lohtn sich Gema-Mitgliedschaft?

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bassco

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Hi
und zwar möchte ich wissen, wie oben schon im titel vermerkt, ob sich eine mitgliedschaft in meinem fall lohnt.
Ich mache schon seit längerem Beats. Da ich nun Kontakt zu einem Rapper herstellen konnte der von 3 Beats begeistert war die ich ihm geschickt habe, wollte ich fragen wann es sich lohtn bei der Gema mitglied zu sein. Zum rapper kann ich sagen, dass er jetzt nicht zu dne großen der Szene gehört aber mit seinem Debutalbum in den Top 50 gechartet ist. Aber das soll auch erstmal nur der Anfang sein.
 
Meine ganz persönliche Sichtweise (ich war bereits GEMA Mitglied):
Eine Mitgliedschaft lohnt sich dann, wenn nach Abzug der einmaligen Aufnahmegebühr und des wiederkehrenden jährlichen Mitgliedsbeitrags auf der GEMA-Abrechnung ein positiver Betrag übrig bleibt.

Dazu ist es erfoderlich, dass die Werke in ausreichender Menge öffentlich aufgeführt (TV/Radio/Livebühne...) und/oder entsprechend vervielfältigt werden.

Zu bedenken ist in diesem Zusammenhang auch, dass man als GEMA-Mitglied ALLE seine Werke bei der GEMA anmelden muss (zumindest war es bisher so)

Just my 2 cent :)
 
Ich weiß nicht, ob der folgende Beitrag hier schon mal gepostet wurde.
Ich fand ihn halt recht interessant, und passte auch ungefähr unter diese Threadüberschrift:

http://www.fr-online.de/kultur/stre...er-club-der-oberen-3400,1472786,16472672.html

Vive l'Umverteilung von unten nach oben! Damit liegt die GEMA voll im Trend der aktuellen Politik.
Allerdings kann man aus der GEMA ja austreten. Was passiert eigentlich, wenn die 65.000 angeschlossenen und außerordentlichen Mitglieder einfach von heute auf morgen kündigen und einen eigenen Rechteverwerter gründen?
Wäre vielleicht eine Maßnahme.
 
Ich weiß nicht, ob der folgende Beitrag hier schon mal gepostet wurde.


den Link hätte ich auch gepostet. Ich war nur drei Abrechnungsjahre Mitglied und bereue den Austritt nicht
 
Yo, wenn du es dir leisten kannst, nach Sympathie zu entscheiden - Hände wech! Andererseits sehe ich wenig alternative Möglichkeit für dich, von Airplay oder Aufführungen anderer Art überhaupt zu profitieren. Klar kannst du versuchen, das über einen wie auch immer formulierten Vertrag mit dem Rapper abzudecken, trivial ist sowas aber m.E. nicht. Ist denn der Rapper drin?
 
Lohnt sich bei kleinen Künstlern in aller Regel nicht. Sollten tatsächlich ein paar Euro-Fuffzig übrigbleiben, wiegt das die Restriktionen nicht auf, die mit einer Mitgliedschaft einhergehen. Zudem haben aufstrebende Künstler das Problem, dass auf kleinen Bühnen GEMA-Musiker seitens der Veranstalter oft nicht so gern gesehen werden. Bei unter 50 Zuschauern lohnt es sich halt auch nicht wirklich GEMA-Gebühren für die VA abzudrücken.
 
Wofür braucht man die GEMA nochmal gleich?

...uuuuh jetzt bin ich gespannt auf die Antworten
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Eine GEMA Mitgliedschaft lohnt sich, wenn man bereits Erfolg hat - und zwar viel Erfolg (VÖs in den Charts usw.).

Ansonsten kann die GEMA auf dem Weg zum Erfolg hin eher hinderlich sein, wegen der bereits erwähnten Restriktionen.

Mit dem Eintritt in die GEMA darfst du nicht mehr alleine über die Verwertung deiner Musik entscheiden!

Genau das ist das Problem, das dir die ein oder andere Tür verschließen wird.

Als "NoName" benötigst du die Flexibilität zu machen was du willst (zumindest mit deiner Musik).

Wenn ein Künstler mit deiner Musik eine VÖ machen will und sich das nicht leisten kann, weil die GEMA Kosten zu hoch sind, wird er deine Musik nicht verwenden.

Wohlgemerkt rede ich hier von "NoNames" und unbekannten Semipros (zu denen ich mich auch zähle).

