Song schreiben - Mixen - Mastern. Getrennte Schritte oder all in one in der DAW?

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Hi.

Vielleicht ist die Frage etwas naiv, aber nachdem ich vor ein paar Tagen ein Video gesehn habe, in dem die strikte Trennung aller Schritte propagiert wurde, um überhaupt zum Ende, also zum fertigen Song, zu finden, frage ich mich: Wie macht ihr das so?

Ich mache mir ja auch immer viel zu viel Gedanken, ob nicht hier oder da noch etwas fehlt...bei dem Takt noch ne Überleitung besser sein könnte u. s. w. Aber wenn man ehrlich ist: So genau hört außerhalb von Musikerkreisen niemand auf solche Feinheiten.
Entweder der Song zündet oder eben nicht.

Theoretisch klingt die Trennung des Prozesses ja o. k., um jeweils zum Abschluss zu kommen. Aber:

Ich selbst kann den Vorgang einen Song aufzubauen so gar nicht vom Mixing trennen, da für mich schon hier Effekte, EQ und Co wesentlich zum Gesamtbild des Tracks gehören.
Den Feinschliff macht man dann natürlich nochmal extra zum Schluss, aber insgesamt geht Songaufbau und Mixing immer Hand in Hand.

Wie sollte ich also danach noch die Spuren extrahieren, um separat nen extra Mix zu machen?
Wenn es extern gemixt würde, wäre das natürlich was anderes. Dann gingen die Spuren samt Notizen und Wunschvorstellung an nen Externen. Aber so?

Mastering dann mit der exportierten Wave-Datei, das leuchtet wieder ein.
Vielleicht mache ich mir dazu auch einfach zu viele Gedanken. :lalala:

Ihr so?
 
So genau hört außerhalb von Musikerkreisen niemand auf solche Feinheiten.
Entweder der Song zündet oder eben nicht.
Dem stimme ich zu.
Ich selbst kann den Vorgang einen Song aufzubauen so gar nicht vom Mixing trennen, da für mich schon hier Effekte, EQ und Co wesentlich zum Gesamtbild des Tracks gehören.
Den Feinschliff macht man dann natürlich nochmal extra zum Schluss, aber insgesamt geht Songaufbau und Mixing immer Hand in Hand.
Exakt so sehe ich das auch. Und auch nach Konsultation zahlreicher Kurse unterschiedlicher Genres komme ich eben falls zu dem Schluss: das Mixing wird schon bei der Produktion und der Soundauswahl entscheidend mit vorbereitet.

Trotzdem kann ein zusätzlicher separater Mixing Schritt in der Tat nochmal helfen, das Ding auch wirklich zu finalisieren. Solange die virtuellen Sintrumente noch offen sind usw., kann (könnte) man ja sonst immer wieder zurückspringen und noch hier und dort dran drehen.
Mastering dann mit der exportierten Wave-Datei, das leuchtet wieder ein.
Vielleicht mache ich mir dazu auch einfach zu viele Gedanken.
Ja, vielleicht. Es gibt jedenfalls zahlreiche Produzenten und Künstler, die das so machen wie du beschreibst - also, bereits so produzieren, dass es schon top klingt und der Mix entweder schon "mit drin" ist oder aber wie von selbst geht (weil alles schon top aufeinander abgestimmt ist). Dann am Ende noch ein Master und gut isses.


Die Stelle, an der man sich dann hier aufhalten kann - wenn man da noch nicht so erfahren ist -, ist die Soundauswahl und -gestaltung während der Produktion. Denn auch hier kann man ja dann denken: Mensch, ich muss unbedingt die richtigen Entscheidungen treffen, damit sich das dann am Ende auch wirklich gut anhört. Auch DAS kann ja niemals enden wollender Prozess werden. Ich ertappe mich gerade bei einem Song, an dem ich schon ewig sitze, weil er eben richtig gut klingen soll, wenn er fertig ist.

