Vorgehensweise beim Produzieren eines Songs

  • Ersteller Pilotteacher
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Ich kann jetzt nur für mich sprechen:

Ich lasse mich von einer einzigen Spur inspirieren, sei es ein Sound, eine Akkordfolge, eine Melodie, egal.

Dann kommt irgendwann die zweite Spur, die dritte Spur usw. Ein Konzept erkenne ich da nicht, denn manchmal habe ich nur eine Bassdrum und der Rest vom Schlagzeug kommt erst sehr viel später.
 
@trebel:
Man kann aber glaube schon generell sagen, in der Liebe und Kunst ist alles erlaubt.
Also keine festen Regeln, oder wat?
Mach Dich doch nicht lächerlich.
 
. Wonach soll ich mich denn in der akustischen Musik sonst orientieren?

Am Dirigenten? :D

Trebel schreibt ja selber dass er nen Drumbeat drunter hat...das IST de facto ein Metronom wenns aus der Büchse kommt Es ist auch ganz sicher MIT Metronom in diese Büchse reingekommen.
 
Interessant wäre übrigens auch wie man das strukturell angeht.
Also ich mach immer erstmal zb. 8 - 16 Takte kompltett fertig und schau dann wie ich weitermache.
Andere scheinen den Song komplett als Skizze fertig zu machen und erst dann auszuarbeiten.

Würde ich auch gerne so machen (weil es irgendwie mehr Homogenität verspricht)...aber dazu bin ich zu sprunghaft und fühle mich da eingeengt...wenn mir was besseres einfällt (und das tut es ständig) werf ich ja eh wieder alles über den Haufen.
 
Bei mir war es bisher immer so, das der Song in den ungewöhnlichsten Momenten auf einmal
im Kopf da war. Ich hörte dann meist schon das komplette Arrangement - Keine Ahnung wie das geht, aber so ist es bei mir immer. Klingt seltsam, aber da spielen plötzlich Drums, Synthesizer usw. im Kopf. So als würde ich es hören.
Dann muss es ganz schnell gehen, an die Gitarre stürzen und mit einer kurzen Gedächtnispause
möglichst sofort die richtige Tonart erwischen und das ganze solange trocken auf dem Brett nachvollziehen bis es sich eingebrannt hat. Ich nehme dann erst einmal roh mit dem tragbaren Tascam auf weil das am schnellsten geht um dies festzuhalten.
Gibt es auf dem Weg dorthin Störungen oder Ablenkungen wie Musik etc. ist alles Vorbei - Es fällt mir dann auch komischerweise nicht mehr ein.

Erst dann setzte ich mich an die DAW und fange an sukszessive das Ding auszuarbeiten.
In 99% der Fälle habe ich es immer geschafft den Song aus meinem Kopf genau so wie ich es mir
erhofft hatte umzusetzen.
 
Keine Ahnung wie das geht, aber so ist es bei mir immer. Klingt seltsam, aber da spielen plötzlich Drums, Synthesizer usw. im Kopf. So als würde ich es hören.

Kenn ich auch...hab ich aber immer nur auf Arbeit...richtig geile Sachen (aus meiner Sicht)..sobald ich vorm Rechner sitze is alles weg :(
Und wenn mal was hängenbleibt, merk ich das ich das niemals so umsetzen kann wie ichs im Kopf habe und verlier dann auch schnell wieder die Lust....tja..so ist das als Amateur :D
 
Bei mir war es bisher immer so, das der Song in den ungewöhnlichsten Momenten auf einmal
im Kopf da war.
Gibt es auf dem Weg dorthin Störungen oder Ablenkungen wie Musik etc. ist alles Vorbei - Es fällt mir dann auch komischerweise nicht mehr ein.

in solchen momenten summe ich das 'kopflied' ins handy (diktiergerät). dann bin ich den stress erstmal los. kann zusätzlich noch abstand gewinnen, weil sich manche der großartigen 'unterwegs-kompositionen' am ende doch eher als hirnfurz herausstellen ;)
 
Bei mir war es bisher immer so, das der Song in den ungewöhnlichsten Momenten auf einmal
im Kopf da war.
Gibt es auf dem Weg dorthin Störungen oder Ablenkungen wie Musik etc. ist alles Vorbei - Es fällt mir dann auch komischerweise nicht mehr ein.

in solchen momenten summe ich das 'kopflied' ins handy (diktiergerät). dann bin ich den stress erstmal los. kann zusätzlich noch abstand gewinnen, weil sich manche der großartigen 'unterwegs-kompositionen' am ende doch eher als hirnfurz herausstellen ;)

Ja, auch das kommt vor.
Meist stellte sich das dann als wenig imposant heraus und wurde kurzerhand verworfen -:D
 
@trebel:
Man kann aber glaube schon generell sagen, in der Liebe und Kunst ist alles erlaubt.
Also keine festen Regeln, oder wat?
Mach Dich doch nicht lächerlich.