Ich will es nicht verallgemeinern, aber ich persönlich habe gerade die Tage eine Kooperation genau aus diesem Grund sausen lassen...

Mein Tipp: Warte mit der GEMA Mitgliedschaft, bis deine Songs im Radio rauf und runter gespielt werden und bis sie live aufgeführt werden (vor mehr als 50 Zuschauern).
 
Ich stelle meine Frage mal anders, weil ich mich das wirklich frage:
Was bringt mir die GEMA eigentlich, was tut sie für mich?

Ich nutze jetzt ein bisschen ungern den Threat eines Anderen dafür aus, aber jetzt nochmal nen neuen aufzumachen ist Käse...
 
Die GEMA verwertet die Nutzungsrechte deiner Musik - oder mal einfach ausgedrückt: Sie treibt Geld ein, wenn jemand deine Musik verwendet.

Im Idealfall kommt etwas von dem Geld bei dir an - die Realität sieht aber anders aus (siehe Link von Dodo_l).

Hier mal ein Zitat von der GEMA Seite:

Die wichtigsten Nutzungsarten sind in diesem Zusammenhang:
das Aufführungsrecht
das Senderecht für Hörfunk und Fernsehen
das mechanische Vervielfältigungs- und Verbreitungsrecht für Ton-, Bildton- und Multimediaträger
das Recht der öffentlichen Wiedergabe von Hörfunk- und Fernsehsendungen
das Recht der öffentlichen Wiedergabe durch Ton- und Bildtonträger
das Filmvorführungsrecht und (eingeschränkt) das Filmherstellungsrecht
die gesetzlichen Vergütungsansprüche, wie die sog. „Geräteabgabe“ und „Leermedienabgabe“ („Leerkassettenvergütung“)
das Recht der öffentlichen Zugänglichmachung, das heißt, Musik im Internet oder in ähnlicher Weise so bereitzustellen, dass sie Musiknutzern jederzeit und überall zugänglich ist
das Recht, Musik als Ruftonmelodie zu nutzen

Für diese Nutzungsarten treibt die GEMA für dich das Geld ein.

Z.B. jemand möchte deinen Song als Ruftonmelodie nutzen: Er meldet die Nutzung bei der GEMA an und zahlt einen Betrag X an die GEMA für die Nutzung. Von diesem Betrag X erhälst du X - 99,99% von der GEMA ausbezahlt ;)

Über den tatsächlichen Prozentsatz streitet sich gerade ganz Deutschland, weil es wohl nicht ganz offensichtlich ist, wie die GEMA die Einnahmen verteilt.
 
Weiterführend dazu:

Du kannst die Nutzung deines Songs untersagen, wenn du das möchtest.
Du darfst dem Ruftonmelodienutzer deinen Song aber nicht kostenlos überlassen - er muss also immer bezahlen!

Das gleiche gilt für Live Gigs mit deiner eigenen Band. Der Veranstalter muss immer zahlen!
Und jetzt rate mal, wieviele Gigs zu evtl. nicht bekommst, weil der Veranstalter noch GEMA Gebühren abdrücken muss?

Dann spielt eben eine andere Band...
 
Welche Gebühren eigentlich? Die GEMA lizenziert öffentliche Aufführungen, Vervielfältigungen usw. und treibt keine Gebühren ein - sie ist ja keine Behörde. Dass das nicht mal Leute gebacken bekommen, die sich mit Musik befassen. Da kann man nur noch mit dem Kopf schütteln.
Stattdessen werden die alten Vorurteile ausgegraben und weiterposaunt, ob sie nun stimmen oder nicht.

Aber jetzt mal zur Frage, wann und ob sich die GEMA-Mitgliedschaft lohnt:

1. Höre nicht auf diejenigen, die von gebühren faseln, denn die Verwendung dieser Vokabal zeugt nicht gerade von Kenntnis der Materie.

2. Die Mitgliedschaft lohnt sich dann, wenn ein Aufkommen zu erwarten ist, welches den Mitgliedsbeitrag im Jahr (25€) übersteigt. Also wenn entsprechendes Airplay, Konzerte usw. zu erwarten sind.

3. Wenn du Urheber und Interpret in einer Person bist, ist das Wichtigste: Musikfolgen zu den Konzerten einreichen und darauf den Vermerk für die Nettoeinzelverrechnung zu setzen!!
Mit INKA (Nachfolger des Pro-Verfahrens) wird zwar die Verteilung sehr viel gerechter werden, aber gerade im unteren Segment sind Einzelverrechnungen zwingend nötig!

