ORTF oder XY oder AB (?) für Choraufnahme Kirche??

E

emkuh

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Hallo!

Ich habe ein Problem, und zwar soll ich ein Chor- und Orchesterkonzert in einer Kirche aufnehmen: Ich habe mir nun das technische Equipment dazu ausgeliehen (Goldmike, C4-Pärchen und DAT-Rekorder).

Nun meine Fragen:

Wie positioniere ich die beiden Mikrofone? ORTF oder AB oder XY?

Wie weit sollten die Mikros vom Chor und Orchester entfernt sein? (ich habe ein 3 meter Stativ dabei).

Brauche ich den Kugel- oder den Nierenkopf von den Mikrofonen? Wie kann ich die eigentlich unterscheiden?

Ich weiß, das sind alles Amateurfragen, trotzdem will ich möglichst gut das Konzert aufnehmen.

Danke für Eure Hilfe!!

Viele Grüße,

Emkuh
 
Nimm XY Aufstellung.
C4 kenne ich garnicht, was ist das für eine Firma ?

Abstand zum Chor 2m und mehr.
Den Chor im Halbkreis um die Miks gruppieren.
Bässe nach hinten.

Mikros auf Niere stellen.
Höhe der Mikrofone = Höhe der Sänger.

Ich würde vorher schonmal zu einer Probe erscheinen und einen
Soundcheck machen.
Du kannst auch im Raum rumlaufen während die singen.
Da wo Du den Klang am besten findest, stellst Du die Mikros hin.
 
1. Mikros auf Niere und gegeneinander drehen
2. X-Y - möglichst weit entfernt voneinander wegen Phasenauslöschungen
(A-B - die 90 Grad kriegt man mit seperaten Mikros schlecht hin) also nich..
und die Enfernung zum Chor würde ich testen..
bei einem trockenen Raum weiter weg - bei halligen Hallen näher..

Gruß und Tschüß........
 
Sorry, Jazzwolle !
Da verwechselst Du gerade etwas.
Bei XY sind die Mikrofone sehr dicht beieinander.
Die Nieren zeigen um 90° versetzt zueinander auf den Chor.

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Vor einiger Zeit habe ich eine CD für das örtliche Gymnasium
aufgenommen.
Zu Demonstrationszwecken hört Ihr die erste Strophe und den ersten Refrain
im originalen Sound, so wie das Klassenzimmer geklungen hat.
Der Rest des Liedes ist dann mit Faltungshall und einigen anderen
Sachen bearbeitet worden.
Sehr interessant erscheint mir, daß man sogar einzelne Stimmen
gut heraushören kann.


Eine Choraufnahme



Das Setup :

Mikrofone : 2X Audiotechnica AT 4050 CM5
Preamp : SPL-Goldmike, Flair aktiviert.
beide Mikros als Niere
XY-Aufstellung
Mikrofone und Chor waren auf gleicher Höhe.
Die Mikrofone waren ca. 2,50 m vom Chor entfernt.

Der Chor von ca. 20 Schülern war halbkreisförmig
um die Mikrofone gruppiert.
Die Bässe waren hinten über die gesamte Breite verteilt.

Aufnahmemedium : Tascam HD-Recorder/24bit/44,1kHz
Audio wurde digital in PC überspielt, dort bearbeitet und
zum Schluß auf 16 bit 'runtergerechnet.




...und morgen ist ja schon erster Advent!
 
..noch mal Sorry, hast Recht! :p

Ich hab's verwechselt.. schon lange keine Schulbank mehr gedrückt.. :eek:

2,5 meter klingt gut...
 
Mann ich dachte schon, ich hätte mich geirrt.
Habe extra nochmal in ein schlaues Buch geschaut,
um auch ganz sicher zu sein ! :)




Eine besinnlichen 1. Advent wünsche ich allen hier !
 
p.s. :D ..ist mir peinlich, ich auch ;)

..bei meinen AKG - Großmembranen kriege ich auch mehr Bässe als mir lieb sind, die filtere ich deswegen auf ein erträgliches Mass zurück..
 
Also ich bin ja ein großer Fan von ORTF, gerade wenn es darum geht einen ganzen klangkörper wie einen Chor/Orchester in einem guten Raum aufzunehmen.

Es ist halt die Frage nach dem erwünschten Ergebnis!

Sollen alle Stimmen sehr gut einzeln differenziert (mit allen kleinen Fehlern) im Stereofeld abgebildet werden? ...... Dann greif zu XY und gib dir bei der Aufstellung viel Mühe, dass alle Stimmen ausgeglichen sind.

