wo fängt musikalische Kunst an und wo endet sie ?

  • Ersteller joe_sonic
  • Erstellt am
Früher war Kunst wohl auch wirklich noch mehr vom Können abhängig. Heutzutage kannste alles als Kunst deklarieren... ist halt irgendwo ne Degenerationserscheinung.
Kunst ist für mich nicht erst dann Kunst, wenn sie Qualität hat, sondern als Begriff eine Unterscheidung zu z. B. Handwerk oder Kommerz. Es gibt gute und schlechte Kunst ebenso, wie es gutes und schlechtes Handwerk gibt. Zu meinem Verständnis von Kunst passt z.B. Beuys' Fettecke besser, als ein Rembrandt-Porträt, das als Auftragsarbeit für irgendeinen Adligen entstanden ist (damals war halt die Fotografie noch nicht erfunden). Völlig wurst, wie viel handwerkliches Talent jeweils nötig war.

Was ich übrigens komisch finde ist, dass manche sich auf den Schlips getreten fühlen, wenn sie selbst nicht als Künstler gesehen werden. Ich bin z.B. weder Künstler, noch Dachdecker oder Sozialpädagoge, na und?
 
Soundkraft schrieb:
Wenn Beuys in die Ecke kackt isses Kunst.
Wenn ich das tue isses einfach nur ne Sauerei.

Und nun bitte mir mal den Unterschied erklären.

Wenn Du dabei noch etwas anderes ausdrücken möchtest als nur Deine inneren, baunen Reste, dann ist das sehr wohl Kunst. Und dabei ist es doch völlig egal, ob die Kunst einer (also nur Du) erlebt, oder ob Du das in einem Stadion machst. Die Anzahl der Zuschauer ändert ja nichts an der Dimension der Ausagen hinter dem Haufen. ;-) ;-)

Was "Hurz" angeht: Komischerweise konzentriert man sich dabei immer nur auf die Musik, aber niemals auf den Sketsch bzw. die Performance von Kerkeling. Das ist nämlich ganz GROSSES Kino!!!

Aber davon abgesehen: Sollte man diese Musik tatsächlich mit einem ernsten Hintergrund gebastelt haben, der den Komponisten selber vielleicht total geflasht hat, dann ist auch das imho Kunst. Fragt mal Kunsthistoriker, wie viele große, bekannte Künstler während der Lebenszeit umstritten waren, weil man sie nicht verstanden hat...
 
Kunst ist rein subjektiv, und genau deshalb ist es meiner Meinung nach nicht möglich dafür Grenzen zu ziehen ;)
 
Hmmm, ich dachte, ich hätte hier zur "Befriedung" dieser Diskussion etwas beigetragen ;-) :-D:

https://recording.de/Community/Forum/Homerecording/Musik_produzieren/185375/Post_2071352.html#P_118

Also nochmal:
"Grundsätzlich unterscheidet man bei "Kunst" in

- "handwerkliche Kunst", also Handwerkskunst
. (nicht zu verwechseln mit Kunsthandwerk!) und

- intentionelle Kunst, also Kunst "mit einer Aussage" ...

Toll ist es natürlich, wenn beides zusammenkommt.


Ich denke, wenn man die bisherigen Beispiele bei diesen Definitionen einordnet, dann wird vieles klarer ... "
 
Was "Hurz" angeht: Komischerweise konzentriert man sich dabei immer nur auf die Musik, aber niemals auf den Sketsch bzw. die Performance von Kerkeling. Das ist nämlich ganz GROSSES Kino!!!


Ähm..also ich hab ihm gehuldigt ;)

Und dabei ist es doch völlig egal, ob die Kunst einer (also nur Du) erlebt, oder ob Du das in einem Stadion machst.

Wenn man Kunst oder nicht Kunst nur aufs eigene Empfinden runterbrechen will wirds gaaaanz schwierig da noch drüber zu diskutieren. Dann ist alles Kunst...man muss nur jemand finden der das auch so erkennt und im Zweifelsfall ist man das dann eben selber und der Thread kann zu.


Es gibt ja diesen Ausdruck "künstlerisch wertvoll"....also sollte Kunst schon einen gewissen "Wert" haben. Der Wert ist im allgemeinen einfach dass man sich dran erfreut....klingt einfach ...isses aber nicht...kennen wir alle...meine Songs sind ganz toll aber es merkt keiner ausser mir :D Kunst ja..irgendwie...aber wertvoll eher nein.

Vllt ist es das was hier oft gemeint ist. ..und was auch aus meiner Sicht Kunst erst zu Kunst werden lässt. Also etwas womit nicht nur der Künstler was anfangen kann sondern auch der Rest der Welt...oder zumindest Teile davon. Sobald man als Künstler von seiner Kunst leben muss sieht man das ganze wohl auch noch mal anders...oder isses ab dann eigentlich eher Handwerk?
 
Hmmm, ich dachte, ich hätte hier zur "Befriedung" dieser Diskussion etwas beigetragen
smiley_XD.gif
Nee, Dodo, du weisst doch daß das hier net so einfach ist. Jede Antwort birgt (mindestens) 5 neue Fragen, (mindestens) 10 Meinungen und (mindestens) 3 Glaubenskriege in sich.
 
Hmmm, ich dachte, ich hätte hier zur "Befriedung" dieser Diskussion etwas beigetragen


Ist doch zum Diskutieren da, son Forum ;)
Weiss gar nicht warum soviele dann immer die Diskussionen unterbinden wollen :D

Aber ich hab nicht alles hier gelesen..
smil46ff8ac10ec0e.gif



- intentionelle Kunst, also Kunst "mit einer Aussage" ...