Das sind zwei paar Schuhe, die du vergleichst.

Die Technologie ist nicht die Kunst, sondern das Werkzeug.

Und ich glaube wir verstehen uns hier falsch.
Gerade haben Wir über Regeln in der Musikproduktion gesprochen.
Musik ist aber nicht die einzige Kunstform.
In der Kunst alles zu erlauben ist doch gut, da kannste auch aus Spaghetti
Figuren bauen, oder Skulpturen aus Kartoffelbrei.
Völlige Freiheit bei der Wahl des Ausdrucksmittels.
In der Musikproduktion speziell aber gibt es definitiv Regeln.

Notensystem zum Beispiel. Technik oder Kunst ?
Ganz ganz früher gab es auch ein ganz anderes Notensystem.
Aber das jetzige hat sich durchgesetzt und ist geblieben.
Hörgewohnheiten sollte man auch nicht unbedingt brechen.

Nochmal das Zitat von Richie Hawtin:

"Die Magie der Musik hängt nicht von der Technologie ab die man benutzt,
sondern von der Interaktion mit Ihr"

Ok, ich erkenne da einen gewissen Widerspruch in meiner Aussage.
Wenn es so ist, wie Hawtin sagt, und die Technologie keine Rolle spielt,
dann frag ich mich was man sich dann als Technologie vorstellt.

Eine Flöte ? Triangel ? Eine Dose Ravioli ?
Am Ende sind die (nützlichen) Ausdrucksmittel doch begrenzt.

Wann war denn der letzte "Tür-quietsch-Kreissägen-Song" ind den Charts ?
Sowas kann zurecht als Kunst deklariert werden,
aber richtige Musik klingt in den meisten Ohren anders.

Vielleicht lagen ja solche Hits kurz vor der breiten Vermarktung,
aber die Produzenten sind im letzten Moment nochmal zu Bewusstsein gekommen
und haben gesagt: Naja vielleicht probieren Wir es doch nochmal mit Drums, Bass und Gesang.

Spielen Wir nicht immer wieder andere Musik, mit den selben Instrumenten ?
 
Bei mir war es bisher immer so, das der Song in den ungewöhnlichsten Momenten auf einmal
im Kopf da war. Ich hörte dann meist schon das komplette Arrangement - Keine Ahnung wie das geht, aber so ist es bei mir immer. Klingt seltsam, aber da spielen plötzlich Drums, Synthesizer usw. im Kopf. So als würde ich es hören.
Dann muss es ganz schnell gehen, an die Gitarre stürzen und mit einer kurzen Gedächtnispause
möglichst sofort die richtige Tonart erwischen und das ganze solange trocken auf dem Brett nachvollziehen bis es sich eingebrannt hat. Ich nehme dann erst einmal roh mit dem tragbaren Tascam auf weil das am schnellsten geht um dies festzuhalten.
Gibt es auf dem Weg dorthin Störungen oder Ablenkungen wie Musik etc. ist alles Vorbei - Es fällt mir dann auch komischerweise nicht mehr ein.

Erst dann setzte ich mich an die DAW und fange an sukszessive das Ding auszuarbeiten.
In 99% der Fälle habe ich es immer geschafft den Song aus meinem Kopf genau so wie ich es mir
erhofft hatte umzusetzen.

Kenne ich nur zu gut. Deswegen lösch ich auch Sachen, die nicht "fliessen" wie Du es beschreibst. Ich verbuche das dann unter Erfahrung gesammelt und trauere Schnipseln aus denen eh kein Song geworden wäre nicht hinterher.
 
Cruba schrieb in #30: Deswegen lösch ich auch Sachen, die nicht "fliessen" wie Du es beschreibst. Ich verbuche das dann unter Erfahrung gesammelt und trauere Schnipseln aus denen eh kein Song geworden wäre nicht hinterher.

