Schnörkel-Controller

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Schnörkel-Controller, toller Titel, aber mir fiel nichts anderes ein...

Doch Hallo erstmal zusammen,

ich weiß nicht mal, ob diese Frage hier in diesem Board richtig aufgehoben ist, es geht um eine gewisse Strategiefrage bei Controllern.

Erstmal ein Bild machen:
Ich arbeite gerade an einer Nummer mit Thema Mittelmeer, Antike, Ägäis, Griechenland.
Hierzu habe ich mir im IK Sonik Synth ein hübsches Ensemble aus Saz, Mandoline, Dulci und Buzuki zusammengestellt und das alles zusammen klingt auch schon recht lecker, kombiniert mit leicht pentatonischen Spielweisen kann man den Knoblauch quasi schon auf der Zunge schmecken :)

Nun zur Frage, in der griechischen wie auch orientalischen Musik macht man ja bei den Saiteninstrumenten, die Melodie spielen ja gerne ein paar Schnörkel rein, diese typischen Saitenhochzieher am Ende einer kurzen Note.

-ok

Nun zur Strategie, wie würdet ihr diese kurzen Pitchbends beim Spiel einbauen?
Händisch programmieren ginge sicher, ist aber erstens mal sehr, sehr mühsam, mehr aber hat für mich programmieren auf dem Trockendock auch keine Seele.

Ich dachte mir, nimm doch den Aftertouch dafür, nur, anscheined bietet der Sonik Synth diese Möglichkeit nicht an, zumindest habe ich diese nicht gefunden. Gibts vielleicht einen Trick in Cubase, irgendwie eine Verknüpfungsmöglichkeit von Aftertouch nach Pitchbend?

Hat sowas schonmal wer gemacht?
 
...ich mag den Titel :D

Und ein bisschen Pitchbend-Rad üben kommt für dich nicht in Frage? Ich sag dir, wenn man das ein bisschen gemacht hat, dann macht das super viel Spaß ;)

Es gibt in Cubase ja diesen MIDI-Eingangswandler, mit dem kann man ne Menge machen... bestimmt auch Aftertouch-Werte nach Pitchbend umwandeln. Habe das glaub ich früher mit Aftertouch -> Modulation mal gemacht für die Synthies, die auf Aftertouch nicht reagieren konnten.

Ich bin mir aber nicht sicher, ob sich diese Verzierungen, die du da haben willst, per Aftertouch exakt genug spielen lassen am Ende von Tönen, da man ja doch immer ein bisschen braucht, um die Taste entsprechend weiter nach unten zu drücken.... ein schnelles Hochziehen des Modwheels mit der anderen Hand klappt da m.E. deutlich besser.
 
Warum nimmst Du nicht das Pitch-Rad vom Keyboard?

Ah! Zu spät ;-)
 
Das sind keine Hochzieher sondern eher Drauftipper. Nach einem gezupften Ton wird ein Finger auf den nächsten Bund getippt und schnell wieder weggezogen. Das ist jetzt nur ein Beispiel für ne Vielfalt von Spieltechniken.

Programmieren würd ich 2 schnelle Töne legato mit sehr wenig Attack. Wie du das automatisch hinkriegst? Keine Ahnung.

Noch´n bissl Besserwisser-OT:
Das ist von den Instrumenten her ne wilde Mischung. Mit Griechenland hat nur das Bouzouki zu tun, Saz ist türkisch, Mandoline ursprunglich aus Italien, und falls du mit Dulci nen Dulcimer meinst, der kommt aus den USA.
Aber macht nix, erlaubt is was gefällt, solang du keinen Soundtrack für ne Doku machst isses ja ok.
 
Huch! Das ging ja pfeilschnell mit den Antworten
smil451c7211b9e19.gif




Natürlich, mit dem Bend-Rad habe ich auch schon herum gespielt, zumindest mal, um mir beim Spiel die passenden Stellen, wo gebogen werden soll zu markieren. Jedoch klingts nicht so recht, da der 'Rücklauf' des Bendrades nicht schnell genug geht.. ooooder, ich müsste die Nummer beim verschnörkeln langsamer laufen lassen.

