Irgendwas hält mich davon ab Musik zu machen!!!

  • Ersteller sagCheese
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Wie definierst du Hobby? Für mich wäre es das, was man gerne in seiner Freizeit macht. Warum sollte Soundbasteln und seiner Faszination nach Gear und Technik nachgehen demnach kein Hobby sein? Ich glaube wirklich, ich mache es mir nicht zu einfach, sondern du machst es dir zu schwer.

ich möchte Soundtüftler als Hobby nicht in Abrede stellen, behaupte aber, dass es nicht das Problem des TE, dass er NUR ans Sounds getüftelt hat, sondern mehr oder minder GARNIX außer Kaufen, Kaufen, Kaufen...

Ich kenn das doch selber. Man skippt gefühlt über Stunden durch seine Presets und findet nichts. Und genau DAS ist das Problem und nicht das ich den ganzen Tag nichts anderes gemacht habe als Sounds von Grund auf zu schrauben. DAS wiederum empfinde ich teilweise als sehr inspirierend und sogar förderlich um ggf. einen eigenständigen Sound zu produzieren.

Aber einfach nur durch Presets und Samplebanken durchzuskippen sehe ich nicht unbedingt als den kreativen Part. Ein Preset kann durchaus inspirieren aber nicht, wenn man es stunden- oder tagelang macht. Sorry!
 
ich möchte Soundtüftler als Hobby nicht in Abrede stellen, behaupte aber, dass es nicht das Problem des TE, dass er NUR ans Sounds getüftelt hat, sondern mehr oder minder GARNIX außer Kaufen, Kaufen, Kaufen...

Stimmt. Wenn ich den Startpost nochmal lese, da war ich gedanklich bereits vom Thema abgekommen. Das Ausgangsproblem mit meinen Worten: ich will einen Song machen und der muss ganz toll werden. Wenn er das nicht wird, fühle ich mich schlecht und davor habe ich Angst. Also mache ich lieber gar keinen Song. Und das ist auch wieder schlecht.

Da empfiehlt Doktor Neunmalklug eine ganz ähnliche Pille, aber die ist dann wohl wirklich banal: sag "ja" zu dir und sag "ja" zu deinem Song, auch wenn er nicht toll ist. Auch der allerletzte Murks (das ist die Kategorie, in der ich meistens produziere) ist insofern aber doch toll, weil es mein eigener Murks ist. Und sowieso gelingt nie nicht jeder Song. Ich habe gefühlt eine Ausbeute von 1 aus 5. 4 durchwachsene Naja-geht-so-Songs und einer ist dann mal ein bisschen besser (was auch immer das heißt).

Man sollte also vermutlich nicht erwarten, dass der nächste Song toll wird. Erwartungshaltung also runterschrauben auf: der nächste Song ist mein Song und vielleicht ist unter den nächsten 10 Songs was vorzeigbares.
 
Ich kenn das doch selber. Man skippt gefühlt über Stunden durch seine Presets und findet nichts. Und genau DAS ist das Problem und nicht das ich den ganzen Tag nichts anderes gemacht habe
da der TE mir ja aus der Seele spricht [sub](ich mich bis zu seinem Thread nicht getraut hätte darüber zu schreiben)[/sub] gehe ich mal kurz auf Deinen Post aus meiner Sicht ein:
ich finde ja Presets, die mir a) gefallen (und somit schon mal ein inneres Lob "hast gut eingekauft") und b) auch sofort was passendes auf dem Keyboard "geklimpert" wird, bis es schon gut ist

ABER dann kommt bei mir der große Hammer:
anstatt jetzt Cubase scharfzuschalten wird entweder auf die Uhr geschaut "uff, daß haut ja heute nicht mehr hin, an der Idee weiterzuarbeiten" oder "der Sound ist ja so geil, den notier ich mir erstmal mit Noten, denn für einen Neustart-Song ist der mir doch irgendwie zu schade"
NUR dieser Neustart-Song soll ja schon seit diesem Topic hier kommen:
https://recording.de/Community/Forum/Homerecording/Feedback_gesucht/173764/thread.html

und da bin ich irgendwie so irrtiert von mir selbst...
auf PMs diesbezüglich hab ich sch(auch dazu gab´s ja schon Topics vund das bekomm ich nicht hin -> langsam befürchte ich, daß da noch prof. Hilfe her muß, denn es ging ja schon vor ihrem Tod los mit dieser Blockade

so, endlich ist es mal raus (hoffe dies hilft mir auch mal, bin anscheinend/leider nicht so tough wie der Nick vermuten lässt)

sorry 4 wall-of-text, aber kann mich halt nur mit vielen Worten gut ausdrücken :schaem:
 
Das Buch Creative Confidence: Unleashing the Creative Potential within us all
von http://de.wikipedia.org/wiki/David_Kelley_(Ingenieur)
legt nahe, immer in Prototypen zu denken und so direkt wie möglich zu irgendeiner Umsetzung einer Idee zu kommen, woraus sich dann der nächste Schritt ergibt.
Produktivität als eine Folge von vielen Iterationsschritten = Prototyp-Versionen, aus denen die weiterführenden Ideen für die nächste Version folgen.

