dennoch hadere ich noch mit mir, habe heute nochmal alles überdacht und muss mir leider eingestehen dass ich das alles in meinem Schlafzimmer machen muss und die Optik da eine ganz andere Rolle spielt als in einem Heimstudio im Keller. Ich will zugunsten des Klangs nicht mit einer alles erdrückenden Optik leben. Ich spiele gleich noch etwas mit roomeo rum um ein Gefühl dafür zu kriegen wie zwei grosse Bassfallen in den Ecken wirken würden.

Falls ich mich damit nicht anfreunden kann, was haltet ihr von folgendem worst Case Szenario.

Den Regieraum zum Aufnahmeraum machen:

1) Ich entscheide mich gegen weitere akustische Maßnahmen in meinem Raum.
2) Die vorhandenen Akustikmodule lasse ich weiterhin für weniger Hall und diffuse Reflektionen ein, allerdings nur für Aufnahmen von Akustikgitarre mit ein oder zwei Mikros. Ich wollte sowiso mal ein klein- und ein Großmembran Kondensator im Verbund ausprobieren, wobei das Großmembran etwas weiter weg stehen soll und damit auch den Raum einfangen würde.
3) Die Mode um 135 Hz in den Aufnahmen schwäche ich per EQ in der DAW (Reaper) ab.
4) Anstelle der Genelec 6010 schaffe ich mir einen sehr guten Kopfhörer an bzw. nutze den schon vorhandenen AKG K500.

Ich will euch wirklich nicht unnötig strapazieren und nach ein paar Tagen in diesem Forum wurden mir schon ganz gut die Augen geöffnet. Vielleicht muss ich einfach mit der Tatsache leben dass sich ein gutes neutrales Abhören mittels Monitoren nicht mit meinen begrenzten Gestaltungsmöglichgkeiten in meinem Raum verbinden lässt...

Das nur mal so als Idee, freigegeben zur Diskussion...vielleicht erreiche ich so ja mehr?
 
Hi Uli82,
------------

Die Ecke dämmen wie von mir vorgeschlagen kann auch schick aussehen bei vertretbarem zeitlichen + finanzellen Aufwand:

- 4 Leimholzbretter 30 cm auf 1m zuschneiden lassen im Baumarkt und 1 Kasten daraus bauen
- 30 cm Sonorock in Folie einwickeln und rein in den Kasten
- Rückseite mit Stoff zutackern (sieht man später nicht)
- Fronstseite Innenrahmen bauen und Rahmen von innen mit schickem Stoff bespannen.

Das ganze Deckenhoch auf beiden Frontseiten und in den Bässen hat sich schon deutlich was getan + die Höhen gehen nicht in den Keller wegen der Folie um die Steinwolle...

Aber wie gesagt, entscheide erstmal wie faul du sein willst...

! Neue Mic's und tolle Preamps bringen übrigens nicht so viel, wie ein Raum der klingt !

Aber nach deinen bisherigen Posts bin ich mir einigermaßen sicher, dass wohl jeder aus seinen eigenen Fehlern lernen muß... ;-) Ich bin auch so Einer :)

Gruß
 
Kurz zu deinen eventuellen Vorhaben:
Gute Kopfhörer zu besitzen ist immer von Vorteil. Sofern man damit auch umgehen kann und sie richtig zu interpretieren weiß.

Die Sache mit dem EQ: du wirst bei Aufnahmen nie ein zufriedenstellendes Signal im Bereich der Raummoden finden. Wenn dem so wäre, würde sich niemand Raumakustik antun, sondern einfach nen fetten EQ kaufen. Das Problem ist nicht, dass der Ton, den du bei 0:11 anschlägst im Bereich der Raummodenfrequenz lauter ist, als alle anderen, sondern dass er noch bis 0:12 nachschwingt, während alle anderen Frequenzen schon lange abgedämpft wurden. Daher klingt es im Bassbereich dann immer matschig.
 

Neue Antworten


Oft gelesene Themen

Zurück
Oben