Gesangsmikro mit edlen und seidigen Höhen (plus: wie schlimm wirkt Popschutz?)

  • Ersteller synthpark
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@whitealbum… würdest Du das Audio-Technica AT4060a dem Gefell MT71s eigentlich vorziehen? Das wäre vl. für mich für die Zukunft nochmal irgendwann ein Upgrade, um zu einem Röhrenmic zu gehen so in zwei Jahren...

Gute Frage, im Indie/Pop/Rock-Bereich, auch bei ruhigen Songs würde ich das AT4060a vorziehen.

Bei eher klaren Gesangsvorträgen und wenn man möglichst ohne Färbung aufnehmen will, dann würde ich zum MT71s greifen.

Aber in den Gefilden, die ich von Dir kenne, und auch in meinem Bereich, würde ich das AT4060a vorziehen.
Es hat mehr Wumms in den Tiefen ohne boomy zu sein, durch die Röhre klingt das Signal weicher, und runder, und verzeiht auch etwas mehr, obwohl das AT4060a wirklich gut auflöst.

Es ist preislich auch sehr attraktiv.

Ich habe es zuletzt nicht mehr so oft bei Lead Vocals genutzt, das lag aber eher an der mittlerweile großen Auswahl an noch etwas feineren Mikros wie das M990, UM92.1s oder das FLEA 47.
Aber dennoch, Du erinnerst Dich sicher an mein Jubiläumsgeschenk an das Weiße Album, da habe ich alle Röhrenmikros für die Backing Vocals genutzt, je 4 Stimmen das AT4060 (Vorgängermodell bzw. das USA-Modell vom 4060a), 4 mal Vanguard V13, 8 mal das M990 und 4 mal das UM92.1s und ich glaube das FLEA auch noch.
Jedes hat so eine tolle Farbe, die sich wirklich schon roh unterscheidet.

Das AT4060a ist in meinen Ohren auch nah an den ganz großen Röhrenmikros, vor allem weil es in den Mitten auch toll ist.

Das AT4060 war mein zweites Röhrenmikro und hat dann auch das Gefell M930 an den Lead Vocals abgelöst.

Zudem hat ein Forenkollege vor nicht all zu langer Zeit vor dem Problem gestanden, ein Sontronics Mercury, was umwerfend aussieht und solo auch toll klingt, oder das AT4060a zu kaufen.
Das AT4060a ist aber eben besser in den Mitten, sprich im Mix sitzt es sofort richtig, das Sontronics Mercury ist bei gleicher Lautstärke hörbar leiser im Mix.

Das AT4060a ist auf jeden Fall eine Empfehlung. Mag es sehr.
 
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Wie schlägt sich denn eigentlich das AT3060 im Verglech zum AT4060?

Das AT3060 hatte ich noch nicht unter, aber bei Thomann gibt es einen Test von Andreas Hau im S&R, der es wohl gut beschreibt.

Das AT3060 muss ganz anders klingen, es hat eine Erhöhung zwischen 2-7Khz, ziemlich ungewöhnlich, Hau schreibt auch, dass es sich damit natürlich auch gut durchsetzt, aber je nach Pegel im Mix etwas zu nasal klingen kann.
Bzw. wenn man einen nasalen Sänger hat, würde ich das auf keinen Fall nutzen.
Es ist ein eher spezielles MIkro, als ein universelles Mikro.

Ich gehe davon aus, dass AT4060a ist ne ganz andere Liga.
 
Wie schlägt sich denn eigentlich das AT3060 im Verglech zum AT4060?

Das AT3060 hatte ich noch nicht unter, aber bei Thomann gibt es einen Test von Andreas Hau im S&R, der es wohl gut beschreibt.

Das AT3060 muss ganz anders klingen, es hat eine Erhöhung zwischen 2-7Khz, ziemlich ungewöhnlich, Hau schreibt auch, dass es sich damit natürlich auch gut durchsetzt, aber je nach Pegel im Mix etwas zu nasal klingen kann.
Bzw. wenn man einen nasalen Sänger hat, würde ich das auf keinen Fall nutzen.
Es ist ein eher spezielles MIkro, als ein universelles Mikro.

Ich gehe davon aus, dass AT4060a ist ne ganz andere Liga.


Davon gehe ich eigentlich auch aus. Auf Gearslutz schreibt jemand, daß die Mini-Röhre im AT 3060 mit Phantomspeisung betrieben eben gar nicht wirklich gut arbeiten kann. Dagegen hat das AT 4060 eben eine Röhre mit Hochvolt, und dann macht Röhre eigentlich auch Sinn.

@ whitealbum Das 3060 finde ich bei Thomann gar nicht. Keine Ahnung warum.
 
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Auf Gearslutz schreibt jemand, daß die Mini-Röhre im AT 3060 mit Phantomspeisung betrieben eben gar nicht wirklich gut arbeiten kann.
Ich kenne das AT 3060 nicht aus der eigenen Praxis, nur das Microtech Gefell UM 900, das ebenfalls mit einer Battierieröhre und Phantompower betrieben wird. Letzteres ist eins der feinsten Mikros, die ich überhaupt kenne.
 