Mhmm, und das steht genau wo?
 
Also ich fang immer mit ner Schlachzeuch- und ner Bassspur an...

smil451c70cce146f.gif


...hm, dann hab ich ja nur Stücke mit Schlagzeug und Bass...

...ähm zuerst nehm ich die Akkorde mit Mandola auf...

smil47eddb11b3f3e.gif


...nee, manchmal soll die Mandola ja nicht Akkorde spielen, und manchmal gibt´s gar keine Akkorde...

Ja dann lass ich mich als erstes von nem Süntie inspirieren

smil46c5f83828d1a.gif


Mist, in manchen Stücken kommt aber keiner vor...

Ja nee, dann lass ich das halt mit den Regeln, die sind eh für´n
smil45485530a3fa8.gif
.
 
Jeder soll nach seiner Façon selig werden.

Bei mir ist es allerdings in den allermeisten Fällen so, dass ich

mit ner Schlachzeuch- und ner Bassspur anfange


Ich habe die Erfahrungen gemacht, dass es einfacher ist Melodien auf Bass und Drumspur zu packen, als umgekehrt. Außerdem ist es m.E. dann auch noch leichter Tempo- und Arrangementveränderungen vorzunehmen, wenn die Rhythmusabteilung schon steht als wenn ich mit irgend einem Gitarrenriff oder so beginne und da dann das Fundament noch "druntersetzen" muss. Auch mit dem Mischen geht es so in der Regel recht fix. Auch da hat man ja dann den Tiefton und unteren Mittenbereich schon weitestgehend ausgelotet, so dass man da im Arrangement mit den weiteren Instrumenten auch weiß, in welchen Lagen man genug Platz hat.

Mein Tipp wäre auch noch, die Basis der Komposition erstmal schlank zu gestalten, also nicht gleich klotzen mit Akkorden und so und das Arrangement von Beginn an zu nicht dicht zu gestalten. Es ist ja kein Problem, erst mal einige Spuren nur mit Singlenotes oder max.Powerchords einzuspielen. Später kann man die ja wieder löschen und diese Spuren noch mal etwas komplexer einspielen. Die Idee baut sich so Stück für Stück, mit dem Arrangement, auf.
 
Kommt drauf an, für welche Musikrichtung ich komponiere.
Meist fang ich aber ganz normal mit Gitarre oder Klavier an, eine Idee festzuhalten. Oft hab ich dann auch schon ein Klangbild und Text im Kopf, gerade bei "normalen" Rock oder Popsongs. Also was für Gitarren evtl noch hinzukommen etc.
Die Gitarre oder das Klavier ist aber nur ne reine Guidespur, die bei mir zu 99 % wieder rausfliegt.
Bei einem Pop/Rocksong gehe ich auch etwas strukturierter vor.
Die Gesangsmelodie und der Text sollten schon weitestgehend stehen. Zumindest 1 Strophe, Bridge und Refrain, so dass man die Instrumentierung entsprechend anpassen kann.
Singen tue ich dann notgedrungen, nur um erstmal zu schauen, wie sich das Arrangement mit Gesang verhält.
Für einen Sänger der später die Sachen einsingen soll ist das manchmal natürlich schon etwas blöd, weil er/sie dann schon in ein fertiges Konzept gepresst wird. Da muss man halt abwägen inwieweit man das Arrangement schon ausbaut bzw. dem Sänger den freiraum lässt. Mit dem Sänger frühzeitig absprechen macht Sinn. Singt man selbst, is das Thema vom Tisch. :)

Bei Instrumental-Stücken lasse ich mir mehr Freiraum für Experimente, da dort der Faktor Gesang wegfällt und man schon etwas freier agieren kann.
Kommen in einem Song viele selbst eingespielte Instrumente über VST-Amps (in meinem Fall) zum Einsatz, versuche ich diese möglichst früh einzuspielen.
Es müssen später auch nicht alle Spuren verwendet werden, sondern es ist eher ne Art Jam.
Der Sound an sich ist auch erstmal egal. Da geht es mir eher um die Latenz beim Einspielen. Das hat sich bei mir so eingeschlichen, da man früher ja noch mehr haushalten musste.
Auf der anderen Seite ist es ja immer noch so. Wenn man ein volles Arrangement mit VSTi`s etc hat und das System schon gut ausgelastet ist und einem dann einfällt, dass man ja jetzt noch ein geiles Gitarrensolo braucht, wäre naürlich nicht gerade vorteilhaft.