Sollen alle Stimmen gut differenziert in einem Gesamtklang klingen, welcher auch evt. einen gute Akustik des Raumes aufnimmt? ..... Dann greif zu ORTF
Dabei kann man auch schön Solosänger in die Mitte stellen und es ist nicht so schlimm wenn er/sie ein wenig aus der Mitte herausgeht, oder umherwackelt.
Das ORTF-Paar kann auch gerne etwas über dem Chor mit (je nach Chorausfstellung) 2-4 Metern abstand.

Du solltest vorher herausfinden wie der Chor steht.

Im Halb-Kreis...dann kommt das Stereopaar etwas vor die Mitte
Frontal....dann musst du mit dem Abstand experimentieren dass alle gleichlaut drauf sind.

Viel Spaß!!!
 
Schaut Euch erstmal folgende URL an:

http://www.sengpielaudio.com/AufnahmebereichWichtigeWerte.pdf

..und denkt dann nochmal über den 90 Grad Winkel bei der XY Anordung nach. Wenn Du es schaffst, den Chor in einem 196 Grad Kreis um die Mikrofone anzuordnen, wäre der 90 Grad Winkel der Mikrofone korrekt - andernfalls nicht.

Zudem gäbe es noch Probleme mit dem Abstand zum [g=116]Mikrofon[/g], Du müßtest den Chor Nierenförmig anordnen. Siehe hier:

http://www.sengpielaudio.com/Koinzidenz1XYNiere-Niere.pdf


Also, ich würde AB empfehlen. Das hat sogar den Vorteil, daß sich der Chor besser mischt, das Übertragunsverhalten der Kugeln besser ist und Du hast eine besser Räumliche Tiefe.

Wenn schon XY, dann solltest Du die Mikrofone mit 180 Grad anordnen oder gleich MS, aber dafür brauchst Du eine Acht.

Gruß
Erdie
 
Erstmal herzlichen Dank für Eure Hilfe!

Es hat sich jetzt herauskristallisiert:

- AB: dann sind einzelne Stimmen sehr gut zu differenzieren; das wäre für meinen Zweck nicht so gut, da der Chor als Gesamtklang abgenommen werden soll, Einzelstimmen sollen nicht herausfallen.

- ORTF: gutes räumliches Klangbild, Gesamtklang ist wichtig.

Habe ich das so richtig verstanden?

Brauche ich jetzt für ORTF den Nieren- oder den Kugelaufsatz?

Danke!!

Einen schönen ersten Advent wünscht Euch

Emkuh!
 
Höre Dir mein Klangbeispiel an, dann weißt du, was Du brauchst.
 
Bei AB sind die Stimmen eben weniger gut zu differenzieren und mischen sich deshalb besser. Die Stereolokalisierung ist bei AB eher verwaschen, nur die räumliche Tiefe ist am besten. Für Deinen Zweck ist AB das beste. Wer kommt den auf den Trichter, daß bei AB die Stimmen besser zu lokalisieren wären?

PS: ORTF kann nicht mit Kugeln funktionieren, wie willst Du die Pegeldiffenzen bekommen wenn Du Kugeln verwendest?

Erdie
 
Hallo erdie !

XY willst Du also garkeine Chance geben ?
Hast Du das Hörbeispiel gehört ?
 
Hallo FMO,

XY ist in Deinem Fall ein gute Entscheidung gewesen, weil Du unter ungünstigen akustischen Verhältnissen aufgenommen hast (im Gymnasium). Bei XY sind die Schallquellen deutlich ortbar, das Klangbild ist klar und eher brilliant allerdings ohne räumliche Tiefe. Die hättest Du in einer kleinen Schulaula/Klassenzimmer sowieso nicht bekommen können. Emkuh möchte aber in einer Kirche aufnehmen, vermutlich ist die Akustik dort günstiger und wenn die Einbeziehung der natürlichen Akustik erwünscht ist, ist AB zunächst man ein besserer Ausgangspunkt. Ausserdem hat Emkuh gesagt, daß er es nicht erwünscht ist, daß einzelne Stimmen herausgehört werden können. Das spricht auch für AB. Siehe hiezu:

http://www.sengpielaudio.com/Stereo-MikrofonanordnungenUndDasKlangbild.pdf

Was in einem Fall gut ist, muß in einem anderen Fall nicht unbedingt genauso gelten.

Deine Aufnahme klingt und den von Dir beschriebenen Voraussetzungen besser als ich von einer Aufnahme in einem Klassenzimmer erwartet hätte. Das spricht dafür, daß XY in dem Fall die beste Entscheidung war. Du hättest es wahrscheinlich mit einem anderen Aufnahmeverfahren nicht bessern machen können. Abgesehen davon klingt die Aufnahme objektiv gut, ich möchte hier nicht zu negativ erscheinen ;)

Im Endeffekt gilt: Ausprobieren ! :D

Gruß
Erdie
 
ORTF Nieren

Bei einem AB kann man auch die kugeln nehmen, wobei die Frage ist, ob Publikum evt Störgerräusche verursacht.
 

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