Effektfragen - Raum, Kompressor

[Gooz]

Ich habe als Sendeffekt ein Preset aus Reverence eingestellt, sollte ich auf jedes einzelne Instrument ein wenig davon hinzugeben oder ist das zuviel?

Was wenn ich bei einzelnen Instrumenten "richtigen" Hall, also nicht nur ein wenig Raum, hinzugeben will? Auch erst ein wenig vom gleichen Raum hinzugeben und zusätzlich noch ein anderes Reverb darüberlegen?



Auf wieviel Spuren benutzt ihr in der Regel einen Kompressor? Ich glaube ich komprimiere in letzter Zeit ein wenig zuviel. Fast auf allen Spuren, außer auf Hihats, Cymbals und andere Percussions die eher im Hintergrund sind

 

[soundguy]

weniger ist mehr!

gilt bei deinen beiden fragen

 

[tsbmusic]

weniger ist mehr!

gilt bei deinen beiden fragen

So ist es!

Gruss
tsbmusic

 

[Gooz]

Aber ganz wenig Raum auf alles ist schon ok, oder?

 

[soundguy]

klar

 

[youngwoerth]

Vielleicht geht es ja ein bißchen konkreter...

Also ich habe auch schon gehört, daß man auf alle Instrumente etwas (möglichst denselben) Raum geben soll, um das Paket zusammenzuschweißen.

Gilt bei Kompressor auch für Gruppen (Vocals / BD+Baß) - wobei ich hier immer nicht so recht weiß, ob Gruppenkompression zusätzlich zu den (vor-)komprimierten Einzelspuren oder ausschließlich.

Bzgl. Hall kann man sich wohl auch zwei differente Instanzen hintereinander gönnen: Erst etwas Room, und danach der eigentliche Hall (z.Bsp. Plate).

Aber vielleicht kann das ja mal einer der erfahrenen Nutzer verifizieren, widerlegen, konkretisieren.

 

[soundguy]

da gibt´s keine goldene regel...fertig!

 

[Gooz]

Sollte man verschieden viel Raum auf jede einzelne Spur geben, oder kann man sogar einfach ganz wenig auf die Summe geben?? Wahrscheinlich eher das erste, oder?

 

[soundguy]

mach´s doch, wenn´s gut klingt!

 

[dudex]

Ich verwende gerne mehrere Räume als Send zur Klanggestaltung/positionierung im Raum (Tiefenstaffelung),anschliessend einen schönen wohldosierten Hall(kleiner Hallanteil) auf die Summe zum zusammenschweissen (8-tung tiefe Frequenzen).

 

[youngwoerth]

Tolle Antworten, Soundguy - kann man sich ja dann die Frage sparen. Auch wenn Dir vielleicht keine Regel bekannt ist, so gibt es doch "gängige Methoden" und vielleicht äußert sich mal jemand, der davon eine Ahnung hat. Es werden hier keine 100-Prozent-Regeln erwartet, sondern Hinweise auf sinnvolle und bewährte Vorgehensweisen.

 

[Gooz]

@dudex

Du meinst verschiedene Räume bei den Send Effekten oder eben ein einziger Raum von dem du bei jeder Spur verschieden viel zumischt?

Das Reverb auf der Summe ist dann aber richtig richtig sparsam, oder?






Wenn ich einzelne Elemente durch ein stärkeres Reverb etwas nach hinten im Mix schiebe, muss ich die Höhen etwas rausnehmen, habe ich das richtig verstanden?

 

[Fluffi_III]

und vielleicht äußert sich mal jemand, der davon eine Ahnung hat

Findest du nicht auch, dass dir ein solcher Ausspruch nicht wirklich zusteht?

Du merkst doch bei deiner Arbeitsweise, ob du zum gewünschten Ergebnis kommst oder nicht. Also wenn du nur einen Raum hast und es wirkt einfältig, nimmst du vielleicht einen zweiten. Dann mekrst du, dass es entweder besser klingt, oder schlechter, oder du merkst es eben nicht.
Nun könnte soundguy oder wer auch immer dir verraten, wie er bei einer Produktion neulich vorgegangen ist. Dann merkst du aber, dass deine ursprüngliche Vorgehensweise bei deinem Projekt besser passt. Was hat es dann gebracht?
Die Ideen für verschiedene Ansätze und Arbeitsweisen hast du ja. Wieso also noch rumfragen. Hinsetzen und machen und dann hören und nach Geschmack entscheiden.

Ich benutze meist mehrere Hall-Instanzen mit unterschiedlichem Predelay und Decay und mit unterschiedlichen Frühreflexionen. Je nach Instrument kommt dann auch eine Kombination aus den verschiedenen Effekten zum Einsatz. Z.B. Drum-Gruppe mit mittlerem Raum und Snare zusätzlich mit längerem Nachhall.

 

[Jenner]

Tolle Antworten, Soundguy - kann man sich ja dann die Frage sparen. Auch wenn Dir vielleicht keine Regel bekannt ist, so gibt es doch "gängige Methoden" und vielleicht äußert sich mal jemand, der davon eine Ahnung hat.

Soundguy hat die Frage genau so beantwortet, wie es jeder tun sollte, der sich seriös mit diesem Thema beschäftigt.
Für konkretere Antworten ist nunmal auch eine konkrete Fragestellung notwendig.