In Deutschland habe ich es, außer nach der Markteinführung eigentlich nie gesehen.
 
Was macht eigentlich Dein MT71S, @synthpark?
 
Was macht eigentlich Dein MT71S, @synthpark?

Ich werds weiter testen, ich komme berufsbedingt zu relativ wenig, das Studio liegt quasi die überwiegende Zeit brach. Mal sehen, was heute so bei rumkommt. Meine Stimme klang neulich so flatterig, ist mir nie aufgefallen. Muss das mal gegenchecken. ich wollte sogar mal den Frequenzgang checken. Sollte ich mal woanders arbeiten, was nicht so unwahrscheinlich ist, spare ich bis zu 3 Stunden pro Tag. Die Berliner stehen bundesweit täglich am meisten im Stau, Öffis sind manchmal richtig schlimm. :)
 
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Was macht eigentlich Dein MT71S, @synthpark?

Ich werds weiter testen, ich komme berufsbedingt zu relativ wenig, das Studio liegt quasi die überwiegende Zeit brach. Mal sehen, was heute so bei rumkommt. Meine Stimme klang neulich so flatterig, ist mir nie aufgefallen. Muss das mal gegenchecken. ich wollte sogar mal den Frequenzgang checken. Sollte ich mal woanders arbeiten, was nicht so unwahrscheinlich ist, spare ich bis zu 3 Stunden pro Tag. Die Berliner stehen bundesweit täglich am meisten im Stau, Öffis sind manchmal richtig schlimm. :)

Düsseldorf ist Platz 9...
 
seit ein paar tagen bin ich nun glücklicher u87ai besitzer und gestern habe ich erstmals damit vocals (female von fein bis rockröhre) getrackt. ich war bisher zögerlich mit einer solch teuren mik geschichte, passt doch das sm7b für meine schreihälse sowieso immer, für die paar gesungenen sachen ab und zu war mir das ksm32 ausreichend. das c414 b-uls war mir jedoch irgendwie etwas zu „sperrig“ für vocals...

ja, dann hängt da das u87 und... omfg! diese präzision und stabilität, wie das signal dabei perfekt sitzt und man die stimme beinahe „anfassen“ kann, ist schon richtig, richtig geil... definitiv next level.

ich muss dazu sagen, dass die dame stimmlich absolute sahne ist und das mik auch „material“ bekommt, bei einem rotzigen schreihals wäre die qualität vermutlich nicht so offensichtlich oder gar ein zuviel an details.
die kette übrigens: u87 > 1073lb > distressor (opto) > antelope 1176 (4:1, slowest/fastest) > antelope bae 1073 (ca. 1db highshelf)

ansonsten kann ich mir nicht vorstellen, dass man mit dem u87 irgendetwas falsch machen könnte, anders gesagt, dass man ernsthaft sagen müsste, das geht oder passt nicht (im sinnvollen anwendungsbereich). da bekommt man soviel qualität und signalgehalt, der problemlos weiterformbar ist, dass man imho eigentlich nicht mehr zweifeln muss, ob da draussen vielleicht noch etwas besseres ist oder man zwingend noch 3 andere solcher miks (die jeweils 3% anders klingen) braucht und auch mit etwas processing ans ziel kommt. (bin da aber auch sehr pragmatisch, geht mir mit den neves und apis auch so, mehr/anders brauche ich nicht)
 
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@SOS
In Sachen U87:
Alles andere hätte mich zumindestens bei der Dame mit Stimme auch verwundert.

Das U87 macht schon vieles sehr richtig., und ist ein tolles Mikro.

Aber, ein Top-Röhrenmikro wie das alte/neue U67, Gefell M92.1s, M990, ELAM 251, Flea 47 und Flea 12 und weitere Schätzchen, sind noch mal in einer anderen Klasse. Vor allem bei Gesang von guten Stimmen.
Der Unterschied mag auch gerne mal klein ausfallen, aber gerne, zumindestens meine Erfahrung, auch größer.

Ein Beispiel aus den Tests der letzten Jahre:
Sprich bei klaren, mittellhellen wie hellen Stimmen über ein 251 oder C12 artiges Mikro (vergleichbar bezahlbare aber Top-Mikros in diesem Bereich sind das M990 und das Manley Gold) zu hören, da geht die Sonne auf.
Die Röhrenschaltung von Top-Röhrenmikros lässt die Stimme erstaunlicherweise natürlicher erscheinen, als man zunächst vermuten würde.
Zudem klingt die Stimme noch griffiger und körperlicher.

Man kann gute Röhrenmikros auch so einsetzen, um Überhöhungen oder Resonanzen zu kaschieren, wie bei Tom Petty, der sich am Liebsten mit dem C12 hörte, was auch logisch ist, seine Stimem ist schon sehr nasal, und das C12 kaschiert das.
Es geht aber auch anders, eine sehr klare und von der Stimmlage her sehr weite Stimme wie die von Prince, er sang oft über das C12.
 
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ja, dann hängt da das u87 und... omfg! diese präzision und stabilität, wie das signal dabei perfekt sitzt und man die stimme beinahe „anfassen“ kann, ist schon richtig, richtig geil... definitiv next level.