Zitate:
The best way to gain confidence in your creative ability is through action — taken one step at a time.
To ultimately reach a creative breakthrough, you just need to start, regardless of failures that may occur along the way.
It’s hard to be "best" right away, so commit to rapid and continuous improvements.
Don’t get stuck in the planning stage. Innovation is all about quickly turning ideas into action.
Spend more time iterating through many ideas rather than trying to plan for a perfect one.


birdseedmusic schrieb in #49:
Ich würde das einfach akzeptieren und entspannt in Foren rumhängen. Kannst ja immer noch Musik machen, wenn dich die Muse packt.
Nicht so hilfreich... Je länger man etwas macht, umso mehr installiert es sich als Gewohnheit - und wenn das Hirn durch's Netz mit der Verarbeitung immer neuer Reize busy gehalten wird, kann das schon dazu führen, dass einen die Muse dann seltener packt.
Wherever you focus on grows.
 
Bei den Leuten die in Ihrem Handwerk richtig gut sind,
sieht das was sie machen immer total easy aus.
(Zum Beispiel Picasso)

Bei keinem erfolgreichen sieht das schwierig aus, was sie machen.

Wer sich realistisch einschätzen will, sollte wissen wo man steht.
 
  • Danke
Reaktionen: Hyp
...wobei die Erfolgreichen auch dauernd am Machen sind...
Wenn jemand quasi rund um die Uhr etwas macht, bekommt der Vorgang eine Selbstverständlichkeit, als wäre nichts dabei.

“Don't think about making art, just get it done.
Let everyone else decide if it's good or bad, whether they love it or hate it.
While they are deciding, make even more art.”

Andy Warhol
 
Jo mei, schon erschreckend was da so alles ans Licht kommt! Ich bin da aber ganz bei popnapp.

Wer sagt denn dass es immer ein fertiger Song sein muss? Wozu denn? Wem das Spaß macht der soll es tun, Andere spielen lieber mit Sounds.

Ich zum Beispiel. Spiele nur rum. Natürlich wird so niemals ein Song entstehen. Ich spiele einfach zu gerne mit irgendwelchen Sounds, Loops u.s.w. Da kommt am Ende nix bei raus, was ich mir anhören könnte, egal! Ich habe Spaß und gut.

Anderes Beispiel. Sex. Einfach so, weil es Spaß macht. :) Da kommt nix bei raus, aber lamentieren wir? Nein! Die meisten sind ja froh wenn nix bei raus kommt! So sieht das aus.

Natürlich wenn Du Geld damit verdienen willst, dann musst Du Dich dem Markt beugen. Willst Du auch noch prominent werden dann kommst Du nicht um das Geschäft drum herum. Dann muss man schon Porno sein.

Es kommt immer auf die Sichtweise an. Was Du willst. Auf Dich.
 
also SouldFrontier, ich denke mal der Vergleich mit Sex hinkt doch sehr
allein schon der Unterschied: DAW+PC+Hardware+VSTi haben ne Stange Geld gekostet und dafür möchte ich nicht einfach nur am Soundspielen Spaß haben (hab ich zwar auch, aber Tracks sollten schon regelmässig entstehen) und Sex sollte eigentlich nichts kosten müssen...also hinkt´s
 
Mach ich auch oft so, also nur rumspielen und wenn mich die Idee am Ende doch nicht wirklich überzeugt, hatte ich halt paar Stunden Spaß und lösche das Ganze wieder.
Kann zwar sein, dass es euch dann gefallen würde, aber wenn ich da selbst nicht wirklich dahinter stehe, veröffentliche ich diese Sachen auch nicht.

