Jon Hopkins Klaviersound hinkriegen?

  • Ersteller ModulationMatrix
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Das "ist" nicht so, das ist erstmal deine Meinung. :) Ja, es ist sehr komprimiert, das stimmt, aber das klingt in diesem Falle für mich gut. Für dich nicht, ok. Aber synthetisch? Warum?
 
Ich sage ja nicht, dass das doof klingt, oder man das nicht so machen kann. Und wenn du für dich sagst, das Ziel ist erreicht, dann ist das auch ok. Für mich klingt das deutlich unterschiedlich.

Wenn ich das Original mit deinem Snippet vergleiche, dann scheint bei deinem Beispiel (neben dem überkomprimierten Anschlag) vor allem die Obertonstruktur schon anders, relativ leblos, steril. Daran erkennt man - insbesondere bei pedaliertem Spiel - leicht den Librarysound, gerade in diesem Kontext, wo das Piano alleine spielt.

Ich behaupte auch nicht, dass das keine Library hinbekommt (ich kenne ja auch kaum welche), aber ne preiswerte eher nicht. Die Obertonstruktur ist nämlich sehr komplex und welche Frequenzen bei den nicht angeschlagenen Saiten bei gedrücktem Pedal mitschwingen, ist komplett abhängig von den gespielten Tönen. Ich schätze, dass zumindest eine preiswerte Library das nicht leisten kann.

Wenn du mal vor einem echten Flügel oder Klavier stehst, kannst du das sehr leicht testen: Drück eine tiefe Taste so langsam runter, dass der Hammer nicht anschlägt und halte sie, damit sie unbedämpft bleibt. Dann spiel mal unterschiedliche höhere kurz angeschlagene Töne dazu, sodass du nur die Obertöne der ungedämpften Saite/ Saiten hörst, Dann wirst du feststellen, wie unterschiedlich die Obertöne der tiefen ungedämpften Taste, je nach angeschlagenem Ton erklingen. Das ist - wie gesagt - sehr komplex, weil situativ sehr unterschiedlich. Und jetzt rechne das mal auf alle Saiten hoch, weil du sie durch das Halte-Pedal mitschwingen lässt. Da entlarven sich die Simulationen deutlich hörbar. Zumindest für jemanden, der regelmäßig echtem Klavier oder Flügel lauscht.

Und dann kommt eben noch der trockenere Hall bei deinem Beispiel dazu.
 
Also ich höre da viel, sehr viel sogar von den "Dingern", die einen Flügel u.a. ausmachen : Mechanik, die der Pedale z.B. Bei so manchen Klassik-Konzerten wäre ich am liebsten rausgerannt, so "shize" hat der Flügel auf der Bühne geklungen. Sehr viel Mechanik eben, da wird beim Anschlag schon so einiges in Bewegung gesetzt.

Das klingt synthetisch und hart überkomprimiert.
Synthetisch nicht, wohl noch nie neben einem echten Klavier gestanden. Sry.
 
Ich sage ja nicht, dass das doof klingt, oder man das nicht so machen kann. Und wenn du für dich sagst, das Ziel ist erreicht, dann ist das auch ok. Für mich klingt das deutlich unterschiedlich.

Wenn ich das Original mit deinem Snippet vergleiche, dann scheint bei deinem Beispiel (neben dem überkomprimierten Anschlag) vor allem die Obertonstruktur schon anders, relativ leblos, steril. Daran erkennt man - insbesondere bei pedaliertem Spiel - leicht den Librarysound, gerade in diesem Kontext, wo das Piano alleine spielt.

Ich behaupte auch nicht, dass das keine Library hinbekommt (ich kenne ja auch kaum welche), aber ne preiswerte eher nicht. Die Obertonstruktur ist nämlich sehr komplex und welche Frequenzen bei den nicht angeschlagenen Saiten bei gedrücktem Pedal mitschwingen, ist komplett abhängig von den gespielten Tönen. Ich schätze, dass zumindest eine preiswerte Library das nicht leisten kann.

