Ende des loudness-war (?)

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Plattgewalzte Songs haben aber immer noch einen Vorteil:

Das bleibt dir ja völlig erhalten. Ein Mix der nach heutigen Standards gemastert ist, ist durch simples runterpegeln, ohne jeden Nachteil, voll R.128 konform.
Wenn für deine Zielgruppe so ein Sound sinnvoll ist, dann kann man den ja wie vor so machen.
 
Plattgewalzte Songs haben aber immer noch einen Vorteil:

Das bleibt dir ja völlig erhalten. Ein Mix der nach heutigen Standards gemastert ist, ist durch simples runterpegeln, ohne jeden Nachteil, voll R.128 konform.
Wenn für deine Zielgruppe so ein Sound sinnvoll ist, dann kann man den ja wie vor so machen.

Dem kann ich aus täglicher Erfahrung widersprechen.

Viele aktuelle Tracks von den großen Fischen klingen nach R128 denkbar schlecht und fallen in TV Formaten extrem ab. Die aktuellen Alben von Justin Timberland äh lake und Miley Cyrus sind da absolute negativ Beispiele. Die klingen in TV Mischungen so was von schlapp und fusselig, dass es schon schmerzt. Aber sinnvoll verdichtete Sachen wie das Daft Punk Album punkten auch unter R128.

Ändern wird sich also auf jeden Fall etwas. Aber das Ende des Limiter wird es sicher nicht.

Interessant finde ich Teebaums Ansatz, dass es wieder darauf abzielen wird lauter als der Rest zu sein. Er hat ganz sicher Recht damit. Ich habe selbst schon einige Strategien entwickelt und meine Mischungen sind ohne klangliche Einbußen On Air lauter als viele andere Formate.

Allerdings wird es wegen der R 128 Richtlinien am Ende auf extreme Soundqualitätsverluste hinauslaufen, wenn man viel lauter sein will als der Rest. Dafür müsste mann nämlich entgegen seiner eigenen Meinung die von Teebaum zitierten mumpfigmittigenresonantigenunausgewogegen mixes machen. Die sind nämlich unter R 128 extrem laut. Was nix daran ändert, dass Sie einen nicht erreichen und irgendwie total an einem vorbei rauschen. Aber laut sind Sie einfach auf Grund der Frequenzgewichtung in R128.
 
Und um das zu kapieren, braucht Herdentier Mensch Ludwig & Co. *gähn
 
und mit den jahren wird man lernen, wie man auch auf sub128 lauter wirkt als die anderen
ich habe mir da schon vor längerem gedanken darüber gemacht. wenn man weiss wie r128 implementiert ist (& das ist ja im prinzip ein überschaubarer baukasten), wird es nicht schwer sein limiter zu entwickeln die das system "aushebeln". aus dem bauch heraus würde ich sagen, dass die "neuen" lauten masters:

* transientiger sein werden, da bei r128 immer häppchen (bei "momentary loudness" sind es 400ms) analysiert & gemittelt werden & dadurch transienten im verhältnis zur gefühlten lautheit günstiger in die "kosten-gleichung" eingehen (war bei mp3-gain schon der fall & da waren die chunks nur 50ms).

* die loudness-kurve etwas aushebeln werden. man kann also mehr tiefe bässe & höhen stehen lassen, weil die aufgrund der loudnesskurve günstier in die "kosten-gleichung" eingehen. juhu...1.5k und 10k boosts! ;-)

als resultat werden wir zwar mehr gesamtdynamik aber vielleicht nicht unbedingt besser klingendere musik haben.
 
und mit den jahren wird man lernen, wie man auch auf sub128 lauter wirkt als die anderen

* die loudness-kurve etwas aushebeln werden. man kann also mehr tiefe bässe & höhen stehen lassen, weil die aufgrund der loudnesskurve günstier in die "kosten-gleichung" eingehen. juhu...1.5k und 10k boosts! ;-)

Bei dem Teil hast Du Dich wohl verlesen. Bässe werden weniger, aber Höhen ab 1.5 kHz mehr als Tiefe Mitten bewertet.
 
ich weiss nicht genau welche kurve implementiert ist, bei mp3gain war es ja eine vereinfachte. ich bin hiervon ausgegangen & bezogen darauf wäre meine aussage korrekt nicht? (die bewertungskurve ist ja genau diese kurve negiert):

equal_loudness.png
[/quote]

//edit: scheint diese kurve zu sein:

DR_03.jpg
 
Bei dem Teil hast Du Dich wohl verlesen. Bässe werden weniger, aber Höhen ab 1.5 kHz mehr als Tiefe Mitten bewertet.
ich weiss nicht genau welche kurve implementiert ist, bei mp3gain war es ja eine vereinfachte. ich bin hiervon ausgegangen & bezogen darauf wäre meine aussage korrekt nicht? (die bewertungskurve ist ja genau diese kurve negiert):

equal_loudness.png

Das wäre korrekt, allerdings ist die Bewertungskurve für R-128 ein angepasstes K-weighting.

http://www.irt.de/fileadmin/media/downloads/Produktion/Lautstaerkeproblematik/tech3343.pdf

hier auf Seite 9. Daher ist Deine Aussage eben so nicht richtig.

Tiefbässe werden weniger bewertet. Tiefmitten und Mitten mit 0 und der Bereich ab etwa 800 Hz ansteigend wird höher bewertet.
 
Dem kann ich aus täglicher Erfahrung widersprechen.
Viele aktuelle Tracks von den großen Fischen klingen nach R128 denkbar schlecht

Dann klingen sie auch jetzt schon schlecht. Das wird halt nur mehr schlecht als recht kaschiert, weil sie eben lauter daherkommen. Der Effekt verpufft ohne direkten Vergleich, dann klingt es nur noch genau so schlecht, wie es eben klingt. Und wie schlecht das ist, das fällt im R.128 Umfeld dann sofort auf.
Wobei der Sound z.T. auch auf wirklich schlechte Anlagen optimiert ist. Das funktioniert auf richtigen Lautsprechern dann nicht mehr wirklich gut.
 
Das wäre korrekt, allerdings ist die Bewertungskurve für R-128 ein angepasstes K-weighting.
korrekt. ich habe es auch gerade gesehen & oben noch mit reineditiert. ist schon eine weile her als ich mir die r128 specs angeschaut habe. die kurve ändert aber nicht viel daran, dass man tricksen kann. dann haben wir eben in zukunft eben muffigere masters. zwar nicht viel besser was die ausgewogenheit angeht, aber dunkler ist mir tendenziell lieber als zu hell.
 
Allerdings wird es wegen der R 128 Richtlinien am Ende auf extreme Soundqualitätsverluste hinauslaufen, wenn man viel lauter sein will als der Rest. Dafür müsste mann nämlich entgegen seiner eigenen Meinung die von Teebaum zitierten mumpfigmittigenresonantigenunausgewogegen mixes machen. Die sind nämlich unter R 128 extrem laut. Was nix daran ändert, dass Sie einen nicht erreichen und irgendwie total an einem vorbei rauschen. Aber laut sind Sie einfach auf Grund der Frequenzgewichtung in R128.
 
Der Witz ist doch, dass R.128 eine Gewichtung nach Lautheitsempfindung vornimmt.
Wenn die perfekt funktioniert, kann man sie prinzipiell nicht austricksen.
Tut sie natürlich nicht, aber der Spielraum dürfte nicht all zu gigantisch sein. Jedenfalls gar kein Vergleich zu jetzt.
 
Der Witz ist doch, dass R.128 eine Gewichtung nach Lautheitsempfindung vornimmt.
Wenn die perfekt funktioniert, kann man sie prinzipiell nicht austricksen.
man kann sich ja die gemessenen kurven anschauen & die implementierte. die differenz der beiden kurven zeigen einem den spielraum.
ich sehe aber ohnehin das größste problem bei den transienten. innerhalb von 400ms kann man schon einiges tricksen um den RMS niedrig zu halten, aber die lautheit hoch.

wie teebaum aber schon geschrieben hat...bei einem echten kriegsende gibts ja sofort waffenstillstand. das ist hier aber anders. es wird noch einige jahre brauchen bis das auch wirklich in der praxis angekommen ist.
 
wie teebaum aber schon geschrieben hat...bei einem echten kriegsende gibts ja sofort waffenstillstand. das ist hier aber anders. es wird noch einige jahre brauchen bis das auch wirklich in der praxis angekommen ist.