4. Natürlich kannst du auch noch über deine Musik/Rechtewahrnehmung entscheiden. Du kannst z.B. bestimmte Sparten (z.B. Online) aus dem Vertrag ausklammern und hier deine Rechte selber Wahrnehmen.

Und jetzt will ich mal auf ein paar Zitate aus diesem Thread eingehen:

Vive l'Umverteilung von unten nach oben! Damit liegt die GEMA voll im Trend der aktuellen Politik.

Genau andersherum wird ein Schuh draus. Dazu müsste man sich nur mal den Rechenschaftsbericht durchlesen. Die ordentlichen Mitglieder erwirtschaften alleine mehr als 70% der Gesamteinnahmen und bekommen nur etwa 60% ausgezahlt. Der Rest wird "nach unten" verteilt. Das ist auch der Grund, warum viele Mitglieder - obwohl sie es von den Zahlen her könnten - keinen Antrag auf ordentliche Mitgliedschaft stellen.


Was passiert eigentlich, wenn die 65.000 angeschlossenen und außerordentlichen Mitglieder einfach von heute auf morgen kündigen und einen eigenen Rechteverwerter gründen?

Das steht ja jedem frei. Macht nur keiner. Warum? Weil die GEMA trotz aller Baustellen im großen und ganzen eben ganz solide arbeitet. Und auch eine neue VG würd nicht viel anders als die GEMA arbeiten können, da die Rahmenbedingungen vom Gesetzgeber diktiert und vom DPMA überwacht werden.


den Link hätte ich auch gepostet. Ich war nur drei Abrechnungsjahre Mitglied und bereue den Austritt nicht

Komisch, ich bin vor 20 Jahren Mitglied geworden und es hat sich vom ersten Jahr an rentiert ... und das, obwohl ich damals "nur" als Liedermacher durch die Lande getingelt bin und Konzert um Konzert gespielt habe. Allerdings habe ich auch nie meine Musikfolgen und die Einzelverrechnung vergessen. ;)


Zudem haben aufstrebende Künstler das Problem, dass auf kleinen Bühnen GEMA-Musiker seitens der Veranstalter oft nicht so gern gesehen werden.

Rechnen wir den Spaß doch mal für ein Konzert mit 50 Besuchern und 10 € Eintritt anhand des aktuellen UK durch: Das wären dann 24,08.- Brutto für die GEMA-Vergütung und 500.- Kartenumsatz.
Für diese kleinen Konzerte hatte ich früher immer eine Teilung mit Garantie im Vertrag.

Übrigens:
Es geht auch darum, dass du und der Veranstalter Rechtssicherheit haben. Besonders der Veranstalter! Ansonsten könnte ja ein Musiker/Urheber nach dem Konzert hingehen und vom Veranstalter nochmal beliebig Tantiemen für die Nutzung seiner Werke - die ihm nach dem Gesetz zusteht - einfordern. Das hat es übrigens schon gegeben.
Zudem sind die meisten Veranstalter auch Gesamtvertragspartner der GEMA und erhalten dementsprechend nochmal 20% Nachlass.


Und jetzt rate mal, wieviele Gigs zu evtl. nicht bekommst, weil der Veranstalter noch GEMA Gebühren abdrücken muss?

Veranstalter, die sich vor der GEMA drücken wollen, sind entweder dumm oder Ganoven. Ich habe in den letzten 20 Jahren keinen SERIÖSEN Veranstalter kennengelernt, der mit der GEMA-Vergütung ein Problem gehabt hätte. Eben aus Gründen der Rechtssicherheit unter anderem.

Über den tatsächlichen Prozentsatz streitet sich gerade ganz Deutschland, weil es wohl nicht ganz offensichtlich ist, wie die GEMA die Einnahmen verteilt.

Darüber streiten sich nur diejenigen, die zu blöd sind, den Geschäftsbericht und den Verteilungsplan zu lesen.
Fakt ist, dass die GEMA am liebsten alles werkgenau abrechnen würde, aber eben nicht kann und darf, weil das UrhWG für bestimmte Aufführungsformen eben keine Musikfolgenpflicht vorsieht. Die daraus resultierenden Pauschalen müssen dann nunmal nach einem statistischen System verteilt werden. Eine andere Möglichkeit gibt es da nicht. Und da werden dann eben die anderen mit Musikfolgen gemeldeten Aufführungen, das Monitoring usw. herangezogen, um dieses Geld zu verteilen. Das sind übrigens ähnliche Verfahren, wie bei den Hochrechnungen zu Wahlen. Und wie genau die mittlerweile sind, ist ja bekannt.

