Das Ende von Lied war eine Relativ hoch gestimmte Snare, trotzdem fehlte immer noch Attack im Signal. Bzw die Snare spricht einfach zu langsam an, so hört es sich zumindest an. Vielleicht liegt es auch an der Snare (Irgend so ein Bronze/Kupfer Teil von Ludwig, relativ Flach).
Fakt ist aber das ich mich mit meinen Recording Versuchen im Amateur/Anfänger Bereich bewege und nicht den Luxus habe auf mehrere Snares etc zurück zu greifen, also muss man aus dem Vorhandenen das beste machen.
Vielleicht kommen ja ein paar brauchbare Tipps daher.
In der nächsten Zeit hatten wir dann sowieso vor, das Ganze Zeug Richtung Proberaum zu schleppen und die Drums zu recorden. Die Spuren werden dann eh hier landen.
Nur sollte der Aktuelle Song bisdahin Fertig gestellt werden, bin grade in den letzten Zügen des
Arrangierens.
Dann müsstest Du mal genau beschreiben, wie Du mikrofoniert hast und womit.
Ich verfolge da folgende Philosophie:
Höre Dir den Song und die Snare im Raum an. Der Schlagzeuger sollte sie so stimmen, dass es im Raum passt und alle zufrieden sind. Die Meinung der Band zählt.
Im nächsten Schritt (jetzt hat man ja einen klanglichen Eindruck), würde ich versuchen, diesen Sound einzufangen. Das wichtigste Element sind dabei die Overheads bzw. die Raum-Mikros. Hier wirst Du den Snare Sound sehr natürlich hören, hast allerdings eine Menge Becken/Toms.
Deshalb haben wir ja die beiden Snare-Mics. Hier würde ich nun erst einmal schauen, was für ein Sound gewünscht ist. Willst Du einen sehr mittigen Ton haben, sind die üblichen Dynamics von Sennheiser und Shure die richtige Wahl. Willst Du einen sehr offenen, strahlenden Sound, nimmst Du ein Condenser (Achtung: auf den maximalen Schalldruck achten, den das Mic verträgt!). Es darf auch ein Großmembran sein, dann ist allerdings die Positionierung zwischen Snare und HiHat etwas schwieriger. Hängt vom Aufbau des Drum Sets ab. Dynamics und Kleinmembran Condenser werden meistens mit der Kapsel in der Nähe des Rims flach auf die Mitte des Schlagfells positioniert. Mit dieser Position würde ich starten. Nun eine Probeaufnahme machen. Höre Dir jetzt das Top- und das Bottom-Mikro gemeinsam an. Kommt der Sound dem der OH nahe? Wie mischt sich das mit den OH? Du kannst nun durch Veränderung des Winkels des Top-Mikros den Klang beeinflussen. Vergiss nicht, die Phase des Bottom-Mics zu drehen!
Wenn der Sound gemeinsam mit den OH dünn wird oder hohl wirkt, dann hast Du einen Kammfilter aufgrund der verschiedenen Laufzeiten des Schalls zum Mikro. Nun musst Du durch Verschieben des OH (meistens wenige Zentimeter) versuchen, die beiden Mikros "in phase" zu bringen. Gib mal bei Google "Drum Recording Maßband" ein. Du solltest da Angaben finden, wie man mit einem Maßband den optimalen Abstand finden kann. Es reicht aber auch das Gehör. Man kann das gut hören, indem man Snare Mics und OHs auf Solo schaltet und mono abhört (Kopfhörer benutzen!).
Versuch auch mal, die OHs nicht klassisch über den Becken zu positionieren, sondern als Klein-AB hinter/oberhalb des Drummers. Das hat auch Auswirkungen auf den Snare Sound.
Ich würde mir immer als Ziel setzen, den natürlichen Sound einzufangen und nicht mit den Mikros Sound-Design zu betreiben. Wenn der Drummer einen anderen Sound will, muss er anders stimmen oder eine andere Snare benutzen. Wenn die Band mit dem Sound im Proberaum zufrieden ist, würde ich diesen versuchen einzufangen. Aber da sind die Vorgehensweisen sehr unterschiedlich. Fab Dupont versucht z. B. auch eher, den Klang im Raum einzufangen. Andere, allen vorweg Bob Clearmountain, haben aus dem Drum Recording schon eine Wissenschaft gemacht und betreiben durch Mikros und Aufstellung sowie EQ, Kompressor und Effekte gezielt Sound Design. Sind halt verschiedene Philosophien.