Mich wundert immer, wie viel Schrott irgendwo hoch geladen wird...haben die Leute einen Realitätsverlust? Hören sie nicht, wie Kaka es klingt, können sie nicht vergleichen?
Im Normalfall weiß man doch tatsächlich, wo man selbst in etwa steht.
Ich meine manche müssen ja sooo von dem was sie machen überzeugt sein, dass sie der Meinung sind, dass auch ich (und Andere) es sich anhören sollten (sonst würden sie es ja nicht hoch laden), aber tatsächlich hätte ich mir die Zeit bei einem Großteil an Musik auch sparen können, bzw. meine Ohren schonen können. Soviel Müll wie allein auf YT vorhanden ist, unglaublich.
Ich meine die angeblich fertigen Sachen und nicht wenn noch jemand wissen will, ob bei seinem guten Track zb. die Vocals klein wenig zu leise sind.

Also manchmal finde ich es tatsächlich besser, wenn da tatsächlich nur im kleinen Kämmerlein geschraubt wird und man nicht jedes schrottige Teil der Menschheit präsentiert.
Naja, zum Glück kann ja das Internet wohl nicht "voll" werden, aber machts dann natürlich auch schwierig die guten Sachen zu finden.
Ich lade nur Songs hoch, von deren Qualität ich auch überzeugt bin und das ist eher seltener der Fall. Aber ich muss ja nicht auch noch das Internet als virtuelle Müllkippe verwenden :D
Reicht doch manchmal wirklich, wenn man die eigene Oma damit quält und sie kann ja Hörgerät ausschalten.

Danke an diejenigen, die ihren geistigen, musikalischen Abfall für sich behalten und auch nur ihre vermeintlichen "best of" präsentieren. Ob sie Sachen dann echt gut sind, steht auf nem anderen Blatt, aber wenigstens sollte man selbst davon überzeugt sein...und zwar auf realistische Art und nicht ala "auf die Schnelle gemacht und dabei wissen, dass es eigentlich nix taugt".

Logisch, ist bissel provokativ geschrieben, kann aber auch Spuren von Wahrheit enthalten ;)
 
Mich wundert immer, wie viel Schrott irgendwo hoch geladen wird...haben die Leute einen Realitätsverlust? Hören sie nicht, wie Kaka es klingt, können sie nicht vergleichen?
Glaube, gerade in den Anfängen (die sich lange hinziehen können) kann man sich leicht vor Begeisterung blenden. Selbst wenn ganze Tracks nur wie ein Intro eines "richtigen" Tracks klingen (was oft das Problem ist), kann sich das dann irgendwie anschlussfähig anfühlen, gerade im Dance-Bereich...
Und Foren wie recording.de laden ja ein, munter hochzuladen, um Teil der Community zu sein und andere in sein eigenes Treiben zu involvieren ;)
Viele der Problemstellungen im Feedback-Forum wären ohne fremdes Feedback lösbar, wenn man den Track in unterschiedlichen Hörsituationen abwechselnd mit stilistisch halbwegs ähnlichen Tracks anhören würde. Aber die Leute trauen sich selbst nicht und wollen von anderen gesagt kriegen, was sie tun sollen - das ist die Psychologie dahinter, schätze ich.
 
Mal zusammengefasst:
Hyp's Ultimate Way to Making Music

Ablenkungen abschalten (WLAN ausschalten, wenn's hilft).
2-3 Stunden auf's Musikmachen konzentrieren.
Spätestens dann aufhören, wenn man 'ne halbe Stunde ziellos herumprobiert hat.
Ergebnis in anderer Umgebung (auf Smartphone, im Auto) abwechselnd mit Musik ähnlichen Stils anhören (fortgeschrittene Variante: mit stilistisch ganz anderer Musik).
Mir kommen dann verlässlich Einfälle, wie's weitergehen kann oder was zu korrigieren ist (schreibe ich mir in 'nem Texteditor auf zur späteren Umsetzung).

Man spart enorm Zeit und Frust, wenn man Sessions rechtzeitig beendet statt ohne konkrete Ideen rumzuprobieren, solange man Zeit hat.
Die Ideen kommen mit Wechsel der Hörsituation und dem abwechselnden Hören anderer Musik dabei.

Eine wohl typische Denkfalle ist:
"Ich vertraue dem kreativen Prozess nicht, d.h. ich vertraue nicht darauf, dass mir die nötigen Ideen im Laufe des Prozesses kommen, und will daher zumindest alle handwerklichen Kniffe und die 'richtigen' Tools im Netz recherchieren, um eine möglichst ideale Startposition zu haben, wenn ich eine Idee habe."
Dies ist wesentlich ineffizienter als durch die Methode oben immer gezielt an konkreten Ideen zu arbeiten. Was man zur Umsetzung einer Idee nicht weiß, recherchiert man gezielt, statt sich ins Blaue hinein in alle mögliche Theorie zu verlieren und nicht zur Praxis zu kommen. Für 'kreatives Chaos' bleibt auch so noch genug Raum.
 
ich hab jetzt nur die ersten 2 Posts gelesen, kann das aber in irgendeiner weiße bestätigen.