@Can, meinst Du in Cubase unter Stichwort Eingangswandler diesen Transformer, der im Prinzip so ausschaut wie der Logical-Editor? Mhh, müsste ich mir mal näher antun, bisher habe ich um diese Geschichte immer einen großen Bogen gemacht, außer mal ein paar Presets zu benutzen.



Hier mal das Beispielwerk, um was es geht, nochmal ganz akut:

https://app.box.com/s/ifjfyvaexehbe88jy8p2
 
Probier mal nen Button zu programmieren daß der Ton beim Drücken nen Halb- oder Ganzton hochgeht und bei Loslassen wieder zurück. Nen Pitch-knopf sozusagen. Den dann nur kurz antippen.

Übrigens: interessanter Link in deiner Signatur.
 
Das sind keine Hochzieher sondern eher Drauftipper. Nach einem gezupften Ton wird ein Finger auf den nächsten Bund getippt und schnell wieder weggezogen. Das ist jetzt nur ein Beispiel für ne Vielfalt von Spieltechniken.



Ok... es wird also eher auf dem Fret rungetippert als gezogen.

Programmieren müsste man es wohl so, dass man an der Schnörkelnote per Automation den Attackwert hochnimmt, sonst klingts ja sehr unschön nach zweimal schnellst gezupt, was ja nicht geht. Mhh, mal schauen...



Was die Instrumentierung betrifft hast Du natürlich recht, das entspricht nun nicht der reinen Lehre , wenn man fundiert arbeiten wollte. Das ginge aber sogar noch weiter, wenn ich wie in diesem Beispielsong eine Stimmung aus Zeiten Homers Illias machen wollte, müsste ich sogar noch den zeitlichen Kontext berücksichtigen, also dann mehr Flöten, Laute, Harfe...in Grunde alles der Kram, der bei uns im Abendland erst durch die Kreuzzüge schick wurde.

Selbst meine arabischen Rahmentrommeln, die ich in dem Song verbaut habe, bedingen eigentlich ein sehr viel späteres Zeitalter als die Troja-Sage.
 
Selbst meine arabischen Rahmentrommeln, die ich in dem Song verbaut habe, bedingen eigentlich ein sehr viel späteres Zeitalter als die Troja-Sage.
Nee, Rahmentrommeln sind uuuuralt.

Ok, wenn Troja das Thema sein soll dann haste halbwegs freie Hand, weiss ja keiner wie´s richtig geklungen hat. Die Mittelalterscene macht das auch so. Die Instrumente die in der Antike angesagt waren sind allerdings gaaanz andere, da wirste keine Emulationen finden. Oder haste mal was von ner Doppelaulos-VSTi gehört?

In Griechenland gibts ne Art Fiedel, die ist auch recht typisch.
http://de.wikipedia.org/wiki/Kretische_Lyra
 
Natürlich, mit dem Bend-Rad habe ich auch schon herum gespielt, zumindest mal, um mir beim Spiel die passenden Stellen, wo gebogen werden soll zu markieren. Jedoch klingts nicht so recht, da der 'Rücklauf' des Bendrades nicht schnell genug geht.. ooooder, ich müsste die Nummer beim verschnörkeln langsamer laufen lassen.
Da würde sich so ein Touchpad-Controller wie auf dem CS80 anbieten.

Sowas gibt's heutzutage mit Sicherheit auch als App für's Smartphone oder Tablet.
 
Ok, wenn Troja das Thema sein soll

Es hat nur schemenhaft etwas damit zu tun. Konstantinos Kavafis' "Ithaka" bezieht sich auf das Leben, den Lebensweg selbst, er beschreibt diesen an der Heimfahrt des Odysseus. Meine Idee, dieses Stück nun von der Stimmung an ein antikes Mittelmehr zu packen ist sicher nicht die größte geistige Leistung, aber ich fand den Gedanken einfach mal nett und folkloristische Elemente in moderner Musik haben mir ohnehin schon immer gefallen.