Es werden übrigens aktuell nur zu ~40% der möglichen Aufführungen auch Musikfolgen eingereicht. Zu den 60%, die das noch immer nicht tun, gehören meist die Vögel, die sich nachher am lautesten beklagen, dass sie nichts von der GEMA zurückbekommen.
Aufführungen bedeuten nunmal Wertungspunkte und diese entscheiden darüber, wieviel man aus dem "Pauschalen-Topf" bekommt - vereinfacht gesagt.
Ach ja, Gewinne darf die GEMA übrigens keine machen. Alle Einnahmen werden nach Abzug der Verwaltungskosten (~15%) an die Mitglieder ausgeschüttet - kann man alles im Geschäftsbericht nachlesen.

Übrigens führt auch kein Weg an der GEMA vorbei, wenn man Airplay haben möchte oder z.B. für die TV und Radiowerbung komponiert. Radiosender spielen nur GEMA-Material, weil es ihnen 1. Rechtssicherheit bietet und 2. Zugriff auf nahezu das ganze Weltrepertoire aus einer Hand.

Ich finde es schon bedenklich, dass auch in einem Forum wie diesem soviele Halbwahrheiten und Falschaussagen zum Thema GEMA kursieren.


Wofür braucht man die GEMA nochmal gleich?

Sie übernimmt für ihre Mirglieder das Inkasso, wenn deren Werke irgendwo aufgeführt oder Vervielfältigt werden. Und das sehr effizient.
Ansonsten müsste jeder Urheber selber schauen, wer seine Werke nutzt und mit jedem Nutzer selbst verhandeln ... dann bliebe aber wohl keine Zeit mehr, um Musik zu machen. ;)

Ach ja, ich bin übrigens selber auch nur ein ganz kleiner Krauter in der GEMA, aber weil ich mich eben mit der Thematik befasst habe, lohnt sie sich für mich. Viele meiner Kompositionsaufträge hätte ich als Nicht-GEMA-Mitglied nie bekommen, weil die Auftraggeber eben Rechtssicherheit wollen - die professionellen zumindest.
 
Vive l'Umverteilung von unten nach oben! Damit liegt die GEMA voll im Trend der aktuellen Politik.
Allerdings kann man aus der GEMA ja austreten. Was passiert eigentlich, wenn die 65.000 angeschlossenen und außerordentlichen Mitglieder einfach von heute auf morgen kündigen und einen eigenen Rechteverwerter gründen?
Wäre vielleicht eine Maßnahme.

Ich war auch mal GEMA-Mitglied und habe diese Unten-nach-Oben-Verteilung auch bitterlich erlebt. Aber falls sich genügend Leute finden, die einen eigenen Rechteverwerter gründen, ich wäre da schon mal dabei :-D
 
Vive l'Umverteilung von unten nach oben! Damit liegt die GEMA voll im Trend der aktuellen Politik.

Genau andersherum wird ein Schuh draus. Dazu müsste man sich nur mal den Rechenschaftsbericht durchlesen. Die ordentlichen Mitglieder erwirtschaften alleine mehr als 70% der Gesamteinnahmen und bekommen nur etwa 60% ausgezahlt. Der Rest wird "nach unten" verteilt. Das ist auch der Grund, warum viele Mitglieder - obwohl sie es von den Zahlen her könnten - keinen Antrag auf ordentliche Mitgliedschaft stellen.

Häääh? Und nach welchen Rechenmethoden wird diese erwirtschaftete Leistung von 70% für die ordentlichen Mitglieder ermittelt? Das erfolgt natürlich durch Umverteilung, weil eben die Veranstalter nicht jeden Furz genauestens melden, wird über ein Schlüssel verteilt - und der wiederum bevorteilt die, die eh schon genug verdienen.

Was passiert eigentlich, wenn die 65.000 angeschlossenen und außerordentlichen Mitglieder einfach von heute auf morgen kündigen und einen eigenen Rechteverwerter gründen?

Das steht ja jedem frei. Macht nur keiner. Warum? Weil die GEMA trotz aller Baustellen im großen und ganzen eben ganz solide arbeitet. Und auch eine neue VG würd nicht viel anders als die GEMA arbeiten können, da die Rahmenbedingungen vom Gesetzgeber diktiert und vom DPMA überwacht werden.

