Bei Stereopaar Preamps mischen?

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kk_berlin

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Liebe Leute,
ich habe mir gerade einen Golden Age Premier 73jr als Preamp für meine Gesangsaufnahmen zugelegt. Nach meinen ersten Aufnahmen bin ich nahezu euphorisch. Was da auf der Spur ankommt, klingt richtig satt und rund, so wie ich das gerne mag (Rock). Muss jetzt sicher noch über einen längeren Zeitraum das richtige Maß an Colorierung finden.
Das war meine erste Erfahrung mit einem vorgeschalteten Preamp beim Aufnehmen.
Jetzt kommen mir meine Kleinkondensatoren in den Sinn, die ich als Stereopaar für Akustikgitarre benutze. Habe eins davon mit dem Preamp probiert. Klingt toll, wobei ich hier weniger oder keine Colorierung brauche, soll einfach nur ein bisschen kerniger klingen.
Ich müsste mir eigentlich einen zweiten GAP 73jr kaufen, doch Moment!
Könnte ich mir nicht einen anderen Mono-Preamp besorgen? Einen mit einer anderen Charakteristik? Dann hätte ich gleich noch für andere Anforderungen (z. B. Gast-Sänger) eine weitere Alternative. Könnte das nicht sogar besonders interessant werden, ungefähr so, wie wenn ich meinen Verstärker mit zwei Mikrophonen abnehme um das besten aus beiden zu bekommen? Oder ist das nicht vergleichbar und ich sollte für ein Stereopaar immer zwei gleiche nehmen? Ich mache ja keine Klassik-Aufnahmen...
Wer hat damit Erfahrungen?
 
Dein Gedanke ist insofern nicht verkehrt, als dass Stereo = Differenz von L zu R bedeutet. Je größer die Differenz, desto mehr Unterschied wird bei zwei hart gepannten Gitarrenspuren wahrgenommen. Ob du das schöner findest, ist eher eine subjektive Geschichte - aber ein anders klingender Preamp macht dich - wie du schon sagtest - ja auch nicht flexibler im Aufnahmeklang. Wenn du vorher ohne Preamp aufgenommen hast, müsstest du jetzt doch auch eine zweite Aufnahme ohne Preamp machen können - zumindest testweise um mal zu schauen, wie du das im Stereobild dann zusammen findest.
 
Mein Tipp: Wenn Du wirklich Optionen willst, kaufe Mikrofone und nicht Preamps. Letztere wiegen in der Kette am wenigsten.
 
Dein Gedanke ist insofern nicht verkehrt, als dass Stereo = Differenz von L zu R bedeutet.
Sorry, aber das ist echt Unsinn. Das gilt für MS Recordings aber nicht für XY und AB.
Du kannst natürlich vor jedem Gitarrenamp ein anderes Mikro und einen anderen Preamp stellen, aber das hat nichts mit Stereophonie zu tun.
Je größer die Differenz, desto mehr Unterschied wird bei zwei hart gepannten Gitarrenspuren wahrgenommen. Ob du das schöner findest, ist eher eine subjektive Geschichte - aber ein anders klingender Preamp macht dich - wie du schon sagtest - ja auch nicht flexibler im Aufnahmeklang. Wenn du vorher ohne Preamp aufgenommen hast, müsstest du jetzt doch auch eine zweite Aufnahme ohne Preamp machen können - zumindest testweise um mal zu schauen, wie du das im Stereobild dann zusammen findest.
Im Pop-/ Rockbereich wird gerne in Mono aufgenommen. Sobald man aber eine Stereostütze haben möchte, was es vor allen Dingen in der Klassik aber auch im Jazz gibt, sollte man zwei gleiche Mikrofone und zwei gleiche Pres und zwei Kanäle am gleichen Wandler haben.
 
Wir machen ja hier keine klassichen technisch perfekten Orchesteraufnahmen... Keiner wird in einer Stereoaufnahme einer Akustikgitarre oder eines Schlagzeugs hören, ob zwei verschiedene Preamps verwendet wurden, da alle anderen Unterschiede bei weitem(!) überwiegen und deren Herkunft für das Ohr kaum zu definieren sind. Sprich, wenn das z.B. das Becken links etwas dunkler klingt, als jenes rechts, kann es das Cymbals sein, wie es angeschlagen wurde, es kann das Mikrofon sein, es kann der Raum sein und gaaaaaaaanz weit hinten kann es zu 5% der Preamp sein.

