Der schwierige Umgang mit Kritiken

  • Ersteller SilentWarrior
  • Erstellt am
Man darf optischen Analysetools auch nicht zu viel Gewicht geben. Am Ende kommt's immer darauf an wie's mit geschlossenen Augen klingt.

Es gibt viele top gemischte Songs die in Tonal Balance alles andere als balanced aussehen..
 
Hi,

kennt ihr das, ihr hört einen Mix und meint, ok, das klingt weit weg von XY.
Dann lest ihr wie der Mix gelobt wird.
Ihr vergleicht dann den Mix mit Referenzen z.B. lautheitsangeglichen in Expose oder ähnliches.

Ihr hört den Mix immer noch weit weg von XY.
Dann hört ihr den Mix wo anders an um auf Nummer sicher zu gehen.
Es bleibt dabei, der Mix klingt nicht annährend in der Nähe von XY.

Dann kommen nächste lobende Kritiken. Und wieder könnt ihr diese Kritik nicht nachvollziehen.
Dann messt ihr den Mix um zu sehen ob bei der Messung zumindest etwas rauskommt das euch wachrüttelt.
Aber nein, selbst jeder Analyzer, Expose, True Balance was auch immer zeigt das es ein schlechter Mix ist,
zumindest die tonale Balance.

Jetzt hat diese Person so viel Lob geerntet und möchte das ihr seinen Song mastert.

Wie beweist man einem Menschen das der Mix nichts ist?
Und das auf nette Art.

Ganz einfach: ich lass sie es bei mir hören. Dauert bei schlechtem Material i. d. R. weniger als 10 Sekunden, dann ist der Groschen gefallen.
 
Dann wäre jedes Mastering überflüssig weil Geschmack entscheidet und nicht richtig oder falsch.
Müssen wir hier nicht zwischen "technischem" und "musikalischem" Mischen unterscheiden? Ich bin ein ganz schlechter technischer Mischer, ich weiss auch, dass mein Raum doof ist dafür und wenn ich nur einmal pro Jahr eine Platte mischen muss, dann werde ich da auch nie besser, die Routine fehlt. Also mische ich mal nach Lust und Launde drauflos und gehe dann zum Tonmeiser meines Vertrauens, wir hören uns das zusammen and und er sagt mir, wo er mehr Punch geben würde, wo es zu hell, wo zu dunkel ist, wo es muddy wird usw. Nach diesen Anpassungen gehe ich dann wieder fröhlich mit Effekten, Pannings und Automationen spielen, bevor er mir dann ein Stemmaster macht...

Nun, das klingt jetzt erstmal ein wenig offtopic, aber du könntes versuchen, diese beiden Ebenen voneinander zu trennen. Du kannst dich klar positionieren und sagen, dass dir der Mix aus musikalischer Perspektive nicht gefällt, einige technische Details kannst du ausmerzen, der musikalische Ausdruck bleibt aber so wie er ist. Oder du drehst es um: Hey ich finde den Mix musikalisch sehr gelungen (muss ja nicht unbedingt stimmen), aber da hat es technisch einige Probleme, die ich im Mastering nicht lösen werden kann...

...nur so als Idee :)
 
@raketenmann

Meine Erfahrung ist: ist die Aufnahme einmal im Kasten dann bleibt sie im Kasten.

Da kannst du tausendmal sagen die Gitarre ist zu verzerrt und hat keine Kontur.
Die Leute machen nicht eine neue Aufnahme.

Und beim Mix ist es nicht anders. Die wollen sich nicht mehr damit befassen.
Manchmal wurden auch Demo Versionen von Plugins verwendet und dann ist die Demo abgelaufen.
Da gibt es keine Anpassungen, es ist wie es ist und weil irgendwelche Leute sagen das es so gut ist, bleibt
es so.

Ich habe viel abgelehnt in den letzten Jahren, aber für mich ist das keine Lösung an sich.
 
weil irgendwelche Leute sagen das es so gut ist, bleibt
es so.

Ist doch prima. Limiter drauf, laut machen, abgeben und Geld kassieren.

Danach wirst Du dann sicher noch als Bonus überschwemmt mit Mastering Anfragen..... (;
 
@raketenmann

Meine Erfahrung ist: ist die Aufnahme einmal im Kasten dann bleibt sie im Kasten.