Ich bin gerade der Sache mit dem 'Pitch-Knopf' auf der Spur, in Cubase sollte man ja via Quick-Controls ja einen der Knöpfe vom M-Audio Axiom anfassen können, wird auch erkannt und registriert.
In der Kanalsansicht kann ich nun auch den Quick.Control aktivieren, aber für ein Pitchbend müsste ich ja noch eine Range definieren können, da aste ich noch etwas herum.

Da würde sich so ein Touchpad-Controller wie auf dem CS80 anbieten.

Sowas gibt's heutzutage mit Sicherheit auch als App für's Smartphone oder Tablet.

Ist sowas denn auf dem Tablet gefühlvoll spielbar? (Davon ganz ab, ich habe mich noch gar nicht damit befasst, wie ich ein Tablet/App dann am Rechner als Midicontroller zur Verfügung stellen kann)
 
Ist sowas denn auf dem Tablet gefühlvoll spielbar? (Davon ganz ab, ich habe mich noch gar nicht damit befasst, wie ich ein Tablet/App dann am Rechner als Midicontroller zur Verfügung stellen kann)
Ja, ich denke schon, daß das gut spielbar ist.
Bei dem Streifen vom CS80 hat man ja auch kein Feedback am Finger.

Ich weiß nicht, ob's allgemein auch so funktioniert, aber bei dem ImageLine Remote (ich glaube allerdings, das ist nur für FL Studio), startet man einfach die App, und wenn man im selben WLAN-Netz ist, taucht das Teil im Host als MIDI-Controller auf.
 
Ich habe für sowas Ribbon Controller, die funktionieren wie das Griffbrett an der Geige und lassen sich auch Rastern, so kann man damit auch virtuelle Bünde rutschen. Ein XY Pad ist aber eigentlich das gleiche.

Ich würde ehrlich gesagt von Tablets und Handys abraten. So etwas sollte sehr schnell reagieren - bin nicht sicher, ob WLAN Verbindungen schnell genug sind.

Mit ein bischen Mühe sollte das wirklich auch mit ein paar Knöpfen oder sogar mit Tasten des Keybords zu machen sein.
Opfere am besten gleich 12 Halbtöne der Keyboard Tasten und definiere für jeden Halbton einen bestimmten Pitch - Betrag. Am Sonik dann auch Pitch +-12 einstellen. Das Rad oder der Joystick bleibt immer noch für stufenlose Bendings.
 
  • Danke
Reaktionen: Can
Am Sonik dann auch Pitch +-12 einstellen.
Bei den Bouzouki-Spieltechniken geht´grade mal um +1 bis 2 Halbtöne. Wenn´s sehr orientalisch werden soll (zB Saz) darfs auch mal ein Viertelton sein. Aber alles hoch, nicht runter.
 
Ja klar, ... festgefahrene Temperierung in meinem Kopp - sorry :D
Du weißt schon was ich meine. ;)

Die Tasten würden dann praktisch funktionieren wie andere Tasten auch, nur die Attack wäre eher wie ein Griffbrettschlagen.
Kannst ja locker auch einen Halbton in 12 Tasten unterteilen. Oder Du nimmst nur 4 Tasten und machst 1/4, 1/2, 3/4 und einen Ganzton.

Die +- 12 am Sonik sollten nur veranschaulichen.
Klar - in dem Falle machst Du eben -0 +2
 
Merci für das Feedback.

Welchen Ribboncontroller hast Du denn da im Einsatz?

Mit der Key -> Pitch Geschichte bin ich noch nicht wirklich weiter gekommen, zunächst habe ich es mit den Quickcontrolls probiert und das Anlegen einer Taste/Slider..was auch immer klappt auch soweit. Die Zuweisung an den Sonik Synth selbst ist etwas trickreicher, da dieser nach Außen hin kaum veränderbare, sprich, automatisierbare Parameter anbietet.

Nun bin ich aber auch nicht der Midi-Gott, sehr vermutlich kriegt man das irgendwie mit dem Logical/Transformer auch hin.

Ich habe mittlerweile einen anderen Weg gefunden, der Sonik Synth lässt sich ja auf Mono/Legato Mode umstellen, will heissen, mit überlappenden Notenevents kann ich gezielt Noten ziehen.
Hat nur den kleinen Nachteil, dass der Modusschalter im Sonik wieder nicht automatisierbar ist, ich muss also pro Sound mit zwei Instrumenten arbeiten, wenn der Sound sowohl Polphon als auch Legato (und portamento) gespielt werden soll.