Wie gesagt, wenn du Optionen willst, kaufe Mikrofone, wenn du eine vollere A-Gitarre aufnehmen willst, versuche eine andere A-Gitarre, mach andere Saiten drauf, platzier dich anders im Raum, veränder den Raum oder nehme (Achtung: ) andere Mikrofone, z.B. Bändchen.
 
Wir schon :)
Aber im ernst: Es ist einfach eine Frage ob ich stereo aufnehmen möchte oder nicht. Selbst Dein Beispiel mit dem Overheads sind eigentlich Polymikrofone. Bei Stereo hat man immer einen große Übereinstimmung zwischen links und rechts und selbst die verschiedene Latenzzeit zweier Wandler färbt als ob man bei einem XY die Mikros auseinanderzieht.
Deswegen nochmal: Will mann echtes Stereo aufnehmen (Und das kann schon auch schön sein, wenn man ein Streicherset hat, oder einen Flügel aufnehmen möchte oder ein echtes Overhead als AB oder ORTF haben möchte) sollte man gleiche Mikros etc, benutzen. Bei allem anderen schließe ich mich @o))) an. Mikros machen in der Kette nach dem Instrument und Raum am meisten aus…
Es bleibt also eine „strategische“ Entscheidung wie man aufnehmen möchte…
 
Zuletzt bearbeitet:
Wäre es zum Beispiel realistisch, den Golden Age Premier 73jr als Preamp für Vocals und zusätzlich einen Presonus Blue Tube DP V2 Dual Tube MicPre für zwei Kleinkondenser in Stereo zu benutzen, oder ist das zuviel des Guten?
 
Ohne jetzt den presonus zu kennen, hätte ich folgende These Für die Kleinmembraner…
Bei Kleinmembraner möchte man eigentlich sowieso eher einen sauberen Sound. Wenn man da hörbare Verbesserungen zu guten Interface-preamps haben möchte, muss man schon Einiges investieren...
 
Ich würde für "Stereo" bzw. Dual Mono (gelle Mazze^^) die identischen Modelle nehmen. Die werden ohnehin eine gewisse Toleranz haben, so dass du genug Streuung haben wirst, dass es sich L/R minimalst anders anhört.
 
Wie @psinnovation schon schrieb, brauchst Du für stereophone Aufnahmen die gleichen Mikrofone und die gleichen Preamps. Der GoldMike 9844 ist da der preiswerte empfehlenswerte Einstieg.
 
Wir machen ja hier keine klassichen technisch perfekten Orchesteraufnahmen... Keiner wird in einer Stereoaufnahme einer Akustikgitarre oder eines Schlagzeugs hören, ob zwei verschiedene Preamps verwendet wurden, da alle anderen Unterschiede bei weitem(!) überwiegen und deren Herkunft für das Ohr kaum zu definieren sind. Sprich, wenn das z.B. das Becken links etwas dunkler klingt, als jenes rechts, kann es das Cymbals sein, wie es angeschlagen wurde, es kann das Mikrofon sein, es kann der Raum sein und gaaaaaaaanz weit hinten kann es zu 5% der Preamp sein.

Wie gesagt, wenn du Optionen willst, kaufe Mikrofone, wenn du eine vollere A-Gitarre aufnehmen willst, versuche eine andere A-Gitarre, mach andere Saiten drauf, platzier dich anders im Raum, veränder den Raum oder nehme (Achtung: ) andere Mikrofone, z.B. Bändchen.
Noch mal zu meiner Situation: Mein Home Studio dient ausschließlich der Umsetzung meiner eigenen Musik, Singer-Songwriter, Indie, Rock, Hard Rock. Hierfür habe ich mir sehr gezielt die Mikrophone zusammengestellt, die meine Soundvorstellungen treffen, ich muss nicht für "Kunden" flexibel sein.