Die Stabilität ist mir auch mit dem Gefell aufgefallen. Ist ein beachtliches Phänomen.
 
Das MT71s und U87 sind auf dem gleichen Level in Sachen Präzision/Auflösung und Stabilität.
Gleiche Klasse.

Das U87 ist im Bass etwas stärker, und die Mitten klingen leicht knorrig, gerade bei Sprechern ein oft und gerne gehörtes Phänomen.
In den Mitten ist das MT71s ähnlich stark, klingt hier aber weicher, und genauso auch in den Höhen.
Da ist das MT71s etwas smoother.

Beides tolle Spitzenklasse-Mikros.
 
Es gibt schon einen Grund warum das U 87 (A)I in Studios rund um die Welt so beliebt ist. Ich hab meines jedoch vor ein paar Jahren nach A/B-Tests gegen ein UMT 70 S getauscht, weil letzteres offener klingt, wie @whitealbum es schon richtig beschreibt. Seit neustem bin ich stattdessen auch beim Gefell Röhrenmikro M 990 gelandet, was diesen seidigen Schmelz und diese Körperlichkeit auch hat, den ich vom C 12 so schätze. Das MT 71 S ist mit dem UMT 70 S in Niere ja nahezu identisch. Das sind alles Spitzenkondensatormikros, mit denen man/frau sehr gut arbeiten kann.
 
Ja das Gefell nimmt einfach deutlich mehr Details auf. Wenn ich das vor den Gitarrenamp stelle ist mir das schon zu viel. Da will ich dünnere Signale haben und greife dann zum m160 und zum e906 - das mt71s kommt dann hinter das offene Amp Cab oder 1m weit weg als Room Mic davor.

An der Stimme passt es dafür super... kommt prima aus dem Mix, ohne dass man die Vocals zu laut drehen müsste. Setzt sich immer gut durch. Du kannst es in allen drei Songs von gross & starck hören. Ich habe es jeweils anders eqt (liegen einige Monate dazwischen) und wurde jeweils einzeln gemastert.

Bei wenn Du mich fragst ist zum Beispiel recht viel noch vom AML 1073 über den High-Shelve und Midband bei 7,2 khz drin. Der Sänger hat übelste S-Laute, die man ordentlich mit einem sehr guten Deesser in den Griff bekommen muss. Das macht es nicht so einfach ;) Jedenfalls kann man das Gefell auch sehr gut in den Höhen boosten ohne dass es scheiße klingt. Charakter füge ich dann noch mit HW bei. Meine Kette ist da aktuell: AML ez1073, AML ez2254a bei 1:5:1, Aml ezP-1A und ein Hairball 1176, den ich als letztes gerne im All Button Modus für etwas Dreck im Signal anfahre. Als ein guter Mix an Iron und Röhre, was dem Signal noch mehr Stabilität verleiht. Das beste ist ja, wenn man im Mix nur noch den Fader nach oben schieben muss, Hall und Delay auf den Send des Busses und vl. noch Deesser ;)

Das mt71 dürfte auch ein ganz hervorragendes Overhead Mikrofon sein. Auch am Bassamp setze ich das gerne ein. Macht sehr schöne smoothe runde Bässe. Da sollte man dann aber auch 40cm weggehen vom Cab.
 
Absolut richtig, diese Mikros brauchen richtig gute Preamps, ich denke immer in der "Mikro/Preamp-Kombi".

Das MT71s verträgt sich mit 1073-Geräte geradezu ideal.
Weil es neben den bisherigen aufgezählten Klangadjektiven auch ein dynamisches, schnelles und leicht schlank-klingendes Mikro ist.
Da kommt der 1073 wie gerufen.

Habe gerade mit den Röhrengefells probiert, die passen im dichten MIx mit dem STAM 1073 super zusammen, der Sowter Übertrager im STAM verschleift nicht die Schnelligkeit der Mikros, und klingt dennoch 1073-ish.

Wenn es elegant, natürlich und auch nah klingen soll, dann macht sich der Tellie V672a grandios.

Und so weiter und sofort.
 
seit ein paar tagen bin ich nun glücklicher u87ai besitzer ...

kurz und schmerzlos … -> ich "liebe" glückliche user!
denn das ist das entscheidende, das beim gearkauf wirklich zählt …

und der rest ist nur gebabbel … ;-)
 
… voll d´accord! …

jeder hat seine eigenen subjektiven kriterien!

aber, in diesem fall, da haben wir es ja bereits mit einem „glücklichen“ user zu tun …

und dem kann ich dann ja einfach viel spass und freude mit seiner neuen
anschaffung wünschen … OHNE ihm noch zig andere mics hinterherzuwerfen … :)
 
Es gibt auch objektive Kriterien. Und wenn die Fragestellung aufkommt, ob das U 87 AI der Endpunkt der Mikrofonentwicklung ist, kann man/frau diese Getrost mit Beispielen beantworten. Das Bessere ist immer der Feind des Guten ... Außerdem geht es hier in diesem Thread ursprünglich noch um eine andere Frage :)
 

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