Als "Metronom" nutze ich auch meist solche Drumhelfer wie z.B. EZ Drummer oder Konsorten.
Ob und wie die Drums hinterher werden ist erstmal nebensächlich, aber ich persönlich spiele dazu anders ein, als z.B. mit einem stinknormalen, starren Metronom.
 
Cruba schrieb in #30: Deswegen lösch ich auch Sachen, die nicht "fliessen" wie Du es beschreibst. Ich verbuche das dann unter Erfahrung gesammelt und trauere Schnipseln aus denen eh kein Song geworden wäre nicht hinterher.

Mhmm, und das steht genau wo?

In 100ten Interviews verschiedenster Künstler. Gerade gestern habe ich Kate Tempest bei Anke hat Zeit gesehen. Kate hat gesagt:"Der Künstler zeichnet sich dadurch aus, dass es Sachen beenden kann".

Auch sage sie übrigens, sie hat über 15 Jahre gebraucht und früher nur Müll gemacht. Deckt sich erschreckend mit meinem eigenen musikalischen Weg und auch dessen Ergebnissen.

Ich habe noch nie von einem irgendwie nennenswerten Künstler gehört, dass er irgendwelche angefangene Songs jemals im Endeffekt beendet hat. Das wird immer in Eins komponiert, wenn auch nur als Skizze. Die meißten Knaller entstehen aus Jams oder eben in sehr kurzer Zeit.

Ein guter, alter Freund hat mal gesagt:"Ein Song funktioniert oder eben auch nicht". Sonst gäbe es auch keine Onehitwonder - wer will schon NICHT mit 20 Songs Erfolg und Kohle haben? ;)

Gerade deswegen scheitern auch diese ganzen Castingfuzzis und Fuzzinen. Das iss halt nix Gewachsenes, es gibt keine Geschichte zu dem Pseudokünstler, keine Erefahrungen.

Das Ganze verkauft man dann im Fernsehn auch noch als Weltpremiere, als würde es die arme Welt irgendwie interessieren. Soviele Reissäcke gibt es weltweit nicht, wie da umfallen müssten. Kann man China auch net zumuten.
 
Hier mal eine kleine Tabelle mit einer Übersicht aus meinem Buch "Songwriting intensiv" von Michael Schymik

LG Cherry
 

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Sieht echt gut aus...
 
oder Goldenen Schnitt anwenden.
 
Hab den Fred nur mal fix überflogen. Mir fiel allerdings auf, dass kaum jemand die eigentliche Frage hier beantwortet, die da war:

...ich...möchte gerne mal einen Song aufnehmen...und würde nun gerne wissen in welcher Reihenfolge man einen Song aufnimmt (Drums,Bass,Gitarre,Gesang,..), mixt und wann man Effekte benutzt...
Ich lese hier hingegen viel über den kreativen Songwriting-Prozess.

Dabei mag es ja durchaus schon einen fertig ersonnen - möglicherweise auch schon live gespielten - Song geben, der jetzt nur noch in die Rille gehauen und geschmückt werden soll :schulterzuck:



Sollte es hingegen doch um den Songwriting-Prozess und Schwierigkeiten beim Finden eines Refrains gehen, habe ich zu pieffas Statement auch noch kurz was anzumerken:

Also was mir ungemein geholfen hat ist dass ich jetzt immer von hinten Anfänge also zuerst die finalhook ausarrangiere. Und mich dann weiter zurückarbeite. Die Hook ist für mich das wichtigste...
Diesen Ansatz finde ich manchmal äußerst hilfreich. Man hat eine Grundidee/ein Riff/eine Melo. Die/das/die nimmt man wohl häufig instinktiv als Strophenansatz. Auf der Suche nach einem tollen Refrainmotiv findet man sich oft in einer Sackgasse wieder. Es will einem doch partout nix einfallen, was den Strophenansatz toppt. Und an dieser Stelle zeigt pieffa einen klasse Ausweg: Nenne Deine Ausgangsidee nicht mehr Strophe sondern Refrain, setze es zwei-, dreimal hintereinander, lasse dazwischen Lücken und stopfe diese mit ausgedünntem Füllmaterial (=Strophe) und fertig ist das Mondgesicht
smil451e7a0d343bc.gif




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