Musikproduzenten und ihre Arbeit

  • Ersteller caspare
  • Erstellt am
...aber leider WERDEN sie bezahlt...lach!!!
 
Musik ist vorrangig der Ausdruck eines Selbst. Mittlerweile ist es aber zur Belustigung und vor allem Bedienung der Massen "verkommen" und dementsprechend entartet"!
Das ist rein geschichtlich falsch.
Musik ist grundsätzlich als Entertainment einzustufen, und schon immer der Auftrag von Königen zu Komponisten gewesen, das Volk zu unterhalten. (wenn jetzt nicht gerade die hypnotischen Buschtrommeln von vor 10000 jahren die Rede sein soll.)

Dann gibts die Alternativen (Wandersänger), die mit ihren staatsfeindlichen Texten, das Volk auf Missstände aufmerksam machen. Aber auch nur zur Belustigung bzw abendlicher Lagerfeuer/Kamin Unterhaltung der Menschen.

Musik hat ganz klar auch was mit Selbst-Threapie zu tun. Nur dann braucht man auch nicht den Anspruch zu haben, dass es anderen gefällt. Also kann man zb das Songvoting hier zu machen, wenn eh jeder alles nur für sich selbst macht.

Ari
 
Alles Quatsch und doch hier und da wahr.....aber darüber haben wir schon ABENDE gequasselt...

Welcher Volltrottel geht denn davon aus, dass die eigene Musik anderen gefallen muss oder anderen gefallen SOLL oder gar gefällt.

Wenn das so ist, ist das ein angenehmer Nebeneffekt, der MICH aber persönlich weniger interessiert,

Wie auch immer...lass uns nicht hier auch noch an zu zanken fangen, dafür gibts doch die "rottarischen Büchsenstunden"...lach!!

Edit...rottarisch...geile Wortschöpfung...LACH!!!
 
Ari schrieb:
...
Na bitte, also sind alle gleichsam arm, und die gesamte Menschheit gehört vernichtet.

....

Du sagst es. :D

Nein, im Ernst, versteht mich bitte nicht falsch. Es ist nur so das Musik für mich mehr ist als ein Konsumgut, ich für meinen Teil konsumiere Musik bei der Arbeit als Hintergrundbeschallung, da taugt das Radio allemal.

Wenn ich Musik mit Herz und Verstand geniesse, habe ich meine [g=420]CD[/g]-Sammlung parat, und darin befindet sich allerlei, jedoch nichts oder nur sehr wenig was im Radio lief/lläuft.

Das ist auch OK so, nur möchte ICH für MICH den kleinen lebenswichtigen Mikrokosmos MEINER Musik anders betrachten und geniessen als es der überwiegende Teil der Gesellschaft tut, und es gibt einige andere Mittäter die dies genau so sehen, der Underground ist voller kreativer Geister die sich nicht zuerst um Kommerz kümmern, das ist meine Welt, deswegen oben mein Statement mit dem Glück, nicht von Musik leben zu müssen.

Somit habe ich weniger ein Problem mit der Art und Entstehung von "Produzentenmusik", als mit dem Konsumverhalten der Gesellschaft populärer Musik gegenüber, die nun wieder erst "Produzentenmusik" möglich/notwendig macht.

Mir ist sehr früh deutlich geworden wie Menschen mit Mainstreamgeschmack Musik hören, das unterscheidet sich deutlich von den Herzblutlern die Plattenhüllen mit der Lupe analysieren, Texte übersetzen, Instrumente erlernen um ihre Helden zu kopieren etc. pp....

Betrachtet man dies erübrigt sich meist eine Diskussion über Sinn oder Unsinn der Musikbranche, entweder man ist bekloppt und unverbesserlich idealistisch, oder aber pragmatisch trocken.

Ich bin bekloppt. :D
 
Ebenfalls nochn Armutszeugnis für einen Produzenten ist's, wenn man sich wie Timbalame "Producer/Composer" nennt, aber alles halbwegs gute geklaut hat und der Rest völlig scheiße klingt.

Noch ein Armutszeugnis als Hörer ist es, wenn man diesen Müll dann trotzdem hört, weil einem das Fernsehen und das Radio suggeriert haben, daß diese Musik jetzt total "IN" wär.
 
Was viele hier nicht so richtig realisieren ist der Unterschied zwischen einem Rock/Indie/Pop-Produzenten und Produzenten wie Timbaland, West, den Neptunes, wasauchimmer. Das Wort bezieht sich in beiden Fällen auf etwas anderes!

Ein Produzent im "Gitarreneck" steuert üblicherweise keine eigenen Arrangements, Ideen etc. ein, sondern kümmert sich um den reibungslosen Ablauf der Produktion, vermittelt zwischen Label und Künstler und gibt mal mehr (Rubin), mal weniger (ähh, Albini) künstlerischen Input.