Im Prinzip muss man sich einfach darüber im klaren sein, wie das Endergebnis klingen soll und welche Schritte dazu notendig sind.
Auch um nur eine grobe Anleitung zu geben muss man midestens folgende Sachen vorher wissen:

- wie ist der Sound der rohen Spuren? (trockene Midi- oder Samplesounds, Naturaufnahmen mit oder ohne Raumklang etc.)
- Stilrichtung
- Atmosphäre des Stücks
- usw. usw.

@Gooz:
um hier etwas weiterzukommen, wäre es wahrscheinlich hilfreich, wenn Du zumindest kurz beschreiben würdest, in welcher Stilrichtung und mit welchen Mitteln Du produzierst und vielleicht ein paar bekannte Aufnahmen nennst, bei denen Dir der Mix besonders gut gefällt.

 

[dudex]

1. 3-4 verschiedene Hallgeräte mit verschiedenen Einstellungen zum platzieren der einzelnen Spuren im Mix oder zur Klangformung.

2.Ja sehr sparsam, nicht unbedingt als Hall wahrnehmbar.

Edith:Es gibt tatsächlich kein Allerweltsrezept wie nimm 200gr butter.....u.s.w.....

 

[Gooz]

Angenommen ich habe ein paar Spuren mit Miroslav Philharmonic eingespielt und es soll sich einigermaßen nach einem richtigen Orchester anhören - Orchester sind immer recht weit weg vom Hörer, somit müsste ich die Höhen überall etwas rausnehmen, oder? Wieviel würdet ihr empfehlen oder kann man das nicht mal grob sagen?

 

[dudex]

http://www.songs-and-stories.de/homerecording_neu.php

Schau Dir mal die PDF`s an in mixing 1 ist das recht gut erklärt.
ES GIBT KEIN REZEPT
du musst dich fragen was du mit jedem einzelnen Instrument erreichen wilst und wo es stehen soll.

 

[gincool]

zum thema hall: nichts muss

am ende entscheiden die ohren.

in der regel schadet aber bei rock und pop ein hauch von hall eigtl nie ^^ kommt aber auch immer auf die ausgangsaufnahme drauf an. wenn man ein echtes drumset verwendet und man trotzdem trockene aufnahmen will kriegt man meist schon über die OHs zu viel des guten mit auf die aufnahme.

definitv aber lieber zu wenig als zu viel hall. was bei der dosierung helfen kann: kopfhörer. dort dann soviel hall reinmischen dass man ihn grade so hört, mach in der regel die signale räumlicher ohne sie zu vermatschen (ein gutes hallprogramm und bitte nicht kathedrale vorrausgesetzt

)


zum thema kompressor:
verwende ich grundsätzlich bei zu dynamischen signalen die ich sonst nicht richtig im mix platzieren könnte ohne aufwendig zu automatisieren bzw. hauptsächlich bei dingen die weit vorne stehn sollen: bass, vocals etc.
wo ich kompressor selten bis nie im sinne der dynamikglattbügelung verwende sind drums. wenn der drummer nicht konstant genug spielt ok ansonsten setzte ich einen kompressor dort eher zur soundgestaltung ein.


zum thema orchester: ohren entscheiden ^^ generell fallen die höhen zwar ein wenig ab auf die distanz aber ich würde es nicht übertreiben. so spitz und direkt wie pop/rock darf es allerdings sicherlich nicht sein. ich kenne deine lib nicht deswegen kann ich nichts zu den samplen sagen aber mehr als 1-2db hishelf würde ich nicht absenken egal wie spitz die sind

 

[youngwoerth]

dudex schrieb:Edith:Es gibt tatsächlich kein Allerweltsrezept wie nimm 200gr butter.....u.s.w.....

Das hat, wie gesagt, auch niemand verlangt. Ich zumindest nicht. Neben dem "Hören", auf das hier gerne verwiesen wird (und was eigentlich selbstverständlich ist) gibt es in der Musikproduktion durchaus ein paar Vorgehensweisen, die allgemeiner Konsens sind (auch wenn man letztlich natürlich genau das Gegenteil machen kann, solange es sich gut anhört).

Vielleicht kann doch noch jemand meine Frage beantworten: Wenn ich sechs Vocalspuren auf eine Gruppe route und in den Insert der Gruppe einen Kompressor lege, ist es dann sinnvoll, auch in die Einzelspuren jeweils einen Kompressor zu insertieren? Aus technischer Sicht? Ich stelle mir das so vor, daß zunächst die Pegelspitzen der konkreten Spur geglättet - und durch den Gruppenkompressor dann die verschiedenen Spuren zusammengeschweißt werden.

 

[gincool]

ja macht sogar sehr sinn.

wenn eine der vocal spuren an einer stelle deutlich lauter ist als eine andere wird ja nur die lauteste stelle auf dein ausgangslevel gequetscht ergo wird die eh schon zu leise spur ja noch leiser.
oft wenn die stimmen gut eingesungen sind bzw. vom pegel ähnlich sind kann man die einzelkompressoren vernachlässigen ansonsten absolut kein no go erst die einzelspuren zu komprimieren.