Schwieriges Thema... mit vielen unterschiedlichen Facetten, die da möglich sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Trotzdem kann ein zusätzlicher separater Mixing Schritt in der Tat nochmal helfen, das Ding auch wirklich finalisieren. Solange die virtuellen Sintrumente noch offen sind usw., kann (könnte) man ja sonst immer wieder zurückspringen und noch hier und dort dran drehen.

Klar, aber angenommen ich mache das Mixing selbst und würde dennoch gern in separaten Schritten vorgehen:
Würdest du dann die vorgemixten Spuren für den "Final-Mix" exportieren? Und dann noch einmal "drüberbügeln"?
Der nächster Schritt wäre dann evtl. ein kaputter Mix.

Ein weiterer Gedanke wäre ja auch:
Wenn ich alles in einem Schritt gemacht habe und mir dann die DAW abschmiert, warum auch immer, also der worst case eintritt, habe ich gar nichts mehr.
Auch ein Anreiz für separate Schritte. Das Trennen wäre quasi was fürs eigene Sicherheitsdenken.

Die Stelle, an der man sich dann her aufhalten kann - wenn man da noch nicht so erfahren ist -, ist die Soundauswahl und -gestaltung während der Produktion. Denn auch hier kann man ja dann denken: Mensch, ich muss unbedingt die richtigen Entscheidungen treffen, damit sich das dann am ENde auch wirklich gut anhört. Auch DAS kann ja niemals enden wollender Prozess werden. Ich ertappe mich gerade bei einem Song, an dem ich schon ewig sitze, weil er eben richtig gut klingen soll, wenn er fertig ist.

Schwieriges Thema... mit vielen unterschiedlichen Facetten, die da möglich sind.
Da sprichst du auch was an...wobei mir das meistens mit den Drums so geht...bei den Instrumenten bin ich offensichtlich etwas flexibler. Auch wenn ich nicht immer 100 prozentig den Klang finde, den ich im Kopf habe.
 
aber angenommen ich mache das Mixing selbst und würde dennoch gern in separaten Schritten vorgehen:
Würdest du dann die vorgemixten Spuren für den "Final-Mix" exportieren? Und dann noch einmal "drüberbügeln"?
Der nächster Schritt wäre dann evtl. ein kaputter Mix.
Was meinst du mit "drüberbügeln"? Wie sollte der Mix dann kaputt sein?
 
Das Trennen wäre quasi was fürs eigene Sicherheitsdenken.
Das wäre zum Beispiel etwas, was mir überhaupt nicht (von selbst) in den Sinn käme.

Auch wenn ich nicht immer 100 prozentig den Klang finde, den ich im Kopf habe.
Das ist mit Sicherheit die Routine, die Sicherheit und damit auch Zügigkeit bei den Entscheidungen bringt. Je mehr Songs man gemacht, fertig gestellt und veröffentlicht hat, desto besser wird man bei alldem.
 
@zoolander Ich kann deinen Ansatz gut verstehen, dass bereits beim Songwriting viel Mixarbeit passiert. Das geht mir auch so. Das liegt vielleicht sogar in der Natur der Sache, dass man sich dabei schon im "Produzieren" befindet. Allerdings stellen solche Produktionen im kommerziellen Business oft den Schritt der "Vorproduktion" dar, also die Skizze, die nachher in der richtigen Produktion in die drei oben genannten getrennten Schritte aufgeteilt wird. Das richtige Produkt wird dann in der Regel von den entsprechend ausgewählten Producern und Audioengineers produziert, gegebenenfalls professionell in die drei Schritte unterteilt.

Die Trennung der Prozesse "Recording, Mixing, Mastering" ergibt auch dann Sinn, wenn z.B. eine Band mit einem fertigen Konzept ins Studio kommt und genau weiß, wie das Arrangement sein soll. Es kann sich dabei um eine Orchesteraufnahme handeln, der eine fertige Partitur zu Grunde liegt. In einem solchen Szenario geht es darum, einen fokussierten und astreinen Recordingprozess durchzuführen. In einem separaten Schritt wird das beim Mixing dann in jegilicher Hinsicht ausbalanciert und am Ende steht als separater Schritt das Mastering als Finish.
 