Ich komme von Reason7 und nutze jetzt ableton live Lite.

Hier fehlen einige Möglichkeiten und es ist nur auf 8 Szenen und bänke beschränkt.

Ich hab noch nie einen track fertig gemacht.

Aber die große Langeweile ist vorbei weil ich diese DAW vor 3 Wochen das erste mal startete
(war beim apc40mk2 dabei)

trotz allem bin ich jetzt zumindest mal beim ersten break angekommen.

Mit Reason habe ich 8 Jahre lang nur Loops gebaut und dann gespeichert. Mehr auch nicht.
abgeschalten. Joint geraucht oder feiern gegangen. alte Loops wieder angehört abgeändert. so hin und her.

die letzten 3 tage schwirr ich auch wieder hier rum und lese, und hab die DAW im Hintergrund auf und irgendwie kein drang weiter zu machen.

Doch einmal Playtaste gedrückt geht dann doch mal ne Stunde rum bis ich wieder abschalte.

Ich denke das wenn man keine Lust hat gerade nen synth weiter auszubauen ist es ratsam Loops im aragnment richtig zu ordnen, und dann abzuschalten.

Wenn ich dann später irgendwann Play drüücke egal ob nüchtern oder dicht, hab ich wieder ne halbe stund bock weiterzutüfteln.

es geht vorwärts obwohl sich an meiner Einstellung nicht wirklich viel geändert hat.

der wechsel der daw regt mich aber seit tagen an zu vaarieren.

Eins kann ich mit Gewissheit sagen. Ableton macht es mir einfach Ideen umzusetzen
 
Ich denke ganz ehrlich etwas Schuld (sofern man davon sprechen kann) ist , dass man inzwischen zumindest aus technischer Hinsicht die Möglichkeit hat mit wenigen Geld eine komplette Musikproduktion zu fahren - sofern man dieses kann!

Aber ich merke auch jetzt wieder mal im Songvoting (ja habe mal wieder getraut dort eines reinzustellen) das die Anforderungen und Erwartungen an Dich als Einzelmusiker ins fast schon unermässliche geht. Wenn Du da Einzelkämpfer bist musst du ALLES können - ansonsten hast du verkackt.

Früher wurde streng getrennt. Tontechniker, Songwriter, Texter , Drum & Bass-Spezi etc.
Ich denke das oft manchmal auch Dinge abverlangt werden wo Stärken gar nicht liegen.
Ein ziemlicher Erwartungsdruck an ein Hobby , der sich auch schnell in Frust enden kann und dazu führen kann, nie zufrieden zus ein aus Angst Erwartungen nicht erfüllen zu können.

Man sollte weniger ständig dem "ich muss alles perfekt bis zum ende"-Druck nachegben.
Wenn ich gut in Loops , dann mache ich halt nur Loops, wenn ich nur Texte oder Arrangieren kann dann mache ich das eben nur usw.
Und es sollte auch okay sein!
 
Für mich ist es wichtig etwas ehrliches zu machen, das dem entspricht was ich gerade fühle, wenn dies nicht der Fall ist, kommt nur seelenloser Müll dabei raus.

Musik ist doch auch eine Sprache, und sprechen muss man lernen.
 
Da ist was wahres dran BasisM und anna.
 
Mir fällt dazu noch ein, dass ich mal die Webseiten des Autors Andreas Eschbach gelesen habe, wie man tolle Geschichten und Bücher schreiben kann. Ich dachte mal eine Zeit lang, dass ich das nämlich auch gerne mal versuchen würde, ein Buch schreiben. "Vergiss es" war die Moral von der Geschicht. Der Autor auf seinen Seiten sagt es ungefähr so (wenn ich es noch richtig in Erinnerung habe): wer nicht seit seinem 15.ten Lebensjahr ständig schreibt, weil er sozusagen schon immer dieses starke Bedürfniss hatte, der wird später mit hoher Wahrscheinlichkeit kein guter Autor.