Wenn man sich nur nicht so oft die "Aussage" irgendwie selber zurecht basteln müsste. :(
 
Ohne mir jetzt alle Texttapeten hier angeschaut zu haben...
Grundsätzlich sehe ich das auch so. Der Feingeist mag das schrecklich barbarisch finden,
aber was bringt bringt die intelligente experimentelle Klangforschung, wenn es keiner hören will,
außer dem Ego im Hobbyraum, und ein paar 'Erleuchteten'..?

Herrlich!

Wo fängst Kunst an ... ähm, wenn es um:
- Musik geht, beim Tun, es zu tun, ein Klangerreignis absichtlich für den den beteiligten Hörer in den Fokus zu hieven
- Bild geht, am besten beim "inneren" Auge? Ein "Künstler" hat stehts seine eigen Bühne dabei, der Betrachter darf sich als glücklicher Zeitgenosse sehen welcher sich von dem erzeugten Ereigniss mitreissen lassen kann
- Text geht, beim Denken, fängt es da an, wenn die Stimmer (die einen Menschen denken mit einer innerlich" zu hörenden Stimme, also sprechen Gedanken quasi aus) sich aus dem Summen abhebt und Gedanken / Worte und Sätze einem vor dem Einschlafen abhalten?

Viele tolle Gedanken habe ich in diesem Thread gelesen ... wird das eigentliche und eigenmächtige Tun dabei auch bedacht? Oh, wenn ja muss es dazu immer eine Würdigung einhergehen?

Frei von Konvention (geht das?), unfrei des Stromes gleich zu sein, erschaffen Menschen über Kanäle Zustände welche andere würdigen, aberkennen, enträtseln, aufPodestHeben ...

Ich empfinde die Frage beinahe so wie Ente oder Ei?

Nicht alles ist zu ergründen (wenn ja, müssten wir inzwschen schweigen) , denn damit zieht es sich ein Schatten einer Regel herbei ... ich denke wir sind nicht nur ein Regelwerk welches konditioniert werden kann, sondern wirken nach aussen konditionierend.

M.E. ist es verlohrene Liebesmüh, der Intention auf den Grund kommen zu wollen. Es ist wie die Vielfalt all des uns umgebenen, eine Mutation, eine Laune, eine "Lust" vielleicht eine Absicht?

Kernfrei resp. entkerntes Gedankenobst wächst nicht weiter.

Ente jiut alles gut :)
 
Kunst = Selbstzweck, mit Hingabe gemacht, der Intuition folgend

Der Rest ist Dienstleistung oder einfach Hobby
 
wird das eigentliche und eigenmächtige Tun dabei auch bedacht? Oh, wenn ja muss es dazu immer eine Würdigung einhergehen?

ja, peter. ich definierte die kunst als nur ein prozess - nicht mehr und nicht weniger.

und nein: eine "würdigung" des werkes (als endprodukt eines prozesses) muss es nicht geben.
materielle und ideele "würdigung" der kunst ist die erbe scholastischen auffassung der kunst, und es gibt genug künstler, die ihre werke nach einer ausstellung - als teil des prozesses - vernichten.
http://www.fr-online.de/wiesbaden/wiesbaden-kunst-droht-verbrennung,1472860,27129558.html
 
Ich habe auch noch mal über eine für mich gültige Definition von "Kunst" in Abgrenzung zu "Natur" und "Kommerz" nachgedacht und komme zu diesem Ergebnis:

Kunst ist das Ergebnis, welches die eigene Idee (man könnte es auch Intention nennen) durch sinnliche Darstellung Dritten gegenüber zugänglich macht. Die emotionale Wahrnehmung alleine reicht nicht aus, die Idee muss auch erkannt werden. Der monetäre Wert der Kunst ist daher gleich null oder aber auch unendlich.

Die Kommerzialisierung von "Kunst" bei z.B Auktionen, etc. taugt ergo nichts mehr zur Wertermittlung der "Kunst". Da regiert einfach der schnöde Mammon ("Kunst als Kapitalanlage"). Ebenso wie bei "Konservenmusik".

Die "Natur" kreiert auch ohne den Menschen. Da aber der Mensch den Begriff "Kunst" ins Spiel gebracht hat muss er nun auch mit diesem Begriff klar kommen. "Natur" macht derweil munter weiter.

Aufgrund meiner eigenen o.g. Definition möchten natürlich viele "Kreative" als Künstler angesehen werden, obwohl sie letztendlich doch "nur" ("Kunst"?-)Handwerker sind (welches ja auch auf jeden Fall ehrenhaft ist!).
 
Weils grad so schön passt :D

 
....und da diskutiert ihr, wo Kunst anfängt an.

Wenn das Video als Kunstvorgabe gilt, sind wir alle Künstler hier.
 
Kunst ist, wenn ein Haufen Amateure über die wunderbare Färbung des Herbstlaubes diskutieren und keiner vom Anderen weiss, das er, und damit alle, Farbenblind ist.

:D
 
Kunst kommt von können,
sonst würd's ja Wunst heißen.

8-)
 
Kunst kommt von können,
sonst würd's ja Wunst heißen.
Wenn man davon absieht daß der Spruch schon zum dritten mal auftaucht:


nnen > Kunst

wollen > Wulst
 
...nicht in der Neufassung der Berliner Morgenpost 1938 :D
 

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