Aktuell setze ich 8 Mikrophone ein:
Gesang: KSM 32 (selten: Se Electronics Dynacaster DCM 8, sehr ähnlich dem SM7b)
Cabinet 1: SM57, MD421 (unoriginell, ich weiß)
Cabinet 2: SM57, SM58 (Zufallstreffer, das SM58 lag rum und ich war überrascht, wie sehr es anreichert)
Akustikgitarre: Oktava MK012, gelegentlich ergänzt oder alternativ KSM32. Ich liebe den Sound der Oktavas.
(Schlagzeug und Bass wird woanders produziert)

Der Sound meiner Akustikgitarre ist so wie er ist, sie ist mir heilig. Durch einen Schaden vor ein paar Jahren am Block und die Reparatur hat sie ein bißchen "Wummern unten rum" verloren, was mich beim Spielen auf dem Sofa stört, sie aber für Recording fast noch besser macht. Mir gefallen auch die Aufnahmen schon jetzt sehr. Die Oktavas haben eine schöne Färbung, weich, warm, rund, der Charakter geht für mein Ohr ein bisschen Richtung Bändchen.

Alles, was ich hier beschreibe, ist ein Luxusproblem. Mein Gesangssound war schon vor dem Preamp gut, das Mixing-Studio kann damit sehr gut arbeiten und lobt. Die laufende Produktion ist eigentlich schon auf der Zielgeraden. Aber ich bin jetzt von dem Effekt des Preamps so begeistert, dass ich gleich wieder überlege, wo ich sonst noch was rauskitzeln kann. Wie das immer so ist...

Realistisch betrachtet wird das Ausprobieren, Kaufen, Ergänzen, Tauschen nie aufhören. Es geht eher um die Reihenfolge. Da ich mit der vorhandenen Mikrophonie momentan sehr zufrieden bin, finde ich gerade Preamps interessanter, nach dem Motto: "erst mal schauen, was ich aus der vorhandenen Technik noch rausholen kann".

Bändchenmikrofone finde ich sehr spannend und es ist sehr wahrscheinlich, dass ich da früher oder später aktiv werde. Auch für die Amp-Abnahme.
 
Wie @psinnovation schon schrieb, brauchst Du für stereophone Aufnahmen die gleichen Mikrofone und die gleichen Preamps. Der GoldMike 9844 ist da der preiswerte empfehlenswerte Einstieg.
Den scanne ich schon regelmäßig bei "Kleinanzeigen". Dein Kommentar bestärkt mich, danke!
 
Wir machen ja hier keine klassichen technisch perfekten Orchesteraufnahmen... Keiner wird in einer Stereoaufnahme einer Akustikgitarre oder eines Schlagzeugs hören, ob zwei verschiedene Preamps verwendet wurden,
Wenn man zwei Mono-Aufnahmen mit unterschiedlichen Preamps macht und die dann nacheinander anhört, könnte es tatsächlich schwierig werden. Bei einer Stereo-Aufnahme mit unterschiedlichen Preamps auf L und R sieht das allerdings evtl. wieder anders aus, da das Ohr feine klangliche Unterschiede sofort als Lokalisationsinformation deutet. Das Bild ist dann möglicherweise nach links oder rechts verschoben und das läßt sich mit einem Panner dann auch nicht korrigieren. Mit viel EQ-Fummelarbeit vielleicht schon eher, aber dann nimmt man doch lieber gleich einen Preamp, der beide Stereo-Kanäle übernimmt.
 
Bei Kleinmembraner möchte man eigentlich sowieso eher einen sauberen Sound.
Also wäre es da theoretisch auch möglich, mein TLM 49 über einen Golden Age Premier 73jr in mein Interface laufen zu lassen und die Hauns MBC 440 ohne PreAmp am Interface anzuschliessen? Das wäre so in etwa meine Zielvorstellung, allerdings mit einem Presonus Studio 1810 C, weil das getrennte Line Eingänge hat, die die PreAmps im Interface umgehen.

Falls ich diesen Thread jetzt gehijackt habe: Sorry, ich dachte, das pass hier einigermassen rein. Falls nicht - bitte Bescheid sagen, dann eröffne ich einen eigenen Faden.
 