[Edit]: Der Sonik Synth basiert ja auf der gleichen Technik wie der Sample Tank auch. Nun habe ich entdeckt,, dass der Sample Tank Gitarren mitbringt, die auf Anschlag reagierend die Saiten ziehen können. Ich schau mal, ob ich die Sonik Sounds auch im Sample Tank angefasst bekomme, bzw, wie der Sample Tank diese Spieltechnik umsetzt. Wenns blöd kommt, wird beim ST nix mit Pitchbend gemacht, sondern ab einer bestimmten Velocity ein anderes Sample mit dem Hochzieher abgefeuert. Wenns alles nichts taugt und sich heraus stellt, dass ich doch mehr und bessere Worldmusic Instrumente brauche, ist vllt dann doch mal wieder ein neues VST dafür fällig.
 
Ich würde ehrlich gesagt von Tablets und Handys abraten. So etwas sollte sehr schnell reagieren - bin nicht sicher, ob WLAN Verbindungen schnell genug sind.
Also das IL Remote reagiert wirklich sehr schnell.
Konnte da keine zusätzliche Latenz feststellen.

Vor allem ist es halt praktisch, wenn man schon sowas im Haus hat, und dann eben nur noch eine App braucht, die wahrscheinlich sehr günstig ist (IL Remote gibt's sogar 4free).

Theoretisch kann man sich auf sein Handy ja auch so matte Folien kleben, die z.T. eine etwas raue Oberfläche haben.
Ich glaube, dadurch würde sich der Spielkomfort verbessern.
 
Noch´n bissl Besserwisser-OT:
[...] und falls du mit Dulci nen Dulcimer meinst, der kommt aus den USA.

Ist in diesem Thread ja wirklich OT, aber trotzdem interessant.
Beim Dulci meinte ich (ohne es gestern zu wissen) das Hammered Dulci, dass schon mehr nach Hackbrett klingt, also irgendwo ähnlich zum griechischen Santouri. Interessant, wie gesagt, und ich schau mal, was ich denn noch so an Hackbrettern in meiner Sammlung finde.
 
Bei Gitarren heisst die Spieltechnik "hammering" oder "hammer on", das wegziehen "pull off", vielleicht haben deine Strings das auch.

Hab inzwischen auch gehört daß das kein Appalachian Dulcimer ist (ich spiel sowas) sondern ein Hammered Dulcimer oder Hackbrett, Cymbal, Santor oder was es da noch für Namen gibt.
 
Bei Gitarren heisst die Spieltechnik "hammering" oder "hammer on", das wegziehen "pull off", vielleicht haben deine Strings das auch.

Das hängt immer ganz vom Synthie ab. Der Sample Tank benutzt dafür tatsächlich gelayerte Samplings, die dann eben je nach Sound unterschiedlichen Controllern zugewiesen werden.
Der Independence hingegen hat da schon weit mehr auf dem Kasten, da kannste richtig gehend Module reinhängen, mit denen man alles mögliche auslösen kann, auch mit ausgefeilten Zeittverläufen, die dann wieder auf das Spieltempo reagieren, richtig abgefahrene Sachen.

Doppel-OT ;) : Ich denke ohnehin, der Independence ist wohl einer der meist unterschätzten Sample-VST schlechthin, mag auch damit zusammen hängen, dass er nun unter Magix vertrieben wird und Magix bei den Musikern so den Habitus von Lego Duplo hat :)
Warum Yellowtools das Ding damals nicht weiter verfolgt hatte, wissen wohl nur die Geister.
Aber das wirklich, wirklich nur ganz am Rande.

Aber alles in allem eine sehr interessante Diskussion hier und ich danke allen für die vielfältigen Tips und Denkanstöße. Sooo schaut Synergie aus und es macht mir immer unglaublich viel Spaß mich an einem Thema durch zu hangeln und mich auf diese Weise weiter zu entwickeln.
 

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