Hat man als kleiner Komponist die Möglichkeit, etwas zu veröffentlichen, führt an einer GEMA-Mitgliedschaft kein Weg vorbei. Das ist quasi leider ein Monopol. Ein Wahlrecht, wie Du es darstellst, gibts ja quasi nicht, bzw. lautet das dann: Veröffentlichung JA oder NEIN. Deshalb würden wohl viele aus der GEMA rausgehen, wenn es denn eine Alternative wäre. Ich persönlich geh niemals mehr in den Verein, bin aber offen für Alternativen!



den Link hätte ich auch gepostet. Ich war nur drei Abrechnungsjahre Mitglied und bereue den Austritt nicht

Komisch, ich bin vor 20 Jahren Mitglied geworden und es hat sich vom ersten Jahr an rentiert ... und das, obwohl ich damals "nur" als Liedermacher durch die Lande getingelt bin und Konzert um Konzert gespielt habe. Allerdings habe ich auch nie meine Musikfolgen und die Einzelverrechnung vergessen. ;)

Einzelverrechnung geht aber nur dann auf, wenn die Veranstalter da auch mitziehen. In meinem Fall haben viele Veranstalter (= Discotheken) nur pauschal gemeldet - oder wie willst Du denn einer Disco vorschreiben, jeden Track genau zu melden? Obwohl meine Nummer in den Disco-Charts notiert war, habe ich für öffentliche Aufführungen keinen Pfennig gesehen, nur mal ein paar Mark für Rundfunkeinsätze, weil die Radiosender hier wohl anders verfahren. Und das trotz Einzelverrechnung. Wenn Du live auftritttst, erfüllst Du andere Voraussetzungen. Glückwunsch! Dann scheint das Ganze aufzugehen!
 
@hawkeye sehr schön ausführlicher Beitrag.
Vielleicht könntest Du mir Folgendes beantworten:
... was genau ist diese "Rechtssicherheit"?
... was passiert wenn Covers UND Eigene Songs bei den Konzerten spiele?
... warum verdient der Vorstand der Gema ca 400000,-€ pro Jahr?
... ist die Gemavermutung berechtigt? oder anders lösbar?
... warum sind nur ordentliche Mitglieder stimmberechtigt? (hab ich mal gehört)

Es wäre klasse, wenn Du mir das beantworten könntest :)
 
Bitte unterscheide auch, ob Du selber mit Deinen Stücken auf der Bühne stehen wirst oder ob Du "nur" eine Veröffentlichung als Autor oder Co-Autor machen wirst. Das sind durchaus zwei Paar Stiefel.

Stehst Du selber auf der Bühne, kannst Du die Stücke ja selber an die GEMA melden, bist Du auf Konzerte durch andere Künstler oder gar öffentlichen Aufführungen (z.B. Clubs) angewiesen, dann hängt es davon ab, wie detailliert diese Künstler bzw. Veranstalter die Meldung an die GEMA machen. Notfalls wirst Du über eine Pauschale abgewickelt. Eine Einzelverrechnung hilft hier natürlich, aber wenn ein Club nur pauschal meldet, kann die GEMA hinterher auch nicht zaubern.
 
Erst einmal: Die Beleidigungen in Richtung der GEMA-Kritiker sorgen nicht gerade dafür, dass jemand Deine Argumente für voll nimmt. Weil sie leicht dazu führen, dass man *Dich* nicht für voll nimmt.

Ich muss zugeben, dass gerade die GEMA-Kritiker ebenfalls oft unsachlich werden aber das bedeutet nicht, dass man sich einen Gefallen tut, wenn man ebenfalls ausfällig wird.

GEMA-Kritiker sind nicht "zu blöd" sich etwas durchzulesen, sie haben einfach Erfahrungen gemacht, die schon mal wütend machen.

1. Höre nicht auf diejenigen, die von gebühren faseln, denn die Verwendung dieser Vokabal zeugt nicht gerade von Kenntnis der Materie.

Die ungenaue Benutzung eines Begriffs bedeutet nicht, dass komplette Inkompetenz vorliegt. In der Sache kann ein Argument trotzdem richtig sein. "Hören" sollte man normalerweise auf niemanden aber die Aussagen anderer sollte man immer vernünftig erwägen, wenn man schon mit ihnen reden will.