Ein HipHop-Produzent hingegen PRODUZIERT die "Hintergrundmucke" für die Vokalkünstler, was Komposition, Arrangement, [g=379]Sounddesign[/g] usw. usf. einschließt. Wer sich über den Timbaland-Sound aufregt, der muss sich auch über den Johnny Marr-Sound aufregen, weil der bei Modest Mouse so tönt wie bei den Smiths. Unterschiedliche Aufgaben, deswegen bitte unterschiedliche Maßstäbe. Im Rockbereich sind HipHop-hafte-Kollaborationen eben weit seltener.
 
naseweis schrieb:
in der schweiz fällt mir grad nur der roman camerzind ein.

na ja... so unverwechselbar ist sein stil auch wieder nicht. eher radiotauglich und deswegen halt erfolgreich, aber er hebt sich nicht vom internationalen einheitsbrei ab.

mir kommt spontan in den sinn: willie mitchell (al green, ann peebles, syl johnson), james brown (fred wesley, marva whitney, etc.), george clinton (parliament, funkadelic)

p.s. gruss von "uncle sam"
 
soulcrates schrieb:
naseweis schrieb:
in der schweiz fällt mir grad nur der roman camerzind ein.

na ja... so unverwechselbar ist sein stil auch wieder nicht. eher radiotauglich und deswegen halt erfolgreich, aber er hebt sich nicht vom internationalen einheitsbrei ab.

mir kommt spontan in den sinn: willie mitchell (al green, ann peebles, syl johnson), james brown (fred wesley, marva whitney, etc.), george clinton (parliament, funkadelic)

p.s. gruss von "uncle sam"
Wußte garnicht, dass James Brown und George Clinton produzier(t)en!
Vor allem sind Parliament und Funkadelic ja George Clintons eigene Bands...
Nachtrag:
Aha, lese gerade, dass Clinton ein Chili Peppers Album produziert hat. Interessant. Das erklärt den Funkeinfluß:D
 
@kuno
selbst wenn was "geklaut" ist ,ja und?
das macht doch heutzutage jeder,siehe die ganzen schlechten popcover songs etc........
 
Ari:
Also kann man zb das Songvoting hier zu machen, wenn eh jeder alles nur für sich selbst macht.
Ach was. Mich interessiert schon, ob meine Musik bei anderen Leuten ankommt, aber ich würde meine Musik nicht danach ausrichten, DAMIT es anderen Leuten gefällt. Das schließt natürlich nicht aus, Ideen und Änderungsvorschläge anderer Leute, z.B. aus dem [g=94]Feedback[/g]-Forum, in die eigene Arbeit einzubauen, solange es mir danach selbst besser gefällt.
Und genau da sehe ich auch die Aufgabe eines erfahrenen Produzenten: Hilfe zur Selbsthilfe, aber grundsätzlich im Interesse des Musikers, nicht zum Zwecke des kommerziellen Erfolgs.

Grüße
Cos
 
Ein Produzent (Rockbereich) macht oft einfach das, was die Band alleine nicht schafft:

-Arrangments auf den Punkt bringen
-Für gut eingespielte Takes sorgen, Schwächen ausmerzen, Musikern sagen was sie gut können und woran sie arbeiten müssen
-zur Not irgendwen akribisch editieren und fummeln lassen, bis obiges erreicht ist
-Entscheidungen treffen, wenn die Band sich selber zerfleischt was denn
jetzt eigentlich gut ist (das ist mit der wichtigste Punkt)
-stehts den Überblick behalten und Ruhe bewaren auch in der nervigsten
Situation
-Ideen und Erfahrung einbringen
-Insgesamt das beste aus dem machen, was die Band an Material und Können anliefert
-Ne Band auch mal komplertt ablehnen wenn sie sich selbst überschätzt, und noch´n Jahr üben schicken

Das alles kann noch ergänzt werden durch tontechnische Arbeit, Vermittlung an Plattenfirmen etc....


Alles in allem schon etwas was man sich durchaus bezahlen lassen kann, wenn man es gut macht.
Macht man es zu oft nicht gut, ist man auch ganz schnell wieder weg vom Fenster....
 