Alles, was ich hier beschreibe, ist ein Luxusproblem. Mein Gesangssound war schon vor dem Preamp gut, das Mixing-Studio kann damit sehr gut arbeiten und lobt. Die laufende Produktion ist eigentlich schon auf der Zielgeraden. Aber ich bin jetzt von dem Effekt des Preamps so begeistert, dass ich gleich wieder überlege, wo ich sonst noch was rauskitzeln kann. Wie das immer so ist...
Das ist der Effekt vom ersten "richtigen" Preamp... danach ist alles nur noch 5% nach links oder rechts... aber was weiss ich schon, ich bin da extremst pragmatisch und kein Gläubiger (in keiner Hinsicht btw), dass Tools DEN Unterschied machen. Tontechniker und Gearsluts finden in mir jeweils einen erschreckend schlechten Partner, wenn's um Geartalk geht... sowas geht mir einfach zu stark am Arsch vorbei... daher bitte besser nicht hinhören 😂
 
Zuletzt bearbeitet:
Also wäre es da theoretisch auch möglich, mein TLM 49 über einen Golden Age Premier 73jr in mein Interface laufen zu lassen und die Hauns MBC 440 ohne PreAmp am Interface anzuschliessen? Das wäre so in etwa meine Zielvorstellung, allerdings mit einem Presonus Studio 1810 C, weil das getrennte Line Eingänge hat, die die PreAmps im Interface umgehen.

Falls ich diesen Thread jetzt gehijackt habe: Sorry, ich dachte, das pass hier einigermassen rein. Falls nicht - bitte Bescheid sagen, dann eröffne ich einen eigenen Faden.
Hallo @fpmusic22,
das glaube ich , dass das tlm 49nund der Golden Age gut passen. Ich habe auch noch ein tlm 49, das ich auch mochte. Leider benutze ich es kaum noch wegen Alternativen, die aber in anderen Preisbereichen sind…
Bei Deinen KM und Linesources wäre ich einfach pragmatisch: Probiere es einfach aus. Beispielsweise nutze ich manchmal sehr gerne den spectrum eq des dbx 786 zum mastern. Da muss ich dann ein 20 dB Pad dazuschalten, damit ich mit Linesignalen den Preamp nicht überfahre. Bis lang habe ich noch kein Rauschen messen oder hören können. (Jetzt muss man natürlich sagen, dass der 786 am Ende des technisch machbaren isr.. aber probiere es doch einfach mal.
Was hast Du denn für ein Interface?
 
Danke für Deine Ausführungen @psinnovation !

Ich habe das Studio 68C von Presonus. Aber ich habe mir noch keinen PreAmp gekauft. Der Golden Age war eine Anregung von @whitealbum in einem andren Thread. Bevor ich den kaufe, will ich mir das Presonus 1810C kaufen, weil das Line Eingänge hat, die die internen Preamps umgehen. Beim 68C ist das wohl nicht der Fall, weil es nur Combo Buchsen gibt.

Im Grunde genommen weiss ich auch noch nicht, wo die Reise hingeht. Ich habe das TLM49 und erst ein MBC 440, dass ich im Januar zu Haun schicke und dann wird es an ein zweites, welches ich dann kaufe, angepasst, sodass es ein gematchtes Paar ist. Herr Haun hat mir angeboten, das zu machen.

Da das alles bei mir nur Hobby ist und ich auch i.d.R. nur Gesang und Gitarre aufnehme, will ich auch im Blick behalten ob der Aufwand (finanziell) berechtigt ist. Ich kaufe natürlich gerne neue Sachen ;) aber wenn, dann eines nach dem anderen.
 
Bin jetzt gerade durch eine gute Gelegenheit an einen zweiten, anderen Preamp gekommen. Habe jetzt also einen Golden Age premier 73 und einen Fredenstein. Mikrofone sind oktavas. Bin krank, aber der Fredenstein kam heute und ich war neugierieg und habe mal schnell was reingefuscht, bei beiden Geräten recht großzügig Färbung zugelassen.
Der erste Eindruck ist sehr vielversprechend. Für ein nicht gedoppeltes und unbearbeitetes Signal steht das sehr satt da und ich kann mir gut vorstellen, dass sich so ein Signal gut im Mix behauptet.
Ernsthaftere Versuche kommen dann im neuen Jahr.
 

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  • Akustikgitarrentest kurz.mp3
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