Auf die Musik übertragen: wer nicht schon längst einen Track nach dem anderen macht, der ist eben kein Trackmacher. Ich glaube nicht, dass die Chancen groß sind, eines Morgens einfach mal zu sagen: ich ändere mich grundlegend, schalte das WLan aus und werde ein Trackmacher. Ich glaube, so läuft das nicht. Wir sind was wir sind und die Kunst ist, dem das Gute abzugewinnen.
 
@ popnapp

Das Leben eines jeden definiert sich durch seine Gewohnheiten. Gewohnheiten kann man ändern...
Wer mit 15 anfängt, hat dann eben mit 20 sein erstes Spitzenwerk... Wer mit 35 anfängt, hat es mit 40.
 
Einen wirklich guten Song schreibt man nicht an einem Tag, und produzieren schon gar nicht.
LG Cherry50

Bin zwar meistens mit meiner Meinung bei dir Cherry aber hier .... neeeeee und nochmal neeeeee

Die besten Songs entstehen oft in einer Nacht ...und manchmal auch mal 2 oder mehr, so ist das !

z.B.: Don Henley und Glen Frey von "The Eagles" haben mal in einem Hotelzimmer, in der Nacht in einer Stunde - "Take it Easy" und "Tequila Sunrise" geschrieben ... zwei Welthits !

Klar das Recording und so im Studio hat dann länger gedauert ... aber es geht ja ums Songwriting, das ist die Königsdisziplin :)

Bei Robert Allen Zimmermann war es noch viel extremer, der hat in einer Nacht oft noch weit aus mehr Songs geschrieben ... ;-)

Don
 
DonPedro, das ist unter Garantie die Ausnahme.

Wann immer ich die Entstehungsgeschichten von Alben gelesen habe, sind von 10 Songs im allgemeinen 1-2 relativ spontan entstanden, und die anderen 8-9 hatten längere Entwicklungsphasen hinter sich, in denen sie immer wieder umgebaut wurden bis zur Endfassung.
Und die am schnellsten entstandenen sind keineswegs typischerweise die "Hits".

Etliche der großen klassischen Sinfonien, deren Popularität Jahrhunderte überdauert hat (darin müssen sich Pop-Songs erst noch bewähren) wurden gar über Jahre hinweg entwickelt, obwohl sie häufig kürzer als heutige "Albumlänge" waren.
 
Du hast da solange teilweise Recht DonPedro, wie es um "klassisches Songwriting" geht.
Die Songs können schon recht schnell entstehen.
Da spiele ich paar Akkorde auf der Gitarre, oder auf dem Keyboard, singe dazu Gauderwelsch, oder schon Textfetzen und innerhalb von vielleicht einer Stunde kann tatsächlich die ganze Grundidee inklusive Text fertig gestellt werden. Für manchen Song wie "Einsamer Cowboy" hab ich tatsächlich nicht viel länger gebraucht, lediglich das "ausproduzieren" dauert dann länger.
"Wenn es einmal fließt, dann fließt es" (aus einem heraus). Nur wirkliche "Hits" haben wir ja trotzdem nicht ;)

Elektronische Musik, ist da aber was ganz anderes. Da spielt zb. Sounddesign eine große Rolle, was man ja bei "Naturinstrumenten" eher weniger hat.
Selbst wenn man auf virtuelle Instrumente wie Nexus zurückgreift, wo die reine Soundentwicklung dank Presets entfällt, so verbringt man schon viel Zeit nur auf der Suche nach DEM richtigen Sound.

Heute hat sich das alles halt ziemlich gewandelt. Du wirst wenige Jugendliche mit zb. deiner Gitarrenmusik hinter dem Ofen vorlocken, die wollen zb. Dubstep hören.
Solche Musikrichtungen können schon ziemlich komplex sein und da vergehen die Stunden im Flug beim Soundbasteln. Ist nicht vergleichbar mit Gitarre zupfen und dazu singen.
Ne gute Hookline kann man natürlich auch in paar Minuten am PC entwickeln, aber da hängt schon auch ne Menge mehr dran.

Und gute Songs wie Thunderstruck, HighwayToHell, Smoke on Water, Nothing Else Matters, Johnny B. Goode, Yesterday, Stairway to Heaven und und und, findest auch heute nicht an jeder Ecke, im Gegenteil...scheint also doch nicht so einfach zu sein, auch nicht bei "Gitarrenmusik", wenn wir von wirklichen "Hits" reden.

"Erfolgserlebnisse" kann man vielleicht aber wirklich mit einer Gitarre, oder am Piano usw. und Gesang schneller haben. Nicht zwingend echte "Hits", aber Songs die paar Leute begeistern, sofern man darauf wert legt.
 
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