Da kannst du tausendmal sagen die Gitarre ist zu verzerrt und hat keine Kontur.
Die Leute machen nicht eine neue Aufnahme.

Und beim Mix ist es nicht anders. Die wollen sich nicht mehr damit befassen.
Manchmal wurden auch Demo Versionen von Plugins verwendet und dann ist die Demo abgelaufen.
Da gibt es keine Anpassungen, es ist wie es ist und weil irgendwelche Leute sagen das es so gut ist, bleibt
es so.

Ich habe viel abgelehnt in den letzten Jahren, aber für mich ist das keine Lösung an sich.
Hier gehts um Amateure, oder?
 
Hier gehts um Amateure, oder?
Eigentlich geht es darum einen Weg zu finden so etwas zu "beweisen".

Die ganze Diskussion drum herum finde ich eher lame weil es das Problem ja nicht aus der Welt schafft.
 
Da kannst du tausendmal sagen die Gitarre ist zu verzerrt und hat keine Kontur.
Die Leute machen nicht eine neue Aufnahme.

Und beim Mix ist es nicht anders. Die wollen sich nicht mehr damit befassen.

Die ganzen KI / Wunderplugins suggerieren eine Einfachheit, die nicht da ist und nie da war. Dadurch sind die Leute zunächst verwöhnt und faul geworden. Keiner reisst sich mehr den Hintern auf.

Und wenn der Mix trotz analogen Wunderplugins immer noch nicht kommt, dann ist man eingeschnappt und es soll nicht geändert werden; selbst die Reichweite des Feedbacks wird versucht abzufedern ("gebt mal Feedback, aber stellt Euch vor, dass es so und so klingt"). Oder - ich brauche Feedback, aber der Song ist fertig und ich werde das Projekt (mit vollem Recall usw.) nie wieder öffnen, so!
 
die meisten leute hören sowieso nur in ihrer eigenen umgebung ab
und meinen, das wäre die referenz...
 
die meisten leute hören sowieso nur in ihrer eigenen umgebung ab
und meinen, das wäre die referenz...
Das kann man denen kaum vorwerfen.

Ich wüsste auch nicht wo ich noch Abhören könnte mit der Gewissheit das es die Wahrheit ist.

Aber vergleichen kann man
Messen kann man (nur nicht mit TBC)
Messungen sagen ja oft etwas aus und wenn man versucht hinzuhören ob das so ist dann ist es meistens so.
 
"Guten Sound" kannste nun mal nicht "messen".

Der Analyzer kann schon "richtige" Werte zeigen, ein Mix/Master kann "technisch" nahezu perfekt sein und trotzdem schei*e klingen.

Dazu muss man's halt hören.

Wenn mann jetzt im "business" keinen Raum mit Abhöre hat, die das darstellen kann, muss mann sich überlegen, ob die Einstellung stimmt.

Der Klempner kommt auch nicht ohne Wasserpumpenzange.
 
Ich beziehe mich jetzt auf den Eingangspost.

Die erste Frage die sich mir da stellt ist, warum kommt dieser Mischer zu dir zum Mastern?

Er muss ja irgendwie die Resultate deiner Arbeiten kennen und damit auch akzeptieren.

Wenn also hier keine Akzeptanz oder auch Vertrauensbasis vorhanden ist, ist es auch nicht möglich zusammenzuarbeiten.

Der Prozess verläuft hier Zug um Zug.

Wenn dein Kunde dir also nicht zutraut, dass deine Einwände valide sind, kannst du dich lediglich nur noch, qualifikationslos, als emotionale Abreibefläche für ihn verkaufen.

Ich gehe jetzt mal davon aus, dass du dich nicht als Erziehungs- und Ausbildungsbeauftragter verstehst😉
 
"Guten Sound" kannste nun mal nicht "messen".

Der Analyzer kann schon "richtige" Werte zeigen, ein Mix/Master kann "technisch" nahezu perfekt sein und trotzdem schei*e klingen.

Dazu muss man's halt hören.

Wenn mann jetzt im "business" keinen Raum mit Abhöre hat, die das darstellen kann, muss mann sich überlegen, ob die Einstellung stimmt.

Der Klempner kommt auch nicht ohne Wasserpumpenzange.
Also die Leute reisen 480km um bei dir einen Raum zu hören mit Monitore die sie nicht kennen?
Macht Sinn.
 

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