2. Die Mitgliedschaft lohnt sich dann, wenn ein Aufkommen zu erwarten ist, welches den Mitgliedsbeitrag im Jahr (25€) übersteigt. Also wenn entsprechendes Airplay, Konzerte usw. zu erwarten sind.

Bedenken sollte man aber auch, ob man sich als Autor mit allem was man je gemacht hat und während der Mitgliedschaft machen wird, auf einen Vertrag einlassen soll, der einen Totalvertretungsanspruch erhebt.

Solange Du in der GEMA bist, kannst Du nicht mehr darüber entscheiden, unter welchen Bedingungen eins Deiner Stücke (auch von Dir selbst) aufgeführt oder weitergegeben wird. Du kannst zum Beispiel kein Stück unter CC-Lizenz veröffentlichen.

Wenn Du eins oder mehrere Stücke, die Du bereits gemacht hast, nicht unter die GEMA-Verwertung stellen möchtest, musst Du das *vor* der Wirksamkeit des Beitritts für jedes einzelne Stück beantragen.

So ein Antrag ist nach dem Beitritt auch für Filmmusik möglich.

4. Natürlich kannst du auch noch über deine Musik/Rechtewahrnehmung entscheiden. Du kannst z.B. bestimmte Sparten (z.B. Online) aus dem Vertrag ausklammern und hier deine Rechte selber Wahrnehmen.

Dieser Hinweis ist sehr wertvoll und ich möchte ihn noch etwas präzisieren:

"Natürlich" ist gar nichts an daran, die Ausnahme eines Vertriebswegs aus der Verwertung kann auf Antrag und nur für alle angemeldeten Stücke erfolgen. Bedenke, dass die Herausnahme der Online-Verwertung noch nicht bedeutet, dass Du Stücke auf Seiten veröffentlichen darfst, die CC-Lizenzen voraussetzen denn CC-Lizenzen sind nicht auf Online-Weitergabe beschränkt.

Noch eins @hawkeye:

Woher Du Deine Beispielberechnung für die Konzertbgebühren hast, ist mir schleierhaft, vielleicht kannst Du das aufklären:

1.) ein Club mit 50 Besuchern nimmt also 10 Euro Eintritt, echt?
Wenn ich mir die Szene so ansehe, geht es in solchen Läden meist um 3-4 Euro Eintritt, oft verbunden mit einem Freigetränk oder um einen kleinen Aufschlag auf die Getränke bei freiem Eintritt.

2.) Ich habe vor einigen Jahren einen Club betreut, der bei 50 qm Fläche 52 Euro am Abend an die GEMA zu zahlen hatte. Von denen allerdings die Band tatsächlich nur 24 Euro bekommen haben... Wir hatten auch mal Avantgarde-Leute, die mehr bekommen haben. Allerdings waren dann auch nur 15 zahlende Gäste da. Hat sich die Gebührenerhebung inzwischen so geändert, dass der (inzwischen auch wegen der GEMA-Forderung eingegangene) Laden heute wirklich nur 24 Euro pro Konzert bezahlen müsste?


Ist hier irgend jemand, der Konzerte vor 50 Leuten veranstaltet, dabei 500 E Eintritt verdient und nur 24 E GEMA bezahlen muss?
 
Entschuldige, da hatte ich noch was übersehen...
Übrigens führt auch kein Weg an der GEMA vorbei, wenn man Airplay haben möchte oder z.B. für die TV und Radiowerbung komponiert. Radiosender spielen nur GEMA-Material, weil es ihnen 1. Rechtssicherheit bietet und 2. Zugriff auf nahezu das ganze Weltrepertoire aus einer Hand.

Ich finde es schon bedenklich, dass auch in einem Forum wie diesem soviele Halbwahrheiten und Falschaussagen zum Thema GEMA kursieren.

Ich finde es auch bedenklich, dass Du hier Unwahrheiten als Fakten mit dem Brustton der Überzeugung verbreitest.

Professionelle Rundfunkanbieter, die noch eine Redaktion haben, spielen durchaus regelmäßig Musik, die nicht bei der GEMA gemeldet ist. Es gibt sogar diverse Sendungen, deren Redakteure gerade vertragsfreie, nicht GEMA-gemeldete Musiker bitten, ihre Musik zu schicken.
 
Genau genommen ist die einzige Notwendigkeit für Airplay ein Labelcode. Und auch da gibt es Ausnahmen.
 

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