Ich benutze die ERM Multiclock um die externen Sequencer zu syncen. Mit Windows-Midi Clock eiert das nur, aber mit der ERM-Multiclock und ableton gibt es andere Probleme.
Wie syncst du deine externen Geräte:
Wer produziert die MidiCLock? - Bei mir die Erm MultiClock*
Unter welchem Betriebssystem? - Bei mir Windows
Mit welchem Musikprogramm? - Bei mir Ableton Live
Es scheint damit massive Probleme speziell unter windows, VST und Ableton zu geben. Jeder scheint da seinen Teil beizusteuern, dass das ganze ein unglaubliches Gefummel ist. Zumindest bei mir und auch bei anderen.
*) Die ERM Multiclock generiert aus einem Midi-Signal in der DAW intern einen Audio Stream (3) mit Sync-Informationen, den die ERM-MultiClock Hardware dann wieder in eine Midi-Clock umwandelt, die dann exakt zur Audio Ausgabe passt. Nur muss dazu dieses Audio Signal (3) synchron zum Master-Ausgang (1+2) der DAW laufen. Da liegen meine Probleme.
Wie meinst du das mit dem Timing und der VSTs? Ich habe manchmal noch Tal Uno via Midicontroller zu laufen und eigentlich keine probleme
Die Wahrscheinlichkeit In die Latenzhölle zu kommen, erhöht sich, wenn man
- Windows nutzt
- Ableton nutzt
- VST Plugins nutzt
- Vst plugins mit latenz nutzt
- Hohe Hardwarepuffergrößen verwendet
Alles ist bei mir gegeben.
Sagt dir der Begriff "Latenz (-kompensation)" etwas?
Plugins können das Audio Signal minimal oder auch sehr stark (Millisekunden bis Sekunden) verzögern (=Latenz). Dies muss die DAW intern (richtig) ausgleichen = kompensieren, da sonst die Audiosignale verschiedener Audio-Ausgänge zeitlich nicht zueinander passen würden.
Stell dir vor, du leitest eine Spur auf Ausgang 3, die andere auf die Master Spur auf Ausgang 1+2. Jetzt fügst du in der Masterspur ein Plugin ein, das 1 Sekunde Latenz aufweist. Ohne Kompensation wäre das Signal auf Ausgang 1+2 eine Sekunde später dran, als das Signal auf Ausgang 3.
Bzgl. der MidiClock muss natürlich auch diese Clock angepasst werden. Dies geschieht bei mir durch die manuelle Eingabe der Latenz von Kanal 3. Das Prozedere dafür ist, einfach das Audio von einem externen Sequenzer generierten Metronom in Ableton zurückzuführen und aufzunehmen. Da sieht man dann die Latenz in der Wellenform und kann die dann einstellen [1]. In meinem Szenario:
- entweder im Externen Audio Effekt, der das Signal für Kanal 3 abgreift (Wenn die Latenz von Kanal 3 positiv ist) oder (Wenn die Latenz von Kanal 3 negativ ist)
- in einem eigens geschriebenen Plugin (b), welches das Audio Signal an die ERM Clock um die entsprechende Zeit verzögert.
Das Plugin (b) meldet die die Latenzinfo nicht an die DAW, was in diesem Anwendungsfall richtig ist. Als Audio Delay lässt sich das Plugin daher nicht nutzen. Das eigene Plugin ist erforderlich, weil es nicht möglich ist, im externen Audio Effekt eine negative Latenz einzustellen (=> Featurerequests an Ableton)
Wenn du das Plugin wieder von der Masterspur entfernst, muss die DAW die Kompensation rückgängig machen. Bei der Aktion "Plugin löschen" scheint es z.b. Probleme zu geben. Ich weiß mittlerweile auch warum. Blos ein Vorgehen, wie ich die Probleme beseitigen kann habe ich bisher noch nicht gefunden und eine Latenzverschiebung kommt bei mir scheins auch ohne VST Plugins zu Stande. Sehr sporadisch und nicht reproduzierbar.
Ableton scheint da - auch komplett ohne Plugins - eine unbesstimmte Latenz einzubauen. Manchmal ist mein Kanal 3 Signal (=Audio-Sync-Signal der MultiClock) zu früh dran, manchmal zu spät und es ist jedesmal iwie anders, wo/ob ich diese Latenz manuell einstellen muss/kann. Manchmal hat es an der einen bestimmten Stelle einfach keinen Effekt,)
Weniger das Problem ist die Hardwarelatenz der Soundkarte. Die ist durch die Größe der Hardware-Puffer bedingt und dadurch stabil. (Bei mir 1.000 / 44.100 * 512 = ~11,6 ms = MillisekundenProSekunde / SampleRateProSekunde * Puffergröße)
Habe dass Thema im Rahmen eines kleinen Corona-Projekts vor Jahren mal sehr detaliert ausgelotet und einen - allerdings englischen und sehr technischen -
Blog Beitrag dazu geschrieben.
Das ganze LAtenzhandling kann mit dem Designfehler, der schon in VST enthalten ist, nur eine Menge Probleme verursachen. Es wäre sinnvoll, die Latenz mit dem Audiostream als zusätzlichen Kanal mit zu führen. Dann und nur dann kann eine exakte Latenzkompensation ohne sehr wahrscheinliche Softwareprobleme und Anwenderprobleme stattfinden. Tatsssächlich wird die LAtenz aber wie jeder andere VST parameter gehandhabt. Das ist problematisch, angefangen damit dass die VST Parameter scheins allesamt im Live Set gespeichert werden und man es deshalb hinbekommt, dass ein zersschossenen Timing im Live Set gespeichert wird. Ein Neustarten der DAW bringt dann nichts oder neuladen des Live sets bringt dann nix...
Das war jetzt wieder ne Abhandlung XD Aber falls es dir zu viel ist, kein Problem. Es hilft mir immer wieder, so was auszuformulieren.
[1] Ich gehe nachfolgend von einem 4/4 Takt aus: Gemein an der Stelle ist, wenn das Audio Signal in der Masterspur verzögert wird und das ERM-Sync Signal (3) deshalb zu früh ist. Aus mir noch nicht ganz begreiflichen Gründen fehlt dann der erste Schlag im Hardware sequenzer und er startet erst nach 5/4 Takten.
Dann kommt der erste Klick kurz vor der zweiten Viertel des zweiten Takts, und sieht dann in der Wellenform wie eine extreme Verzögerung des ersten Taktschlags aus. So hoch, dass man sie gar nicht im externen Audio effekt als positive Hardwarelatenz einstellen kann. (Was falsch wäre) Man muss die Verzögerung zum 2ten viertel des zweiten Takts ausmessen und diese negative Latenz dann als Delay mit meinem Plugin b) einstellen. Das hat mich auch einiges an Nerven gekostet, bis mir das klar wurde.