Wenn du mal vor einem echten Flügel oder Klavier stehst, kannst du das sehr leicht testen: Drück eine tiefe Taste so langsam runter, dass der Hammer nicht anschlägt und halte sie, damit sie unbedämpft bleibt. Dann spiel mal unterschiedliche höhere kurz angeschlagene Töne dazu, sodass du nur die Obertöne der ungedämpften Saite/ Saiten hörst, Dann wirst du feststellen, wie unterschiedlich die Obertöne der tiefen ungedämpften Taste, je nach angeschlagenem Ton erklingen. Das ist - wie gesagt - sehr komplex, weil situativ sehr unterschiedlich. Und jetzt rechne das mal auf alle Saiten hoch, weil du sie durch das Halte-Pedal mitschwingen lässt. Da entlarven sich die Simulationen deutlich hörbar. Zumindest für jemanden, der regelmäßig echtem Klavier oder Flügel lauscht.

Und dann kommt eben noch der trockenere Hall bei deinem Beispiel dazu.

OK danke, damit kann ich was anfangen! Also, es ist ja keine billige Library sondern Pianoteq, und Obertöne sind gerade die Stärke dieses Programms! Es berechnet die gesamte Resonanz, die Anregung der anderen Saiten. Den Test mit der gedrückten Taste kannst du damit auch simulieren (Das machen übrigens sogar immer mehr Sample Libraries mittlerweile auch, selbst 100€ Libs haben heute Resonanzberechnung mit drin).

Erstmal zum Attack: der ist doch im Video auch sehr direkt und hart, weil eben aller Wahrscheinlichkeit nach direkt an den Hämmern mikrofoniert wurde. OK da bin ich vllt sogar etwas übers Ziel hinausgeschossen, aber ich mag das eigentlich sehr.

Nun zu den Obertönen: ich stimme zu dass die Obertöne doch etwas reichhaltiger sind im Video. Ich habe auch in Pianoteq die Resonanz und die inharmonischen Obertöne extra reduziert, weil durch den Hammer auf Maximum wie beschrieben bei gedrücktem Pedal immer dieses Weltraumgeräusch auftritt (ich hatte das schon beschrieben, der Klang wenn du bei gedrücktem Pedal gegen das Klavier haust und alle Saiten etwas schwingen, selbst das ist in Pianoteq 1A simuliert). Das wollte ich reduzieren. Hab auch extra das Pedal erst kurz NACH dem Akkordanschlag gedrückt damit nicht zu viel Resonanz entsteht. Das werde ich alles mal versuchen anzupassen, also möglichst viele schöne Obertöne mit reinzukriegen ohne dass dieser Wumms mit reinkommt.
 
Hab nochmal getuned. Wieder mehr Resonanz, mehr inharmonische, weniger Kompression, etwas EQed.



Edit: Ich hab wohl immer noch viel mehr Hammer bzw. Attack als Jon, eigentlich gefällt mir das auch.

Trotzdem nochmal mit weniger Hammer, und das Pedal noch kürzer abgesetzt für mehr Resonanz. Und mit Rauschen :D


 
Weniger Kompression klingt besser. Klar, weiche Musik hart komprimiert ist i-wie kontraproduktiv.
Dafür hast du jetzt im Ausklang so eine Art Tremolo-Artefakt, was im Original so nicht ist und auch in deiner ersten Version deutlich unausgeprägter war. Vielleicht liegt das an den Inharmonischen.

Die Lautstärke der Hämmer finde ich ok. Sie klingen zwar etwas anders, als im Original, aber man kann nicht alles haben.

Am Ende muss natürlich noch ein breiter Hall mit ordentlich Diffusion drauf. Vielleicht kompensiert das auch etwas.

Aber hübsch gespielt hast du das auf jeden Fall (um hier nicht nur rumzumosern und auch die positiven Aspekte hervorzuheben).

Fakt ist, dass dein Ding schon ganz gut funktioniert, aber im direkten 1zu1-Vergleich dann doch abfällt.
 
Ja so ganz werd ich glaub ich nicht rankommen einfach weil es kein echtes Klavier ist was ich hier habe :allesroger:

Noch ein Versuch möglichst nah ran zu kommen:

 
Ja, ich habe auch keinen Flügel hier rumstehen. Ist mir aber auch egal.
Man muss halt mit dem was man hat versuchen, das Beste rauszuholen. Und das machst du beharrlich. Daran ist nichts vermessen. Im Gegenteil. Wir lernen durch Versuch.

Ne exakte Kopie will eh keiner hören. Und in einem anderen musikalischen Kontext geht das Pianoteq vielleicht sogar als "echt" durch.

Also sucht man sich die Version aus, die der gewünschten "Attitüde" am nächsten kommt.
 

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