... und das auch an anderer stelle als beim mastering - heute kommen je viele mixes mit einer programdynamik an, die schon zu klein ist und selbst leute wie pensado oder maserati sagen in interviews, dass sie so heiss wie möglich abliefern, inkl. limiter... wieviel spass mir das macht, kann man sich ja denken :-(
 
und mit den jahren wird man lernen, wie man auch auf sub128 lauter wirkt als die anderen
ich habe mir da schon vor längerem gedanken darüber gemacht. wenn man weiss wie r128 implementiert ist (& das ist ja im prinzip ein überschaubarer baukasten), wird es nicht schwer sein limiter zu entwickeln die das system "aushebeln". aus dem bauch heraus würde ich sagen, dass die "neuen" lauten masters:

* transientiger sein werden, da bei r128 immer häppchen (bei "momentary loudness" sind es 400ms) analysiert & gemittelt werden & dadurch transienten im verhältnis zur gefühlten lautheit günstiger in die "kosten-gleichung" eingehen (war bei mp3-gain schon der fall & da waren die chunks nur 50ms).

* die loudness-kurve etwas aushebeln werden. man kann also mehr tiefe bässe & höhen stehen lassen, weil die aufgrund der loudnesskurve günstier in die "kosten-gleichung" eingehen. juhu...1.5k und 10k boosts! ;-)

als resultat werden wir zwar mehr gesamtdynamik aber vielleicht nicht unbedingt besser klingendere musik haben.

Teebaum hat da schon Recht, es werden andere Möglichkeiten gefunden werden, Vorteile gegenüber anderen zu haben.

Wenn es kommt wie Karumba schreibt
-transientiger
dann ist das ja sogar ein Vorteil, solange das nicht übertrieben wird. Heute versucht man ja Transienten zu kappen - möglichst ohne Nebenwirkungen.

Auf jeden Fall wird es mehr Freiheiten geben, das eigene Produkt auffälliger zu machen. Wenn man ganz negativ denkt dann könnte man befürchten, nach den Loudness War kommt dann der Brightness War. Meine bisherigen Erfahrungen mit R128 sind eher positiv.

Klar werden alle wieder versuchen, aufzufallen. Aber die Möglichkeiten, wie man ein Produkt innerhalb der Norm auffälliger machen kann sind vielfältiger als bisher, und sei es übertriebene Makrodynamik. Aber selbst unter den schlechtesten Annahmen wird es aus den bisheringen Erfahrungen im TV Bereich eher besser werden als bisher.
 
es gibt nicht nur schwarz oder weiss, neben plattgewalzt gibts auch "sinnvoll verdichtet" und mit sinnvoll meine ich auch, dass die musik dort, wo und wie sie konsumiert wird, funktioniert.
Ja, das meinte ich auch damit.
Sinvoll verdichtet!
Eben dann bekommt der Song den Charakter, den man sich im Kontext wünscht.

Ich könnte mir z.B. kein Dubstep ohne sinnvolle Verdichtung vorstellen ;-) .
 
Ich könnte mir z.B. kein Dubstep ohne sinnvolle Verdichtung vorstellen Zwinker .

Aber ich könnte mir gut 'ne sinnvolle Verdichtung ohne Dubstep vorstellen. ;-)
 
-transientiger
dann ist das ja sogar ein Vorteil, solange das nicht übertrieben wird. Heute versucht man ja Transienten zu kappen - möglichst ohne Nebenwirkungen.
transienten kappe (ich nenne es lieber reshaping) ich aber nie um mehr lautheit zu bekommen, sondern damit es besser klingt, weil die transienten z.b. unkontrolliert sind & damit unruhe ins klangbild bringen.
 
Ich machs Radio im auto ständig aus weil mir diese aufdringlichen totkomprimierten Pop-Nümmerchen-Mixes auf den Sack gehen. Irgendwie fällt mir dazu nur ein - aufdringlich! mag ich nich. :)
 
Ich machs Radio im auto ständig aus weil mir diese aufdringlichen totkomprimierten Pop-Nümmerchen-Mixes auf den Sack gehen. Irgendwie fällt mir dazu nur ein - aufdringlich! mag ich nich. :)

ich denke, wir sollten hier im pro forum nicht auch auf dieses "ich bin ja so ein guter und hasse den loudnesswar auch & jetzt liebt mich bitte alle" level abfallen - gibts genug in den anderen (unter)foren & bringt uns auch kaum weiter.
 
Ich machs Radio im auto ständig aus weil mir diese aufdringlichen totkomprimierten Pop-Nümmerchen-Mixes auf den Sack gehen. Irgendwie fällt mir dazu nur ein - aufdringlich! mag ich nich. :)

dein Radio ist vielleicht einfach falsch eingestellt. :)
 

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