"Schreiben" bzw. "Produzieren" und Mixen geht mM Hand in Hand.. Aber "mastern" sollte prinzipiell jemand aderes, weil man idealerweise einen obkektiven Dritten braucht, um die Fehler zu finden. Wenn man selbst nur im eigenen Saft liegt, bringt einen das Eigenmaster auch nicht weiter.
 
Vielleicht ist die Frage etwas naiv, aber nachdem ich vor ein paar Tagen ein Video gesehn habe, in dem die strikte Trennung aller Schritte propagiert wurde, um überhaupt zum Ende, also zum fertigen Song, zu finden,
Ich propagiere das Gegenteil. Wenn man alles alleine macht, finde ich es ziemlich sinnlos. Zumindest solange die Rechenpower einem keinen Strich durch die Rechnung macht.
Meist ist es bei mir so, dass ich mehrere Songs in einem Projekt habe. Oft habe ich Ideen, die in den aktuellen Song nicht passen, weil er von der Atmosphäre nicht stimmt oder vielleicht, weil er wie ein 2. Refrain wirkt oder weil ein andere Tempo besser wäre etc. Dann kommt der Teil weiter hinten ins Projekt. Wenn der erste Song fertig ist, wird er im Projekt gemastert. Hier gehe ich oft noch mal hin und ändere was im mixing. Das wäre Zeitverschwendung, wenn ich jedes mal das Mixing Projekt öffnen müsste, exportieren, schließen, Masteringprojekt öffnen, importieren, weiter mastern, merken das ich doch noch was anderes ändern würde ... weiste was ich meine? Während des nächsten Songs oder einfach wenn etwas Zeit vergangen ist merke ich dann auch oft, dass ich hier und da noch was ändern möchte. Und so weiter ...
 
Mastering dann mit der exportierten Wave-Datei, das leuchtet wieder ein.
Das stelle ich in Frage. Warum soll man das Mastering nicht auch in der DAW machen, wenn es noch alle Einzelspuren gibt und man dort gezielt eingreifen kann, wenn man merkt, dass etwas nicht passt an einem Instrument?

Klar, wenn ich jemanden anders mit anderen Ohren das Mastering machen lassen will, okay. Dann gebe ich ihm halt das .wav. Aber sonst - warum nicht alles in einem?
 
Warum soll man das Mastering nicht auch in der DAW machen, wenn es noch alle Einzelspuren gibt und man dort gezielt eingreifen kann, wenn man merkt, dass etwas nicht passt an einem Instrument?

Darum gehts doch in diesem Thread. Weil du dann Gefahr läufst nie fertig zu werden, weil du immer wieder was merken wirst, was nicht passt.
 
Ich würde erst einen Song produzieren.
Zumindest sollte der Song die ganzen Basis Elemente haben bevor man mischt.
Mischen bedeutet ja das man mehrere Spuren zusammen mischt.
Also nur eine Kick haben und 10 Minuten daran schrauben macht wenig sinn.
Ich würde im Projekt auf alle Fälle bleiben wenn es um das Mixing geht.
Gerade wenn man viele Filterfahrten hat ist es schwierig die exportierten Spuren
als Wave File sinnvoll in den Mix zu integrieren.
Sagen wir man hat einen Summenkompressor. Da muss man evtl. doch die Automation wieder
nachjustieren was mit einem Wave File dann nicht mehr geht.

Also Mix nicht zu früh anfangen, erst das Grundgerüst eines Song herstellen, dann kann man
mit dem Mix schon einmal grob anfangen.

Mastering in einem separaten Prozess bedeutet nur das im Mix etwas noch nicht sitzt.
Es ist was anderes wenn man mehrere Songs/Tracks zu einem Album zusammenführen möchte,
aber bei einem einzelnem Track ist das nicht unbedingt nötig.
Wenn die CPU schlapp macht, dann sicherlich.

Ich würde nie mehr mastern lassen. Muss nicht mit einem schlechten Raum kämpfen.
Kopfhörer die taugen und man kann sich das sparen.