@cos

das finde ich eine der bisher besten antworten :)

@motif

kreativer diebstahl ist halt ein zeugnis für eigene kreative armut und die grenze zwischen inspirieren lassen und diebstahl ist gering^^
 
Ja das kann schon sein
aber jetzt allein auf timbaland rumzuhacken bloß weil er 1 oder 2 lieder von seinen insgesamt mehr als 100 charttracks gesampled hat

timbaland hat ja die ganzen songs von missy elliot,lil kim und xzibit produziert und da waren echt sehr sehr gute sachen dabei ,deswegen versteh ich es nicht das manche ihn so herabwürdigen etc.. bloß weil sie ihn nicht leiden können
Der subjektive eindruck zählt heutzutage gar nichts mehr in dem geschäft
Musik ist für die allgemeinheit und nicht für eines einzelnen (wenn man davon gut leben will)
 
selbst wenn was "geklaut" ist ,ja und?
das macht doch heutzutage jeder,siehe die ganzen schlechten popcover songs etc........
Also selbst wenn es jeder machen würde, wär das dadurch noch lange nicht besser. Sachen teils wirklich zu 80% zu kopieren oder von anderen Leuten schreiben zu lassen und dann seinen Namen drunter zu setzen ist einfach unkreativ und armselig.

Davon abgesehen gibt's immernoch jede Menge echte Musiker mit originaler Musik. Leider trauen sich die sesselfurzenden Plattenbosse selten, sowas mal zu pushen.
 
----------Davon abgesehen gibt's immernoch jede Menge echte Musiker mit originaler Musik. Leider trauen sich die sesselfurzenden Plattenbosse selten, sowas mal zu pushen.--------------

Leider wahr.
Die wollen immer etwas, das klingt wie blablabla....

Und gut aussehen und unter 25 sein müssen die Mucker dann auch noch....

Und saulaut gemastert muss es sowieso sein!
Ähem...
 
Ich finds echt erstaunlich, wie von sonen Hanseln hier die reichsten und einflussreichsten Typen in der Profiliga, immerwieder als armselig betitelt werden. Da kann man vor Unverständnis nur den Kopf schütteln.

Man muss es doch nicht mögen. Aber deshalb andere, die ihren Job zu 100% verstehen, einfach so niederzumachen, ist einfach nicht richtig von Euch!

Mit kollegialem Respekt hat das nichts mehr zu tun.
Daran scheitern hier schon die meisten. Und werden so auch niemals aus ihren Schlafzimmern rauskommen.
:nonono:

Ari
 
Ich habe den Eindruck, daß die Labels ihre Künstler strategisch gegeneinander aufstellen.

Beispiel: Amy Winehouse. Große Stimme, geile Songs, fette Produktion, irgendwie etwas Motown und das abgefuckte Image.

Sagt der A&R der Konkurrenz zu seinen Scouts: Verdammt, so eine brauchen wir auch! Also schleppen die Lümmel Duffy an. Die ist zwar nicht auf Herion- aber dafür auf Marshmallows-Diät. Und tanzt irgendwie auch den Retro-Quickstep.

Sagt Label C: ####, jetzt haben die Penner von A und B sone geilen Retro-Schnitten am Start, auch haben wollen. Also schleppen die übernächtigten mit Peter-Tägtgren-Gedächtnisaugenringen ausgestatteten Scouts diese Gabriella Cilmi an. Die klingt nach 2 Packungen Ernte 23 - und das mit 16. Ist aber clean. Mal wieder.

Und um den Reigen komplett zu machen, schicken die von Label D noch die Amy McDonald ins Rennen. Die fällt zwar stilistisch aus dem Rahmen, ist aber foll kredibble, Alter! Die tut foll den Songs wo ihre sin selbst schreiben. Jaja, deine Mutter!

Ein ähnliches Muster ist auch bei diesen kompletten Hirni-Songs a la Schnappi, Schnuffel, Mumpfel, Brupl und Puschl. Ach so, und der geilste A. der Welt, den hat Alex C - und trotzdem raus beim Grand Prix.


Quintessenz des Beitrages: die musikalische Landschaft ist so wie sie ist, weil offensichtlich lieber das imitiert wird, was schon läuft, als daß man (finanzielle) Wagnisse eingeht (aus Sicht der Labels) und was eigenständiges rausbringt.
 
Ich hab schon erlebt, das ne eigentlich sehr geile Produktion abgelehnt wurde, weil die (übrigens sehr hübsche) Interpretin gerade 30 geworden ist.

Hätte sie gesagt, sie ist 25, hätte sie den Deal wahrscheinlich gehabt :)
"Gesehn" hat die Plattenfirma ihr alter nicht, nur nachgelesen.

Verrückt.

Aber das hat nichts mit Produzenten und deren Arbeit zu tun....
Der Produzent hätte den A&R in obigem Beispiel fast erwürgt.
 
die beatles hättet ihr damals wahrscheinlich auch in der luft zerrissen!

:hammer:
 
Beatles? Da war ich ja noch fast flüssig...lach!

Aber die Sex Pistols habe ich schon real wahrgenommen...meine Fresse, ich war begeistert...so geil konnte Mucke auch sein.

Letztendlich läuft aber alles immer nach demselben Prinzip ab...Brot und Spiele.

Gebt dem "Drecksvolk" was es will und es hält still....bescheuert, wer sich sowas unterwirft.
 

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