Und Zeit: ich benötige wirklich viel Zeit wenn ich etwas mische, also wenn es um ein Release geht.

Wenn ein Song nicht fertig wird dann gefällt der einem nicht.
 
ich mache alles in einem Projekt.

es beginnt damit, das ich ne Vorlage in Cubase nutze, die ich zusammengebastelt habe und in der alle Aufnahmespuren als auch VST Instrumente vorliegen

dann nehme ich Gitarren auf, sammle Ideen, reihe diese aneinander, schneide hier, füge dort was ein, mach ein Take dort, eines hier, programmiere Drums, spiele den Bass ein, ändere hier, ändere da, dann die Vox, mixe, ändere, mixe, ändere usw, alles im Projekt

das dauert oftmals ein ganzes Jahr, ich hab alle Zeit der Welt

ich mixe in eine Masteringkette im selben Projekt, ich hab somit bis zum finalen Tag die Möglichkeit, an jeder Stelle etwas zu ändern, was ich ausgiebig nutze, das hat sich bei mir bewährt
 
Also 60 Songs pro Leben, macht ca. 5 bis 6 Alben. Klingt irgendwie zu wenig für ein Lebenswerk.
ich arbeite parallel an 7-9 Songs pro Jahr :)

ich hab so einige Alben digital "draussen", und davor etliche teils nur auf Platte oder noch in seligen CD Brenner Zeiten auf Rohlingen versteckt :-D
 
Na ich denke er pausiert immer mal wieder und schreibt dann zwischendrin noch andere Songs für die er auch wieder ein Jahr braucht. So kann man ja auch 12 Songs im Jahr abliefern ^^

EDIT; crossposting, eben :)

das dauert oftmals ein ganzes Jahr, ich hab alle Zeit der Welt
Wow :-D
Wenn ich auch nur nen halben Tag Pause machen ist der Song den ich im Kopf hatte eigentlich Geschichte. Da bin ich auch immer unglaublich grantig wenn da was dazwischen kommt. Denn dann verliere ich die Stimmung für diesen Song. Dann ist die Melodie und der Mood weg, und die Instrumente die ich eigentlich dafür verwenden wollte klimpern mir nicht mehr im Kopf rum. Das wars dann einfach.

Klar kommt dann irgendwann doch noch was bei raus. Man wurschtelt eben an den schon existierenden Fragmenten weiter . Aber es wird nicht mehr das Ding das ich angefangen habe zu schreiben.

Letztenendes ist erlaubt was funktioniert. Und in der heutigen Zeit muss man auch gar nicht mehr trennen. Früher musstest du halt zum aufnehmen in ein Studio, da war das automatisch getrennt.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
ich brauche immer etwas Distanz zu meinen einzelnen Stücken, zeitliche Distanz in der ich dann an anderen Stücken schraube, ich switche immer von hier nach da nach dort und erschaffe mir hierbei eine gewisse klangliche und kompositorische Stringenz die dann als Merkmal einer Schaffensperiode gewertet werden könnte, da ich bis zum Tag X alles ändern kann, hab ich quasi in diesen Stücken meinen Zeitgeist eingefangen, der mich in diesem Jahr umtreibt

ich weiss das der Bandkontext passe ist, und ich als DAW Musiker firmiere :-D
warum also nicht die Freiheit in Anspruch nehmen, jenseits einer tatsächlichen Band zu jeder Zeit alles ändern zu können? genau das hat mich immer genervt damals, das man mit jeder Idee die Mitmusiker überzeugen musste, brauch ich heut nicht mehr, herrlich

und abschliessend: den Mix "gut machen" kann ich nur, wenn ich aus zeitlicher Distanz drüber hören kann, das kann ne Woche sein, oder auch ein Jahr, ich brauche das, weil, wenn ich zu sehr drinnen hänge im Mix, ich alle Vernunft fahren lasse :)
 
Ja das nachschärfen nach einiger Zeit kenne ich auch :)
 

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